„Alle übrigen Verkehrsteilnehmer haben sofort freie Bahn zu schaffen“.
Das umzusetzen, obliegt dem einzelnen Fahrzeugführer.
Auch „schneller fahren“ ist eine zulässige Option, auch „bei rot in die Kreuzung fahren“ kann richtig sein.
Rettungswagen sind groß, unhandlich und vergleichsweise schwach motorisiert. Denen fährst du mit einem normalen PKW auf einer kurvigen Landstraße problemlos davon.
Wichtig sind richtig eingestellte Spiegel. Wenn ich Blaulicht von hinten habe, dann springt mir das direkt ins Auge - denn ich muss nicht erst meinen Kopf zur Seite legen, um vernünftige Sicht nach hinten zu haben.
Ja, ich habe auch schon mal Gas gegeben und dann in einer Bushaltebucht angehalten. War eine super Idee. Nur die zwei Penner hinter mir hatten das Blaulicht noch nicht gesehen, oder waren einfach nur egoistisch. Die haben mich überholt und hatten dann den RTW im Nacken.
Wichtig ist, dass die Besatzungen eine Chance bekommen, dein Vorhaben zu erahnen. Blinker setzen, hart rechts fahren. Dann wissen die, dass du sie bemerkt hast. Ein Lichtzeichen für „Ich geb mal Gas, hinter der Kurve kommt eine tolle Ausweichstelle“ gibt es ja nicht.
Wichtig ist auch, dass panische Reaktionen völlig unangebracht sind. Die Besatzungen sind da zwar einiges gewohnt, aber die Kreativität in unsinnigem Verhalten ist grenzenlos. Locker bleiben.
Die rechnen sowieso mit dem Schlimmsten. Und: Es kommt bei den allerwenigsten Einsätzen auf „wenige Sekunden“ an. Als Besatzung weiß man das, auch da bleibt man eher locker. Lieber stressfrei und vor allem unfallfrei nach 7 Minuten beim Patienten sein („Ich habe seit 4 Wochen so Schmerzen, aber seit heute Mittag sind die besonders schlimm“) als nach 6 Minuten einen Unfall bauen.