Vergleich Mohshärte / HRC usw

Hallo Qualitäter,
hat jemand zufällig einen Hinweis auf einen Vergrleich einer Mohshärte (Edelsteine) zu einer im Maschinenbau üblichen Härte. Wie wird die Mohshärte ermittelt?

Vielen Dank
Gruß Hrald :smile:

HAllo Harald,

ups, ist lange her bei mir, aber ich meine mich zu erinnern, daß die Mohshärte ermittelt wird, in dem man den Härtegrad von Diamant (10) mit dem Prüfungsmaterial vergleicht. Das passiert dann, in dem man (soweit ich weiß) mit Diamant den Prüfstoff zu ritzen versucht. Je nach dem, wie leicht oder schwer (genaue Berechnung kenn ich nicht) das geht, kann man daraus die Härte berechnen. Vielleicht linkst Du Dich mal zu einem Werkstoffprüfungsinstitut durch, da findest Du bestimmt was!

Gruß
Jutta (bei der das wirklich, wirklich lange her ist…)

HAllo Harald,

bei mir ist’s auch schon was her, aber soweit ich weiß, sind diese ganzen „Fallprobenhärten“ wie Vickers, Rockwell und ähnliche nicht direkt ineinander oder in „Normgrößen“ umrechenbar.

Das hängt von vielen Faktoren ab und ist eigentlich nur im Einzelfall machbar.

Gruß, Kubi

Hallo Harald,

Hallo Qualitäter,
hat jemand zufällig einen Hinweis auf
einen Vergrleich einer Mohshärte
(Edelsteine) zu einer im Maschinenbau
üblichen Härte. Wie wird die Mohshärte
ermittelt?

meines Wissens hat der Herr Mohs zehn Stoffe (in der Hauptsache Mineralien) zusammengestellt und nach ihrer Fähigkeit, einander zu ritzen, aufgereiht (daher der Ausdruck Ritzhärte): Danach hat Diamant die Härte 10, weil man mit dem Diamanten (dem härtesten natürlich vorkommenden Stoff) alle anderen Stoffe dieser Skala ritzen kann. Ich glaube (!), danach kam Korund mit der Härte 9, weil man damit die acht darunterstehenden Stoffe, nicht aber Diamant ritzen kann und so weiter. Um die Härte eines beliebigen Stoffes zu bestimmen, versuchte man nacheinander, ihn mit den zehn ausgewählten Stoffen zu ritzen und ihn so einzuordnen.

Härte ist nach DIN der Widerstand, den ein Körper dem Eindringen eines anderen Körpers entgegensetzt. Härte ist also keine physikalische sondern eher eine technologische Größe. Die meisten Meßverfahren versuchen, einen Diamanten mit definierter Kraft in den zu prüfenden Körper einzudrücken. Der Quotient aus aufgebrachter Kraft und Fläche des Eindrucks (der je nach der Geometrie des Prüfkörpers in einem festen Verhältnis zur Eindringtiefe steht, aber einfacher zu messen ist) wird dann als Härte bezeichnet (Einheit heute GPa). Außerdem gibt man meist noch das Meßverfahren an:

HV: Härte nach Vickers
HK: Härte nach Knoop
HB: Härte nach Brinell
HRC: Rockwell-C-Härte
HU: Universalhärte

Der Nachteil der Mohs’schen Härteskala ist, daß die aus praktischen Erwägungen heraus ausgesuchten Stoffe keine äquidistanten Abstände darstellen: Diamant z.B. hat eine Härte von 10.000 HV, Korund (als nächstweicheres Material) nur noch ca. 3.300 HV. Daher hat die Mohs’sche Härte heute (außer vielleicht bei Geologen im Feld) keine Bedeutung mehr. Die der Mohs’schen Skala zugrundeliegenden Stoffe kann man natürlich mit modernen Methoden messen, aber außer Diamant und Korund weiß ich leider nicht mehr, welche das sind. Das heißt, daß es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Härte nach Mohs und der Härte nach DIN gibt, auch wenn er nicht linear ist.

Die Härten, die mit den oben angeführten Meßverfahren gemessen wurden, lassen sich bei aller vorsicht ineinander umrechnen, so entsprechen 265 HV 252 HB und 24,8 HRC, aber man sollte sich gut auskennen, um zu wissen, wann das Sinn macht und wo die Grenzen sind.

