Verhinderter Palistinenserstaat

Moin,

Wenn Israel beschließt, dass es ab nächster Woche einen Palästinenserstaat gibt, dann gibt es diesen ab nächster Woche

Für mich ein völlig neuer Gedanke. Kann man einen Staat
gründen, auch wenn die andern dabei nicht mitmachen? Wenn die
andern das gar nicht wollen? Wozu verhandelt man dann
eigentlich überhaupt vorher?

Bei den Verhandlungen ging es nie darum, ob die Palästinenser Willens waren oder sind, einen eigenen Staat (nach den Vorgaben der Vereinten Nationen) zu gründen, sondern nur darum, ob Israel Willens war oder ist.

Hätte zB Barak im Jahre 2000 ohne Arafat (der natürlich
„Rücksprache“ mit der arabischen Liga hielt) einfach einen
Palästinenserstaat gründen können?

Barak hätte sich nur an Oslo I oder Oslo II halten müssen.

alle dafür erforderlichen Umstände herbeizuführen

Ich glaube nicht, daß irgendein israelischer Politiker je die
Macht hatte, wirklich alle erforderlichen Umstände
herbeizuführen.

Jedes irsaelische Staatsoberhaupt hatte und hat die Macht. Es muss nur das israelische Militär an die Grenzen vor 67 zurückziehen. Das ist alles.

Zu Beginn forderten die arabischen Staaten

Mit der Gründung des Staates Palästinas haben „die arabeischen Staaten“ nicht das geringste zutun. Welche Rolle sollten die denn deiner Meinung nach dabei spielen?

weil Israel bei der Gründung eines Palästinenserstaats derzeit nur verlieren kann

Gäbe es neben Israel einen rechtstaatlichen, demokratischen
Palästinenserstaat, wäre der Gewinn unendlich und zwar in
jeder Hinsicht.

Ich habe die entscheidenden Faktoren bereits genannt, warum Israel einem unabhängigen Palästinensischen Staat nicht freiwillig zustimmen wird. Diese sind Wasser und Land. Israel braucht den Zugriff auf die Wasservorkommen im Westjordanland, weil es sonst nicht in der Lage ist, seine mit Wasser extrem verschwenderisch umgehende Bevölkerung zu versorgen. Und es braucht die Möglichkeit weiterer territorealer Expansion, um die religiösen Extremisten im eigenen Land zufrieden zu stellen, die sich bislang weder gescheut haben, ein israelisches Staatsoberhaupt zu ermorden, von dem sie ihre Ziele gefährdet sahen, noch gescheut haben, offen mit militärischer Gewalt auch gegen israelische Sicherheitskräfte zu drohen. Das hieße für Israel Bürgerkrieg im eigenen Land.

Und was würde nun deiner Meinung nach Israel durch einen unabhängigen Palästinenserstaat gewinnen?

Auf lange Sicht gesehen, verliert Israel jedoch in jedem Fall,
wenn es nicht gelingt, einen Palästinenserstaat zu gründen.
Der jetzige Zustand ist auf Dauer untragbar.

Für die Israelis ist der Zustand ganz gut tragbar, sonst hätten sie ja schon längst etwas daran ändern können.

Kommt nicht die
Zwei-Staaten-Lösung, kommt die Ein-Staaten-Lösung mit
Konsequenzen:

http://www.haaretz.com/hasen/pages/ShArt.jhtml?itemN…
"More and more Palestinians are uninterested in a
negotiated, two-state solution, because they want to change
the essence of the conflict from an Algerian paradigm to a
South African one. From a struggle against `occupation,’ in
their parlance, to a struggle for one-man-one-vote. That is,
of course, a much cleaner struggle, a much more popular
struggle - and ultimately a much more powerful one. For us, it
would mean the end of the Jewish state.
"
Ehud Olmert

Das wird wohl so kommen. Man kann nunmal nicht einen „jüdischen Staat“ in einer Region gründen, in der Millionen von Moslems leben, ohne diese auf eine Weise zu diskriminieren, die mit modernem Demokratieverständnis nicht vereinbar ist. Man kann sich auch nicht große Teile des Westjordanlands einverleiben wollen, und die dort lebende Bevölkerung dauerhaft in kleinen, militärisch abgeriegelten Enklaven zusammentreiben. Wenn Israel das Westjordanland will, dann bitte. Dann sollen sie auch den dort lebenden Menschen einen israelischen Pass geben.

Also
weiß man, daß es auf die Ein-Staaten-Lösung hinausläuft. Und
genau deswegen bauen die vorher noch soviele Siedlungen wie
irgend möglich, um demographisch nicht restlos unterzugehen in
einer kommenden Ein-Staaten-Lösung.

Das macht keinen Sinn, da es bei einer Ein-Staaten-Lösung demographisch völlig unerheblich ist, ob jemand im Westjordanland oder in Tel Aviv wohnt.

Diesen Siedlungsbau sehen die Israelis m.E. als existentiell
an.

Das ist korrekt, aber aus andere Gründen. Die größte Gefahr droht dem israelischen Staat von innen heraus. Glaubst du wirklich, irgend ein israelisches Staatsoberhaupt würde sich mit solchen Leuten http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,643799,… anlegen, nur um etwas für die Palästinenser zu tun? Dann könnte er schonmal anfangen, neben Rabin sein Grab zu schaufeln.

Gruß
Marion

Moin pendragon,

Und auch wenn Israel mit seiner Macht plötzlich einen
Palästinenserstaat erzwingen sollte,

Mit „Macht“ „erzwingen“??? Gegenüber wem?

Warum fragst du das mich? Vielleicht hätte ich eher durchsetzen sagen sollen, wenn dir das besser gefällt, ich beziehe mich damit aber auf einen Beitrag von dir:

Wenn Israel beschließt, dass es ab nächster Woche einen
Palästinenserstaat gibt, dann gibt es diesen ab nächster Woche,
weil Israel die Macht hat , alle dafür erforderlichen Umstände
herbeizuführen (Freigabe des Territoriums, Souveränität der
Außengrenzen etc.).

Tatsächlich könnte Israel einen Palästinenserstaat schaffen, indem es die Siedlungen räumte und sich z. B. auf die Grenzen von 1967 zurückzöge. Diese Macht hätte Israel ja auch, aber ich nehme an so meintest du das nicht.
Also wozu bräuchte denn Israel seine Macht, außer um etwas einseitig durchzusetzen/zu erzwingen?

dann hieße das ja noch nicht, dass es auch funktionierende ::staatliche Strukturen gäbe.

Diese Strukturen gibt es bereits. Schließlich „regieren“ die
Palästinenser sich seit Jahrzehnten selbst, und das unter
denkbar ungünstigsten Bedingungen.

