da hast Du ein wichtiges Thema angeschnitten. Bankberater
stehen sehr stark unter Druck. Zum Teil schreibt man ihnen
sogar vor, welche Produkte sie verkaufen sollen.
Das ist tendenziell richtig. BMW schreibt seinen Verkäufern auch vor, nur BMW Autos zu verkaufen.
Egal ob es für den jeweiligen Kunden passt oder nicht.
Das trifft für die meisten Banken sicher nicht zu. Es ist für mich aber immer wieder erstaunlich, dass Leute beim Kauf einer Waschmaschine wochenlang Testberichte lesen und Preisvergleichemachen, aber Anlageentscheidungen ohne grosses Nachdenken treffen. Manche Bankveräufer nutzen das schamlos aus!
Sehr viele Berater haben deshalb gesundheitliche Probleme.
Ich habe in diesem Bereich gearbeitet. Die gesundheitlichen Probleme gibt es tatsächlich.
Das sehr viele Berater gesundheitliche Probleme haben, ist übertrieben.
Jede Beratung einer Bank ist in Wirklichkeit ein Verkaufsgespräch.
Absolut richtig. Aber ist das schlimm?
Als ich daran ging, mein kleines Vermögen
selbst zu verwalten, kamen fast täglich unerbetene Angebote
ins Haus. Als mir das zu viel wurde, habe ich mich mit dem
zuständigen Vorstandsmitglied meiner Hausbank verbinden lassen
und ihm folgenden Satz gesagt: „Lieber würde ich mir mit einem
rostigen Rasiermesser die Eier abschneiden, als eines ihrer
Produkte kaufen.“ Jetzt habe ich wenigstens von dieser Seite
Ruhe.
Coole Vorgehensweise:
Die Fondmanager der Bankprodukte generierten übrigens keine
zwei Prozent Rendite im Jahr.
Diese Aussage ist schlicht falsch.
Ich habe im ersten Jahr 18,7 Prozent erzielt. Ohne große Transaktionen, Hebelprodukte oder sogar Daytrading.
Auf das gesamte Portfolio? Und in den Folgejahren? Mit welchen Instrumenten und mit welchem Risikoprofil?
Ich kümmere mich allerdings täglich einige Stunden um mein Geld.
Das ist gut. Und wer die Zeit und die Kenntnisse dazu hat, sich jeden Tag 2 bis 3 Stunden um sein Geld zu kümmern, sollte das auch tun. Schon Rockefeller sagte, es ist besser, sich eine Stunde im Monat mit seinem Geld zu beschäftigen, als einen Monat dafür zu arbeiten.
Wer das nicht möchte, soll sich einen unabhängigen Finanzberater suchen. Das Geld für :diesen ist gut angelegt.
Unabhängige Finanzberater leben viel mehr vom Verkauf als Banker mit Festgehalt.
Bei Honorarberatern mag das anders sein.
Es ist chic, auf Banken und Banker einzuprügeln. Die ganz überwiegende Anzahl der
Anleger ist aber nicht in der Lage, den Markt zu überblicken und die geeigneten Anlageinstrumente auszuwählen da die überwiegende Anzahl dieser Anleger schlicht die Kenntnisse dafür fehlen. Und sie wollen es auch nicht. Ich sehe die Qualität der Anlageberatung in Deutschland durchaus kritisch und ich kenne die Stärken und Schwächen ziemlich genau. Die Beratungsqualität ist hoch und bessser als in vielen anderen Bereichen unseres Wirtschaftslebens.
Beste Grüsse
Roland