Verlegt die Flüchtlingslager in die Innenstädte!

Hallo,

solcherart Sprüche aus dem konservativen Lager und das Jagdhorn würde zur „Fremdenfeind-“ und „Nazi“-Hatz geblasen werden.

Gruß
vdmaster

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Hallo,

ein kleiner Exkurs zu den Fakten:

  • akut helfen ist ein Allgemeinplatz
  • politischen Druck machen ist aktivistisch und löst gar nichts. Es gibt kein pol. Thema in D, das derzeit mehr bearbeitet wird als die Flüchtlingspolitik. Mehr Druck bringt Null. Diehaben bereits Druck bis zum Anschlag.
  • Verteilungsschlüssel gibt es. Ein neuer müsste im Bundesrat beschlossen werden und kann nicht per Dekret erlassen werden. Die östl. Bundesländer, die Kapazitäten hätten, würden Dir was husten. Denn mit den hinzukommenden Flüchtlingen hätten sie auch mehr Belastung zu tragen und würden daher auf Kompensation drängen. Auch die ostdeutschen Kommunen, denen es (nicht zuletzt dank sicher fließendem Soli) bestens geht.
  • schnelle Asylverfahren sind nur dann möglich, wenn ausreichend „Entscheider“ des BAMF vorhanden sind. Die kann man sich leider nicht aus der Nase ziehen und (zu meinem Verdruß) auch nicht per Schnellumschulung von anderen Bundesbehörden abziehen. Für 2015 waren 1000 neue Stellen im Haushalt geplant. Das hätte bei den erwarteten Steigerungsraten (auf ca. 450.000 Flüchtlinge) auch völlig ausgereicht. Jetzt sollen nochmals 3000 hinzukommen. Aber die müssen eben erst einmal ausgebildet werden. Ein Prozess, der einige Monate in Anspruch nimmt (wieso auch immer) und lehrende Entscheider des BAMF aus dem laufenden Betrieb abzieht.Die 3000 kann man auch nicht mit einer Thermoskanne Kaffee und einem Kugelschreiber ausgestattet auf die Straße setzen. Sie benötigen Computerarbeitsplätze und somit geeginete Liegenschaften (Gebäude), die ebenfalls erst einmal gesucht, gefunden und dann eingerichtet (ggf. auch umgebaut) werden müssen. In der ganzen Zeit werden Hunderttausende die Grenze überqueren.
  • die schnelle Abschiebung der Trittbrettfahrer (unberechtigter Aufenthalt, kein Asylgrund jedweder Art) wird auf Biegen und Brechen von den rotgrünen Landesregierungen hintergangen. Zuständig sind nämlich die Länder, die jede Kompetenzänderung verhindern können, da sie im Bundesrat zustimmungspflichtig wäre. (O-Ton der 50%-Vorsitzenden Simone Peter1 „Eine Abschiebung ist immer ein inhumaner Akt.“ Das sagt schon alles) Die Grünen setzen auf die (per Geldprämie vergoldete) freiwillige Rückkehr. „Netter“ Nebeneffekt für die Beschenkten: Sie erhalten keinerlei Sperrvermerk in ihren Papieren. Daher können sie sich nach einem halben Jahr wieder in den Bus setzen und erneut Asyl beantragen, um (nach der Winterpause) wieder mit Geldgeschenk in die Heimat zu gehen. So sieht bündnisgrüne „Sozialhilfe“ in Wahrheit aus. Hier muss jeder nach einer Ablehnung auch einen entsprechenen, mehrjährigen Sperrvermerk erhalten.
  • Integrationskurse nur für diejenigen, die eine Bleibeperspektive haben. Sonst wirft man gutes Geld denen hinterher, die aller Erwartung nach eine Ablehnung erhalten.
  • „Safe Areas“ wären zwar wünschenswert, lassen sich aber nicht durchsetzen. Nicht einmal auf Flugverbotszonen kann man sich international einigen. Bremser sind hier die Türkei und RUS. Aber auch FVZn würden nicht verhindern können, dass am Boden Kämpfe stattfinden. Helfen kann hingegen die massive finanzielle Unterstützung des UNHCR in der Region. Allein was D pro Jahr für die offiziell nur 800.000 prognostizierten Flüchtlinge wird hinblättern müssen (über 10 Mrd), wäre zur Vollversorgung des UNHCR und aller NGOs vor Ort ausreichend. Faktisch werden es sicher über 1 Mio. Flüchtlinge und nach vorsichtiger Schätzung wird sich diese Zahl durch den Familiennachzug mindestens verdoppeln. Zusätzlich kommen aber weitere Flüchtlinge an, die ebenfalls über Jahre hinweg viel Geld kosten. Da steckt dermaßen viel sozialer Sprengstoff in den Kosten, dass das kommende Jahr an hitziger Diskussion reich sein wird.

