Vergleichbarkeit RLP - restl. Bundesländer?

Ich schreibe gerade eine Bachelor-Arbeit und untersuche dabei kommunale Aspekte. Da ich aus Rheinland-Pfalz komme sowie in Mainz studiere, fokussiere ich mich auf RLP.
Ich meine nun mal gehört zu haben, dass RLP im Bezug auf Gesamt-Deutschland ein guter Anhaltspunkt ist, um auf die Gesamtheit aller Bundeslände Rückschlüsse zu ziehen (Politik, Wirtschaft, öffentl. Bereiche,etc.).
Kann ich mir gut vorstellen, da es weder überwiegend Urban ist (NRW), noch polit-historisch in eine gewisse Richtung „gewachsen“ ist (Neue BL, BW, BY), jedoch wirtschaftlich vielseitig ist aber auch genauso strukturell schwächere Gegenden hat. Deutscher Durchschnitt halt.
Da es sich um eine wissenschaftliche Arbeit handelt, muss ich es belegen können.
Kann man mir eine Quelle/Anhaltspunkt geben, oder mich zumindest in der Vermutung unterstützen?
Vielen Dank im vorraus!

Hallo Paeit,

ich bin gerne bereit dir zu helfen. Allerdings kann ich auf Grundlage deiner Angaben nicht wirklich eine fachlich qualifzierte Antwort geben. Aus deinem Post kann ich noch nichteinmal eindetutig ableiten ob du eine regionalökonomische, eine geographische oder eine poltikwissenschaftliche Fragestellung bearbeitest.

  1. Wie sieht deine Hypothese aus und in welcher Form möchtest du Sie testen? Oder möchtest du einen Test durchführen nur Vergleiche auf Basis von deskriptiven Maßzahlen anstellen.

  2. Wenn du weisst, was du genau untersuchen möchtest, kannst du auch präzisere Suchanfragen stellen und wirst du auch mit Literatursuchmaschinen wie dem Scholar schneller fündig.

  3. Warum besteht die Notwendigkeit einen Schluss auf Basis der genannten Teilmenge zu ziehen. Üblicherweise nimmt man eine Stichprobe aus einer Grundgesamt, um eine Aussage über dieselbe zu fällen.

  4. Du hast selber schon auf die Heterogenität der Bundesländer hingewiesen. Wenn du dich besonders für Rheinland-Pfalz interessiert, reicht es doch, wenn du eine saubere Analyse für dieses Bundesland durchführst. Mit deiner Bachelorarbeit sollst du nicht die Welt erklären, sondern nur dokumentieren, dass du gemessen an den Standards deines Fach ordentlich arbeiten kannst. Wenn du deine Fragestellung nicht klar abgrenzt, hast du ein höheres Risiko, dass du dich überforderst und den Überblick verlierst. Gerade vor dem Hintergrund, dass du dich mit dem Zeugnis noch auf einen Masterplatz/ einen Job bewerben musst, ist das besonders riskant.

Hallo!

Ich bin aus Österreich und hab deshalb ohne Recherche zu wenig Ahnung über Details der demographischen und politischen Gegebenheiten in Rheinland-Pfalz.

Tut mir leid, dass ich dir da nicht weiterhelfen kann.

Viele Grüße
Robert

Hallo Mnenmo,
zunächst vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich bearbeite eine regionalstrukturelle Fragestellung und untersuche Kommunen zwischen 10.000 - 50.000 Einwohnern im Hinblick auf die von der Kommune verwalteten bzw. im Besitz befindlichen Liegenschaften, mit dem Ziel, einen Plan für die Einführung eines Energiemanagement in Kommunen dieser Größe zu entwickeln.
Konkret, ich rufe da an, frage mich zum Ansprechpartner durch und erkundige mich nach Anzahl der Gebäude (im Glückfall untergliedert in KiTa, KiGa, Schule, Verwaltung, Allzweck, Feuerwehr etc.), den verwalteten Flächen (was die wenigsten wissen), Frequentierung durch dden Nutzer u.a. Aber in erster Linie interessiert mich die Anzahl der Gebäude.
Ich will nicht ganz Deutschland od. die Welt erklären. Ich habe mich für Rheinland-Pfalz entschieden, weil ich dort wohne und mich selbstverständlich abgrenzen muss. Das ist bereits geschehen und wird sich nicht mehr ändern. Mir geht es jetzt darum, inwiefern ich eine Aussage darüber treffen kann, inwiefern meine Analyse des Gebäudebestands inklusive der strukutrellen Aufstellung der Kommune auf andere BL übertragbar ist. In der Arbeit wird diese Aussage evtl. 2-3 Zeilen betragen, mehr nicht. Ich möchte da kein weitreichendes Forschungsprojekt draus machen oder ähnliches.
Bis dahin, vielen Dank für jede Mühe!
Viele Grüße,
paeiht

Hallo,

Du kannst die Durchschnittlichkeit durch aktuelle statistische Kennwerte ganz gut belegen. Politik: Wähleranteile der Parteien, Wahlbeteiligung, etc. Wirtschaft: Branchenverteilung, BIP,etc. Gesellschaft: Einkommensverteilung (GINI), etc. Ganz interessante Daten kann hier auch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung liefern. Die haben einen Onlien-Atlas der alle Daten bis auf Kreisebene übersichtlich darstellt.

Allerdings solltest Du aufpassen welche Aspekte Du untersuchst. Beispielsweise kann es zwischen Bundesländern starke Unterschiede in der politischen Aktivität geben, auch wenn das Wahlverhalten das gleiche ist.

Gruß

Hallo Paeiht,

ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, dass ich besonders kritisch nachgefragt habe. Leider ist es so, dass es einige Studenten gibt, die bei denen es da zu massiven Schwierigkeiten kommen kann. Gerade wenn jemand mit sozioökonomischen Variablen arbeitet, kann es sehr problematisch werden und sehr abstruse Dinge können dabei herrauskommen. Bei deiner Themenstellung scheint das jetzt kein Problem zu sein (Ich habe beim ersten Durchlesen gedach, du hättest da ein höchst „akademisches“ Thema.)

Du hast es bei deiner Fragestellung sehr bequem. Von klimatischen Einflüssen abgesehen, gibt es eigentlich kaum (Ausnahme sind natürlich Kommunen mit extremen Liquiditätsproblemen) von der Gebbäudefläche (gegliedert nach Zweck, Inanspruchnahmen und Zustand) unabhänige Faktoren, die den „potentiellen“ Energiebedarf beeinflußen. Da bist du wahrscheinlich ziemlich gut informiert.

Ein Schluss auf andere Kommunen ist meiner Meinung nach wenig problematisch. An deiner Stelle würde ich da nicht mit irgendwelchen statistischen Daten argumentieren (irgendwelche Daten für die Raumordnung wird es geben. Aber die müsstest du selber auswerten. Und der Zugang auf Forschungsdaten kostet auch was). Eine rein technische Argumentation liegt da näher. Ich würde einfach Aussagen für bestimmte „Gemeindetypen“(halt mit ähnlicher Ausstattung) treffen und das als allgemeine Referenz nehmen. Da es in deiner Referenzgruppe(das dürfte der freie Markt sein) kaum Personen gibt, die mit besonders ausgefeilten Methoden an die Thematik herangehen, kann man dir dann daraus keinen Strick drehen, wenn du mit einem ähnliche Schema arbeitest.

Auf jeden Fall zolle ich dir viel Respekt dafür, den ganzen Aufwand mit der Datenerhebung und Bearbeitung selbst zu betreiben. Das wird bei der Benotung wahrscheinlich auch noch mit honoriert.