Hallo zusammen! Ich bin im Elternbeirat unseres Kindergartens aktiv und wurde von den anderen Eltern gebeten, mich mit einem Anliegen an den örtlichen Bürgermeister zu wenden, das vielen Eltern (auch mir) schon lange am Herzen liegt. Es geht dabei um eine Fußgängerampel, die viele unserer Kinder auf ihrem Weg zum Kindergarten bzw. nach Hause überqueren müssen. Diese führt über eine Verbindungsstrasse, die von der angrenzenden Bundesstrasse direkt in den Nachbarort führt und von vielen Autofahrern als Umgehungsstrasse bzw. eben als Anbindung an den Nachbarort genutzt wird und entsprechend hoch frequentiert ist (tageszeit-abhängig). Auf dieser Strasse gilt Tempo 50. Die Fußgängerampel befindet sich nur wenige Meter von der Einmündung der Bundesstrasse entfernt. Viele Autofahrer neigen dazu, an dieser Stelle Gas zu geben und auf das vorgeschrieben Tempo 50 zu beschleunigen, d.h. sie sind nicht in Bremsbereitschaft. Wird die Ampel dann von einem Fußgänger aktiviert und schaltet für den Autoverkehrt auf Gelb, so reagieren viele Autofahrer entweder gar nicht, oder sie geben erst recht Gas, um die Ampel noch schnell zu überqueren. Die Eltern und Erzieher beobachten also immer wieder, dass zahlreiche Fahrer bei Rot über die Fußgängerampel fahren - und das nicht selten, obwohl Kinder an der Ampel stehen! Unseren Kindern haben wir bereits beigebracht, dass sie, wenn das Fußgängersignal auf Grün springt, immer erst noch mal stehen bleiben und sich vergewissern sollen, dass die Fahrbahn auch wirklich frei ist bzw. dass die Autos auch wirklich anhalten. Die Kinder können und dürfen sich auf das Grünsignal der Ampel nicht verlassen - eben weil es so oft von vielen Autofahrern ignoriert wird. Das Problem ist nur, dass die Ampelphase extrem kurz ist. Zögern die Kinder einen Moment, etwa weil sie unsicher sind, ob das heranrollende Auto auch wirklich hält (gerade kleine Kinder warten in so einer Situation oft, bis der Wagen ganz zum Stillstand gekommen ist), dann schaltet die Ampel in der Zwischenzeit wieder auf Rot. Selbst die Polizeibeamten, die den Kindergarten einmal im Jahr zur Verkehrserziehung besuchen, haben die zu kurze Grünphase für Fußgänger schon moniert.
Wir haben hier also ein Problem aus mehreren Aspekten:
- Die Ampel befindet sich kurz nach einer Einmündung und wird von vielen Autofahrern häufig übersehen, bzw. die Autofahrer rechnen an dieser Stelle nicht mit einer Fußgängerampel.
- Die Tatsache, dass es sich um eine Verbindungsstrasse bzw. Ortsumgehung handelt und hier Tempo 50 erlaubt ist, erhöht das Risiko, dass die Ampel von vielen Autofahrern bei Rot überfahren wird, noch zusätzlich (reduzierte Bremsbereitschaft).
- Die Grünphase ist vor allem für die jüngsten Verkehrsteilnehmer zu kurz und bietet nicht ausreichend Sicherheit (keine Zeit, sich vor dem Überqueren der Fahrbahn noch mal zu vergewissern, ob die Strasse wirklich frei ist).
Die Ampel liegt auf dem direkten Weg zum Kindergarten bzw. dem benachbarten Spielplatz, wird also in erster Linie von Kindern genutzt und wurde auch zu diesem Zweck dort eingerichtet. Also sollten die Sicherheitsmaßnahmen an dieser Stelle doch auch auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtet sein.Ich weiß, dass die Signalphasen einer Ampel in der RILSA geregelt sind. Leider kenne ich die genauen Verordnungen nicht. Meine Frage wäre auch vielmehr, wie sehr eine Stadt an diese RILSA-Richtlinien gebunden ist bzw. ob es hier einen „Ermessungsspielraum“ gibt, der es ermöglichen würde, die Grünphase für Fußgänger zu verlängern?Und meine zweite Frage wäre ganz allgemein, welche weiteren Maßnahmen man treffen könnte, um den Fußgängerüberweg sicherer zu machen. Wir dachten dabei etwa an die Einführung einer Tempo-30-Zone (wünschenswert, nicht zuletzt auch für die Anwohner, aber bei einer Verbindungsstrasse vermutlich eher chancenlos …), oder die Errichtung einer Blitzerampel zu Erziehungszwecken. Ferner wäre auch das Einrichten eines Zebrastreifens anstelle der Ampel eine Möglichkeit. Statistisch passieren bei der Überquerung von Zebrastreifen deutlich weniger und seltener Unfälle, als an Ampelübergängen. Allerdings weiß ich nicht, ob diese Stelle - zumal bei Tempo 50 - wirklich für einen Zebrastreifen geeignet wäre (etwas weiter unterhalb gibt es in der selben Strasse allerdings noch einen Zebrastreifen).Wunsch der Eltern wäre eine Kombination aus Tempo-30-Zone und verlängerter Grünphase für Fußgänger. Ganz besonders betrifft dass die Eltern von Vorschulkindern, denn die Kinder werden im letzten Kindergartenjahr dazu angehalten, den Nach-Hause-Weg alleine zu bewältigen. Aber die Selbständigkeitserziehung scheitert regelmäßig an dieser Ampel - denn der traut keiner von uns Eltern über den Weg (im wahrsten Sinne des Wortes). ((Wer kann uns also Tipps geben, ob oder wie wir unsere Forderung durchsetzen könnten bzw. welche Maßnahmen aus verkehrstechnischer Sicht sinnvoll und umsetzbar wären?Im Voraus schon mal herzlichen Dank!%MCEPASTEBIN%