Wünschen kann man sich viel. Halten wird man nur wenig können. Und in 2016 nich weniger.

Gruß
vdmaster

So gesehen ist jeder Staat ein künstliches Konstrukt. Dein Schmelztiegelargument ist keines und über die Behauptung, es gäbe keine deutsche Geschichte würde man sich im GEschichtsbrett krummlachen. Dass die deutsche Geschichte immer auch die Geschichte Europas wäre ist so wahr oder unwahr wie die, dass die Geschichte Russlands immer auch die Geschichte Asiens ist. Ebenfalls ein Allgemeinplatz.

Sich nur auf vielgepriesene „Veränderung“ zu versteifen ist auch nicht besser. Das beweisen schon 1914 und 1933. Selbst der Selbstmordattentäter setzt auf bloße Veränderung :unamused:. Mit fundamentalistischer Progressivität kann man sich und andere also genausogut auch umbringen. Daher ist das ebenfalls kein Argument, dass überzeugen kann. Genausowenig stimmt die Behauptung, dass hier in D die Suppe schneller als anderenorts kreiste. Das zeigt schon die Dynamik nach dem Zusammenbruch der UdSSR und des WPs. Es reiht sich bei Dir Luftblase an Luftblase. Sorry, aber das muss ich so konsta(n)tieren.

Luftblasen sind kein Hintergrund, womit die von Dir aufgeworfene Frage ohne einen solchen und nur für sich steht.

Sagt wer? Finnland, Griechenland oder die grüne "moralinternationalistische"Partei? In D ist (nach OECD-Maßstab) eine Personenmenge, die größer ist als die der Flüchtlinge, direkt von Armut betroffen, wobei Armut in D im Vergleich zur Armut in Weissrussland ein wahres Zuckerschlecken ist. Die gemittelte Arbeitslosenquote ist hoch. Der Wohnraum in weiten Teilen menschenunwürdig (nach „unseren“ Maßstäben).

Willst Du ernsthaft die 12 Mio. von Winterkorn ins Rennen führen? Zugegeben, es ist viel (zu viel) Geld. Aber willst Du ihm ein Messer an den Hals setzen oder faselst Du nur in träumerischer Erwartung, dass jetzt endlich die Zeit für den Aufstand der Arbeiter und Bauern gegen das Kapital gekommen ist? Du bringst keine Sachargumente, sondern exerzierst lediglich polemisch eine pauschale (antikapitalistische?) Sozialkritik.

Ich bitte um eine Quelle.

Rente: Das angedeutete Fachkräftemangelargument verfängt ebenfalls nicht (und wurde im Forum bereits mehrfach widerlegt), solange es allein in D etwas unter 3 Mio. Arbeitslose gibt. Gäbe es weniger Arbeitslose, so ließe sich der Arbeitskräftemangel quasi per Fingerschnippen durch EU-Bürger decken, die bereits sehnlichst auf die freien Arbeitsplätze warten. Flüchtlinge (außer den wirklich gut Qualifizierten) werden daher nicht zur Deckung „benötigt“.

vdmaster

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Welcher erbärmliche, nichtsnutzige Volltrottel hat mir ein -1 verliehen? :wink:
Das ist so ziemlich die lächerlichste Neuerung des lächerlichen neuen w-w-w. Wahrscheinlich der Tropfen, der mein Fass zum Überlaufen bringt. Mal schauen …

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Hallo,

Dir ist schon klar, dass Du hier Lohn- und Einkommenssteuern mit vorhandenem Vermögen aus bereits versteuerten Einkünften gegenzurechnen trachtest?

Hat die 16.000-Euro-Familie ein Vermögen von 5 Mio., dann zahlt sie auch keine Steuern per Bescheid, solange sie keine Einkünfte hat. Sehr wohl aber einen Haufen an indirekten Steuern, falls sie nicht als Selbstversorger im Wald lebt. Ebenso (über bezahlte Rechnungen) die Steueraufkommen, die von ihnen beauftragte Menschen erbringen.

