Verluste an der Börse? Warum nicht?

Hallo Börseninteressierte,

vor einiger Zeit habe ich alles falsch gemacht, nämlich nichts. Ich glaubte nicht an den Brexit.

Der Wert meines Depots schrumpfte innerhalb weniger Tage um rund 10 Prozent. Ich nahm mir vor, nichts mehr zu unternehmen und abzuwarten, wann der Wert vor dem Brexit wieder erreicht sein würde.

Am 27. Juni war die Talsohle erreicht, und gestern, gerade einmal 43 Tage später, war mein Depot sogar 1000€ mehr wert, als vor dem Brexit. Ironischerweise trug zu der positiven Entwicklung auch ein Einzelwert, die Münchner Rückversicherung, bei, die vom Brexit besonders profitiert hat.

In diesem Forum fallen so oft Schlagworte wie „Glücksspiel, Totalausfall“ oder „Börsencrash“. Und die Damen und Herren, die durch Trading schnell reich werden wollen, lecken sich hier ihre Wunden.

Wer an der Börse Geld verdienen will sollte längerfristig planen. Er sollte sein Geld breit streuen. Ich tue das mit ETFs. Eine Firma geht schon mal pleite, aber dass 1400 Firmen gleichzeitig insolvent werden, ist eher unwahrscheinlich.

Einfach abwarten ist das Beste. Ich habe 2014 zuletzt gehandelt. Jetzt schaue ich jeden Tag mal nach , was sich an den Börsen der Welt so tut. Mit zehn Prozent Jahresgewinn vor Steuern bin ich zufrieden.

Aber manchmal frage ich mich, warum sich Deutschland, wo jährlich Summen im Billionenbereich vererbt werden, nur sehr Wenige an der Börse investiert sind. Kann mir das jemand erklären?

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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Ja klar kann man da einiges erklären,

zu einen ist es die Jahrzehnte funktionierende Werbung des Sparbudches die als Mund zu Mund Propagander weiter getragen wurde „sicher und Ertrag“, dass der Etrag meist nicht mal die Inflation ausgeglichen hat ist egal, verstehen die meisten eh nicht. Für Banken war das fast geschenktes Geld.

Dann immer diese Hiobsbotschaften von den großen Blasen, die man auch regelmäßig an den Kursen ablesen konnte (wenn auch immer nur für recht kurze Zeit). Schlechte Erfahrungen merkt man sich halt schnell - Feuer ist Aua.

Dann werden und Wurden Große Summen auch in Betongold, Gold und Bundesschatzbriefe sowie in Lebens/ Rentenversicherung und Bausparverträge gesteckt - Sind sicher und werfen Ertrag ab, naja zumindest wenn man die Inflation vergisst. Ja und dann kam noch die Riesterrente dazu mit den gleichen Versprechungen Sicher und Etrag. Joha da wurde und Wird sehr Langfristig Kapital/ kaufkraft l̶v̶̶e̶̶r̶̶s̶̶c̶̶h̶̶e̶̶n̶̶k̶̶t̶ gebunden.

Hallo.
Leider kann ich es auch nicht erklären aber eigentlich sollte wir doch froh darüber sein. Wenn alle es wüssten würde die Blase wirklich ins unrealistische steigen und vielleicht sogar platzen. Ich habe aufgehört andere überzeugen zu wollen sondern freue mich am Jahresende über meine Rendite und reibe mir die Hände.
Gruß
Gerald

Meinst Du nicht realisierte Kursgewinne oder was muss man sich hier konkret unter Gewinn vostellen? Dividenenausschüttungen und ähnliches? Und das klappt seit 30 Jahren jedes Jahr ununterbrochen? Keine Kosten für Erwerb, Verkauf und schlicht das Haben?

