Verständnisfrage! Schade um etwas/jemanden sein

Hallo!

Hier ist der Text von Anne Jacobs´ Roman:
Alfons´ Miene Spiegelte Unzufriedenheit, er setzte die Brille wieder auf und nahm sich die Börsenberichte vor.
„Es scheint mir ein wenig schade um das Mädchen“, sagte er leise. "Aber natürlich geht mich das Ganze nichts an."

Alfons und Paul sind Freunde. Alfons steht auf Pauls Seit. Das Mädchen ist aber ein Küchenmädchen. Bedeutet dies nun, dass das Mädchen nicht für Paul geeignet oder Paul für das Mädchen nicht geeignet ist? Wen wertet er damit auf? Das Mädchen oder Paul? Logisch wäre doch Paul. Er ist der Sohn eines Fabrikanten und sehr reich. Mir klingt das irgendwie widersinnig.

Danke

Hallo!

Das kann man aus deinem Textausschnitt und deinen knappen Personenbeschreibungen nicht erkennen. Es fehlt was zum Verständnis der Aussage.

„Schade um das Mädchen“ kann bedeuten, man macht dem Mädchen falsche Hoffnungen oder Versprechungen"- und dass empfindet Alfons als nicht richtig.

MfG
duck313

1 Like

Ich stimme @duck313 zu. Der Ausschnitt/Kontext ist zu klein. Bei wem arbeitet denn die Küchenhilfe? Zufällig bei Alfons? Dann würde das Mädchen nach der Hochzeit mit einem reichen Mann sicher nicht mehr bei ihm als Küchenhilfe arbeiten. Und wenn sie eine gute Küchenhilfe ist, könnte Alfon bedauern, sie zu verlieren.

1 Like

Nein! Sie arbeitet beim Vater von Paul.

das ist richtig. Sie heiratet Paul und wird seine Frau. Paul ist der Sohn von dem reichen Fabrikanten Johann Melzer. Alfons spielt hier eigentlich keine Rolle. Er ist ein Freund von Paul. Als Freund müsste er eigentlich sagen, "Du bist zu schade für das Mädchen. Er sagt aber und das ist irritierend:

„Es scheint mir ein wenig schade um das Mädchen“, sagte er leise. "Aber natürlich geht mich das Ganze nichts an. "

Grüße

Wie schon erwähnt, ist der Szenenausschnitt zu vage, um den Text eindeutig einzuordnen. Man kennt die Situation des Sprechers nicht. Vor allem ist der Zusammenhang mit „Börsenberichte“ nicht interpretierbar. Und damit auch nicht, was die Autorin gemeint haben könnte, was Alfons gemeint haben könnte. Es ist ja auch eine „schiefe“ Wortwahl der Autorin nicht ausgeschlossen.

… dann müsste es heißen:

Es Er scheint mir ein wenig schade für das Mädchen.
oder
Das Mädchen ist ein wenig zu schade für ihn.

kann auch nicht gemeint sein. Das müsste heißen

Es Er scheint mir ein wenig zu schade für das Mädchen.
oder
Das Madächen scheint mir ein wenig schade für ihn.

Auch die Deutung, es es sei schade, daß jemand das Mädchen in seiner Rolle als Küchenhzilfe verliert, ist nicht möglich, weil mir dann „scheint mir ein wenig“ ein wenig abwegig scheint.

Im Gegensatz sowohl zu „schade für jemanden“, als auch zu zu schade für jemanden“ ist in dem Ausdruck "schade um etwas" oder „schade um jemanden“ ist immer impliziert, daß dem Sprecher etwas oder jemand bedauerlich ist. Wenn der Geburtstagskuchen aus Versehen zu Boden fällt, dann „ist es schade um den Kuchen“, weil uns etwas entgeht.

In diesem Sinne steckt in dem Ausdruck „… schade um das Mädchen“" nur, daß Alfons sich (!) für das Mädchen irgendwelche andern Lebensumstände wünschte. Wenn das nicht gemeint ist, dann dürfte es ein Lapsus der Autorin sein.

Gruß
Metapher

3 Like

Sie ist nicht standesgemäß für Paul.
Das wird sie vermutlich immer zu spüren bekommen, wenn sie Paul heiratet, sei es von seiten Pauls Familie oder der sonstigen Gesellschaft, in der Paul verkehrt.
Alfons scheint diese Problematik zumindest zu ahnen.

Btw: Alfons will Pauls Schwester heiraten.

Gruß