Unterm Strich wird der Millionär deutlich mehr Steuern zahlen. Es fällt nur nicht augenscheinlich auf, weil es indirekt geschieht.

Gruß
vdmaster

  1. Der Begriff Flüchtlingsstrom wird in der Quelle, auf die sich die Zeit bezieht, nicht genannt.
    http://www.theguardian.com/global-development/2015/oct/14/refugee-rhetoric-echoes-1938-summit-before-holocaust-un-official-warns

  2. Es war auch nicht die UN, sondern der UN-Hochkommisar für Menschenrechte, der seine Betrachtungen in einem Interview darlegte. Dieses Original-Interview konnte ich jedoch leider nicht finden.

  3. Seine „historischen Bezüge“ zum Holocaust sind Nonsens. Jeder, der vor der aktuell einzigen Genozidgefahr IS flieht, erhält auch Zuflucht. Nur nicht jeder genau dort, wo es ihm genehm ist.

  4. Da die Kritik (im Kontext) an das United Kingdom ging, solltest Du es auch im Rahmen der Flüchtlingspolitik sehen, die von diesem Staat betrieben wird. Leite es an die Downing Street weiter.

  5. Die englischsprachigen Länder halten sich ohnehin auffallend zurück. Seltsam, dass in letzter Zeit so oft die (darunter befindlichen) „alten“ Einwanderungsländer in der innerdeutschen Debatte gerade von denen hochgejubelt werden, die ansonsten turnusmäßig nur Kritik gegenüber bspw. den USA äußern. Noch nie haben Linke, SPDler und Grüne (sowie die ihnen nahestenden Medienvertreter) die Freiheitsstatue derart „bemüht“ wie in den letzten zwei Monaten.

(Aktueller Stand „der Anträge“ [und nicht der Anzahl von Grenzübertritten] lt. BAMF, vgl. Seite 10)

vdm

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Nachgereicht: http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/201509-statistik-anlage-asyl-geschaeftsbericht.pdf?__blob=publicationFile

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Hallo,

leider (natürlich) auch von dir keine Zahl.

Zu 1 und 2 werde ich mich nicht äußern, da man Schwachsinn nicht kommentiert.

Zu3) Deine Zahlen sind völlig falsch. 2014 hatten wir 2,85 Erwerbstätige pro Rentner; 2050 werden wir 1,54 pro Rentner haben. Der 2:1 Punkt wird 2029 erreicht,

Entgegen allen Behauptungen waren die Probleme in der Rentenversicherung durch die diversen Rentenkürzungen schon weitestgehend gelöst. Die Frühverrentung nach 45 Jahren und die verbesserte Mütterrente hat die Situation allerdings wieder etwas verschärft.

Probleme wird es in der Kranken- und Pflegeversicherung geben.

Fakt ist, dass hier geborene, hier beschulte, hier ausgebildete Personen mit Migrationshintergrund es (als Gruppe) nie geschafft haben den Durchschnittsbeitrag in die Systeme einzuzahlen. Warum das jetzt bei „Flüchtlingen“ anders sein sollte konnte mir bisher niemand erklären.
Alle Zahlen sind recht einfach im statistischen Jahrbuch nachzulesen.

Ich empfehle dazu die durchaus kurzweiligen Vorträge des Prof. Bernd Raffelhüschen.

Gruß
Tycoon

Naja, man sollte da schon differenzieren: es gibt Staaten, die historisch aus einem Volksstamm hervorgegangen sind (z.B. Ungarn), es gibt Staaten, die sich rein morphologisch von anderen abgrenzen (z.B. Australien oder Indien) und es gibt Staaten, die aus einer Vereinigung von Ländern oder Menschen hervorgegangen sind und die dadurch eine gemeinsame Geschichte teilen.

Wenn du meinst … andere sehen das anders:

Wo beginnt die „deutsche Geschichte“? Was ist Deutschland? Wo ist deutsche Geschichte nur deutsche Geschichte und nicht auch europäische Geschichte?

Ich lese keine Argumente in deinerseits in diesem Absatz, nur Rhetorik: „stimmt nicht“, „ist auch nicht viel besser“ etc. Mann, mach Butter bei die Fische …

Der von dir zitierte Satz geht noch weiter: … „Das Problem ist die Verteilung.“ Wenn schon zitieren, dann bitte vollständig!

