Hi,
eigentlich keine Frage, sondern nur ein Teilen eines tollen und realistischen Artikels (gut, ist ja auch eine „Kolumne“) im SPON: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-lager-in-die-innenstaedte-fleischhauer-a-1057515.html
"Inversion heißt in der Rhetorik eine Sprachfigur, in der sich die
Dinge umkehren, erst syntaktisch, aber dann, wenn man weiter geht, auch
gedanklich. Wir werden gerade Zeugen einer Inversion der Werte. Nicht
der ist ein Verfassungsfeind, der sich über europäisches Recht
hinwegsetzt, sondern derjenige, der zu ihm zurückkehren will. Der
Verzicht auf die Souveränität zu definieren, wer ein Bürger ist und wer
nicht, gilt nicht als Unvernunft, sondern als Ausweis besonderer
Weisheit. Realitätssinn beweist, wer Grenzen für ein Instrument von
gestern erklärt, realitätsuntüchtig ist, wer an ihnen festhält.
Die Advokaten des neuen Deutschlands legen eine Unbekümmertheit an
den Tag, die nur Leute erreichen, die eine höhere Wahrheit geschaut
haben. Das macht die Verständigung so schwierig. Dass das weiche Wasser
den Stein bricht, ist eine Weisheit, gegen die kein Argument ankommt,
erst recht kein skeptisches. Den Nationalstaat hinter sich zu lassen,
war schon das heimliche Versprechen eines geeinten Europas. Es hat nicht
ganz hingehauen, wie die Griechenlandkrise gezeigt hat. Jetzt nimmt man
mit der Überwindung der Nation durch ungesteuerte Zuwanderung einen
zweiten Anlauf."
Gruss
K (kann meinetwegen wegen „keine Frage“ gelöscht werden, aber bis dahin haben es ein paar hier gelesen)