Ich mach mir in letzter Zeit Gedanken um verteiltes Rechnen. Kennt ihr bestimmt auch - man lädt ein kleines Programm herunter, welches versteckt im Hintergrund läuft und nicht genutzte Rechnerkapazitäten nutzt. Es rechnet einfach nur irgendwelches Zeugs und sendet die Ergebnisse an den Server.
Seti@home ist zB. so ein Beispiel. Das gibts aber auch für Krebs, Aids und alle anderen denkbaren Geißeln. Im speziellen spreche ich von der Seite worldcommunitygrid.org.
Grundsätzlich ist das ja sicher eine tolle Sache. Ich helfe der Wissenschaft, es gibt ein nettes Punktesystem zum Freuen, und die Ergebnisse werden nur öffentlichen und Organisationen ohne Erwerbszweck zur Verfügung gestellt.
Aber mal angenommen, auf diese Weise wird tatsächlich irgendeine Möglichkeit gefunden, eine dieser heutigen Pestilenzen zu bekämpfen - was dann?
Dann kommt doch die Pharmaindustrie, mixt ein bisschen rote Lebensmittelfarbe rein und meldet es zum Patent an, um den neuen Aidsimpfstoff für schweineteures Geld auf den Markt zu schmeißen, natürlich nur die sozialisierten Märkte, weil in Afrika kannste ja nix verdienen, nicht wahr.
Das sehe ich irgendwie nicht ein, das mein Rechenknecht den frühzeitigen Heldentot stirbt und verfressene Pharmabosse davon profitieren.
Andererseits möchte ich nicht wissen, wie viele Menschen sterben müssen, weil ich hier und jetzt nicht geholfen habe. Und selbst wenn ich mit meiner Mitarbeit helfe, dann kommt doch unter Garantie irgendwann die nächste Pest, Hühnergrippe oder sonst irgendeine Bazillenwelle, die uns wie die Lemminge dahinrafft.
Was meint ihr dazu?