Verständnisproblem Hoch- und Tiefdruckgebiet

Hallo,

in meinem Meterologiebuch von Hans Häckel steht auf Seite 259 folgender Satz:

…dass kalte Luft wegen ihrer großen Dichte hohen Luftdruck und warme Luft tiefen Luftdruck hervorruft. Wir werden also überall, wo sich kalte Luft ansammelt, Hochdruckgebiete, und wo Luft stark erhitzt wird, Tiefdruckgebiete erwarten dürfen…

Kalte Luft erzeugt ein Hochdruckgebiet, warme ein Tiefdruckgebiet, dass begreife ich nicht ganz. Wenn kalte Luft in Bodennähe ist, ist der Luftdruck also hoch, weil die warme Luft aufsteigt, bei warmer Luft in Bodennähe herrscht niedrigerer Luftdruck. Wie sind dann die Verhältnisse in der Höhe bei einem Hoch und Tief?

LG
Michael

Hallo Michael, das Aufsteigen warmer Luft ist hier nicht das entscheidende, sondern im Frontengeschehen wird Warmluft durch Kaltluft -und umgekehrt- insgesamt ersetzt. Sodaß beim Durchgang einer Front die Luftpakete komplett ausgetauscht werden. Die Grenze zwischen den Luftmassen sind die Kalt- bzw Warm-Fronten. Grus, eck.

Hallo Mikhael,

… dass> begreife ich nicht ganz. Wenn kalte Luft
in Bodennähe ist, ist der Luftdruck also hoch, weil die warme
Luft aufsteigt, bei warmer Luft in Bodennähe herrscht
niedrigerer Luftdruck. Wie sind dann die Verhältnisse in der
Höhe bei einem Hoch und Tief?

vielleicht denkst du zu kompliziert oder von hinten nach vorn.

Also nehmen wir mal 2 gleiche Luftmassen und schaffen eine nach Sibirien, wo sie abkühlt, die andere auf den Nordatlantik, wo sie erwärmt wird.

Winde verbieten wir erst mal.
Dann kühlt sich die Luft über Sibirien ab und wird dichter, die über den NA erwärmt sich und wird leichter.
Der Luftdruck ist an beiden Orten noch gleich, es ist ja gleich viel Luft über den Flächen.
Die Säule der warmen Luft reicht aber wesentlich höher als die der kalten Luft.

Wenn wir jetzt den Wind wieder einschalten, fließt also IN DER HÖHE Luft vom NA nach Sibirien, DADURCH erhöht sich der Luftdruck dort. Am Boden entsteht dadurch ein Wind vom Hoch zum Tief, bis sich ein Gleichgewicht einstellt.

Das war erst mal das klassische Kältehoch und Wärmetief.
In dieser Reinform trifft mal sie selten, vielleicht als Sibirientief (im Winter) und als tageszeitlicher See-/Landwind.

Die Winde selbst haben auch wieder Einflüsse auf die Druckverteilung.
So entstehen die Hochs der Rossbreiten (Azorenhoch) dadurch, dass der Tropischen Warmluft in der Höhe der Weg zu den Polen durch die Corioliskraft verwehrt ist (was ich nie ganz verstanden habe).
Es gibt auch dynamische Tiefs, die sich beim Aufeinandertreffen von Warm- und Kaltluft bilden. Grob gesagt zwingt die Corioliskraft die Luftmassen, die sich über bzw. unter die andere schieben wollen, in eine Kreisbahn. Der Niederschlag sorgt in Form von Kondensationswärme für den nötigen Schwung - was sich bestimmt noch präziser erklären ließe.

Gruß, Zoelomat

Danke erst einmal! Ja, bei gewissen Dingen denke ich wirklich zu kompliziert:smile:
Du wirst lachen, ich habe mir ein Buch meiner Kinder genommen und dort fand ich die Lösung sehr einfach erklärt.
Titel des Buches: „Fragen an die Maus“, Du kennst die Sendung mit der Maus sicherlich:smile: Im Beispiel wird ein Topf mit Wasser erhitzt, der aufsteigende Wasserdampf kondensiert am Deckel, da dieser kühler ist, es regnet, bzw. ein Tiefdruck ist entstanden. Der Deckel simuliert also das Kondensationsniveau oder so ähnlich. Könnte man das so erklären oder wird so nur der Regen dargestellt? Gibt es ein ähnlich einfaches Beispiel für Hoch- oder Tiefdruckgebiete?

LG
Michael

Beispiel heutige Wetterkarte…
Hallo Zoelomat,

hier mal ein praktisches Beispiel von heute:

http://www.wetterzentrale.de/wzwb.html

Über Irland liegt ein Hoch mit etwa 1035 hPa. Nordöstlich von Norwegen
liegt ein Tief mit etwa 975 hPa.
Wo endet eigentlich das Tief und wo endet das Hoch? Ich meine damit, an welcher Isobarenlinie trifft sich das Hoch mit dem Tief? Könnte das zwischen 1015 hPa und 1020 hPa der Fall sein?

LG
Michael