Einkommen und Vermögen ruhen auf sehr wenigen % der Bevölkerung. Wem gehört die Mehrzahl der Wohnungen, wer beherrscht die Herstellung und den Handel mit Lebensmitteln - und nach welchen Prinzipien arbeiten all diese? Solidarität?

Mach dir darüber mal Gedanken! Als Denkhilfe ein paar Links:

Es war ein Statement von ihm vor einiger Zeit im Morgenmagazin. Es ging dabei um die Diskussion um die ungleiche Verteilung der Flüchtlinge. Dieser Verteilungsschlüssel ist eines der Grundproblematiken, die ich weiter oben meinte (… Das Problem ist die Verteilung …). Habs auf die Schnelle nicht mehr gefunden. Die ZDF-Mediathek scheint nur mit Flash richtig zu funktionieren - dann leider ohne mich.

In Griechenland gibt es eine Arbeitslosenquote von über 60% bei den 15-24 jährigen. Wenn es so einfach wäre, wieso kommen die dann nicht nach Thüringen und besetzen die freien Stellen im Handwerk?

Die Antwort darauf kann ich dir geben. Gerade in den europäischen Krisenländern haben viele Jugendliche ihr Heil im Studium gesucht. Sie sind davon ausgegangen, das sie als „Master of Schlagmichtot“ überall in Europa einen Job bekommen. Aber so einfach ist es halt nicht. In diesem Bereich haben wir genug eigenen Nachwuchs. Uns fehlen dringen Leute im Handwerk und Gewerbe. Die ausgebildeten Leute aus den europ. Nachbarländern können das Loch nicht füllen, da gerade die handwerklichen Ausbildungen zu unterschiedlich sind. Es gibt zwar ein Anerkennungsgesetz, aber das setzt ein tw. langwieriges Verfahren voraus. Interessant wäre es für junge Leute, die nach Deutschland kämen und hier die komplette Ausbildung zu absolvieren. Aber die sind zwischen 15 oder 17. Und die deutsche Ausbildung würde in ihrer Heimat dann nicht anerkannt. Deshalb müssen wir die noch jungen Flüchtlinge als Chance sehen, gerade dieses Problem zu lösen.

Grundsätzlich wünsche ich mir mehr Fakten, weniger Rhetorik in solch einem Forum!

Da Du Dich mutmaßlich auf die Magyaren beziehst, ein kleiner, geklauter Passus aus Wiki:

Die Magyaren waren ein asiatisches Reitervolk. Allerdings ist zu beachten, dass das Wort anfangs nur die Bezeichnung eines von sieben (unterschiedlichen) nomadischen Stämmen war, die im 9. Jahrhundert und Anfang des 10. Jahrhunderts räuberische Einfälle in Europa, bis über die Pyrenäen unternahmen. Die Stämme hießen Meder (Megyer), Tarján, Jenő, Kér, Keszih, Kürt-Gyarmat und Nyék. Gegen Ende des 10. Jahrhunderts ist es dem Stamm der Magyaren – d. h. den Nachkommen Árpáds – gelungen, die restlichen Stämme unter seiner Oberherrschaft zu vereinigen.

[Weiteres hier][1].

So kann man auch mit Scheuklappen lesen. Sowohl in den exemplarisch angeführten Jahren 1914 als auch 1933 gab es bekannte Veränderungen, was ein stichhaltiges Argument dafür ist, dass „Veränderung“ an sich nichts gutes ist. Dein biologistischer Ansatz (auch die Natur verändert sich stetig) ist ebenfalls unsinnig, weil daraus für viele Millionen Arten nichts gutes erwuchs. Du singst das Lied von der idealisierten Veränderung.

Du blast ins grüne A. Hofreiter-Horn, wenn Du forderst die ganze Flüchtlingsbwegung als Riesenchance zu sehen. Das ist sie sicher für die Flüchtlinge. Für D und die dort ansässige Bevölkerung gilt das nicht; da ist sie erst einmal eine gesellschaftl., soziale und wirtschaftliche Belastung. Was unterm Strich (in diversen Kategorien) rauskommen wird, können wir erst in vielen Jahren bewerten.

Falsch! Der Satz endet mit einem Punkt. Es folgt ein zweiter Satz, den Du - der Vollständigkeit halber - nunmehr wiedergibst.

