Hallo,
Ich habe vor etwa 3 Jahren einen PC gekauft mit eine Intel
Prozessor i7 870 2,93 GHz. Wenn ich diesen Prozessor z. B.
mit einem i7 4770 und 3,9 GHz vergleiche, kann ich dann bei
sonst gleichen Bedingungen wie z. B. Arbeitsspeicher,
Betriebssystem davon ausgehen, dass dieser Prozessor dann
etrwa 33 % (3,9 GHz zu 2,93 GHz) schneller ist?
vielleicht kommts zufällig hin, aber über den Takt ausrechnen kann man so was nicht. Das greift viel zu kurz.
Was Kerne und cache
betrifft, das ist bei beiden gleich. Oder kann man so eine
Berechnung gar nicht anstellen?
Der i7 870 ist drei Generationen älter, als der i7 4770. Wenn da noch alles gleich wäre, hätte man sich die Entwicklungskosten für 3 Prozessorgenerationen sparen können. Sowohl bei den Rechenkernen als auch bei den Caches hat sich in der Zwischenzeit sehr viel getan und nicht nur da. Auch die ganze Infrastruktur der CPU, sprich Sockel und Mainboard, hat sich in der Zwischenzeit deutlich geändert, so dass externe Flaschenhälse beseitigt wurden. Es sollte also beim gleichen Takt ein ordentliches Leistungsplus hinzugekommen sein.
Andererseits gehts du aber gleich von einer zweiten Fehlannahme aus: Taktrate lässt sich selbst beim gleichen Prozessor nicht 1:1 in Leistung übersetzen - Overclocker wissen das. Jede CPU hat einen optimalen Taktbereich, indem Takt und Leistung gut skalieren, aber je mehr man an der Taktschraube dreht, desto weniger Leistung gewinnt man proportional hinzu.
Und kann man solche Prozessoren wiederum mit der
Taktfreuquenz von AMD-Prozessoren vergleichen, vorausgesetzt
Kerne, Speicher usw. sind gleich?
Die Harke ist dieselbe wie oben: Sie sind ja nicht gleich.
Vor 25 Jahren hat AMD Intel-Prozessoren in Lizenz gebaut, da hätten solche Vergleiche bedingt noch gegriffen. Aber mittlerweile sind die Prozessoren von AMD und Intel technisch wirklich sehr verschieden, das fängt schon bei der gänzlich verschiedenen Arbeitsweise der Caches an und wird noch gravierender bei den eigentlichen Rechenkernen. AMD hat seine neuen Prozessoren z.B. mit Blick in die Zukunft extrem auf Paraellverarbeitung optimiert und eher am Frontend gefeilt, während Intel mehr auf am Design und an der Rohleistung des einzelnen Rechenkerns gearbeitet hat. Letztlich ist dadurch, ähnlich wie bei Grafikkarten, auf technischer Basis keine Vergleichbarkeit mehr möglich. Man kann nur noch Stromverbrauch und Rechenleistung mit den interessierenden Programmen direkt vergleichen.
Und hier liegt auch schon der nächste Knackpunkt: Ein Prozessor von Hersteller X ist leider nicht pauschal soundsoviel Prozent schneller, wie ein anderer Prozessor von Hersteller Y, sondern es hängt auch stark von der eingesetzten Software an. Es gibt für jeden Prozessor echte ‚Schokoladenanwendungen‘ und Programme, die mehr oder minder gut auf ihn zugeschnitten sind.
Gruß, Jesse