Hi.
Um diese Differenzierung geht es.
Ist das gerechtfertigt überhaupt?
Es geht bereits auf Platon zurück, der zwischen
Nous (Vernunftseele) und Dianoia
(Verstandeserkenntnis) unterschieden hat
und führt bis in unsere heutige Zeit.
(Kritischer Rationalismus etc.)
Es ist also kein Produkt Kants oder Humes.
Jede methodologische Erweiterung basiert
auf einem Fundament. Die Philosophie
ist eben akribische Arbeit.
Wenn man akzeptiert, dass alle Erkenntnisse Produkte unserer
Gehirne sind, dann wozu?
Um das „Wozu“ zu beantworten, muss man das
Ganze betrachten! Es existiert nicht nur
in Theorien oder Überlegungen, sondern ganz
konkret, z.B in unterschiedlichen Lehren,
wie eben dem Intellektualismus (Rationalismus).
Man rechtfertigt sein Handeln und Urteilen,
indem man die intellektuelle Intuition oder
um beim Namen zu bleiben, die Kraft
der Vernunft instrumentalisiert.
Sie vertreten die Annahme angeborener
Ideen.
Hier sind Philosophen wie Descartes, Spinoza
oder Leibniz zu nennen.
Und dem Empirismus, also dem Verstandesdenken,
der sein Handeln und Urteilen rechtfertigt,
indem er die Sinneswahrnehmung, bzw.
die Sinneserfahrungen anruft. Also
nur die reine Erfahrung wird anerkannt.
Keine angeborenen Ideen wie oben, Locke nannte
das menschliche Bewußtsein
„ein leeres Blatt Papier“, das berühmte
„Tabula rasa“.
Vertreter sind, wie schon erwähnt,
Hume, Locke oder Berkeley oder aktuell Mach.
Man könnte die Ursprungsfrage:
„Vernunft vs Verstand“
auch umbenennen in
„Intellektualismus vs Empirismus“
Wer also hat recht? Was meinst du?
Oder findet sich ein Konsens,
guter alter Hegel: These, Antithese,
Synthese?
Man kann sich jedenfalls schön streiten,
zumindest dieses „Wozu“ scheint gegeben! 
Gruß
Junktor