Da lässt Du die Katze also doch noch aus dem Sack. Pauschale, antikapitalistische (bestenfalls sozialromantische, mutmaßlich aber sozialistisch angehauchte) Gesellschaftskritik. Die bösen Besitzenden gegen die guten, hart schuftenden Lohnarbeiter. Danke, ich verzichte … auf Deine Argumente, ebenso wie auf die erwartbar kommende „einmalig“ hohe Vermögensabgabe und/oder dauerhafte Besteuerung von Vermögen bis sie nicht mehr vorhanden sind.

Das klingt mir zu abgeschmackt nach gewendehalster SED und deren nebeneinander plaktatierten Populismus. Plakat 1 „Reichtum besteuern!“ und direkt daneben „Reichtum für alle!“

Es gibt keinen einigermaßen erfolgreichen Staat auf dieser Welt, der dieses Konzept auf lange Sicht fahren konnte ohne den Karren direkt an den Baum zu brettern. Und den „neuen Menschen“, der stets Grundlage all dieser Gesellschaftsmodelle war, kann man sich auch nicht importieren,

Habe fertig.
[1]: https://de.wikipedia.org/wiki/Ethnische_Gruppen_in_Ungarn#Einwanderung_im_19._Jahrhundert

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Ich sagte und schrub NIRGENDWO das Veränderung per se GUT ist. Ob eine Veränderung gut ist oder nicht ist nicht objektiv messbar, sondern von viele individuellen Faktoren und auch Meinungen abhängig. Und da bei uns Meinungsfreiheit herrscht darfst du gerne meinen, das die theoretischen Grundlagen der Musik - die uns die Osmanen beigebracht haben - zu unserem Nachteil waren (BÖSE!!), weil wir dadurch nie in der Lage waren eine deutsche Musik zu entwickeln. Klar kannste machen. Habbich kein Problem mit, ich finde Bach, Beethoven und Mozart geil!

Veränderung ist notwendig und Veränderung ist nicht aufhaltbar. Kannst du verhindern das du alterst, kannst du verhindern das du deine Meinung änderst, kannst du verhindern das deine Kinder älter werden und sich verändern, kannst du den technischen Fortschritt aufhalten - kannst du dem Sturm und dem Regen Einhalt Gebieten, das sie aufhören die Berge der Alpen zu verändern? Nenn es ruhig biologistisch, aber auch wir und unser Leben, das ganze Soziale sind Teil dieser biologistischen Welt. Wir können uns der Veränderung nicht entziehen! Und wäre es da nicht besser die Chancen zu sehen und zu versuchen die Entwicklung so zu beeinflussen, das alle davon profitieren, als gegen Windmühlenflügel zu kämpfen?

  1. Ist mir völlig wurscht wer in mein Horn bläst!
  2. Richtig: Die Flüchtlingswelle ist für uns erstmal eine Belastung.
  3. Richtig: was unterm Strich rauskommt können wir erst in vielen Jahren bewerten.

Aber welche Alternativen gibt es? Die Flüchtlinge aussperren und warten bis es an den Rändern der EU zu Mord und Totschlag kommt? Ist das die richtige Form die christlich aufgeklärten abendländischen Werte zu verteidigen?

… und was will er uns damit sagen? :speech_balloon:

Ich habe hier nur FAKTEN aufgezeigt und dich gebeten einmal darüber nachzudenken. Deshalb habe ich ja auch die Frageform benutzt (erkennbar am Fragezeichen=?). Deine Antwort: Rhetorik, Rhetorik, Rhetorik. Sorry, ich möchte ja schon ernsthaft diskutieren, aber das ist nur möglich, wenn man sachliche Argumente austauscht. Wenn einer sachliche Argumente in den Raum wirft und der andere die Tür aufmacht, „ScheiBe“ brüllt und die Tür zuschlägt kann leider keine Diskussion enstehen.

