Verständisfrage / Tiefstapler

Hallo!

Den Bezug kann ich nicht verstehen. Warum?

Danke sehr

Heinz-Peter Meidinger, der Präsident
des Deutschen Lehrerverbandes,
ist nicht als Tiefstapler berühmt,
wenn es um Missstände an deutschen
Schulen geht. Auch die Zahl von
30000 bis 40000 Lehrerstellen, die die
Länder laut Meidinger im neuen Schuljahr
nicht besetzen können, ist deshalb als
das zu benennen, was sie ist: eine Schätzung,
bei der tendenziell eher auf- als abgerundet
wurde.

Hallo,

Wer tiefstapelt, der untertreibt. D. h. der Genannte neigt eher zum Übertreiben.

Deshalb geht der Verfasser des Artikels davon aus, dass er bei den angegebenen Zahlen eher aufgerundet hat als abgerundet.

Gruß
Kreszenz

3 Like

Aber das macht keinen Sinn. Einmal „untertreibt“ und andermal „übertreibt“. Ich verstehe das nicht. Erst „Stürzen“, dann „Lost“. Ist das die dritte Überraschung? :stuck_out_tongue:

Grüße

war doch nur die Erklärung des Begriffs Tiefstapler.
Und wenn - wie im Text - jemand als nicht als Tiefstapler berühmt“ bezeichnet wird, heißt das, dass auf ihn eher das Gegenteil zutrifft – er also eher fürs Übertreiben bekannt ist.


Vgl.: Hans war nicht gerade für seine Großzügigkeit berühmt" sagt aus, dass er ziemlich kleinlich war.

4 Like

Du meinst Über treiben, sowohl „übertreiben“ als auch „untertreiben“ bedeutet.

Grüße

Nein.

Noch einmal: Ein Tiefstapler ist jemand, der untertreibt.

Der Satz „Dieser Mensch ist nicht als Tiefstapler berühmt“, sagt doch ganz klar, dass er sicher nicht fürs Untertreiben bekannt ist - und impliziert, dass eher das Gegenteil (nämlich: er übertreibt gern) der Fall ist.

2 Like

Okay. Der Mann übertreibt. Aber was hat „abrunden und aufrunden“ damit zu tun?

eine Schätzung,bei der tendenziell eher auf- als abgerundet
wurde.

Hier kommt nun ein komplettes Zitat:

Heinz-Peter Meidinger, der Präsident
des Deutschen Lehrerverbandes,
ist nicht als Tiefstapler berühmt,
wenn es um Missstände an deutschen
Schulen geht. Auch die Zahl von
30000 bis 40000 Lehrerstellen, die die
Länder laut Meidinger im neuen Schuljahr
nicht besetzen können, ist deshalb als
das zu benennen, was sie ist: eine Schätzung,
bei der tendenziell eher auf- als abgerundet
wurde. Doch das ändert nichts
daran, dassMeidingermit seiner Lagebewertung
richtigliegt. Die Lage ist, in einemWort:
dramatisch.
Der Lehrermangel belastet die Schulen
nicht erst seit gestern, aber so gravierend
und so sichtbar wie in diesem Jahr waren
seine Folgen noch nie. Reihenweise fallen
StundenundganzeFächer aus, weil es niemanden
gibt, der sie unterrichten kann.
„Erheblichen planmäßigen Unterrichtsausfall“
prophezeitSachsens Kultusminister,
Sachsen-Anhalt beginnt das Schuljahr
mitnur92ProzentUnterrichtsversorgung.
Selbst dem bayerischen Kultusministerium
ist seine Siegessicherheit abhandengekommen.
Unddabeiwärengerade
jetzt, wo die massiven Lernlücken von
immer mehr Kindern unübersehbar geworden
sind, eigentlich zu viele Lehrkräfte
gerade genug.
Die Länder, die den Lehrermangel erst
verursachtunddann verdrängt haben, akzeptieren
ihn inzwischen als ihre größte
Herausforderung. Immerhin. Kurzfristig
aber hilft das nicht weiter. Gefahr erkannt,
Gefahr gebannt – so funktioniert
Bildungspolitik leider nicht. Bis Lehrkräfte
fertig ausgebildet sind, vergeht viel
Zeit, die die Schulen nicht haben. Vielen
Ländernbleibt deshalbnichts anderes übrig,
als aus einer Liste von Notmaßnahmen
zu wählen und dabei abzuwägen, ob
die Nebenwirkungen schlimm oder ganz
schlimm sein werden. Größere Klassen?
Strengere Teilzeitregeln für Lehrkräfte?
Noch niedrigere Hürden für Seiten- und
Quereinsteiger? Eine Kürzung des Stundenplans?
Düstere Aussichten. Aber so ist
die Lage. paul munzinger

Ganz einfach, dass auch die von ihm genannte

Zahl von 30000 bis 40000 Lehrerstellen, die die Länder laut Meidinger im neuen Schuljahr nicht besetzen können … eine Schätzung, bei der tendenziell eher auf- als abgerundet wurde.

vermutlich zu hoch eingeschätzt ist.

3 Like