Verhalten von Krähen?

Hallo! Wir haben eine Krähenkolonie vor der Nase und gegoogelt habe ich auch schon, trotzdem die Frage: Nisten Krähen auf Türmen und gehen sie nachts auf Nahrungssuche?
Und wenn nicht Krähen, was für Vögel könnten es sein?
Gruß, Eva

Hallo,

Krähen (ich nehme an, Du meinst Rabenkrähen?) nisten gern in hohen Bäumen, möglicherweise auch auf Türmen.
Aber sie sind nicht nachtaktiv, sondern verteilen sich tagsüber zur Futtersuche und sammeln sich nachts in ihren Schlafgebieten.
Um welches Problem geht es denn, was verschwindet nachts von wo?
Es gibt schließlich etliche nachtaktive Futtersucher wie Waschbären, Füchse, Ratten.

Gruß, Paran

In Türmen nisten Dohlen, aber nachts sind sie nicht unterwegs.
Udo Becker

1.Nein, 2.nein!

In Türmen nisten nur die kleinen Verwandten die Dohlen, aber die gehen nachts auch nicht auf Nahrungssuche.

Man kann ihnen abends zuhören, wie sie sich gegenseitig „Gute Nacht“ wünschen, bevor sie einschlafen.

Manchmal quatschen sie aber auch eine Nacht durch, dann wechseln sie am nächsten Tag gewöhnlich den Standort.

Jagen in der Dunkelheit tun nur die Eulen, das sind aber außerhalb der Paarungszeit Einzelgänger.

Was noch in Frage käme wäre eine Verwechslung mit Fledermäusen.

Gruß, Nemo.

Ich habe allerdings schon die Beobachtung gemacht, das Krähen nachts auf der Suche nach Nahrung die Papierkörbe bei uns leer machen und alles im Umkreis von ca. 1,5m zu verteilen.

Moin,

das dürfte eine Ausnahme sein, z.B. wenn es relativ hell erleuchtet ist.

Es gibt aber auch immer Ausnahmen, wie bei den Menschan auch.

In einem nahegelegenen Park gab es eine Krähe, die die auf den Kopf flog, wenn Du sie nicht vorher mit Erdnüssen bestochen hast. Wenn man das nicht weiß bekommt man einen ganz schönen Schreck.

Die Krähen haben sich, wie schon geschrieben, tagsüber verteilt und abends gesammelt um in den Park zu fliegen und dort die Schlafbäume aufzusuchen.

Gruß Volker

@ alle:
„Unsere“ Krähen nisten in den Bäumen eines kleinen Parks nur wenige Meter von unserem Haus entfernt. Wir sehen sie am späten Nachmittag vom Fouragieren zurückkehren und Kreisen und Ratschen und irgendwann ist Ruhe und sie schlafen.

Meine Frage wurde inspiriert von einer Stelle in einem Buch, Schauplatz Venedig, wo es heißt, nachts kommen die Krähen von den hohen Türmen der Stadt herunter, wo sie nisten und picken denen die tot in der Gegend herumliegen (die Zeit ist 1610 AD, man hat gerne mal Leute gemeuchelt und in den Kanal geworfen, der zum Meer führt :slight_smile: ) die Augen aus.

Krähen - Türme - nachts: deckt sich nicht mir meinen Erfahrungen, deshalb meine Frage hier .

Gruß,
Eva

Hallo

Das ist ja Erpressung!
Eine Mafia-Krähe, die Schutz-Erdnüsse kassiert!

Mir hat mal eine Krähe eine Walnuss vors Fahrrad geworfen. - Da ich wusste, dass Krähen dieses Verfahren ganz gerne im Zusammenhang mit Autos anwenden, um die Schale von Walnüssen aufzukriegen, habe ich auf die Walnuss draufgetreten. - Die Krähe hatte von einem sicheren Posten aus zugeschaut, und als ich weiterfuhr, die Walnuss verspeist.

Schade, dass solche interspezielle Zusammenarbeit nicht öfter vorkommt. Ich denke, früher - oder auch in Urwalddörfern - war bzw. ist das nicht so selten, nur dass man vielleicht meist mehr mit dem vorhanden Essen geizte.