Sie regieren sich aber nur mit sehr eingeschränkten Kompetenzen und diese jetzt bestehenden Strukturen als funktionierend zu bezeichnen bedarf wohl einer gehörigen Großzügigkeit.

Und dies von irgendjemanden außerhalb anerkannt würde.

Hierzu gibt es bereits Resolutionen der Vereinten Nationen.
Schließlich war von Anfang an geplant, dass ein
Palästinenserstaat errichtet wird. Das dürfte also das
geringste Problem werden.

Nur beziehen sich diese Resolutionen ja nicht auf ein von Israel definiertes Staatsgebilde. Wenn also Israel nur die gegewärtig von den Palästinensern verwalteten Gebiete zu einem Staat erklären würde, dann entspräche das nicht den Resolutionen und mindestens die arabischen Staaten würden das nicht anerkennen, denn damit würden sie ja auch den Verlust der Siedlungsgebiete und Ostjerusalems mit einkaufen.

Das ganze könnte auch sofort innerlich zerfallen und in so
etwas wie Somalia verwandeln.

„In sowas wie Somalia“ kann sich das ganze auch ohne
funktionierendes Staatsgebilde verwandeln und zwar sogar noch
eher als mit Staat. Derzeit sind die militärisch am besten
Ausgerüsteten nämlich nicht die offizielle palästinensische
Polizei, sondern militante Extremistengruppen.

Nur was soll diese Bemerkung hier? Es ging doch darum dass bzw. ob ein Staat gebildet würde, da ist die gegenwärtige Zerrüttung doch im Grunde nur ein weiteres Argument für mich (s.o.).

Ein historisches Gegenbeispiel wären die sogenannten
Homelands, die die Apartheitregierung Südafrikas schuf. Die
waren nie selbständig lebensfähig und wurden international nie
anerkannt und heute gibt es sie nicht mehr.

Das ist nicht das Gegenbeispiel sondern das Paradebeispiel.
Sowas wie „Homelands“ im Arpartheitsstaat bezeichnet eher den
gegenwärtigen Status der Palästinensergebiete.

Du hattest aber behauptet Israel könnte einseitig durch seine Macht einen Palästinenserstaat herbeizuführen und dagegen sind die Homelands sehr wohl ein Beispiel, dass dies nur durch Macht und im Interesse einer Seite nicht funktioniert.

Gruß
Werner

Moin,

Jedes irsaelische Staatsoberhaupt hatte und hat die Macht. Es
muss nur das israelische Militär an die Grenzen vor 67
zurückziehen. Das ist alles.

Du nennst doch weiter unten selbst Gründe dafür warum die israelischen Regierungschefs (ich denke die Präsidenten sowiso nicht) diese Macht eben doch nur völlig theoretisch und praktisch nicht haben. Ein solcher Rückzug müsste nämlich erst mal innenpolitisch durchgesetzt werden und die Macht hatte bislang wohl kein Regierungschef.

Gruß
Werner

Hi,

Barak hätte sich nur an Oslo I oder Oslo II halten müssen.

Und wie sollte das ohne Arafat gehen? Die haben sich ja alle drei (Clinton, Arafat, Barak) im Jahre 2000 in Camp David getroffen, um den Oslo-Prozess abzuschließen und endlich einen Palästinenserstaat zu gründen.
Clinton wollte zum Ende seiner Amtszeit das Unmögliche schaffen, wurde aber nach eigener Aussage von Arafats Totalablehnung daran gehindert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Camp_David_II

Es muss nur das israelische Militär an die Grenzen vor 67 zurückziehen. Das ist alles.

Wenn das mal so einfach wäre. Oder war das jetzt sarkastisch?
Was würde denn passieren, täten die morgen einfach gehen?
Wer könnte diese katastrophalen Folgen verantworten?
Wärst du persönlich der Chef Israels, würdest du das verantworten? Sowohl natürlich vor deinem eigenen Volk aber auch vor den Palästinensern?
Und würden dann 1000de Raketen herabregnen auf deine Leute was dann? Dreimal im Jahr eine Art Gazakrieg im Westjordanland führen?

Mit der Gründung des Staates Palästinas haben „die arabeischen Staaten“ nicht das geringste zutun. Welche Rolle sollten die denn deiner Meinung nach dabei spielen?

Welche Rolle die arabische Liga im Nahostkonflikt spielt? Die haben nichts damit zu tun?
Eine Staatsgründung Palästina völlig unabhängig vom Nahostkonflikt zu sehen ist doch völlig abwegig, da dies ja zentraler Punkt des Nahostkonfliktes ist. Und in diesem hat die arabische Liga aber gewaltig mit zu tun.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nahostkonflikt

Und was würde nun deiner Meinung nach Israel durch einen unabhängigen Palästinenserstaat gewinnen?

Wie wäre es mit Frieden? Oder ist es völlig abwegig, daß es mit einem Palästinenserstaat Frieden geben könnte?

Für die Israelis ist der Zustand ganz gut tragbar

Bitte? Bomben in Cafes. Gliedmaßen, die einem um die Ohren fliegen (hoffentlich nicht die eigenen). Angst, Schrecken, Terror. Explodierende Schulbusse, undundund. Ich erinnere mich noch, wie das Massacker in Erfurt ganz Deutschland paralysiert hat. Die haben das da ständig. Ich weiß nicht wie toll es ist, so zu leben.
Oder alleine nur der wirtschaftliche Schaden. Bald reichen die Raketen der Hamas bis TelAviv. Dann können die ihren Flughafen schließen - für immer.

Wenn Israel das Westjordanland will, dann bitte. Dann sollen sie auch den dort lebenden Menschen einen israelischen Pass geben.

Genau. Und das wird so kommen. Das ist die Ein-Staaten-Lösung.

Das macht keinen Sinn, da es bei einer Ein-Staaten-Lösung demographisch völlig unerheblich ist, ob jemand im Westjordanland oder in Tel Aviv wohnt.

Gutes Argument. Da hast du Recht.
Die müßten hierzu die Siedler aus dem Ausland holen. Machen die das oder kommen die Siedler aus dem Kernland Israel? Erhöht sich die Einwohnerzahl Israels durch die Neusiedlungen oder bleibt die gleich?

Glaubst du wirklich, irgend ein israelisches Staatsoberhaupt würde sich mit solchen Leuten anlegen, nur um etwas für die Palästinenser zu tun?

Das hat nichts mit Glauben zu tun, da israelische Präsidenten ja genau das schon gemacht haben.

Gruß Eva

Moin,

Barak hätte sich nur an Oslo I oder Oslo II halten müssen.