Vielen Dank
Gruß Hrald :smile:

Gruß, Thomas

Hallo Thomas,
vielen Dank für Deine Infos. Wie und wo die Mohshärte benutzt wird ist mir bekannt. Ich stehe aber vor der Situation als Maschinenbauer nun keramische Werkstoffe zu bearbeiten. Diese Werkstoffe sollen mit herkömmlichen Methoden, wie Drehen und Fräsen, bearbeitet werden. Zur Auswahl eines Schneidstoffes habe ich als Werkstoffparameter nur die Info: mögliche Härte nach Mohs 6-8.
Daher kam die Frage nach dem Vergleich zu „Maschinenbau-Härten“. Ich hoffte so die Werkstücke sortieren zu können.
Dennoch vielen Dank, vielleicht weiss-noch-wer-was!

Gruß Harald :smile:

Hallo Harald,

Ich stehe aber vor der Situation
als Maschinenbauer nun keramische
Werkstoffe zu bearbeiten. Diese
Werkstoffe sollen mit herkömmlichen
Methoden, wie Drehen und Fräsen,
bearbeitet werden. Zur Auswahl eines
Schneidstoffes habe ich als
Werkstoffparameter nur die Info: mögliche
Härte nach Mohs 6-8.

Das sind ja nicht gerade viele Infos. Als erstes würde ich mal beim Keramikhersteller nachfragen, wie hart die Keramik ist (es muß ja Datenblätter geben mit Angaben in HV o.ä.; Angaben nach Mohs sind heutzutage ein Witz). Dann mußt du Dir ein beschichtetes Werkzeug suchen, bei dem die Verschleißschutzschicht härter ist (heute gängige Verschleißschutzschichten: TiN: 2500 HV, TiAlN/AlTiN: 3200 HV). Solche Werkzeuge zeigen beim spanenden Bearbeiten von Stählen und NE-Metallen gute Standzeiterhöhungen, bei Keramiken reicht das aber evtl. nicht aus. Eine (allerdings teure) Alternative sind diamanbeschichtete HM-Werkzeuge. Davon gibt es prinzipiell zwei Arten: Werkzeuge, die bei ca. 900°C allseitig beschichtet wurden und Werkzeuge, bei denen eine diamantbeschichtete HM-Platte auf die Schneidkante aufgelötet wird. Solche Werkzeuge gibt es u.a. bei:

BSW Zerspanungswerkzeuge GmbH, Saarwellingen, Tel.: 06838/98-210

Dr. Kaiser Diamantwerkzeuge, Celle,
Tel.: 05141/93860

Lach-Diamant GmbH&Co KG, Hanau,
Tel.: 06181/10320

Das soll keine Werbung sein, ich habe nur gerade die Adressen zur Hand, sicherlich findest Du z.B. im Internet bei Wer liefert was unter „Diamantwerkzeuge“ auch noch andere Anbieter.

Viel Glück, Thomas

Hi, Thomas,
ich habe in einem Edelsteinbuch folgendes über die Mohsshärte gefunden:smiley:ie Regel ist, dass das härtere Mineral das weichere ritzt, während das härtere vom weichen nicht geritzt wird. Gleich harte Mineralien ritzen sich entweder gegenseitig oder gegenseitig nicht. Bei einer Härteprobe ritzt man mit der Probe die Mineralien und versucht umgekehrt, das Probierstück zu ritzen. So läßt sich die ungefähre Härte bestimmen. Geritzt ist ein Mineral allerdings nur, wenn nach dem Abwischen des Abriebs ein feiner Ritz beobachtet werden kann. Fehlt dieser, dann stammte der Abrieb vom anderen Mineral. Zu beachten ist dabei auch, dass die HÄrte beim Ritzen in verschiedene Richtungen oft unterschiedlich ist. So beträgt die Ritzhärte bei Disthen in der Vertikalrichtung der stengeligen Kristalle 5.0-7,5(je nach Fläche), in der Querrichtung dagegen stets 7,0. Solche Differenzen sind im lexikalischen Teil angegeben. Zur Härtebestimmung sind im Handel Setzkästen mit Probierstücken oder auch Metallstifte mit eingestetzen Mineralspitzen, sog. Ritzbestecke, erhältlich.
Vielleich konnte ich dir ja ein wenig weiterhelfen, viel Glück
Petra

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