Verhalten im Todesfall

Hallo Ihr Lieben,

brauche einen Rat:
Eine ehemalige Kollegin,wir haben seit 12 Jahren immer noch Kontakt,nachdem wir ca. 8 Jahre zusammen gearbeitet haben. Wir mögen uns sehr, obwohl nie eine enge Freundschaft daraus geworden ist. Jetzt liegt Ihre Schwester im Sterben. Für sie ist diese Situation sehr schwer und die ganzen Umstände hoch dramatisch. Ich habe die Schwester auch kennen gelernt, aber seit Jahren nicht mehr gesehen. Mein Problem ist, soll ich zur Beerdigung gehen? Gibt es da eine Etikette… Für mich ist eine Beerdigung kein „Event“. Auf dem Land ist eine Beerdigung ein gesellschaftliches Ereignis, aber ich sehe das anders, man nimmt Abschied von einem Menschen, der einem Nahestand, und hier ist mein Problem, sie steht mir nicht nahe, sondern ihre Schwester…andererseit möchte ich meiner Bekannten auch meine Anteilnahme zeigen, reicht da eine Karte??? Wie würdet Ihr euch verhalten??

Gruß
Christiane

Hallo Christiane,
es ist jetzt 8 Jahre her, dass mein Vater starb, aber vieles
aus der Zeit kurz nach seinem Tod ist mir noch positiv in Erinnerung:
die zahlreichen Trauergäste
liebe Briefe (nicht Karten !) von Personen, die nicht zur Beerdigung
erscheinen konnten
Kollegen und Freunde, die mich einfach nur in den Arm genommen haben
Freunde, die mir zugehört haben, damit ich mich ausheulen konnte

Viele Grüße

hallo christiane,

beerdigungen sind - bis auf den kurzen akt des in-die-erde-lassens - ausschließlich für die hinterbliebenen.

wenn du deine kollegin sehr schätzt und du denkst, daß ihr trost geben würde, dann gehe hin. die etikette vergiß mal und auch, daß andere evtl. ein event draus machen.

schöne grüße
ann

ergänzend,
die Etikette ist sch…egal. Wichtig ist: Deine ehem. Kollegin
macht eine schwere Zeit durch. Jede, auch noch so kleine Geeste
kann ihr helfen. Hauptsache, diese ist ehrlich
nochmals Gruß

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Hallo ,

was Joerg unten schrieb, kann ich bestätigen (und der Tod meines Vaters war schon vor 26 Jahren).

Egal, ob die Menschen bei der Beerdigung mir bekannt waren (also auch wegen mir) kamen, oder ob ich sie nicht kannte, aber wusste, sie kamen, um sich von meinem Vater zu verabschieden - beides hat mir damals geholfen und mich getröstet.

Gruß
Elke

Hallo Christiane,

also erstmal: ob eine Beerdigung nun ein „Event“ ist, weiss ich nicht… :frowning:

Grundsätzlich denke ich, dass es immer sehr drauf ankommt, wie es die nächsten Angehörigen handhaben. Wollen sie die Beerdigung nur im engsten Familienkreis oder möchten sie lieber, dass alle Leute ohne Einschränkung kommen können? Ich glaube, so was ist sehr unterschiedlich und sollte daher unbedingt vorher abgesprochen werden.

Wenn es so weit ist und die Schwester wirklich gestorben ist (gibt es denn wirklich gar keine Hoffnung mehr?), dann ist es vor allem wichtig, dass Du für Deine Bekannte da bist - so weit sie das möchte. Hier ist Fingerspitzengefühl das A und O. Helfenwollen, Dasein, aber alles nur in Maßen, denn jeder geht mir Trauer anders um, das muss man dann alles sehen und ganz individuell entscheiden.

Frage sie dann ganz einfach, ob sie möchte, dass Du zur Beerdigung kommst, biete es an und warte ihre Reaktion ab, danach entscheide.

Viele liebe Grüsse,

Icequeen

Hall Jörg,

deinen Worten kann ich mich von ganzem Herzen einfach nur anschliessen.

@ Christiane

Mein Vorschlag wäre, gehe auf diese Beerdigung und lass deinen Gefühlen freien Lauf. Nimm deine Freundin in deine Arme und tröste sie. Nehme teil an ihrem Schmerz, ihrem grossen Verlust. Auch du hast bestimmt Menschen durch den Tod verloren. Denke an sie und nutze die Mglichkeit dich an sie zu erinnern.

Jeder der einen geliebten oder einfach nur bekannten Menschen verloren hat, braucht seelische Unterstützung. Erst Recht, wenn man diesen Menschen zu seinem letzten Gang begleitet.

Schöne Grüsse
Krümel

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