Naja, wenn da Summen im Billionbereich vererbt werden, dann sind da mit Sicherheit auch schon Unternehmensamteile in allen möglichen Formen dabei. Werden ja längst nicht alle an Börsen gehandelt, was nicht mal ein Nachteil sein muss. Auch ansonsten wird es sich wohl oft erstmal um Aktiva handeln, die erstmal in Geld verwandelt werden müsste, um sie dann an der Börse zu investieren. Meist ist so ein Verkauf mit Zeit und Kosten verbunden. Warum ein Haus/eine Wohnung verkaufen, wenn ich da bequem selber drin wohnen kann? Ist doch auch ein Investment. Stattdessen in einen Immobilienfonds investieren? Immobilien sind viel steuergünstiger. Da fällt viel weniger Erbschaftssteuer an. Bei vermieteten Objekten kann ich dort den einen oder anderen Euro privater Ausgaben verstecken.
Letztlich sind viele an Börsen investiert, ohne es zu merken bzw. ohne sich dem direkt bewusst zu sein. Auch das Geld der lebensversicherungen etc. pp. ist ja zum Teil an Börsen investiert.
Last but not least: Wenn jetzt alle alles verkloppen, um das Geld an der Börse zu investieren, lohnt sich das doch auch nicht mehr. Nur weil dann die Kurse steigen, verdienen die Unternehmen ja keinen Cent mehr um damit dann Ausschüttungen und Kurssteigerungen zu ermöglichen. Und wer sollte die ganzen Aktiva kaufen und wer seine Börseninvestments verkaufen, wenn doch das Investment an der Börse das Nonplusultra ist?

Grüße

Hallo ElBuffo,

ich halte zwei ETFs, dazu zwei Einzelwerte: Aarealbank in Wiesbaden (Dividendenrendite 7%) und Munich Re (Dividendenrendite 4,5%).

Mein Gewinn setzt sich zusammen aus Kursgewinnen und Dividenden. Kursgewinne realisiere ich nur, wenn ich in andere Börsen-Produkte investieren möchte.

Die Transaktionskosten sind vergleichsweise hoch. Das ist offensichtlich auch der Bank bekannt. Vor zwei Jahren hat man mich angerufen und mir mitgeteilt, dass mein Anlagekonto ab sofort kostenfrei geführt würde.

Du hast recht, wenn Du ausführst, dass viele Leute mit einer Immobilie glücklicher sind. Aber mir geht es nicht darum, dass Menschen ihr Hab und Gut verkaufen, um an die Börse zu gehen. Es geht darum, dass viele Geld auf Sparkonten, oder, noch schlimmer, auf Girokonten liegen haben und sich fortwährend beschweren, es gäbe keine Zinsen mehr.

Es ist ja auch nicht so, dass in Deutschland keine Aktien gekauft würden. Unsere Blue Chips gehören längst Ausländern.

Norwegen finanziert sein gesamtes Rentensystem über einen Staatsfond, übrigens der größte der Welt. Er ist drittgrößter Anteilseigner bei VW und hat den Konzern gerade verklagt. In Norwegen macht sich niemand Gedanken um die Finanzierung der Renten.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Du schwimmst auf der Aktien-Welle mit. Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten:

Entweder man sieht Politik als unabhängig an, dann kann es auch heute Nachmittag schon vorbei sein, mit den billigen Zinsen (und damit der hohen Aktienwerte)

Oder man sieht die Politik zunehmend dominiert von den Ackermans und Buffetts, dann bist Du auf Buffets Gewinnerseite (Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen,… wobei Buffett das in anderen Zitaten als Übel ansieht.)

Sicher.
Auch Dein Beispiel, das sich Kurse mehr oder weniger schnell erholen können ist kein Gegenmittel gegen „Aktienangst“.

Mann muss warten können, na gut.

Aber das ist ja das Grundproblem. Man kommt nicht ans Geld ran, wenn man es braucht. Oder anders, man kommt ran, aber kriegt u.U. viel weniger zurückgezahlt ! Hat Verluste in nahezu beliebiger Höhe.

da wird dann immer gesagt „nur Geld anlegen, was man nicht (schnell) braucht“ Auch das ist weder falsch noch hilft es dem, der zu einem jetzt noch nicht bekannten Zeitpunkt Geld braucht und dann sein Depot sehr schlecht da steht !

Das ist das Grundübel bei Aktienanlagen. Es ist allenfalls für diejenigen, die extrem langfristig planen können und eigentlich das Geld nicht brauchen, den denkbaren Verlust entweder verschmerzen oder aussitzen können (warten auf neuen Anstieg).

Das sind aber eben nicht so viele Mitbürger !

Und deshalb setzt man auf Sparbuch oder Tagesgeld/Festgeld. Da weiß man was man jederzeit zurückbekommen wird !

MfG
duck313

Hallo duck313,

Deine Argumentation verstehe ich. Es ist eine Grundvoraussetzung, an der Börse Geld einzusetzen, das man nicht unmittelbar braucht. Z.B. man hat eine auskömmliche Rente und erbt einen größeren Betrag.