Zum Thema:
Da Krähen sehr lernfähig sind, kann ich mir vorstellen, dass sie auch mal nachts fliegen, wenn das erwünschte Lebensmittel nur dann vorrätig ist. Es fragt sich allerdings, ob sie nachts genug sehen. 1610 wird die Straßenbeleuchtung ja meist nicht so üppig gewesen sein. Oder haben sie es nur in mondhellen Nächten gemacht? Oder in Sommernächten, wenn sie Sonne spät unterging?

Ist das Buch denn von jemand geschrieben worden, der/die sich mit der Geschichte gut auskennt und diese Kenntnisse auch beachtet? - Irgendwie kann ich mir gar nicht vorstellen, dass da üblicherweise Leichen in den Städten herumlagen, das muss doch in dem feuchtwarmen Klima grauenhaft gestunken haben.

Oder lagen diese Leichen nicht ‚in der Gegend rum‘, sondern immer im Wasser? Und wurden die Leichen dann sehr schnell ins Meer gespült, so dass sie schnell und (relativ) spurlos aus der Stadt verschwanden? Und die Krähen setzten sich dann auf die schwimmenden Leichen?

Viele Grüße

Klar, ist ja innerstädtisch. Licht brennt ohnehin und dazu Leuchtreklamen und Schaufenster. Ist schon witzig, da zuzusehen, wie die sich einen halben Döner oder Burger rauszerren.

Naja, Eva hat den Hintergrund erstnachgeliefert. Das Buch spielt um 1610 AD, da war das mit Beleuchtung, Neonreklame usw. noch etwas unterentwickelt.

Gruß Volker

Hallo Eva,

ich finde, Du solltest Deine Bücher grundsätzlich in einer zweiten Fassung mit Anmerkungen der Übersetzerin rausbringen. Eine Fußnote: „Der Autor schreibt mal wieder Mist, Krähen schlafen nachts“ oder auch einfach eine Alternativfassung: „Die Leichen schaukelten nachts still und friedlich im Kanal, ihre Augen blieben unversehrt. Fern von den Türmen hatten sich die Krähen in den Bäumen zur Ruhe begeben.“

Das wird Kult!

Viele Grüße,

Jule

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Mal abgesehen von den Nistplätzen auf den Türmen - gibt es in Venedig überhaupt Krähen? Oder gab es mal welche? - Hat der Autor die nicht eher mit den Tauben verwechselt?

@ alle:
Vielen Dank für eure Informationen zum Thema :smile:
Was die Leichen angeht, so pflegte man die behördlicherseits (Rat der Zehn, Staatsinquisition) offenbar in den Canale Orfano zu entsorgen, der von San Marco aus durch die Lagune in Richtung offenes Meer führt (Quelle: GEO Epoche, Venedig). Privat Gemeuchelte werden vielleicht eher mal in der Gasse gelegen haben, aber ich tippe auf Ratten in Bezug auf Fraßspuren.

@Simsy_Mone: Sehr guter Einwand! „Dohlen“ war auch mein erster Gedanke, aber die sind auch nicht nachts unterwegs. Dito Tauben,. Bin natürlich kein Venedig-Exoerte, aber Platz war knapp und man nutzte jedes Stückchen als Baugrund. Keine Grünflächen, Gärten gab es wenige, ergo wird es auch mit Bäumen nicht gut ausgesehen haben. Also sind imho Krähen unwahrscheinlich. Und Eulen jagen eher Bewegliches, oder nehmen die auch Aas?

Gruß,
Eva

Ich glaube, dass Fische nachtaktiv sind… Wenn dann knabbern da höchstens die Fischlein und die Garnelen und die wasweissichfürwelche Wasserbewohner…

(Aber das wärs echt: A.d. Ü.: Der Autor schreibt mal wieder Quatsch, Krähen sind nicht Nachtaktiv und übernachten auch nicht auf Türmen! Erinnert an die frühe TAZ, wo auch immer wieder bissige Kommentare von den Setzern in den Artikeln auftauchten)

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Hallo,

mit den Fischen bekommen wir aber ein Problem, wenn sie von den hohen Türmen der Stadt herunter kommen sollen… Fliegende Fische vielleicht und Aquarien auf den Turmspitzen?

Ich freue mich schon auf die Verfilmung.

Viele Grüße,

Jule

P.S.: Bei der taz waren das die Säzzer!