Versönliche Textstellen im Islam

Hallo,
in der Bibel sind im neuen Testament ja auch versöhnliche Inhalte gegenüber Andersgläubigen.
Gibt es im Koran auch so etwas wie einen versöhnlichen neueren Teil, der die vielen ( wohl mindst. 12) gewaltsamen Textpassagen, die die Verbreitung des Glaubens mit Flamme und Schwert und die Vernichtung der Ungläubigen fordern, relativiert? Wie lauten die passenden Passagen?
Gruß
rakete

Wirklich? Könntest du bitte welche nennen? ich finde nur solche:

Und wer da überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden, und er soll sie weiden mit einem eisernen Stabe, und wie eines Töpfers Gefäße soll er sie zerschmeißen. (Offb 2,26-27)

Der Menschensohn sät nur guten Samen. Dies sind die Gläubigen. Das Unkraut sind die Kinder der Bosheit, deren Samen der Teufel gesät hat. Die Ernte ist das Ende der Welt, und die Schnitter sind die Engel. So wie man das Unkraut jätet und verbrennt, so wird es auch am Ende der Welt geschehen: Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle sammeln, die Unrecht tun, und werden sie in den Verbrennungsofen werfen, da wird Heulen und Zähneklappern sein. (Mt 13,37-42)

Arbeitet nicht mit Ungläubigen zusammen. Denn was hat die Gerechtigkeit mit der Ungerechtigkeit zu tun? Was hat das Licht mit der Finsternis gemeinsam? (2. Kor 6,14 und 17)

Ein weiterer Engel Gottes schrie: "Gottes Zorn wird jeden Ungläubigen treffen. Vor den Augen des Lammes und der heiligen Engel wird er mit Feuer und brennendem Schwefel gequält werden. Der Rauch ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Wer einen anderen Gott anbetet, wird niemals wieder Ruhe finden. (Offb 14,9-11)

:paw_prints:

PS: http://www.unmoralische.de/morden.htm

Naja, andere Religionen spielten für den Wanderprediger Jesus eigentlich keine Rolle! Den Islam gabs noch nicht, vom Hinduismus hatte man in Israel vermutlich noch nie was gehört.

Jesus sah sich ja wahrscheinlich nicht als Religionsstifter, sondern als Jude unter Juden, der seine Glaubensbrüder zurück auf den richtigen Weg bringen wollte. Von daher spielten Andersgläubige nur als aus Jesu Sicht falschdenkende Juden eine Rolle.

Ich bin ja auch sehr bibel- und religionskritisch, aber bei sachlicher Betrachtung gibt es klar Beispiele, die zumindest zu Toleranz gegenüber Fremden/Anderen auffordern. Bin jetzt zu faul, die genauen Angaben rauszusuchen:

  • Gleichnis vom barmherzigen Samaritaner
  • Gebot der Feindesliebe
  • Begegnung Jesu mit der Syrophönizerin
  • Spruch: Balken erst aus eigenem Auge ziehen, bevor man Splitter bei anderen
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Mir liegen zwei Übersetzungen des Korans vor, kann nicht sagen, welche evtl. sunnitisch und welche schiitisch ist. Sie unterscheiden sich um die Verschiebung einer Vers-Nr.
Deshalb gebe ich immer beide Nr.n an, eine in ().
Sure 2, 40-47 (41-48): Oh ihr Kinder Israels gedenkt meiner Gnade , …, und erfüllt euren Bund mit mir. … Oh ihr Kinder Israels, gedenkt meiner Gnade, … und dass ich Euch vor den Weltenbewohnern bevorzugt habe.

Sure 2, 62 (63): Diejenigen, die glauben, und diejenigen, die Juden sind, und die Christen und die Säbier, all die, die an Gott und den Jüngsten Tag glauben und Gutes tun, erhalten ihren Lohn bei ihrem Herrn, sie haben nichts zu befürchten und sie werden nicht traurig sein.
[siehe auch Sure 5, 69 (70)]

Sure 2, 136 (137): Sprecht: Wir glauben an Gott und an das, was zu uns herabgesandt wurde, und an das, was herabgesandt wurde zu Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und den Stämmen, und an das, was Mose und Jesus zugekommen ist, und an das, was den Propheten von ihrem Herrn zugekommen ist. Wir machen bei keinem von ihnen einen Unterschied. …

Sure 2, 256 (257): Es gibt keinen Zwang in der Religion. …

Sure 5, 18 (19): Die Juden und die Christen sagen: „Wir sind die Söhne Gottes und seine Lieblinge.“ Sprich: Warum peinigt er euch dann für eure Sünden? Nein, ihr seid Menschen von denen, die er erschaffen hat. Er vergibt, wem Er will und er peinigt, wen Er will.