Wer zehn Jahre durchhält, bleibt im Plus. Zumindest wenn man dem historischen Verlauf des DAX glaubt.

Wenn Du Börsenpapiere verkaufst, kannst Du vielleicht Verluste machen. Wenn Du ein Sparkonto auflöst, sind die Verluste sicher! Das ist eine Form der Sicherheit, der ich nichts abzugewinnen vermag.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Hallo Schraat,

so einfach ist das Leben nicht, dass es für jede Situation zwei Möglichkeiten gibt.

Den von Buffet so bezeichnete Klassenkrieg gilt es ja gerade zu verhindern.

Die Ackermanns interessieren mich einen Scheiß. Ich möchte, dass die Mittelschicht nicht weiter abrutscht. Wenn ein Arbeiter von BMW sich von seinen Ersparnissen BMW-Aktien kauft, profitiert er eben zweimal von seiner Hände Arbeit. Ein Jugendlicher, der heute in den Arbeitsprozess einsteigt und monatlich 50 Euro für einen ETF-Sparplan entbehren kann, braucht sich über seinen Lebensabend keine Sorgen mehr zu machen.

Dagegen ist die Riester-Rente reine Abzocke, ein Geschenk für die Versicherungskonzerne. Es ist typisch, dass so etwas von einem Gewerkschaftler entwickelt wurde.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

wer’s glaubt … also bei 5% Rendite p.a. hat man nach 50 Jahren gut 130.000 EUR auf der Kante. 10% Nettorendite p.a. über zig Jahre sind unrealistisch.

Das Problem beginnt schon damit, dass diejenigen, die für ihr Alter vorsorgen müssen, so wenig verdienen, dass einfach nichts zum sparen übrig bleibt.

Die Landesregierung NRW knappst den Landesbeamten übrigens seit ein paar Jahren Geld ab, um damit die Pensionen zu sichern. Ergebnis: verzockt in Griechenland, das Geld ist weg.

An den Börsen verdient man nur, wenn in woanders in ähnlichem Umfang Geld verloren wird.
Es verliert der Kleinanleger und skrupellose Monsterkonzerne verdienen sich dumm und dämlich.
Blackstone, Goldman Sachs und wie diese Zecken heißen.

Verbindungen überall hin, es werden Märkte und ZInsen manipuliert, fair geht anders, man denke nur an den Libor-Skandal.

Öffentlich melden sich immer nur diejenigen, die mal ein paar Euros verdient haben. Oder die anderen eine todsichere Methode aufschwatzen.
Beide sind ja soooo schlau und die anderen soooo blöd …

Vermögen konzentrieren sich immer mehr in den Händen weniger, das Ende wird bitter. Wenn nämlich die kritische Masse der zu kurz gekommenen erreicht ist, die nichts zu verlieren haben, obwohl deren IQ zu mehr reicht, als die nächste Flasche Bier zu öffnen.

Hallo Hans J_rgen,
ich kann es Dir nicht erklären, wundere mich aber persönlich auch.

Ich kann Dir auch eine Mär aus England erzählen, wo mehrere Bekannte von mir (alle Altersgruppen) aktiv Convertibles (in etwa vergleichbar mit Wandelanleihen) und z.T. auch Aktien handeln, ohne nur im geringsten zu verstehen, was das eigentlich ist und/oder warum die heute mehr/weniger kosten als gestern. Für die ist es wie das nächste Pferderennen in Newmarket: manchmal gewinnt man und manchmal eben nicht.

Auch in China, habe ich mir sagen lassen, werden Rohstoff- und Aktienmärkte wie eine Lotterie verstanden: viele setzen ein, einer/wenige gewinnen, und morgen geht das Spiel von vorne los.

Um auf Deine Frage zurückzukommen (und mal überspitzt ausgedrückt): Ich denke, Deutsche sind schlauer! Wenn Sie etwas nicht verstehen, dann lassen sie die Finger davon (oder sie überfluten Internetforen mit ihren unzähligen Fragen).

Lieber Don Senilo,

Du wirst Deinem Nickname wahrhaftig gerecht.

Du hast keine Ahnung von der Börse, stellst aber apodiktisch fest, welche Rendite unrealistisch ist.

Du äußertst wirres Zeug über die Landesregierung von NRW, über Kleinanleger und skrupellose Monsterkonzerne. Was hat das mit dem Thema zu tun?