Und wie sollte das ohne Arafat gehen?

Seit wann fragen israelische Staatsoberhäupter einen Palästinenserführer um Erlaubnis, an welche Abkommen sie sich halten sollen?

Es muss nur das israelische Militär an die Grenzen vor 67 zurückziehen. Das ist alles.

Wenn das mal so einfach wäre. Oder war das jetzt sarkastisch?
Was würde denn passieren, täten die morgen einfach gehen?

Israel würde die Kontrolle der Außengrenzen des Westjordanlands und der des Gaza-Streifens nach Ägypten hin verlieren und müsste die internation üblichen normalen Hoheitszonen vor Gaza respektieren. Zudem würde ein Großteil der jüdischen Siedler im Westjordanland nach Israel zurückkehren. Israel würde die Kontrolle über wichtige Wasservorkommen im Westjordenland verlieren. Hier ließen sich vielleicht Lieferverträge mit Israel vereinbaren.

Wer könnte diese katastrophalen Folgen verantworten?

So schlimm finde ich das nicht. Das Land ist nur für die militanten Siedler interessant und die Wasserlieferungen ließen sich vertraglich regeln.

Wärst du persönlich der Chef Israels, würdest du das
verantworten? Sowohl natürlich vor deinem eigenen Volk aber
auch vor den Palästinensern?

Ja.

Und würden dann 1000de Raketen herabregnen auf deine Leute was
dann?

Wo sollen die herkommen?

Mit der Gründung des Staates Palästinas haben „die arabeischen Staaten“ nicht das geringste zutun. Welche Rolle sollten die denn deiner Meinung nach dabei spielen?

Welche Rolle die arabische Liga im Nahostkonflikt spielt? Die
haben nichts damit zu tun?

Nein.

Eine Staatsgründung Palästina völlig unabhängig vom
Nahostkonflikt zu sehen ist doch völlig abwegig, da dies ja
zentraler Punkt des Nahostkonfliktes ist.
Und in diesem hat
die arabische Liga aber gewaltig mit zu tun.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nahostkonflikt

Das beantwortet aber nicht die Frage, was deiner Meinung nach die arabische Liga mit der Gründung eines Staates Palästina zutun haben sollte, insbesondere die Frage, warum die Länder gegen die Errichtung eines solchen Staates sein sollten. Die Verhandlungen wurden in der Vergangenheit immer zwischen den Palästinensern und den Israelis (über Mittelsmänner) geführt. Andere Länder haben und hatten hier weder Entscheidungs-, noch Ausführungsbefugnis. Im Gegenteil dürften viele arabische Staaten froh sein, wenn sie durch eine solche Gründung ein paar palästinensische Flüchtlinge wieder loswerden.

Und was würde nun deiner Meinung nach Israel durch einen unabhängigen Palästinenserstaat gewinnen?

Wie wäre es mit Frieden? Oder ist es völlig abwegig, daß es
mit einem Palästinenserstaat Frieden geben könnte?

Die bestens ausgerüstete israelische Armee hat es nicht geschafft, mit Terroraktivitäten von militanten Palästinensern fertig zu werden oder diese abzustellen. Es wäre vermessen anzunehmen, einer palästinensischen Polizeitruppe würde dies besser gelingen.

Für die Israelis ist der Zustand ganz gut tragbar

Bitte? Bomben in Cafes. Gliedmaßen, die einem um die Ohren
fliegen (hoffentlich nicht die eigenen). Angst, Schrecken,
Terror. Explodierende Schulbusse, undundund.

Daran würde sich durch einen unabhängigen Palästinenserstaat kurzfristig auch nichts ändern. Wer das nicht mehr möchte, muss aus Israel wegziehen oder hoffen, dass es wenigstens die Enkel schaffen, sich auszusöhnen.

Oder alleine nur der wirtschaftliche Schaden. Bald reichen die
Raketen der Hamas bis TelAviv. Dann können die ihren Flughafen
schließen - für immer.

Daran wird ein unabhängiger palästinensischer Staat auch nichts ändern.

Wenn Israel das Westjordanland will, dann bitte. Dann sollen sie auch den dort lebenden Menschen einen israelischen Pass geben.

Genau. Und das wird so kommen. Das ist die Ein-Staaten-Lösung.

Es wird wohl eher nicht so kommen. Schließlich gibt es derzeit keinen Grund, warum die Israelis die Palästinenser nicht weiterhin bis zum Sanktnimmerleinstag in den abgeriegelten Enklaven einsperren sollten.

Das macht keinen Sinn, da es bei einer Ein-Staaten-Lösung demographisch völlig unerheblich ist, ob jemand im Westjordanland oder in Tel Aviv wohnt.

Gutes Argument. Da hast du Recht.
Die müßten hierzu die Siedler aus dem Ausland holen. Machen
die das oder kommen die Siedler aus dem Kernland Israel?

Ich hoffe, dass die meisten Israelis dann einsehen werden, dass ein „jüdischer Staat“ heutzutage genau so wenig mit westlichem, aufgeklärten Demokratieverständnis zutun hat, wie ein „christlicher Staat“ oder ein „islamischer Staat“, sondern dass ein Staat allen in seinen Grenzen lebenden Menschen die gleichen Rechte und Pflichten einräumen sollte.

Glaubst du wirklich, irgend ein israelisches Staatsoberhaupt würde sich mit solchen Leuten anlegen, nur um etwas für die Palästinenser zu tun?

Das hat nichts mit Glauben zu tun, da israelische Präsidenten
ja genau das schon gemacht haben.

Meinst du die „Zwangsräumungen“ im Westjordenland? Weist du, wie das abgeht? Hier ein „Erlebnisbericht“

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-66436872.html

Gruß
Marion

Hallo auch heute wieder,

Seit wann fragen israelische Staatsoberhäupter einen Palästinenserführer um Erlaubnis, an welche Abkommen sie sich halten sollen?

Schon immer? Zuletzt im Jahre 2000? Verhandlungen in Camp David? Barak, Clinton, Arafat?

Oder schau mal hier:
http://www.hagalil.com/01/de/Israel.php?itemid=2660
http://www.ksta.de/html/artikel/1260194935885.shtml

August 2008: Olmert bietet Rückzug aus Westjordanland an.
Natürlich wurde auch das abgelehnt von Palästinenserseite, so wie halt immer. Oder um es mit Bill Clinton zu sagen: „You have been here fourteen days and said no to everything

Das beantwortet aber nicht die Frage, was deiner Meinung nach die arabische Liga mit der Gründung eines Staates Palästina zutun haben sollte

Also das finde ich jetzt schon ein klein wenig merkwürdig. Die arabische Liga war von Anfang an Hauptbeteiligter an diesem Konflikt. Und diese war immer schon gegen die Errichtung eines Palästinenserstaates, wenn dieser nicht gleich ganz Israel miteinschließt. Die haben schwere Kriege deswegen geführt.

warum die Länder gegen die Errichtung eines solchen Staates sein sollten.

