Das geht (heutzutage) ganz einfach an den Derivatemärkten. DAX-Future kaufen, fertig, 1 Punkt hoch sind 25 EUR, 1 Punkt runter sind -25 EUR. Für feinere Auflösungen gibt es noch den illiquideren Mini-DAX mit Punktwert von 5 EUR. Damit macht man nur noch Fehler im 0.05% Bereich (inkl. Gebühren, Spread und Rollkosten) bezogen auf einen Indexstand von ca. 10000 (die Kosten sind eigentlich absolut ca. 5 Indexpunkte).
Wem dieser Fehler noch zu groß/teuer ist, der baut einen synthetischen ETF: Man kauft einfach einen Korb mit irgendwelchen Instrumenten, Hauptsache die Anschaffung ist nicht teuer, z.B. japanische Unternehmensanleihen oder Öle, dann fragt man am Markt: Wer tauscht die Performance des DAX gegen die Performance meines Korbs für die nächsten 12 Monate. Und schon hat man einen DAX repliziert mit Fehler im 1 bis 2 bp Bereich.
Die Ausfuhrungen beziehen sich rein auf die sell-side, also Anbieter von ETFs, Zertifikaten, etc. Du, die buy-side, solltest jedoch trotzdem verstehen, was da passiert, um Dein Risiko abzuschätzen, man verringert den Fehler auf Kosten von Counterparty-Risiko.
Das alles zu verstehen (in der Tiefe gibt’s da noch 1000 weitere Problemchen und aber auch 10000 Lösungen), paßt wieder in Deine Argumentation, daß nicht jeder mal eben an der Börse mitmischen kann.
Ich sehe das im Prinzip genauso, wollte aber noch anmerken: Es gibt auch Leute, die fahren Auto, obwohl sie nicht verstehen, warum und wie genau Benzin in Bewegung umgesetzt wird.