An unserem Neubau möchten wir eine Holz- oder eine Natursteinterrasse anlegen. Wie verhalten sich beide bei anhaltender großer Hitze über mehrere Tage/Wochen? Wird der Steinboden nicht nachts, wenn es ohnehin nur wenig kühler wird, das Haus etwas wärmer werden lassen? Wie verhält sich Naturstein bei starker Sonneneinstrahlung: kann man tatsüber noch drauftreten? Speichert er die Hitze auch nach Sonnenuntergang, muss man z.B. mit Hitzespeicherung rechnen, wenn man abends auf der Terrasse sitzen möchte? Kann man ihn durch bespritzen oder anders abkühlen - oder sogar als Kühlung nutzen (Boden darunter?). Mich interessiert insbesondere der Zustand, wenn der Klimawandel weitergehen sollte - wir also beispielsweise Temperaturen wie jetzt in Russland oder hohe Temperaturen über Wochen hinweg bekommen.
Danke sehr für Eure Einschätzung!
annsanna
Moin annsanna.
Ja, Granit kann, wie auch andere Gesteine, bei direkter Sonneneinstrahlung sehr warm werden.
Ich habe da zwar noch nicht so genau drauf geachtet, aber ich denke, dass der Natursten nicht so sehr die Wärme behält.
Den Klimawandel sollte man meiner Meinung auch nicht überbewerten.
Grüße,
Frank
Sehr geehrte Frau Annsanna,
herzlichen Glückwunsch für eine Entscheidung zu einer Naturstein-Terrasse. Damit treffen Sie nicht nur die Wahl zu einem natürlichen, ökologischem Unikat, sondern werden sich auch über Jahre an dieser Terrasse erfreuen könne.
Die Grundlage für eine lange Freude an Ihrer Terrasse ist jedoch die Beratung durch ein Fachunternehmen (Steinmetz) und dann besonders der richtige Unterbau der Terrasse und die Verlegung - beides sollte ebenfalls durch ein Fachunternehmen (Steinmetz) durchgeführt werden.
Wenn ein quallitativ guter Naturstein ausgewählt wurde - ich empfehle Ihnen ein Hartgestein zu nehmen (Granit, Gneis) und der Unterbau vom Fachunternehmen gemacht wurde - dann können die Spannungen, die bei Temperaturen auftreten aufgefangen werden. Egal ob bei kleinen Platten (30x30) oder größen Platten (100x 100 / 60 x 40) muss auf eine entsprechende Fuge geachtet werden. Weiter sollte der Naturstein mindestens eine Stärke von 3,0 cm haben.
Das Aufheizen des Naturstein hängt natürlich auch mit der Farbe des gewählten Natursteins zusammen. Schwarz kann da schon heiß werden und entsprechend viel Wärem speichern. Sollte Ihnen der Stein nicht schnell genug abkühlen, können Sie dies gerne mit einem Gartenschlasch machen - jedoch bitte nicht, wenn er gerade die Mittagshitz hinter sich hat, damit es nicht zu Spannungsrissen kommt.
Zusammengefasst: Wenn Sie einen guten Naturstein auswählen und die Terrasse fachgerecht ausführen lassen werden Sie viele viele Jahre große Freude an Ihrer Terrasse haben.
Mit freundlichen Grüßen
aus der Hansestadt Lübeck
Stefan Wolf
Kleiner Tipp für das „Terrassen-Wohlfühl-Erlebnis“:
Für den Außenbereich ist eine trittsichere Oberfläche notwendig. Oft wird die „geflammte Oberfläche“ für Naturstein gewählt - optisch natürlich schön und rauh - also trittsicher!
Sollen Sie gerne Barfuß Ihre Terrasse nutzen, dann lassen Sie sich von Ihrem Fachunternehmen (Steinmetz) die Oberflächenbearbeitung gebürstet oder satiniert zeigen. Für den privaten Bereich und den nackten Fuß eine schöne Alternative.
Mit freundlichen Grüßen
aus der Hansestadt Lübeck
Stefan Wolf
Hallo,annasanna
Naturstein absorpiert Wärme,aber langsam und genauso langsam gibt er die Wärme wieder ab.Das kann sein,das er bei sehr langer und intensiver Sonneneinstrahlung so heiß wird,das er barfuß nicht mehr begehbar ist.Andererseits,hat man abends wenn es kühl wird eine wohlige Wärme,da er diese wieder gleichmäßig ab gibt.
Je dunkler der Naturstein,desto schneller heizt er sich auf und umso heißer wird er.
Es ist nicht damit zu rechnen,das der Naturstein die Wärme spürbar an das Haus ab gibt.
Der Vorteil von Naturstein ist,er ist beständig und pflegeleicht.Besonders geeignet für Terassen/Gartenanlagen ist Porphyr.Diesen gibt es als Pflastersteine,Rechteckige Bodenplatten oder Polygonalplatten.Der Vorteil von Porphyer ist,das er Frost- und Säurefest ist.Porphyer gibt es in den Farben,von grau bis lila.
Da Porphyer ein gespaltenes Material ist überzeugt er auch durch Rutschsicherheit,bei nasser Witterung.
Selbstvertändlich sind auch andere Granit und Quarzitarten für den Terassenbau möglich,jedoch hier sollten die Oberflächen entsprechend behandelt werden.
Als Tip empfehle ich Ihnen,schauen Sie sich Natursteinbeläge im Aussenbereich an.
Und bilden Sie sich Ihr Urteil.