Sure 5, 66 (67): … Und würden sie die Tora und das Evangelium und das, was zu ihnen von ihrem Herrn herabgesandt wurde, einhalten, sie würden von oben und unter ihren Füßen zu essen bekommen. Was aber viele von ihnen betrifft, so ist schlimm, was sie tun.

Sure 41, 34 (35): Nicht gleich sind die gute und die schlechte Tat. Wehre ab mit einer Tat, die besser ist, da wird der, zwischen dem und dir Feindschaft besteht, so als wäre er ein warmherziger Freund.

Sure 43, 88-89 (89-90): Und bei seinem Ausspruch: „Oh mein Herr, das sind Leute, die nicht glauben.“ Übe Nachsicht mit ihnen und sprich „Frieden“ …

Der Link ist lächerlich und deiner eigentlich unwürdig. Ebenso die, völlig aus dem Zusammenhang, gerissenen Zitate. Solltest du das NT wirklich kennen (gelesen und verstanden haben), würdest du nicht eben diese in Bezug auf die Frage hier posten.

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Danke für deine Zitate. Ich bin zu wenig Religionskenner, um den Inhalt im Zusammenhang bewerten zu können.
Deutlich wird jedoch, dass der Text nicht ausschließlich „Ungläubigen-Bashing“ zu enthalten scheint.

Die Bibel kann ja nun nicht jegliche Götzenverehrung befürworten. Wenn du Recht hättest, würde der Papst in Griechenland wohl kaum schmutzige Füße Andersgläubiger gewaschen haben, Und der protestantische Versöhnungseifer geht ja noch weiter.

Hast du den Link von der Witze- und Satireseite deines Kirchenblattes?
Das scheint ja ausschließlich altes Testament zu sein, was nicht Gegenstand der gefragten Gegenüberstellung war.
Du glaubst doch nicht im Ernst, dass Christus nun jedeGötzenverehrung gutheißen kann.
In welchem von den christlichen Kirchen vertretenen offiziellen Positionen siehst du denn heute noch solche Inhalte bestätigt?
Gruß
rakete

Ach, du meinst, dass man das Christentum nicht auf ein paar willkürlich herausgerissene Textstellen reduzieren darf, dass das beim Islam aber schon in Ordnung ist?

Übrigens ist auch das Alte Testament für Christen „gültig“, und die von mir zitierten Stellen stammen aus dem Neuen.

:paw_prints:

Selbst Dir dürfte nicht entgangen sein, dass der Wortlaut der Bibel im „Abendland“ nahezu bedeutungslos geworden ist, während für den Grossteil der Moslems der Koran auch aktuell Gesetzescharakter trägt. Eine derart tiefe religiöse Indoktrination wie unter Moslems von Kind auf Usus, ist im Christentum nur in Einzelfällen bekannt.

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Du hast in jeder Religion die Entwicklungsetappen der 1. Ausrufung, 2. Verbreitung, 3, massenhaften Verbreitung 4. weltlichen Machtübernahme und Übernahme der Ideen in das moralische Korsett eines Staates, 5. Widerstand, 6. Dekadenz, 7. Krise, in welcher das staatliche Immunsystem hochkocht, 8. letalen Phase und 9. praktischen Tötung.

  1. Ist Aufklärung und Neubeginn.

Diese Abfolge stelle ich keineswegs in Frage. Ich tue mich nur schwer damit, jetzt mit Geduld und Toleranz abzuwarten, bis der Islam diese Stadien durchlaufen hat, insbesondere vor dem Hintergrund, dass das noch 100 bis 150 Jahre dauern kann.

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Jetzt ist Aufklärung wichtig. Theologen und alle wahrheitsliebenden Menschen sollten sich des Korans annehmen und helfen, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Was willst Du sonst tun.