Noch gibt es kein praktiziertes Modell zum derzeit alles beherrschenden Superkapitalismus und der Kommunismus als Gegenmodell ist bekanntlich kläglich gescheitert. Aber es wird dringend Zeit das wir darüber nachdenken was als nächstes kommt. Denn der Kapitalismus wird und kann nicht als ewiges Modell bestehen bleiben. Wir befinden uns derzeit in einer massiven Abwärtsspirale und unser System wir über kurz oder lang kollabieren. Spätestens wenn die geburtenstarken 1960iger Jahrgänge in Rente gehen haben wir ein Riesenproblem - dann sitzt eine ganze Generation in der Gosse deren erwirtschaftetes von ihren Eltern aufgefressen wurde. Anstatt aber nachhaltig zu wirtschaften fahren wir auf Verschleiß! Die Reichen werden immer reicher, die armen immer ärmer, der Mittelbau bricht weg. Arbeitskräfte sind längst keine „Investitionsmasse“ mehr sondern werden als „Verbrauchsmaterial“ betrachtet: 30 Jahre auf Anschlag gefahren und ausgenutzt und dann mit spätestens 50 „sozialisiert“.
Auch das ist keine Kritik! Das ist - wenn man das System des Kapitalismus verstanden hat - systemimmanent. Es muss so kommen.
Das der Kapitalismus 1000 Jahre durchgehalten hat, haben wir AUSSCHLIESSLICH den großen Kriegen zu verdanken, die die „Schere“ zwischen Arm und Reich immer wieder geschlossen haben. Das waren die Gleichmacher. Anschließend fing man wieder von vorne an, ohne aus den Fehlern von früher zu lernen - im Gegenteil man hat es jedesmal schlechter gemacht. Wir stehen jetzt auch wieder an genau dieser Schwelle. Aber einen neue Weltenbrand kann niemand ersthaft wollen.

Unter der Voraussetzung, dass Veränderung per se nicht gut ist, sondern erst einmal solange neutral zu bewerten wäre bis man „Bilanz ziehen“ kann, ist es völlig unverständlich, dass Du die Behauptung in die Welt setzt, aus dem Artikel auf SPON spräche die nackte Angst vor Veränderung.

Fleischhauer spricht sich ja gerade für Veränderung aus. Er schlägt vor die Flüchtlingsrealität in die direkte Nachbarschaft jener zu bringen, die sich quasi vom Elfenbeinturm herablassend über ihnen ungenehme Reaktionen auf gerade diese Realitäten äußern. Natürlich ist dieser Vorschlag nicht ernst gemeint, sondern soll eine verbale Eulenspiegelei sein. Mit dem Ziel, dass die selbstgefällige „Neusprech-Avantgarde“ der „Moralimperialisten“ einmal abrüsten und sich von ihrer Propagandamaschinerie des erhobenen Zeigefingers verabschieden möge. Das vermeintlich „gute Ziel“ heiligt nämlich nicht in macchiavellistischer Manier das „böse Mittel“ zur Umsetzung.

Bzgl. Deiner Ausführungen zu den Osmanen verweise ich insbesondere auf https://de.wikipedia.org/wiki/Musik_der_Türkei#Traditionelle_klassische_Musik und das Stichwort „Janitscharen“. Gegenseitige Kulturbeeinflusssung hat es stets gegeben, darüber „zu urteilen“ ist daher müßig und überflüssig, ob positiv oder auch negativ. So hat die europäische Musik offenbar direkt von einer höchst rassistischen Einrichtung der Osmanen profitiert. So wie „die“ Osmanen von den Vorkulturen inspiriert wurden. Und am Ende der Kette sind wir mal wieder alle Afrikaner. Nur haben diese Ausführungen zum Kulturtransfer wenig inhaltlichen Beitrag zur Flüchtlingspolitik. Zum Kulturtransfer haben als Beispiel deutsche Unis schon seit Jahrzehnten beigetragen, moderne Massenmedien tun ihr übriges hinzu. Es ist daher gar nicht nötig, eine Massenmigration aus diesem Grund zu befürworten oder sie damit thematisch zu verbinden. Auch der Handel mit Gütern hat die Welt verändert. Nur spielt das keine Rolle im Zusammenhang mit der Flüchtlingswelle/-politik.

Statt nun weiter über Veränderungen zu referieren, könntest Du doch einmal darlegen, in welcher Weise Fleischhauer „Angst vor Veränderung“ vermuten lässt.

Doch. Wird gemeinhin als soziale Marktwirtschaft bezeichnet. Einen Superkapitalismus gibt es überhaupt nicht, jedenfalls nicht nach meinem Kenntnisstand. Vielleicht meinst Du den unrühmlichen und hierzulande glücklicherweise gar nicht realisierbaren Manchesterkapitalismus, an dem Engels und Marx ihre (damals berechtigte, aber zu kurz gedachte) theoretische Kritik entzündeten.