Mit freundlichen Grüßen Willi Aigner
Salü
Das ist eine interessante Frage welche Du da stellst. Für mich ist der wichtigste Aspekt in Deiner Frage, ob man auf dem Boden laufen kann. Dies hängt von der Farbe der Bodenplatten ab. Auf einem dunklen Untergrund weniger als auf einem hellen Untergrund (Egal ob Stein oder Holz). Wir haben bei uns selbst schwarzen Stein (Vulcano Black) und grauen (Tessiner Maggia Gneis) Stein. Ebenso ein Terrassenrost aus Kastanienholz. Auf dem grau kannst Du noch lange laufen, während Du Dir auf dem schwarzen schon längst die Füsse (ohne Schuhe) verbrennst.
Und wenn es abends kühler wird, ist es richtig, da fühlst Du die angenehme Wäre des Steins wenn Du drauf sitzt.
Da Du den Boden aber auf eine Isolierschicht (Dämmung und Dichtung) verlegst, spührt das Gebäude von der Wärme nichts.
Mit dem Holz ist es identisch. Hell=weniger warm, dunkel = wärmer.
Persönlich würde ich ein Stein einem Holz vorziehen. Denn egal welches Holz Du verwendest, es wird ausbleichen und mir gefällt es dann nicht mehr. Der Stein bleibt Stein auch über Jahre hinweg.
Du kannst Dir ja von Deinem Steinhändler ein paar Musterplatten besorgen und die mal auf Deinen Balkon legen. Die Firma http://NaturalStone.ch hat eine gute Auswahl. Dann kannst Du, sobald die Sonne scheint, darüber laufen und selbst fühlen. Dreht die Platten wenn sie heiss sind um und fühle wie die Temparatur auf der unterseite ist.
Viele liebe Grüsse
Plauderi
Hi,
Naturstein speichert die Hitze auf jeden Fall, genauso wie die Kälte. Das kann ein erwünschter Effekt sein, oder eben auch nicht. Lädt sich der Stein über Tag sehr stark auf, z.B. bei einer Terrasse mit Südlage, gibt er abends auf jeden Fall Wärme ab. Das ist in den kühleren 8 Monaten (Oktober - Mai) sehr angenehm!
Je glatter ein Stein ist, desto heißer wird er. Auf rauherem Stein ist das Laufen auch bei großer Hitze kein Problem, ist der Stein matt geschliffen oder gar poliert (was nicht zu empfehlen ist, wegen der Rutschgefahr bei Nässe) könnte man sich bestimmt heiße Füße holen. Auch die Farbe hat Einfluss auf die Hitzespeicherung, je dunkler desto heisser.
Ich würde immer eine Steinterasse vorziehen. Die kühleren Zeiten überwiegen bei uns ja immer noch deutlich, auch wennn einem das bei der Hitze der vergangenen Wochen manchmal nicht so vorkommt.
Ich hoffe mein Vorschlag hilft weiter,
freundliche Grüße,
Tickel
Hallo,
entscheidend ist im wesentlichedn die Farbe des Steins. Ein dunkler Stein heizt sich bei Sonneneinstrahlung naturgemäß auf und gibt die Hitze auch nur langsam wieder ab, bei einem hellen Stein ist dieses Verhalten ähnlich aber eben deutlich weniger ausgeprägt.
Ein schwarzer Stein bei direkter und dauerhafter Sonneneinstrahlung kann durchaus so heiß werden, das er nicht mehr ohne Schuhe oder ähnliches begehbar ist.
Weiter stellt sich die Frage der Verlegung (Bodenplatte, Schotterbett,…)
Gruss Thorsten
Ich danke Euch allen sehr - viele nützliche Details und sehr schnelle Antworten - super!
annsanna
Ich danke Euch allen sehr - viele nützliche Details und sehr schnelle Antworten - super!
annsanna.
Naturstein ist ein guter Wärmespeicher; d.h. er wird an heißen Tagen nach Sonnenuntergang noch Wärme abgeben. Ich finde das angenehm, da es bei uns in der Regel abends schnell abkühlt. Er hat aber nicht genug Masse, um das Haus aufzuheizen.
Die Oberflächentemperatur wird durch den Grad der Sonneneinstrahlung, die Wärmeableitung in den Untergrund und der Farbe des Natursteins bestimmt. Dunkle Natursteine heizen sich stärker auf und können bei direkter Sonneneinstrahlung sehr warm werden. Helle Natursteine sind daher besser geeignet. Naturstein kann problemlos mit Wasser gekühlt werden.
Hallo,
ich habe selber Naturstein und bin Zufrieden. Wird nicht heiß oder warm ,kann mann schön sauber halten.
Holz muß mann mehr pflegen und nach die Jahren sieht nicht mehr schön aus.
Etelka
Hallo annsanna,
Holz ist die „wärmere“ alternative, allein vom empfinden her. Naturstein ist ansich eher kalt. Auch die Kälte von unten lässt den Naturstein abends schneller abkühlen. Im Haus wird es eher kühler sein mit Naturstein. Als wärmespeicher wird er wohl eher nicht zu nutzen sein; jedenfalls nicht asl Bodenbelag. Durch bespritzen wirds kühler, wegen der Verdunstung wie beim Schwitzen. Wenns nicht gerade ein schwarzer Boden sein soll wird man sich auch weniger die Füße verbrannen wie beim Holz. Alles in allem würd ich sagen, dass es bei einem Klimawandel gen ninustemperaturen immer irgendwie kühler sein wird, wo denn Holz die bessere alternative wäre. Bei einem Klimawandel zu großer Hitze wäre auf jeden Fall Naturstein die bessere Lösung.
Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.
LG Nanni