Spielst du nur gern den „advocatus diaboli“?
Die christliche Kirche insgesamt hat wohl eher einen Anpassungs- und Umdenkungsprozess hinter sich, als der Islam. Soll heißen: Versöhnung, Offenheit, Verbindendes zwischen allen Glaubensrichtungen suchen. Beim Islam bin ich da eher am suchen, was konfessionsprägende Oberhäupter (nicht nur kleine Imane) sagen. Da vermisse ich durchaus noch klärende Worte, was Ökumene, Frauengleichberechtigung, Versöhnung mit dem Judentum, Akzeptanz von Homosexualität, gewaltfreie Erziehung, freie Partnerwahl, Akzeptanz weltlicher Gerichtsbarkeit, Hassmorde, Blutrache und auch Tierschutz angeht.
Gruß
rakete

Meinst du nicht, dass das als „Kreuzrittertum“ angesehen wird.
Islamische Theologen werden sich hüten (siehe Salman Rushdie). Die Mahnungen „ungläubiger“ Theologen werden verlacht oder als feindseelisch gewertet .

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Als ich 89/90 in Kreuzberg gewohnt habe, hat man dann und wann eine ältere Frau mit Kopftuch gesehen, jüngere mit waren absolute Exoten. Heute laufen in ganz Berlin und anderswo in Deutschland massenweise junge Mädchen mit Kopftuch herum, also, falls sie überhaupt raus dürfen. Für mich sind das eher Anzeichen einer Re-Islamisierung als von einer Aufklärung. Der Islam wird im Westen offen die Machtfrage stellen, das haben wir noch vor uns. Wenn uns bis dahin nichts weiter als Toleranz und Weltoffenheit eingefallen ist, dann Gute Nacht.

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Ja, was willst Du aber machen, außer Koran lesen, feststellen, es gibt gar kein Kopftuchgebot und dies verkünden?
Es gibt kein Kopftuchgebot.
Ich bin da sattelfest und mich kriegt keiner vom Pferd, der die Unwahrheit erwidert.

Wir müssen nicht in Panik verfallen.

Huch , da ist die Rechtschreibung mit mir durchgegangen. Gemeint war „feindselig“. :grimacing:

Auf den Link wurde ich gerade an anderer Stelle aufmerksam. Die „taz“ redet da mal weniger Unsinn als sonst:


Das passt sehr gut zum Thema:

„Im Alten Testament finden sich zuhauf verherrlichende Schilderungen von Krieg und Gewalt, auch nicht alle Worte von Jesus sind so ganz firedlich. Aber ausdrückliche Aufforderungen, Ungläubige zu töten, gibt es nur im Koran.
Wenn man einmal alle Theologie und Religionsgeschichte beiseite lässt und nur den Urtext betrachtet, lautet das Ergebnis: Der Koran ist kein genauso gewalttätiges und dummes Buch wie die Bibel. Er ist gewalttätiger und in fast jeder Hinsicht dümmer. Zu den Ausnahmen gehört die prinzipielle Bejahung der sexuellen Lust, die den Koran wohltuend von der Verklemmtheit des Neuen Testaments unterscheidet, was man aber gleich wieder vergeigt, weil man die Lust der Frauen der Kontrolle der Männer unterwirft.
Die größte und folgenreichste Dummheit aber ist die Behauptung, der gesamte Text stamme von Allah, auch die Anweisungen zur Versklavung von Gefangenen oder die Fürsorge um das Fickificki des Propheten Mohammed. Doch der Islam ist nicht einfach das, was im Koran steht; jede Religion ist die Summe aus Text, Tradition und Interpretation, ist das, was die Gläubigen daraus machen.“

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Die Menschen haben zwar Anleitungen, aber sie gehen eher nach ihren Deutungen bestimmter Zweideutiger Passagen und nutzen diese aus. Die Gesamtheit der Überlieferung des Koran wird ja nicht berücksichtigt.

Hallo,

das Wort barmherzig, Erbarmer etc. kommt im Koran schätzungsweise über 500 mal (!) vor. Der Koran ist auch voll mit Begriffen wie Verzeihung, Vergebung, Versöhnung, Liebe, Frieden usw.

In der Bibel kommt das Wort Schwert anscheinend fast 400 mal vor: http://www.bibleserver.com/search/LUT/Schwert/1

Und im Koran? Kein einziges Mal.

Hier mal was zum Frieden: http://www.lichtwort.de/gemischtes/koran-und-frieden.pdf

Schöne Grüße,

Mohamed.

Kommt es nicht eher auf den jeweiligen Zusammenhang an? Das ist doch jetzt nur Statistik.

Trotzdem gibt es den schlimmen Schwertvers.

Das hört sich schon besser an.

Gruß
rakete