Wegen der Existenz Israels? Wegen unerfüllbarer Forderungen, die die als Grundbedingung immer gestellt haben? Also die Geschichte der letzten 100 Jahre des Nahost will ich hier jetzt nicht aufführen, aber die arabische Liga hat einen Palästinenserstaat zusätzlich zu einem jüdischen Staat immer verhindert, auch mit Kriegen.
Sie hätten diesen gründen können 1937, 1948, 2000, 2008
Haben sie aber nicht. Die Realität widerlegt dich.

Wo sollen die (1000de Raketen) herkommen?

Auch hier wundere ich mich jetzt ein wenig. Seitdem Israel den Gazastreifen verlassen hat, regnet es bekanntlich Raketen. Was würde wohl passieren, verließen die nun das Westjordanland? Und Raketenbeschuß dann aus einem unabhängigen Staat Palästina käme einer Kriegserklärung gleich.

Die bestens ausgerüstete israelische Armee hat es nicht geschafft, mit Terroraktivitäten von militanten Palästinensern fertig zu werden

Aus dem Westjordanland regnet es aber keine Raketen, nur aus dem Gazastreifen und erst, nachdem die israelische Arme diesen verlassen hat. Auch hier widerlegt dich die Realität.

Daran wird ein unabhängiger palästinensischer Staat auch nichts ändern.

Ja dann kann man ihn nicht einrichten! Du kannst keinen Palästinenserstaat gründen wenn der dann anschließend laufend Raketen abschießt auf seinen Nachbarstaat. Das wird und kann niemand verantworten.
Und jetzt siehst du auch, daß es einen Frieden ohne die arabische Liga nicht geben kann. Solange es da Länder gibt, die Terroristen unterstützen und mit Waffen und Raketen ausrüsten, kann es kein friedliches Palästina geben. Und ein anderes Palästina ist schlicht absurd!

Ich hoffe, dass die meisten Israelis dann einsehen werden, dass ein „jüdischer Staat“ heutzutage genau so wenig mit westlichem, aufgeklärten Demokratieverständnis zutun hat, wie ein „christlicher Staat“ oder ein „islamischer Staat“, sondern dass ein Staat allen in seinen Grenzen lebenden Menschen die gleichen Rechte und Pflichten einräumen sollte.

Du weißt aber schon, daß Israel ein säkularer Staat ist? Daß rund 20% der Israelis Palästinenser sind, die selbstverständlich auch wählen dürfen?
http://www.hagalil.com/israel/politik/wahlen/2003/pa…

Würden die alle eine muslimische Partei wählen, säßen 20% Muslime in der Knesset. Interessant, daß die das nicht tun.

Meinst du die „Zwangsräumungen“ im Westjordenland?

Ich meinte eigentlich die Zwangsräumungen von Ariel Scharon und von Olmert.

Gruß Eva

Moin,

Seit wann fragen israelische Staatsoberhäupter einen Palästinenserführer um Erlaubnis, an welche Abkommen sie sich halten sollen?

Schon immer? Zuletzt im Jahre 2000? Verhandlungen in Camp
David? Barak, Clinton, Arafat?

Noch nie. Wir reden hier über die Frage, ob ein israelisches Staatsoberhaupt ohne Erlaubnis eines palästinensischen Politikers Truppenbewegungen durchführen kann. Selbstverständlich kann er das. Wie auch die jüngste Vergangenheit bewiesen hat, kann er ohne diese Erlaubnis Truppen in palästinensische Gebiete schicken und auch wieder abziehen, sei es nun bezüglich Gaza oder das Welstjordanland. Oder meinst du, die Israelis haben sich erste eine Unterschrift von der Hamas geholt, als sie kürzlich in Gaza einmaschiert sind und sich wieder zurück gezogen haben?

August 2008: Olmert bietet Rückzug aus Westjordanland an.

Angeblich haben Israelis den Palästinensern schon ganz oft irgendwelche dollen Angebote gemacht. Alles davon war bislang reine Augenwischerrei. So hat Olmert bereits im Juli 2008 angekündigt, vom Amt des Ministerpräsidenten zurückzutreten und ist dann auch im September 2008 zurückgetreten. Was soll man also wohl von solch einem Vorschlag Olmerts aus August 2008 halten, was die Ernsthaftigkeit angeht?

Natürlich wurde auch das abgelehnt von Palästinenserseite,

Kannst du das belegen?

Also das finde ich jetzt schon ein klein wenig merkwürdig. Die
arabische Liga war von Anfang an Hauptbeteiligter an diesem
Konflikt. Und diese war immer schon gegen die Errichtung eines
Palästinenserstaates, wenn dieser nicht gleich ganz Israel
miteinschließt. Die haben schwere Kriege deswegen geführt.

Ich empfehle in diesem Zusammenhang das Buch des israelischen Politologen Simcha Flapan: „Die Geburt Israels - Mythos und Wirklichkeit“ ISBN-10: 3937389555 Buch anschauen
Da kommen dann doch erhebliche Zweifel an dieser Version auf.

warum die Länder gegen die Errichtung eines solchen Staates sein sollten.

Wegen der Existenz Israels?

Aber du kannst dir auch gerne jedes Land einzeln anschauen: Ägypten? Macht mit den Israelis gemeinsame Sache, was die Abriegelung des Gaza-Streifens angeht. Jordanien? Hat das Westjordenland ausdrücklich für die Errichtung eines Palästinenserstaats zur Verfügung gestellt? Syrien? Hat es nach Jahrzehnten noch nicht mal geschafft, seine Golan-Höhen zurück zu erhalten. Libanan? Hat sogar die Armee in den Kasernen gelassen, als Israel vor einigen Jahren Beirut bombadierte und in den Süden des Libanon einmaschierte. Saudi Arabien? Einer der besten militärischen verbündeten der USA und hat vermutlich mehr amerikanische Truppen im Land, als eigene Truppen.

Von wem soll also dieser militärische Wiederstand gegen einen palästinensischen Staat deiner Meinung nach kommen?

Wo sollen die (1000de Raketen) herkommen?

Auch hier wundere ich mich jetzt ein wenig. Seitdem Israel den
Gazastreifen verlassen hat, regnet es bekanntlich Raketen.