Deine Kapitalismustheorie (es schwant schon, woher deren Verfestigung stammt) teile ich definitiv nicht. Wer auf Verschleiß fuhr waren die Bürger, die sich immer mehr Leistungen aus einem Wohlstandstopf genehmigten als sie eingezahlt hatten. Aber das ist ein ganz, ganz anderes Thema.

Wieso zeigt Fleischhauer Angst vor Veränderungen?

vdm

Womit wir endlich dort angekommen wären, wo das Thema hingehört: bei der Religion. Vielen Dank für die Steilvorlage.

Der Begriff Religion meint in seinem Innersten die Rückversicherung. Als Menschen sehnen wir uns nach einem Maßstab für unser Handeln, wir wollen es rückversichert wissen in einer höheren Instanz.

Fleischhauer unterscheidet zwei wesentliche Ansätze, um mit der Flüchtlingswelle umzugehen. Eine nennt er beseelt-idealistisch oder auch Kirchentagssicht, die andere *säkular-skeptisch“ - eine Sicht die auf Gesetze und den Staat als Ordnungsmacht vertraut.

Beide Ansätze sind tief in ihrem Inneren Ausdruck von religio (gewissenhafte Berücksichtigung).

Die (ich behalte jetzt mal die Begrifflichkeit bei, auch wenn ich sie so zu überspitzt finde) Kirchentagssicht macht sich den von Frau Käßmann oftmals genutzten Slogan des Liedermachers Arno Pötsch zu eigen: „Du kannst nicht tiefer fallen als in die Hand Gottes!“ Es ist das Vertrauen auf eine Macht die über allem steht. Diese Macht ist die Verlässlichkeit per se, egal wie sich die Welt oder das Leben verändert. Das Vertrauen in diese Macht gibt dem Menschen halt.

Auch die *säkular-skeptische“ Sichweise ist Religion. Menschen die dieser Sichtweise anhängen vertrauen auf die Gesetze und den Staat als Garanten für stabile Verhältnisse.

Es gibt jedoch einen großen Unterschied zwischen den beiden:

Menschen die der beseelt-idealistische Sicht anhängen wissen, haben erlebt und erfahren, das es hier auf der Erde keine Stabilität gibt und so verlegen sie diesen Status der Veränderungslosigkeit auf einen Zeitpunkt der der mit dem Ende des irdischen Daseins beginnt. Aus diesem Grunde müssen diese Menschen keine Angst vor irgendwelchen Veränderungen haben, denn: „Du kannst nicht tiefer fallen …“

Die „säkular-skeptische“ Sicht ist allein auf das Hier und Jetzt ausgerichtet. Sie ist geradezu eine Inkarnation der tiefen menschlichen Angst vor Veränderungen, der Suche nach Stabilität.

Der Mensch sucht nach Stabilität. Warum? Weil er Angst vor Veränderung hat. Der eine legt seinen Stabilitätsfaktor hier auf der Erde fest - in menschengemachten Gesetzen und Regeln, der andere verlegt den Stabilitätsfaktor in die Unendlichkeit, wissend, das er ihn auf der Erde nicht finden kann. Beides ist Religion.

Ich kann dieser Unterscheidung Fleischhauers persönlich nichts abgewinnen. Ich finde das zu schwarz/weiß. Die Gründe für die eine oder andere Sichtweise sind vielschichtiger und nur von zwe Sichweisen zu sprechen ist doch stark vereinfachen.


Den Begriff des Superkapitalismus habe ich selbst erfunden um damit zum Ausdruck zu bringen, das das gesamte Leben, alles Tun und Sein ausschließlich unter dem Gesichtspunkt eines Marktes gesehen wird: Angebot und Nachfrage, Kosten und Ertrag werden uns da von den Auguren des Kapitalismus als „Naturgesetze“ verkauft denen alles unterliegt und die man weder kontrollieren, noch überwinden, noch brechen kann. Was für ein hirnloser Schwachsinn! Der Markt und seine Gesetze sind Erfindungen des Menschen und so wie wir diese Gesetze erfunden haben, so können wir sie auch einschränken oder verändern. Wichtig ist einzig und allein der Mensch, nicht der Markt!