Du weißt offensichtlich genau, was Auszubildende verdienen, meine beiden Enkel, die in der Ausbildung sind, verdienen gut und werden ihr Glück kaum fassen können, wenn ich ihnen erzähle, wie es anderen geht.

Übrigens: Welche Unsummen hast Du denn durch die Libor-Manipulationen verloren?

Ich halte weder jemanden für blöd, noch mich selbst für besonders schlau. Und ich wundere mich, in welchen höheren Gefilden der Finanzwelt Du Dich bewegst, wenn Du mich unter jene subsummierst, die „mal ein paar Euro verdient haben.“ Sind 20k p.a. wirklich nur ein paar Euro für Dich? Herzlichen Glückwunsch!

Es kommt immer darauf an, welche Lebensführung man präferiert. Manche mögen nur ein zufriedenstellendes Dasein und einen sorgenfreien Lebensabend anstreben. Andere ziehen es vor, mit dem richtigen proletarischen Bewusstsein in der Schlange beim Sozialamt zu stehen. Das kann jeder halten, wie er will.

Ich nehme stark an, dass Du schon vor der Formulierung Deines Beitrages bewiesen hast, dass Dein IQ ausreicht, eine Flasche Bier zu öffnen. (Was Dein letzter Satz ausdrücken soll, habe ich nicht verstanden.)

Also Prost, Hans-Jürgen Schneider

Das ist nicht ganz richtig, wie das Dax-Rendite-Dreick sehr einfach zeigt. Zum einen gab es 10-jahreszeiträume mit verlust (z.B. 2000 eingestiegen), zum anderen gibt es größere Zeiträume, in denen Festanleihen besser abschneiden. (Das Sparbuch wo jeden Monat kostenlos 7€39 eingezahlt werden können, ist ja nicht die Referenz)

Viel wichtiger ist jedoch, dass die Vergangenheit keine Garantie für eine Zukunft bietet. Bei 0% Zinsen und 0% Inflation und nahe 0% Wirtschaftswachstum sind keine sicheren 5% Rendite für Alle möglich. Zinsentwicklung oder Ölpreis waren vor Griechenland nicht vorhersehbar. Du hattest Glück, das sei Dir gegönnt. Den eigentlichen Grund für Deinen Artikel hier nennt man „Publikationsbias“.

Die Rendite der Aarealbank kann ich anhand der aktuellen Kurse und zuletzt gezahlten Dividenden nicht nachvollziehen. Aber ich glaube, ich weiß, wie die zustandekommt. So rechne ich mir das nämlich auch immer schön. Kosten für den Kauf ignoriere ich sowieso ;o) Und um den Rest zu den 10% hinzubekommen bedarf es natürlich auch des richtigen Startdatums, zumal ja nichtmal jedes Jahr eine Dividende gezahlt wurde. Innerhalb des letzten Jahres ist der Kurs jedenfalls um mehr als 20% gefallen.
Selbst von der Erstnotiz bis heute komme ich mit Berücksichtigung der Dividende nicht auf 10% pro Jahr. Liegt es möglicherweise an einer falschen Berechnungsweise? Wenn z.B. eine Aktie innerhalb von 10 Jahren um 100% steigt, sind das keine 10% pro Jahr, sondern weniger als 8%.
Bei der Munich Re sehe ich auch einen Kursrückgang von mehr als 8% innerhalb des letzten Jahres. Dann müssten die ETF natürlich um so mehr gestiegen sein, um insgesamt auf 10% plus zu kommen. Möglich wär´s, aber ich denke nicht, dass das dann über Jahre oder gar Jahrzehnte möglich ist.
Vielleicht hast Du zufällig jeweils zu Allzeittiefs gekauft.
Dann hast Du schon einen Grund, warum nicht jeder an der Börse ist. Nicht jeder hat genau zu diesem Zeitpunkt die nötigie Kohle übrig. Hinzu kommt, dass dan auch zum Zeitpunkt des Verkaufs nicht gerade der Höchstkurs erreicht sein muss. Das ist vielen schlicht zu unsicher. Wenn das Darlehen gerade ausläuft, nutzt es nichts noch 5 Jahre auszusitzen, um Verluste wieder aufzuholen. Auch nicht, wenn gerade irgendwelche plötzlichen Ergeignisse im Leben eintreten, wo schnell Liquidität benötigt wird.