Was da ab und an rübergeschossen wird hat ungefähr die Druchschlagskraft von Konservendosen. Wieviele Israelis sind denn in den lezten Jahren von diesem angeblichen „Raketenregen“ getötet worden?

würde wohl passieren, verließen die nun das Westjordanland?
Und Raketenbeschuß dann aus einem unabhängigen Staat Palästina
käme einer Kriegserklärung gleich.

Die Israelis bombadieren doch schon seit Jahrzehnten die palästinensischen Gebiete, marschieren dort nach belieben ein, zerstören Wasserwerke, Kläranlagen, Infrastruktur, Wohnhäuse, Landwirtschaft und töten Menschen. Meinst du, nur die Israelis sollten diese Recht haben?

Die bestens ausgerüstete israelische Armee hat es nicht geschafft, mit Terroraktivitäten von militanten Palästinensern fertig zu werden

Aus dem Westjordanland regnet es aber keine Raketen, nur aus
dem Gazastreifen und erst, nachdem die israelische Arme diesen
verlassen hat.
Auch hier widerlegt dich die Realität.

Du widerlegst dich hier selbst. Nur mal zu erinnerung: Ich hatte behauptet, dass Israel durch einen unabhängigen palästinensischen Staat nichts gewinnt. Du hattest das Gegenteil behauptet und den Punkt „mehr Frieden“ ins Spiel gebracht.

Daran wird ein unabhängiger palästinensischer Staat auch nichts ändern.

Ja dann kann man ihn nicht einrichten!

Sag ich doch. Deshalb wird es auch keinen unabhängigen palästinensischen Staat geben. Ganz meine Rede.

Ich hoffe, dass die meisten Israelis dann einsehen werden, dass ein „jüdischer Staat“ heutzutage genau so wenig mit westlichem, aufgeklärten Demokratieverständnis zutun hat, wie ein „christlicher Staat“ oder ein „islamischer Staat“, sondern dass ein Staat allen in seinen Grenzen lebenden Menschen die gleichen Rechte und Pflichten einräumen sollte.

Du weißt aber schon, daß Israel ein säkularer Staat ist? Daß
rund 20% der Israelis Palästinenser sind, die
selbstverständlich auch wählen dürfen?
http://www.hagalil.com/israel/politik/wahlen/2003/pa…

Würden die alle eine muslimische Partei wählen, säßen 20%
Muslime in der Knesset. Interessant, daß die das nicht tun.

Das findest du interessant? Dann Googel doch mal danch, welche arabischen Parteien vor der letzten Wahl kurzfristig von der Wahl ausgeschlossen wurden. Und bevor ich hier große Reden schwinge, googel doch bitte auch mal nach ein paar anderen Dingen z.B.:

Wieviel muslimische Mitglieder gibt es in den großen Israelischen Parteien? Wieviel muslimische Mitglieder sitzen für diese Parteien in der Knesset? Wie hoch ist der Anteil der Muslime in den IDF und wieviel Muslime nehmen die Privilegien in Anspruch, die nur Israelis vorbehalten sind, die ihren Wehrdienst in den IDF abgeleistet haben? Wieviel Muslime befinden sich unter den israelischen Botschaftern weltweit? Wieviele Muslime kicken in der israelischen Fußballnationalmanschaft oder waren Mitglied der israelischen Olympiamannschaft in Peking? Wie viele Schulen gibt es in Israel, an denen jüdische und muslimische Grundschulkinder gemeinsam unterrichten werden? Kann ein muslimischer Israeli zusammen mit seiner Frau in Israel leben, wenn diese aus dem Westjordanland stammt? Und wie verhält es sich, wenn ein jüdischer Israeli z.B. eine Frau aus Deutschland heiraten möchte? etc.

Dann vergleichst du deine Funde mit der Behauptung: „Israel ist ein sekulärer Staat“ und den Verhältnissen in Südafrika während der Rassentrennung.

Meinst du die „Zwangsräumungen“ im Westjordenland?

Ich meinte eigentlich die Zwangsräumungen von Ariel Scharon
und von Olmert.

Mach dir um die ehemaligen religiösenn Siedler von Gaza mal keine Sorgen. Die erobern längst heiligen Boden im Westjordanland.

Gruß
Marion

Hi

Wir reden hier über die Frage, ob ein israelisches Staatsoberhaupt ohne Erlaubnis eines palästinensischen Politikers Truppenbewegungen durchführen kann

Seit wann das? Vorhin ging es doch um die Frage, ob ein israelisches Staatsoberhaupt ganz alleine ohne Erlaubnis einen Palästinenserstaat gründen kann? Da haben wir dann aneinander vorbei gesprochen.

Angeblich haben Israelis den Palästinensern schon ganz oft irgendwelche dollen Angebote gemacht.

So ist es

Alles davon war bislang reine Augenwischerrei.

Na, hätte man mal irgendwas davon angenommen, dann wüßten wir es jetzt ganz genau :wink:
Aber von vorne herein immer alles ablehnen mit der Begründung: war eh nicht ernstgemeint, ist ziemlich billig.

Was soll man also wohl von solch einem Vorschlag Olmerts aus August 2008 halten, was die Ernsthaftigkeit angeht?

Wie wäre es mit einfach ausprobieren? Und was war 2000 in Camp David?
Prinz Bandar von Saudi-Arabien, der hinter den Kulissen eine entscheidende Rolle bei den Friedensgesprächen gespielt hatte, nannte Arafats Ablehnung "ein Verbrechen gegen die Palästinenser, ja gegen die gesamte Region

Kannst du das belegen?

http://nachrichten.t-online.de/nahost-konflikt-abbas…
Abbas lehnt israelischen Friedensplan ab

Von wem soll also dieser militärische Wiederstand gegen einen palästinensischen Staat deiner Meinung nach kommen?

Gerne noch einmal: Den militärischen Widerstand mit Armeen gab es früher, gibt es nun nicht mehr, da Israel alle Kriege gewonnen hat und in Zukunft auch alle gewinnen würde. Heute besteht der militärische Widerstand in Waffenlieferungen etc.
Einen Frieden in Nahost kann es nur dann geben, wenn alle beteiligten Staaten diesen auch mittragen, also ganz konkret ihre Lieferung von Terroristen, Waffen und Gewalt beenden. Und da halt auch arabische Staaten daran beteiligt sind, geht es ohne die halt einfach nicht.

Was da ab und an rübergeschossen wird hat ungefähr die Druchschlagskraft von Konservendosen.

Naja. Immerhin wurden diese „Konservendosen“ von den Betroffenen als so schlimm aufgefasst, daß die wichtigste Frage im letzten Wahlkampf war, wie dieser Beschuss beendet werden kann.
Daß der Gazakrieg in keinem Verhältnis zu diesem Beschuss stand, darüber sind wir einer Meinung.

