Verjährung einer Ordnungswidrigkeit

Hallo :smile:
nehmen wir mal an das Jemand am 04.12.2012 geblitzt wurde und wir wissen dass:

„Die Frist der Verfolgungsverjährung beträgt bei Ordnungswidrigkeiten nach § 24 drei Monate, solange wegen der Handlung weder ein Bußgeldbescheid ergangen noch öffentliche Klage erhoben ist, danach sechs Monate.“

Also ist klar das diese Strafe am 04.03.2013 verjährt. So jetzt kommen wir zu meiner frage. Nehmen wir an wir werden daraufhin vom Amt für öffentliche Ordnung angeschrieben und zwar am 08.03.2013. Ist die Strafe damit jetzt verjährt? Oder zählt das Datum (27.02.2013) als das Ordungsamt den Brief losgeschickt hat?

Vielen dank für eure Mühe,

Mavrick

Hallo,

wenn das Datum stimmt, ist das noch nicht verjährt, da es nicht auf das Eingangsdatum ankommt, sondern wann die Entscheidung getroffen wurde, den Betroffenen anzuhören (27.02.), das unterbricht dann die Verjährung.

§ 33
Unterbrechung der Verfolgungsverjährung.

(1) Die Verjährung wird unterbrochen durch

die erste Vernehmung des Betroffenen, die Bekanntgabe, daß gegen ihn das Ermittlungsverfahren eingeleitet ist, oder die Anordnung dieser Vernehmung oder Bekanntgabe,

jede richterliche Vernehmung des Betroffenen oder eines Zeugen oder die Anordnung dieser Vernehmung,

jede Beauftragung eines Sachverständigen durch die Verfolgungsbehörde oder den Richter, wenn vorher der Betroffene vernommen oder ihm die Einleitung des Ermittlungsverfahrens bekannt gegeben worden ist,

jede Beschlagnahme- oder Durchsuchungsanordnung der Verfolgungsbehörde oder des Richters und richterliche Entscheidungen, welche diese aufrechterhalten,

die vorläufige Einstellung des Verfahrens wegen Abwesenheit des Betroffenen durch die Verfolgungsbehörde oder den Richter sowie jede Anordnung der Verfolgungsbehörde oder des Richters, die nach einer solchen Einstellung des Verfahrens zur Ermittlung des Aufenthalts des Betroffenen oder zur Sicherung von Beweisen ergeht,

jedes Ersuchen der Verfolgungsbehörde oder des Richters, eine Untersuchungshandlung im Ausland vorzunehmen,

die gesetzlich bestimmte Anhörung einer anderen Behörde durch die Verfolgungsbehörde vor Abschluß der Ermittlungen,

die Abgabe der Sache durch die Staatsanwaltschaft an die Verwaltungsbehörde nach § 43,

den Erlaß des Bußgeldbescheides, sofern er binnen zwei Wochen zugestellt wird, ansonsten durch die Zustellung,

den Eingang der Akten beim Amtsgericht gemäß § 69 Abs. 3 Satz 1 und Abs. 5 Satz 2 und die Zurückverweisung der Sache an die Verwaltungsbehörde nach § 69 Abs. 5 Satz 1,

jede Anberaumung einer Hauptverhandlung,

den Hinweis auf die Möglichkeit, ohne Hauptverhandlung zu entscheiden (§ 72 Abs. 1 Satz 2),

die Erhebung der öffentlichen Klage,

die Eröffnung des Hauptverfahrens,

den Strafbefehl oder eine andere dem Urteil entsprechende Entscheidung.

Im selbständigen Verfahren wegen der Anordnung einer Nebenfolge oder der Festsetzung einer Geldbuße gegen eine juristische Person oder Personenvereinigung wird die Verjährung durch die dem Satz 1 entsprechenden Handlungen zur Durchführung des selbständigen Verfahrens unterbrochen.

(2) Die Verjährung ist bei einer schriftlichen Anordnung oder Entscheidung in dem Zeitpunkt unterbrochen, in dem die Anordnung oder Entscheidung unterzeichnet wird. Ist das Schriftstück nicht alsbald nach der Unterzeichnung in den Geschäftsgang gelangt, so ist der Zeitpunkt maßgebend, in dem es tatsächlich in den Geschäftsgang gegeben worden ist.

(3) Nach jeder Unterbrechung beginnt die Verjährung von neuem. Die Verfolgung ist jedoch spätestens verjährt, wenn seit dem in § 31 Abs. 3 bezeichneten Zeitpunkt das Doppelte der gesetzlichen Verjährungsfrist, mindestens jedoch zwei Jahre verstrichen sind. Wird jemandem in einem bei Gericht anhängigen Verfahren eine Handlung zur Last gelegt, die gleichzeitig Straftat und Ordnungswidrigkeit ist, so gilt als gesetzliche Verjährungsfrist im Sinne des Satzes 2 die Frist, die sich aus der Strafdrohung ergibt. § 32 bleibt unberührt.

(4) Die Unterbrechung wirkt nur gegenüber demjenigen, auf den sich die Handlung bezieht. Die Unterbrechung tritt in den Fällen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 1 bis 7, 11 und 13 bis 15 auch dann ein, wenn die Handlung auf die Verfolgung der Tat als Straftat gerichtet ist.

VG
EK

Die Person muss aber innerhalb der Zeit als „Beschuldigter“ angeschrieben (Anordnung,…) werden, nicht bloß als Zeuge, oder liege ich da falsch?

(Auch wenn das in der Praxis meist kombiniert wird…)

Grüße!

Korrekt, wie ja auch in der zitierten Norm im fett markierten Teil steht, muss ihm mitgeteilt worden sein, dass gegen ihn ein Ermittlungsverfahren läuft.

Hallo,

hierzu ein link

http://www.straffrei-mobil.de/ordnungswidrigkeit/102…

Im übrigen habe ich auch Zweifel bzgl. der Fristgerechten Zustellung. Meines Erachtens nach gilt das Datum der Zustellung.

Gruß

Hi
bei der Anhörung gilt nicht das Datum der Zustellung, sondern das Datum, an dem die Anhörung angeordnet wurde - steht auch so im Gesetz.

Gruß
HaWeThie