Hey,
wurde eben a bissel geschockt… Hab erfahren, dass man als Soldat auch Krankenversicherung,etc. haben muß?! Dachte immer, man is für alles und jeden beim Bund versichert…
Welche Kosten, und vorallem, was an Papierkram kommt da auf mich zu???
Danke für eure Antworten - JENS
Moin Jens,
sag’ mal, hast Du jetzt die afrikanische Fleckenhektik? Als OA solltest Du die Sache etwas erhabener angehen.
Du brauchst keine KV im eigentlichen Sinne. Mit Dienstantritt unterliegst Du der freien Heilfürsorge. Dafür bezahlst Du nix, darfst dafür aber auch nur noch zum Truppenarzt. Zu einem zivilen Arzt gehst Du nur noch im Notfall oder mit Überweisung vom Truppenarzt. Nur dann wird er seine Behandlungskosten vom Bund erstattet bekommen. Gehst Du mal einfach so mit einem Schnupfen zum zivilen Arzt, zeigt Dir der Bund 'nen Vogel und Du darfst die Behandlungskosten selbst tragen.
Was Du jedoch benötigst, ist eine Anwartschaft. Die ermöglicht Dir quasi die Wiederaufnahme in die zivile KV nach Deiner Zeit beim Bund. Du solltest Dir momentan keine grauen Haare wachsen lassen. Ich empfehle Dir, Dich wegen dieser Versicherungsbelange mit Deinem zuständigen Wehrdienstberater in Verbindung zu setzten. Ansonsten kannst Du sowieso davon ausgehen, dass sich noch in Deiner Grundi einige Versicherungstypen mit Euch in Verbindung setzten werden, die dann auch mal in die Kaserne kommen und vor versammeltem Zug das ansprechen, was ihr so benötigt und haben solltet. Das Thema „Diensthaftpflicht“ kannst Du getrost vergessen, da diese sowieso ab „grober Fahrlässigkeit“ nicht mehr zahlt und bis zu dem Punkt, an dem die „grobe Fahrlässigkeit“ beginnt, kommt der Bund für Deine Verursachungen auf. Alle das, was Du grob fahrlässig verursachst, musst Du sowieso selbst abdrücken.
Das regelt sich alles und stressig wird’s in der Grundi sowieso.
Gruss
Tom Renner-DaSilva
Hi Jens,
wie Tom schon sagte, bist du in der freien Heilfürsorge versichert. Es ist zwar schon seit längerem im Gespräch, dass sich Soldaten darüber hinaus auch an medizinischen Leistungen beteiltigen sollen (Zahnersatz, wenn kein Amalgan gewünscht
, und Physiotherapie), allerdings bisher mit keinem Ergebnis.
Beim Bund dauert immer alles etwas länger.
G
Moin geisha,
Es ist zwar schon seit längerem im Gespräch, dass
sich Soldaten darüber hinaus auch an medizinischen Leistungen
beteiltigen sollen
Was natürlich ergänzend hinzukommt. Stimmt. Das machen auch bereits viele Soldaten über private Versicherungsträger. Leider aber dann doch nicht alle, weil die paar Extraeuros lieber ins Auto gesteckt werden.
Gruss
Bark
Was natürlich ergänzend hinzukommt. Stimmt. Das machen auch
bereits viele Soldaten über private Versicherungsträger.
Leider aber dann doch nicht alle, weil die paar Extraeuros
lieber ins Auto gesteckt werden.
schmunzel: wie Recht du hast!!!
Dennoch, der Sold unserer Soldaten ist nicht so hoch, wie sich mancher Normalo vorstellt. Begründung: die Beiträge zu Freien Heilfürsorge. Ergo: Sie sollten mehr bekommen, damit sie sich vernünftig versichern können.
Erschwerend kommt hinzu, dass sie keine freie Arztwahl haben. Das ist wie im Mittelalter.
Gruß
G
Hallo geisha!
Dennoch, der Sold unserer Soldaten ist nicht so hoch, wie sich
mancher Normalo vorstellt. Begründung: die Beiträge zu Freien
Heilfürsorge. Ergo: Sie sollten mehr bekommen, damit sie sich
vernünftig versichern können.
Ich kenne mich da übrigens auch etwas aus. Schliesslich ist man ja selber Soldat
Erschwerend kommt hinzu, dass sie keine freie Arztwahl haben.
Das ist wie im Mittelalter.
Dem kann ich nur bedingt zustimmen:
Ist die freie Arztwahl, wie Du schon bemerktest, zwar eingeschränkt, dafür ja aber auch komplett kostenlos.
Truppenärzte arbeiten natürlich auch nach medizinischer Qualität, allerdings unter militärischen Bedingungen. Es ist nicht immer möglich, einen Soldaten gleich mit dem kleinsten Schnupfen nach Hause ins Bett zu schicken, was ja bei dem einen oder anderen zivilen „Doc Holiday“ bräuchlich ist. Das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit kann im Wehrdienst eingeschränkt werden.
Stell’ Dir vor, ein Soldat, wohnhaft in Hamburg, absolviert seine Grundausbildung im holländischen Budel/Weert. Jetzt hat er die freie Arztwahl und besteht darauf, für zwei Tage nach Hamburg zu verschwinden, um sich seine Marschblasen verbinden zu lassen. Stell’ Dir vor, das machten plötzlich vierzig Soldaten der gleichen Einheit. Und in der Grundi würde sich so mancher mal gerne für ein/zwei Tage abseilen. Ab besten noch mit Wiedervorstellungstermin.
Gruss
Tom