Meinst du, nur die Israelis sollten diese Recht haben?

Du kannst nicht ernsthaft erwarten, daß die Israelis einfach so die Westbank räumen, wenn klar ist, daß danach 10000de Raketen kämen. Kein Mensch würde so etwas machen. Niemand auf der ganzen Welt nicht.

Du widerlegst dich hier selbst. Nur mal zu erinnerung: Ich hatte behauptet, dass Israel durch einen unabhängigen palästinensischen Staat nichts gewinnt. Du hattest das Gegenteil behauptet

Falsch. Das hier war meine Behauptung:
Gäbe es neben Israel einen rechtstaatlichen, demokratischen Palästinenserstaat, wäre der Gewinn unendlich und zwar in jeder Hinsicht. Entstünde jedoch eine Hamas-Terror-Diktatur wäre das katastrophal.

Sag ich doch. Deshalb wird es auch keinen unabhängigen palästinensischen Staat geben. Ganz meine Rede

Frieden soll mit Arabern nicht möglich sein? Das ist aber schon eine ganz schön israelrechte Einstellung :wink:
Ich habe da noch nicht aufgegeben.

Dann Googel doch mal danch, welche arabischen Parteien vor der letzten Wahl kurzfristig von der Wahl ausgeschlossen wurden.

Ich übernehme hier doch nicht deinen Job :wink:
Google gefälligst selber :wink:)
In der Tat wurden schon Parteien von Wahlen ausgeschlossen, arabische aber auch schon jüdische. Der Oberste Gerichtshof ist da eigentlich recht fair. Drei Punkte muß jede Partei einhalten:
1.Anerkennung Israels.
2.Anerkennung des demokratischen Charakters des Staates.
3.Keine Aufhetzung gegen Bevölkerungsgruppen aufgrund ihres Glaubens oder Rasse.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kach_und_Kahane_Chai
Die jüdische Kach-Partei rief das Oberste Gericht Israels an, das ihm jedoch die Teilnahme an den folgenden Wahlen 1988 untersagte.
Die „Arabische Progressive Partei für den Frieden“ wurde damals übrigens im selben Urteil zugelassen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,600876,…
"Schon vor mehreren Wahlen in den vergangenen haben Parteien aus dem rechten Spektrum versucht, arabische Parteien verbieten zu lassen. Letztlich konnten die arabischen Parteien doch immer teilnehmen , meist aufgrund von Intervention des Obersten Gerichtshofes. In Israel wird der Versuch, die Parteien mit arabischem Klientel daran zu hindern, sich der Wahl zu stellen, als Wahlkampftaktik gesehen.
Die Staatsanwaltschaft hatte laut „Haaretz“ das Wahlkomitee schon vor seiner heutigen Entscheidung schriftlich aufgefordert, die Petition anzulehnen. Die Beweislage sei in diesem Fall noch dünner als 2003, als der Oberste Gerichtshof schon einmal entschied, dass die arabischen Volksvertreter sich trotz Einwänden zur Wahl stellen konnten.
"

Zum letzten Wahlergebnis:
http://spiritofentebbe.wordpress.com/2009/02/12/tzip…
Interessante Überlegung: Wären die israelischen Araber (die im übrigen nicht selten „zionistische“ Parteien wählen) ähnlich diszipliniert an die Urnen gegangen wie ihre religiösen jüdischen Landsleute und hätten sie alle für eine arabische Liste gestimmt, so wäre diese zweifellos die stärkste Fraktion.

http://www.hagalil.com/archiv/2006/03/partei-a2.htm
21% der Araber wählen zionistische Parteien

Daß nicht alles zum besten steht im Staate Israel ist keine Frage. Daß es in diesem Staat böse Ungerechtigkeiten gibt auch nicht.
Du kannst gerne konkrete Beipiele beibringen, bei den meisten stimme ich dir sicher zu.
Man muß aber schon auch berücksichtigen, daß sich dieser Staat seit 60 Jahren im Kriegszustand mit der arabischen Welt befindet.
Wie würden wir wohl in Deustchland mit einer Minderheit umgehen, mit deren „Volksangehörigen“ wir seit 60 Jahren im Kriegszustand wären?

Gruß Eva

Moin,

Wir reden hier über die Frage, ob ein israelisches Staatsoberhaupt ohne Erlaubnis eines palästinensischen Politikers Truppenbewegungen durchführen kann

Seit wann das? Vorhin ging es doch um die Frage, ob ein
israelisches Staatsoberhaupt ganz alleine ohne Erlaubnis einen
Palästinenserstaat gründen kann? Da haben wir dann aneinander
vorbei gesprochen.

Es ging um die Frage, ob ein israelisches Staatsoberhaupt die IDF „einfach so“ aus dem Westjordanland zurückziehen kann, was überhaupt erst die Grundlage für eine mögliche Staatsgründung schaffen würde.

Angeblich haben Israelis den Palästinensern schon ganz oft irgendwelche dollen Angebote gemacht.

So ist es

Alles davon war bislang reine Augenwischerrei.

Na, hätte man mal irgendwas davon angenommen, dann wüßten wir
es jetzt ganz genau :wink:

Das wissen wir auch ziemlich genau. Sagt dir das Datum: 13. September 1993 was? Das Buch „Oslo - Tor zum Frieden in Nahost“ von Matthias Ries über Oslo I und Oslo II nicht gelesen? Der erste Satz des Vorworts lautet übrigens: „Der Nahostkonflikt, wie wir ihn seit 1948 kennen, ist zu Ende.“…Tja…

Aber von vorne herein immer alles ablehnen mit der Begründung:
war eh nicht ernstgemeint, ist ziemlich billig.

Tatsächlich war die einzige verlässliche Konstante bei den ganzen Nahostverhandlungen Arafat. Und zwar ziemlich genau bis zu Camp David im Jahr 2000. Da verließen sie ihn dann. Vermutlich war er zu diesem Zeitpunkt tatsächlich restlos desillusioniert. Auf der anderen Verhandlungsseit gab es nämlich ein fröhliches Potpourri von israelischen Regierungschefs. Wenn man mal 1988 als Beginn ernsthafter Verhandlungen zwischen den Palästinensern und den Israelis ansieht, dann hatte Arafat es in dem Zeitraum bis zum Jahr 2000 mit nicht weniger als 5 israelischen Ministerpräsidenten zutun. Mit jedem neuen Ministerpräsidenten finden die Verhandlungen dann quasi wieder bei Null an, weil keiner sich an die Wort seines Vorgängers gebunden fühlte. Das einzige, was außer Arafat in diesen ganzen Jahren ebenfalls konstant war, war die Erkenntnis und Einigung, dass ein ganz entscheidender Faktor die Verringerung der jüdischen Siedlungen im Westjordanland war, und genau so konstant war auch der Ausbau dieser Siedlungen.

