Verhältnis von Lebenserwartung und Sterberate?

Hallo,

ich bin auf der Suche nach einer möglichst exakten Beschreibung des Verhältnisses von (durchschnittlicher oder maximaler) Lebenserwartung und Sterberate beim Menschen, egal ob „normalsprachlich“ oder mathematisch beschrieben.
Etwas formaler ausgedrückt: Die Lebenserwartung zum Zeitpunkt t1 beträgt x, die Sterberate zu t1 beträgt y. Nun betrachten wir die Lebenserwartung zu t2 und stellen fest, dass sie sich geändert hat. Welchen Effekt hat das auf die Sterberate zu t2?
Gibt es vielleicht irgendeine Formel oder Regel, die dieses Verhältnis beschreibt?

Ich würde mich über jegliche Quellen, Hinweise oder Anregungen freuen - vielen Dank!

Hast Du schon mal jier nachgesehen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mortalit%C3%A4t?

http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/morta…

Tach,

Gibt es vielleicht irgendeine Formel oder Regel, die dieses
Verhältnis beschreibt?

meisnt Du Sterbetafeln?
http://de.wikipedia.org/wiki/Sterbetafel

Gandalf

Hallo Gandalf und Rolf,

danke für eure Quellen (Wikipedia hatte ich mir als Ausgangspunkt schon angesehen), aber leider ist das nicht, was ich suche. (Es sei denn, die Information steckt da irgendwo drin, bloß dass ich sie nicht finde…) Allerdings habe ich mich auch missverständlich ausgedrückt.

Es geht mir nicht um das Risiko von Individuen, bei zunehmendem Alter zu sterben (was meines Wissens durch die Gompertz-Regel ausgedrückt werden kann), sondern um ganze Populationen. Wenn in einer Population die Sterberate zum Beispiel bei 1% in einer bestimmten Zeitperiode (etwa einem Jahr) liegt, bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 75 Jahren, wie hoch wäre die Sterberate bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 85 Jahren?
Es kann natürlich sein, dass ich nach einem Zusammenhang frage, den es gar nicht gibt, oder dass er extrem kompliziert ist.

Hi,

Es geht mir nicht um das Risiko von Individuen, bei
zunehmendem Alter zu sterben (was meines Wissens durch die
Gompertz-Regel ausgedrückt werden kann), sondern um ganze
Populationen.

Hm, aber die Schätzer (für das Individuum) beruhen doch auf der ganzen Population. Auf der anderen Seite kann man deine Frage aber auch so deuten, ob die ganze Population ausstirbt. Das hätte dann aber weniger mit Lebenserwartung und Sterberate zu tun, sondern mit Überlebensrate und Nachkommen.
Vllt kannst du deine Frage noch etwas weiter präzisieren?

Wenn in einer Population die Sterberate zum
Beispiel bei 1% in einer bestimmten Zeitperiode (etwa einem
Jahr) liegt, bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von
75 Jahren, wie hoch wäre die Sterberate bei einer
durchschnittlichen Lebenserwartung von 85 Jahren?

Im einfachen Fall nimmt man an, dass die Sterberate innerhalb der individuellen Lebensspanne (welche für die Population gemittelt als Lebenserwartung angegeben wird) konstant ist. Nun liegt auf der Hand,dass dem nicht so ist da z.B. für Menschen verschiedene Risiken verschieden stark zu Geltung kommen, je nachdem wie alt man ist. Somit ist es durchaus sinnvoll für verschiedene (zu definierende) Lebensabschnitte verschiedene Sterberaten anzunehmen. Das sieht man z.B. in dem Wiki-Link zur Mortalität worauf meine Vorredner schon hinwiesen. Aber gerade das wolltest du ja nicht wissen …?

Grüße,
JPL

Hi,

danke dir soweit! Mir scheint, es ist tatsächlich noch nicht ganz klar, wonach ich suche, deshalb versuche ich es nochmal genauer. (Immerhin gibt es mir das Gefühl, dass ich keine völlig triviale Frage stelle, auf die die Antwort überall zu finden ist. :wink:) Am besten versuche ich es mit einem Beispiel.

Angenommen, wir haben ein Land Absurdistan im Jahr 2000. In diesem Land stirbt pro Jahr 1 Person von 100, die Sterberate von Absurdistan beträgt also 1 %. Gleichzeitig beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung in Absurdistan für Menschen, die 2000 geboren werden, 75 Jahre. Nun steigt durch irgendein Wunder die durchschnittliche Lebenserwartung für alle Menschen, die 2000 geboren werden, auf 100 Jahre. Die Frage ist: Welchen Effekt hat diese Erhöhung der Lebenserwartung auf die Sterberate von Absurdistan? Es ist anzunehmen, dass sich diese Erhöhung nicht sofort auswirkt, aber in der Zukunft Auswirkungen hat. Angenommen, dass alles andere in Absurdistan gleichbleibt, sich also nur die Lebenserwartung ändert, was geschieht dann mit der Sterberate?
Ich würde durch bloßes Nachdenken erwarten, dass sie sinkt, aber erstens würde ich mich freuen, wenn es eine Formel gäbe, in der die Sterberate das Ergebnis einer mathematischen Operation über diverse Variablen ist, zu denen eben u.a. die Lebenserwartung gehört. Und zweitens habe ich das vage Gefühl, dass ich irgendwo einen Denkfehler mache und eine Änderung der Lebenserwartung sich gar nicht auf die Sterberate auswirkt.

Ich hoffe, es ist nun ein wenig klarer…

Schönen Gruß!

Hi,

eigentlich ist es anders herum: weil die Sterberate verändert wird, verändert sich dann auch die Lebenserwartung. Da Sterberate aber vom aktuellen Altern abhängt, ist damit auch die (restliche) Lebenserwartung davon abhängig. Die Berechnungen basieren auf den genannten Sterbetafeln und Extrapolation gemäß der angenommenen Altersstruktur.
http://de.wikipedia.org/wiki/Lebenserwartung

Viele Grüße,
JPL

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