Hallo,
wie kann ein Aussendienstmitarbeiter (hier Pharmareferent) bei einer Bewerbung Verkaufserfolge nachweisen?
Das Problem ist, dass man als Pharmareferent keine messbaren Abschlüsse hat. Das Produkt wird vorgestellt, aber ob es verschrieben wird, ist für den Mitarbeiter nicht feststellbar.
Danke und Gruß,
Fred
Hallo Fred,
wenn man das nötige Kleingeld dafür hat (da kann man im oberen fünfstelligen Bereich schon was machen) kauft man sich die benötigten Daten von denen, die sie erheben und / oder aufbereiten.
Das tun die Pharmaunternehmen aber auch, d.h. wenn man dem Unternehmen, bei dem man sich bewirbt, sagt, in welchem Zeitraum man in welchem Gebiet mit Kampagnen zu welchen Pharmazeutika unterwegs war, können die Leute dort das - wenn es sie interessiert - auch selber feststellen. Wenn Produkte darunter sind, mit denen sie im unmittelbaren Wettbewerb stehen, kennen sie die Zahlen eh.
Ein wenig überraschend finde ich, dass Du nicht von flexiblen Gehaltselementen schreibst, die von Verkaufserfolgen abhängen. Diese wären doch (in geeigneter Weise aufbereitet, damit man gegen kein Stillschweigegebot verstößt) ein ganz praktischer Beleg?
Schöne Grüße
MM
wenn man dem Unternehmen, bei dem man sich bewirbt […] können die Leute dort das - :wenn es sie interessiert - auch selber feststellen.
Ich soll in der Bewerbung schreiben, dass sie sich selber Informieren sollen?
flexiblen Gehaltselementen (in geeigneter Weise aufbereitet)
Das ist eine Möglichkeit. Nur wie? Hast du eine Idee?
Hallo!
An wen verkauft/offeriert der Pharmareferent in diesem Beispiel seine Ware? Apotheken? Krankenhäuser? Ärzte?
Gruß
Falke
Servus,
Ich soll in der Bewerbung schreiben, dass sie sich selber Informieren sollen?
Du kannst zu Erkennen geben, dass Du davon ausgehst, dass sie das eh tun, weil sie ja in Marketing und Vertrieb fast so toll sind wie Pfizer, und auf Dein CV verweisen, in dem steht, von wann bis wann Du in Niederostthüringen Haloperidol an den Mann gebracht hast.
flexiblen Gehaltselementen (in geeigneter Weise aufbereitet)
Das ist eine Möglichkeit. Nur wie? Hast du eine Idee?
Kommt drauf an, wie genau das gebotene Stillschweigen formuliert und ausgestaltet ist. Wenn z.B. in so einer Berechnung zum Bonus oder wie immer das Teil heißt keine nominativen Daten (hat im Jahr 1998 in seinem Gebiet den Absatz von Haloperidol auf 2,7 Tonnen steigern können) sind, sondern irgendwelche Kennzahlen, die die Performance im Vergleich zu den Kollegen ausdrücken sollen, sind das wohl nicht unbedingt Betriebsgeheimnisse, solange man nicht sagt, wie viele Euronen es pro Punkt gibt (verlass Dich da aber nicht auf meine Einschätzung).
Schöne Grüße
MM
niedergelassene Ärzte
Hi,
danke für die Info. Bei den anderen bestände ggf. die Möglichkeit, über den Bestellweg eine Zuordnung zwischen z.B. Krankenhaus und Hersteller herzustellen. Bei einzelnen Ärzten, die das Medikament nur verschreiben, wird es schwierig. Hier kann ggf. die Bestellmenge in deinem Vertriebsgebiet als Messgröße herangezogen werden. Also Nullmessung vor deinem Antritt als Pharmareferent und dann Messung der Bestellung der Apotheken im Umfeld dieses Arztes.
Gruß
Falke
Pharma-Verordnungen und Marktforschung
Servus,
das ist Standard bei den einschlägigen Marktforschern - die nennen das Umfeld einer Arztpraxis „Nanobrick“, und die Erhebungen sind mit dem Fehler behaftet, dass die Apotheke, bei der jemand Arzneimittel kauft, aus verschiedenen Motiven auch mehr oder weniger weit entfernt von der Arztpraxis liegen kann.
Es gibt ein Marktforschungsunternehmen, das die Verordnungsdaten unmittelbar bei Ärzten abgegriffen hat (etwa 10.000 Ärzte in D haben da mitgespielt). Wie dort mit dem irgendwann vor 2005 erfolgten Verbot der Erhebung von nominativen Daten zur Verordnung von Arzneimitteln umgegangen worden ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich meine, es sei dort ein geeigneter Umweg gefunden worden, der letztlich nichts daran ändert, dass Ärzte für (2003) einen Hunderter im Monat ihre Verordnungen (ohne Patientendaten, aber mit den Daten der Praxis) übermitteln.
Schöne Grüße
MM