Hier mal ein paar Zahlen: 1983 betrug die Zahl der jüdischen Siedler im Westjordanland ca. 22.000. Zehn Jahre spüter, 1993, beim Abschluss der Prinzipienerklärung von Oslo, hatte sich die Zahl bereits verfünffacht und lag bei 111.000. Statt die Zahl danach dann zu reduzieren, oder wenigsten konstant zu halten, verdoppelte sich die Zahl innerhalb der nächsten 10 Jahre auf ca. 234.000 (2004) und heute beträgt sie etwa 300.000. Wenn man davon ausgeht, und davon gehen eigentlich alle aus, Isralis, Palästinenser und Beobachter, dass die jüdischen Siedlungen ein entscheidendes Hindernis auf einem Weg zu einem Palästinensertaat im Westjordanland sind, dann kann man meiner Meinung nach hier sehr deutlich erkennen, dass die Israelis zu keiner Zeit ernsthaft vorhatten, dieses Hindernis zu beseitigen oder wenigstens abzubauen. Auf der einen Seite wurde gelabert, auf der anderen Seite wunderbar weitergebaut. Sowas nennt man dann wohl die große Palästinenserverarschung, zum man sich vor Augen halten muss, dass jeder weiter jüdische Siedler im Westjodanland nicht einfach nur eine Person mehr ist, sonderm mit weiteren Einschränkungen, Landverlust, Einkesselung etc. der noch im Westjordanland lebenden Palästinenser verbunden ist.

Was soll man also wohl von solch einem Vorschlag Olmerts aus August 2008 halten, was die Ernsthaftigkeit angeht?

Wie wäre es mit einfach ausprobieren? Und was war 2000 in Camp
David?

Tatsächlich weiß man nicht, was in Camp David war. Die beteiligten Seiten schweigen sich aus oder behaupten jeweils gegenteiliges. Die Protokolle sind unter Verschluss, die Absprachen verfolgten größtenteils Mündlich und wurden von Clinton als „Vermittler“ der jeweils anderen Seite übermittelt.

"Prinz Bandar von Saudi-Arabien, der hinter den Kulissen
eine entscheidende Rolle bei den Friedensgesprächen gespielt
hatte,

Weißt du eigentlich, von wem du da redest? Vielleicht von diesem Herrn hier? http://de.wikipedia.org/wiki/Bandar_bin_Sultan. Welche „entscheidende Rolle“ hat er denn deiner Meinung nach im Camp David gespielt?

Kannst du das belegen?

http://nachrichten.t-online.de/nahost-konflikt-abbas…
Abbas lehnt israelischen Friedensplan ab

Diesen Kommentar dazu auch gelesen?
http://www.hagalil.com/01/de/Israel.php?itemid=2663

Von wem soll also dieser militärische Wiederstand gegen einen palästinensischen Staat deiner Meinung nach kommen?

Gerne noch einmal: Den militärischen Widerstand mit Armeen gab
es früher, gibt es nun nicht mehr,

Aha. Damit wäre also dein Argument widerlegt, dass Israel bei der Gründung eines Palästinenserstaats militärische Angriffe andere Staate zu befürcten hätte und dies somit ein Hindernis für einen Palästinenserstaat wäre.

da Israel alle Kriege
gewonnen hat und in Zukunft auch alle gewinnen würde.

Das sehe ich anders. Zwar sind die IDF nach wie vor ganz groß im Bombadieren aus der Luft heraus, aber beim letzten Angriff auf den Libanon haben sie am Boden ganz übel was auf die Nase bekommen, und das nicht mal von einer regulären Armee, sondern „nur“ von der Hisbollah. Die Zeit der militärischen Überlegenheit Israels gegenüer seinen Nachbarstaaten ist meiner Meinung nach längst vorbei.

Was da ab und an rübergeschossen wird hat ungefähr die Druchschlagskraft von Konservendosen.

Naja. Immerhin wurden diese „Konservendosen“ von den
Betroffenen als so schlimm aufgefasst, daß die wichtigste
Frage im letzten Wahlkampf war, wie dieser Beschuss beendet
werden kann.

Und wieso waren dann die eigentlichen Profiteure der Wahl nicht diejenigen, die den Gaza-Krieg angezettelt haben (angeblich um eben diesen Beschuss ja zu beenden), sondern der Rechtsextremist Lieberman?

Meinst du, nur die Israelis sollten diese Recht haben?

Du kannst nicht ernsthaft erwarten, daß die Israelis einfach
so die Westbank räumen, wenn klar ist, daß danach 10000de
Raketen kämen. Kein Mensch würde so etwas machen. Niemand auf
der ganzen Welt nicht.

Ich schon. Und vorher allen Israelis, die dieses Risiko nicht mittragen möchten, die Möglichkeit geben, in irgend ein anderes Land wenn auch nur vorübergehend überzusiedeln (viele Isrealis haben eh Doppelpässe). Als man damals in Südafrika die Apartheid aufgehoben hat, war auch vielen klar, dass dies nur zu Massakern der Schwarzen an den Weißen führen kann.

Du widerlegst dich hier selbst. Nur mal zu erinnerung: Ich hatte behauptet, dass Israel durch einen unabhängigen palästinensischen Staat nichts gewinnt. Du hattest das Gegenteil behauptet

Falsch. Das hier war meine Behauptung:
"Gäbe es neben Israel einen rechtstaatlichen,
demokratischen
Palästinenserstaat, wäre der Gewinn
unendlich und zwar in jeder Hinsicht.

Auch demokratische Rechtsstaaten können ihre Nachbarn bombadieren und Tod und Zerstörung anrichten, wie man ja am Beispiel Israels sehen kann. Das ist also reine Wortklauberei.

Frieden soll mit Arabern nicht möglich sein? Das ist aber
schon eine ganz schön israelrechte Einstellung :wink:

Doch. Aber ich verstehe unter „Frieden“ eben keine 100% Garantie für die Israelis, dass nicht doch noch terroristische Attentate auf Israelis stattfinden könnten.

Ich habe da noch nicht aufgegeben.

Dann Googel doch mal danch, welche arabischen Parteien vor der letzten Wahl kurzfristig von der Wahl ausgeschlossen wurden.

Ich übernehme hier doch nicht deinen Job :wink:
Google gefälligst selber :wink:)

Warum hab ich nur den starken Verdacht, dass du die Antwort sehr genau weißt :smile:

3.Keine Aufhetzung gegen Bevölkerungsgruppen aufgrund ihres
Glaubens oder Rasse.