Ja, dieses Gemeckere geht mir auch tierisch auf den Zeiger. Wenn ich dann frage, warum nicht Börse (wie auch immer), dann kommt eben zu unsicher. Dann sage ich wieder, dass es für nichts auch keine endite gibt. Das war auch vor 20 Jahren nicht anders. Der einzige Unterschied zu heute ist, dass es auch nominal keine Zinsen gibt. Real war das vor 20 Jahren schon so.

Norwegen speist diesen Fonds aus seinen Erdöl- und Erdgaserlösen. Kann man leider überhaupt nicht mit Deutschland vergleichen.

Siehste, das sind so Risiken. Und was soll so eine Klage bringen? Wenn jeder Aktionär seinen Verlust ausbezahlt haben will, glaubst Du das VW dieses Geld hätte? Was sollen die denn verkaufen, außer ihre Autos? Ihr Unternehmen, das gerade Milliarden weniger wert geworden ist? Und wo investieren die Kläger dieses Geld dann?

Die Börse ist eben mit anderen Chancen und Risiken versehen. Das will und kann nicht jeder aushalten. Wenn man sich dann noch die Renditen schönrechnet, ist das letztlich auch wieder nichts anderes wie 1% Sparbuchzinsen bei 1,5% Inflation.

Grüße

Hallo Schraat,

gerne hätte ich Dir einen Chart zukommen lassen,leider lassen sich Charts wohl nicht kopieren. Hier die Schlussstände der Jahre ab 1959 von Wickipedia.

Null Prozent Wirtschaftswachstum halte ich für etwas übertrieben. Der Begriff Publikumsbias war mir nicht geläufig, ist aber sehr treffend.

Jahr Schlussstand
in Punkten Veränderung
in Punkten Veränderung
in %

1959 417,79 185,56 79,90
1960 534,09 116,30 27,84
1961 489,79 −44,30 −8,29
1962 386,32 −103,47 −21,13
1963 438,95 52,63 13,62
1964 477,89 38,94 8,87
1965 422,36 −55,53 −11,62
1966 333,36 −89,00 −21,07
1967 503,22 169,86 50,95
1968 555,62 52,40 10,41
1969 622,38 66,76 12,02
1970 443,86 −178,52 −28,68
1971 473,46 29,60 6,67
1972 536,36 62,90 13,29
1973 403,88 −132,48 −24,70
1974 401,79 −2,09 −0,52
1975 563,25 161,46 40,19
1976 509,02 −54,23 −9,63
1977 549,34 40,32 7,92
1978 575,15 25,81 4,70
1979 497,79 −77,36 −13,45
1980 480,92 −16,87 −3,39
1981 490,39 9,47 1,97
1982 552,77 62,38 12,72
1983 773,95 221,18 40,01
1984 820,91 46,96 6,07
1985 1.366,23 545,32 66,43
1986 1.432,25 66,02 4,83
1987 1.000,00 −432,25 −30,18
1988 1.327,87 327,87 32,79
1989 1.790,37 462,50 34,83
1990 1.398,23 −392,14 −21,90
1991 1.577,98 179,75 12,86
1992 1.545,05 −32,93 −2,09
1993 2.266,68 721,63 46,71
1994 2.106,58 −160,10 −7,06
1995 2.253,88 147,30 6,99
1996 2.888,69 634,81 28,17
1997 4.249,69 1.361,00 47,11
1998 5.002,39 752,70 17,71
1999 6.958,14 1.955,75 39,10
2000 6.433,61 −524,53 −7,54
2001 5.160,10 −1.273,51 −19,79
2002 2.892,63 −2.267,47 −43,94
2003 3.965,16 1.072,53 37,08
2004 4.256,08 290,92 7,34
2005 5.408,26 1.152,18 27,07
2006 6.596,92 1.188,66 21,98
2007 8.067,32 1.470,40 22,29
2008 4.810,20 −3.257,12 −40,37
2009 5.957,43 1.147,23 23,85
2010 6.914,19 956,76 16,06
2011 5.898,35 −1.015,84 −14,69
2012 7.612,39 1.714,04 29,06
2013 9.552,16 1.939,77 25,48
2014 9.805,55 253,39 2,65
2015 10.743,01 937,46 9,56

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Ich auch nicht. Als Kennzahl für die Portfoliobewertung ist sie eh ungeeignet (zumal die Rendite steigt, wenn die Aktie fällt). Da zählen eigentlich nur alpha und beta (bzw. dual-beta) oder in einer einzigen Zahl als Sharpe-Ratio (bzw. Sortino-Ratio) ausgedrückt.