P.S.: die soziale Marktwirtschaft ist doch schon lange in praxi tot! Sie wurde schon längst durch die Globalisierung und vor allem das überbordende internationale Bankenunwesen ruiniert …

Die realistische Nicht-Kirchentagssicht hat rein gar nichts mit Religion zu tun. Es ist das originäre Merkmal einer säkularen Sicht, sich nicht auf eine höhere Ordnungsmacht als den Menschen und seine von ihm geschaffene Gesellschaftsstruktur (->Gesetze/Regeln/Normen) zu berufen. Die Abwesenheit eines Gottesbildes macht dieses Modell mitnichten zu einem Ersatzmodell für eine Religion. Da werden von Dir zwei Aspekte miteinander vermischt wie beim Vergleich von Äpfeln und Birnen.

Selbstverständlich hat der Mensch in seiner über die Jahrtausende immer komplexer werdenden Welt sich diese Regeln geschaffen, um Sicherheit auf der einen und Freiheit auf der anderen Seite zu haben. Ohne eine ihm übergeordnete Fremdbestimmung außer der, für die er sich selbst entschieden hat (repräsentative Demokratie). All dies in eine Struktur gegossen, deren Eckpfeiler die selbstgewählte Fremdgewalt ( Legislative-Judikative-Exekutive) nur unter sehr engen Voraussetzungen verändern können; teilweise auch überhaupt nicht.

Aber wird kommen an diesem Punkt kein Jota weiter, weswegen ich den Teilthread auch beende.

vdm

Auch das Vertrauen in demokratisch abgestimmte Gesetze/Regeln/Normen oder das Fürwahrhalten von naturwissenschaftliche „Wahrheiten“ (=hohe statistische Wahrscheinlichkeiten!) sind im Wortsinne Religion. Religion hat weder mit Fremdbestimmung noch mit einem „höheren Wesen“ zu tun.

Es geht - wie schon beschrieben - um das Fundament, auf das ich mich bei meinen Entscheidungen und bei meiner Meinung berufen kann. Und so unterschiedlich diese Fundamente sind, so unterschiedlich können auch meine Enscheidungen sein.

Bei der aktuellen Diskussion um ein sich veränderndes Deutschland kommt es stark darauf an, auf welches Fundament ich meine Meinung baue.

Deshalb schrub ich ja, das ich Fleischhauers Ansicht als zu einfach gestrickt empfinde. Es gibt eben nicht nur diese beiden Fundamente, die er beschreibt, sondern viele viele viele mehr - und entsprechend viele viele viele mehr Meinungen.

Na da haben wir es mal wieder: Verschwörungsdenken gepaart mit „Wir hier unten“ und unspezifischen Ängsten. auf dem Niveau kann man nicht diskutieren.

Servus,

ich persönlich halte Fleischhauers Kolumnen regelmäßig für polemischen Quatsch.
Doch diesmal hat er sich selbst übertroffen und stellt sich augenscheinlich in das Lager der AfD-Wähler und PEGIDA-Demonstranten. Bei der Kolumne, die nur so von Unterstellungen und Allgemeinplätzen trieft und alles - von Europakritik bis Flüchtlingsproblematik in einen Topf wirft - fragt man sich doch, wer hier die Sprachfigur der „Inversion“ benutzt.

Seine Kritiker sind natürlich im Elfenbeinturm sitzende Gutmenschen, die „eine höher Wahrheit“ geschaut haben und mit „Unbekümmertheit“ (= Naivität), realitätsfern den Untergang der „Souveränität“, „Grenzen“ und „Nationalstaaten“ herbeiführen wollen.

Wo ist denn ein konkreter Lösungsvorschlag zur Sache Herr Fleischhauer?

Nein, was wir brauchen in dieser Krise:

  • Klare, pragmatische Lösungsansätze
  • Überwindung unspezifischer Ängste bei gleichzeitigem Gehör für echte Besorgnis
  • Abkehr vom „Lagerdenken“
  • Die Erkenntnis, dass sich Veränderungen nicht aufhalten lassen (weder durch dumpfe Parolen, noch durch pseudo-intellektuell verbrämte Stammtischparolen)
  • Anpacken anstatt zu lamentieren

Fleischhauers Ergüsse erinnern mich stark an das Verhalten meiner Schwiegermutter beim letzten Rohrbruch: Während wir versuchten das Leck zu stopfen, den Klempner-Notdienst zu rufen und das Wasser aufzufangen, lamentierte sie darüber wie schlecht doch die Leitungen im Haus seien, was das alles wieder kostet und wie unverantwortlich unser Vermieter sei.

Gruß,
Sax