Verhalten von Kindern

Guten Tag,

ich habe heute mal wieder „eins über mich gekriegt“.
Im Wartezimmer beim Kinderarzt. Eine kleine Schaukel an einem Holzelefanten.
Kind (nicht meines) schaukelt darauf und tritt mich wiederholt. Die Eltern direkt daneben.
Die Eltern sind nicht eingeschritten.
Meine Frage: Haben die Eltern einen Knall, oder sind die krank?
Ich treffe auf solch ein unmögliches Verhalten ganz oft.
Es ist auch nicht mit kindlicher Freiheit zu erklären.
Auch Lehrer klagen darüber.

Da würden mich Meinungen interessieren.

BigData

Ich bin der selben Meinung wie du !
Das hat denke ich auch ganz viel mit der Erziehung zu tun. Ich weiß nicht in welchem Stadtteile/Bezirk zu wohnst, aber mir passiert das in Berlin auch sehr oft! Unerhört diese unvernumpft.

Die entscheidende Frage:

Haben die Eltern das gesehen und auch so wahrgenommen, dass das Kind dich trifft? Ganz ehrlich: Womöglich haben die auch gedacht „wenns ihn stört, würde er ja was sagen“ oder auch „was ist dass denn für ein Idiot, der sieht doch dass da ne Schaukel ist und setzt sich trotzdem mitten in die Flugbahn“. Das ist jetzt für uns Leser schwer zu beurteilen.

Du hättest dem Kleinen ja auch deutlich sagen können, dass dich das stört. Das ist jedenfalls, was ich in so einer Situation mache.

Wenn die Eltern das nicht tun warum hast du keine Ansage gemacht? „Hörst du bitte auf mich zu treten!?“, wo war das Problem?

Grundsätzlich: http://www.welt.de/vermischtes/article3127311/Was-bei-der-Kindererziehung-voellig-falsch-laeuft.html (von 2009!) und ganz aktuell http://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2016-04/kindererziehung-tyrannen-kinder-erwachsen-martina-leibovici-muehlberger

Ich hätte dann mal die Eltern getreten … SPÜRBAR …

Die Anzeige hätte ich riskiert und Gegenanzeige wegen vorsätzlicher unterlassener Hilfeleistung und vorsätzlicher Verletzung der Aufsichtspflicht gestellt.

Du solltest Ironie kennzeichnen, sonst könnten einige denken du meinst so einen Blödsinn wirklich ernst.

Wo ist denn hier eine „unterlassene HIlfeleistung“ und eine „Verletzung der Aufsichtspflicht“?

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Ist letztlich dann auch durch Blicke erfolgt.
Das Kind hat es gemerkt (die Eltern haben es ignoriert).

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Sehr gut. Bietet Erklärungen für viel. Das mit dem Wohlstand fand ich überraschend.

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Das war keine Ironie

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Generell bin ich der Meinung, dass man ein Kind Kind sein lassen sollte. Ich sehe oft, dass einige sich unnötig aufregen, wenn Kinder z.B draußen spielen und dabei mal etwas lauter sind. Doch leider sieht man heutzutage auch sehr oft, dass die Eltern auf der anderen Seite ihre Kinder nicht mehr richtig Erziehen. Das fängt bei ganz einfachen Dingen an, wie dem Kind beizubringen „Danke“ zu sagen oder sich zu entschuldigen. Ich glaube wir haben da ein gesellschaftliches Problem. Viele Eltern zeigen kein ausreichendes Interesse für ihre Kinder. Sie setzten sie vor den Fernseher oder spielen lieber mit ihrem Handy, anstatt sich mit ihnen zu beschäftigen. In deinem Fall hätten die Eltern ganz klar mal etwas sagen müssen.

Das ganze Ding hier zeigt mir nur, wie schwierig es anscheinend geworden ist, zu kommunizieren.

Da gab`s doch kürzlich was zu: http://www.focus.de/familie/erziehung/gemeinste-mutter-der-welt-frau-nahm-ihren-kindern-das-eis-weg-um-ihnen-eine-lektion-zu-erteilen_id_5450897.html

Genial!

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Es ist deshalb schwierig geworden, weil deutliche Worte in vernehmlicher Lautstärke vielleicht schon als Züchtigung und Misshandlung ausgelegt werden könnten.

Ja klar, Häuptling!

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Wirkt bei uns 14 Jahre später noch.

Im Dorfladen gabs immer Bonbons für die Kinder wenn die Eltern einkaufen waren.

  1. Verwarnung: wenn du nicht danke sagst bekommst du keine mehr
  2. nochmalige Verwarnung
  3. Bonbons abgenommen - Geheule
    aber seit dem ist klar - Danke ist eine Pflicht - gehört dazu dem Geber zu zeigen, dass man weiß, es ist nicht selbstverständlich etwas zu bekommen und man würdigt das Geschenk/Verhalten oder die Mühe die sich ein anderer gegeben hat.

Ich erwarte auch ein Danke mir gegenüber wenn ich etwas tu was eben nicht selbstverständlich ist - genauso bekommt auch das Kind sein Danke.

Krümel

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irgendwas einzuwenden?

Zum Glück geht es in unserem Kindergarten noch normal zu. Ja, gut, das Antlitz von Kaiser Wilhelm hängt jetzt nicht mehr an der Wand, aber ansonsten werden da normale Werte vermittelt, die Füße bleiben auf dem Boden und die Gabel in der linken und das Messet in der rechten, ohne den Kartoffelbrei vorher zu umtanzen.

Ja, aber dein Kind wird später mal nicht singen und klatschen können…

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…einen hätte ich noch…

Vielleicht hilft es allen, die Kinder mit der Ausgangshaltung in die Schule zu schicken:
„Der Lehrer hat recht.“ In der Regel wirkt das Wunder - zumindest an unserer Schule ist das so
Vorschrift. Klappt hervorragend.

Hauptsache, jetzt kann es das. Auf Deutsch, Englisch und Russisch.

Singen auch.

:slight_smile:

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Ich hätte ganz einfach freundlich zu dem Kind gesagt: „Du, schaukel in eine andere Richtung, du stösst mich die ganze Zeit.“ Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

Das ein Kind Grenzen auslotet, ist normal. Das man ihm Grenzen setzt auch. Dazu braucht man in der Regel weder die Eltern noch harsche Worte. In den weitaus allermeisten Fällen genügt es, dem Kind das einfach zu sagen.

Gruß,
Max