Mit anderen Worten: 10% Rendite bau ich Dir mal locker in 20 Versuchen zusammen (also ich gebe Dir heute 20 Portfolios und wette, eines davon steht nächstes Jahr bei >10%). Aber um 10% in x Versuchen bei höchstens 10% Volatilität hinzubekommen, da brauch ich schon ein sehr großes x.

Das ist doch stinknormales Timing-Risiko. Das haben die Festgeldler auch. Gerade Konto aufgemacht bei Bank x für y% und schon kommt Bank z mit 'nem Angebot über (y+0.2)%.

Hallo ElBuffo,

bei der Aarealbank hast Du recht, da lag die Rendite in diesem jahr bei 4,7 Prozent. Mit meinen beiden Einzelwerten liege ich in dieser Minute bei - 12.685 € (nackte Kurszahlen, ohne Einbeziehung der Dividenden der letzten zwei Jahre).

Meine beiden ETFs sind im Plus und ich habe Cash gebunkert, das ich nicht zum Leben verwende. Die zehn Prozent, die ich mindestens anstrebe, habe ich mit Sicherheit noch nicht erreicht, aber mein Börsenjahr ist erst am 1. Februar zu Ende. Ich bin selbst gespannt, wo ich am Ende lande.

Ich habe mich ein halbes Jahr mit der Börse beschäftigt, bin Ende 2011 eingestiegen und habe rund 30.000 € von den Gewinnen entnommen. Es ist immer noch mehr Geld vorhanden, als ich zu Beginn eingesetzt habe. Zur Not könnte ich auch nur von meiner Rente leben.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Ach Du Scheiße, klingt ja fast nach Blutdruckmedikamenten. Aber Du hast Recht. Ein Grund mehr, warum nicht jeder sinnvoll an der Börse investieren kann. Die notwendige Streuung bekommt man gar nicht hin. Von den ganzen Transaktionkosten ganz zu schweigen.

Sehe ich beim Festgeld nicht. Da weiß ich, was ich zumindest schonmal, was ich nominell am Ende der Laufzeit bekomme. Da kann ich mir notfalls auch schon den „Verlust“ ausrechnen. Machen ja offenkundig sogar Investoren, die dem deutschen Staat Geld leihen. Die wissen schon, dass es weniger wird.
Weiß ich eben bei den allermeisten Wertpapieren so genau nicht. Was Du meinst, sind so eine Art Opportunitätskosten? Ich glaube, damit überfordert man die meisten Sparbuchinvestoren sowieso. Die begreifen schon den Unterschied nominal und real nicht. Hatte hierfür letztens mal den Begriff Realzinsillussion erfunden. Musste aber inzwischen feststellen, dass schon andere weit vor mir auf diese schöne Wortschöpfung gekommen sind.

Grüße

Das ist so natürlich etwas unschön für die Augen. Aber auch so möchte ich darauf hinweisen, dass die Zusammensetzung des DAX Änderungen unterliegt. Fairerweise müsste man die Aktien, und in der Gewichtung, wie sie zum Zeitpunkt X im DAX waren, für die Folgezeit beobachten.
So war mal 1998 die Karstadt AG und Deutsche Babcock dabei. Ich glaube, die waren irgendwann insolvent. Nett für den Index, wenn dann andere Unternehmen im Index nachrücken. Aber wer in diesen Unternehmen investiert war, hat sein Geld verloren, DAX hin oder her. Da gibt es auch nur wenig zum Aussitzen.
Eine DAX-Investment würde also erstmal eine entsprechend hohe Anzahl an Aktienkäufen erfordern, um die Gewichtung exakt abbilden zu könenn. Und dann auch jedesmal verkaufen und neu kaufen, wenn sich was ändert. Immer schön mit ordentlich Transaktionskosten, realisierten Kursentwicklungen, die ggf. erstmal sofort versteuert werden müssen usw.
Man kann natürlich irgendwelche Fonds, Zertifikate, weiß der Kuckuck kaufen. Aber dass die exakt die gleiche Entwicklung nehmen, kann ich mir schlicht nicht vorstellen. An irgendeiner Stelle wollen die ja auch etwas dran verdienen. Müsste man eben hinnehmen, wenn man das nicht alles selber machen kann und will.

Grüße

Besser: