Hallo,
es gibt tatsächlich Verlage, die von ihren Autoren Geld verlangen, bevor sie ein Werk in Druck geben. Diese Verlage tun meistens sehr wenig bis überhaupt nichts für ihre Autoren; sie schicken auch keine Vorschauen an die Buchhandlungen raus, weil sie dadurch, dass der Autor ihnen Geld gibt, nicht darauf angewiesen sind, ihre Produkte auch zu verkaufen.
Ich würde von so einem Verlag auf jeden Fall die Finger lassen. Wenn es schwierig ist, einen Verlag zu finden, der einen besseren Vertrag anbietet, bei dem der Autor für das Buch Geld bekommt und nicht andersherum, dann würde ich mich nach anderen Möglichkeiten umsehen.
Es gibt viele Autoren die den Weg des so genannten Selfpublishers gehen. Es gibt mehrere Möglichkeiten dafür. Die bekanntesten sind BOD (Book on Demand), Neobook und Amazon.
Bei Book on Demand zahlt man dem Unternehmen einen festen Betrag, dafür, dass man sein Buch über sie zur Verfügung stellen kann. Book on Demand Titel tauchen für die meisten Buchhändler in den Barsortimentskatalogen auf, sind also ohne größere Schwierigkeiten bestellbar. Jedes Exemplar wird nur nach Bestellung gedruckt; eine Auflage muss also nicht vorfinanziert werden. Den Verkaufspreis bestimmt der Autor selbst. Und der Autor bekommt Geld für jedes einzelne verkaufte Exemplar.
http://www.bod.de/autoren.html?gclid=Cj0KEQjwqNiwBRDnq93MioaqtKQBEiQAb7Ezn7RZCp3W6TT6ubphaieUitOrCC94wm8wOUFckgJuX4QaAnzE8P8HAQ
Neobooks ist ein Unternehmen der Droemer Knaur Verlage in Zusammenarbeit mit den Rowohlt Verlagen. Hier kann man sein Werk als E-Book einstellen; kostenfrei. Die Plattform stellt das Buch bei unterschiedlichen anderen Plattformen ein wie zum Beispiel ITunes und weitere. Auch hier wird jeder Verkauf abgerechnet, Neobooks behält einen Prozentsatz des Preises ein. Hier ist jedoch keine gedruckte Ausgabe des Buches möglich, es sei denn, die Verlage entdecken den Titel und möchten ihn drucken.
https://www.neobooks.com/home
Amazon ist mit seinem Selfpublishingverlag Create Space eine Mischung aus beidem. Der Autor kalkuliert sein Werk selbst und entscheidet, ob Amazon es als gedrucktes Buch anbieten soll oder nur als EBook. Auch hier bekommt der Autor pro verkauftem Buch Geld, eine bestimmte Provision bleibt bei Amazon. Ob es feste Kosten gibt, kann ich leider aus dem Kopf nicht sagen. Der Vorteil ist laut der Autoren, die ich kenne, die darüber produzieren, die Einfachheit. Der Nachteil ist, dass Amazon nur an Endkunden ausliefert - das heißt, dass jemand, der in einer Buchhandlung kaufen möchte, dort dieses Werk nicht bestellen kann - es sei denn der Buchhändler legt keinen Wert darauf, Geld für seine Arbeit zu verdienen und hat kein Problem damit, eine Menge Ärger mit den Rechnungen zu haben.
Bei allen drei Lösungen muss der Autor selbst Werbung für sein Werk machen. Etwas, das ein Verlag, der daran interessiert ist, Geld mit seinen Büchern zu verdienen, für ihn übernehmen würde.