Würdest du bei Plänen, alle arabischen Israelis zwangsweise zu deportieren, Punkt 3 erfüllt sehen?

"Interessante Überlegung: Wären die israelischen Araber
(die im übrigen nicht selten „zionistische“ Parteien wählen)
ähnlich diszipliniert an die Urnen gegangen wie ihre
religiösen jüdischen Landsleute und hätten sie alle für eine
arabische Liste gestimmt, so wäre diese zweifellos die
stärkste Fraktion.
"

http://www.hagalil.com/archiv/2006/03/partei-a2.htm
21% der Araber wählen zionistische Parteien

Und wie lautet deine Erklärung für ein solches Wahlverhalten?

Daß nicht alles zum besten steht im Staate Israel ist keine
Frage. Daß es in diesem Staat böse Ungerechtigkeiten gibt auch
nicht.
Du kannst gerne konkrete Beipiele beibringen, bei den meisten
stimme ich dir sicher zu.
Man muß aber schon auch berücksichtigen, daß sich dieser Staat
seit 60 Jahren im Kriegszustand mit der arabischen Welt
befindet.

Was hatten denn die Israelis durch diesen vermeintlichen „Kriegszustand mit der arabischen Welt“ denn tatsächlich zu erleiden? Über wieviele Tote Israelis reden wir hier?

Wie würden wir wohl in Deustchland mit einer Minderheit
umgehen, mit deren „Volksangehörigen“ wir seit 60 Jahren im
Kriegszustand wären?

Ich orientiere mich da lieber an dem Verhalten unseren europäischen Nachbarn gegenüber Deutschland, das innerhalb von nicht mal 20 Jahren über Europa soviel Tod und Zerstörung gebracht hat, dass es 39 Millionen Menschen allein in Europa das Leben gekostet hat. Was soll ich anhand dieser Tatsache deiner Meinung nach berücksichtigen müssen, wenn ich als Deutsche in ein beliebiges Land der EU ziehe, so im Vergleich zur Situation der Moslems in Israel meine ich?

Gruß
Marion

Hi,

Es ging um die Frage, ob ein israelisches Staatsoberhaupt die IDF „einfach so“ aus dem Westjordanland zurückziehen kann,

Ahso. Theoretisch schon, praktisch würde daraufhin jedoch m.E. ein Bürgerkrieg mit anschließender Terrordiktatur folgen, viele Menschen würden masakriert, die IDF würde wieder einrücken müssen, da das sicher niemand sonst täte (UNO, for example)

Tatsächlich weiß man nicht, was in Camp David war

Das ist in der Tat wahr. Doch was wissen wir?
Ich habe das damals mitverfolgt in großer Hoffnung, Bill Clinton war regelrecht euphorisch. Er wollte noch vor Ende seiner Amtszeit den Oslofriedensprozess abschließen und so als ein großer Präsident in die Geschichte eingehen. Dieser Bill Clinton hat mehrmals Arafat als Totalverweigerer bezeichnet. „You have been here fourteen days and said no to everything.
Auch hörte ich einmal in einem Interview Bill Clinton sagen: Arafat trage die Schuld an seinem Versagen.
Diesen Arafat habe ich hingegen zweimal im Fernsehen sagen hören, einmal in einer Ansprache, einmal in einer Dokumentation, er würde keinem Frieden zustimmen, wenn er nicht Gesamt-Jerusalem erhielte (wenn ich mal ein paar Stunden Zeit habe, schaue ich mal, ob ich das nicht irgendwo im Internet finde). Das alles entspricht auch den Angaben von Sari Nusseibeh:
Laut den Memoiren von Sari Nusseibeh war die Tempelbergfrage der entscheidende Punkt. Clinton soll schließlich vorgeschlagen haben, die Hoheit über den Tempelberg horizontal zu teilen: Oben die Palästinenser und unten (Klagemauer und diverse Höhlen) Israel. Mosche Amiraw vom Likud berichtet, dass das Arafat mit der Frage an Clinton, ob er den Bereich unter den Straßen Washingtons einem andern Staat überlassen würde, entrüstet abgelehnt habe

Und auch die Aussage von Prinz Bandar von Saudi-Arabien (er nannte Arafats Ablehnung „ein Verbrechen gegen die Palästinenser, ja gegen die gesamte Region“) stützt diese Version.

Die Annahme, Arafat hat den Oslo-Prozess in Camp David II vorsätzlich scheitern lassen durch Aufstellung einer unerfüllbaren Forderung,ist also nicht aus der Luft gegriffen.

Weißt du eigentlich, von wem du da redest? Vielleicht von diesem Herrn hier? http://de.wikipedia.org/wiki/Bandar_b… Welche „entscheidende Rolle“ hat er denn deiner Meinung nach im Camp David gespielt?

Keine Ahnung. Er war anwesend oder nicht? Und er ist ja wohl sicher kein Israelaktivist :wink:
Also: warum akzeptierst du ihn nicht als Zeitzeugen?

Ich schon. Und vorher allen Israelis, die dieses Risiko nicht mittragen möchten, die Möglichkeit geben, in irgend ein anderes Land wenn auch nur vorübergehend überzusiedeln

Ja schon klar. Jetzt sind wir wieder da, wo wir seit 70 Jahren stehen: Israelis, die sich nicht umbringen lassen wollen, sollen halt gehen.
Solche merkwürdigen Deals fordert man immer genau so lange, bis man selbst betroffen wäre.

Und wie lautet deine Erklärung für ein solches Wahlverhalten?

Du stellst zunehmend Fragen, statt Antworten zu geben.
Ganz offensichtlich sind 21% der Araber doch nicht ganz so feste unterdrückt und werden doch nicht ganz so furchtbar diskriminiert wie angenommen?

Gruß Eva

…was deiner Meinung nach die arabische Liga mit der Gründung eines Staates Palästina zutun haben sollte … die Verhandlungen wurden in der Vergangenheit immer zwischen den Palästinensern und den Israelis (über Mittelsmänner) geführt. Andere Länder haben und hatten hier weder Entscheidungs-, noch Ausführungsbefugnis.

Habe ich gerade gefunden. Muß ich auf die Schnelle doch noch hier reinsetzen:
http://www.n-tv.de/politik/Palaestinenser-und-Israel…
Die Arabische Liga hatte es den Palästinensern am Vortag erlaubt, indirekte Friedensverhandlungen mit Israel aufzunehmen, allerdings mit einer zeitlichen Begrenzung auf vier Monate.

Soviel hochaktuell zur Behauptung, die arabische Liga hätte nichts aber auch gar nichts mit dem Nahostkonflikt am Hut.

Gruß Eva