Vertragsrisiken bei Währungsreform

Da die hochverschuldeten Länder wie Griechenland, Spanien und Italien von der Gemeinschaftswährung Euro profitieren und sicherlich nicht aus dem Euro aussteigen werden, könnte evtl. Deutschland plötzlich aus dem Euro aussteigen und wieder die DM einführen, wenn sich die Verschuldungssituation weiter verschlechtert und Deutschland weiter Milliarden in ein Faß ohne Boden stecken müsste.

Was passiert dann mit bereits abgeschlossenen Vertägen mit Entgelten in der Währung Euro?

Die Währung Euro würde in diesem Fall nicht wie in vergangenen Währungsreformen durch die Währung DM ersetzt werden, da es sich nun um eine länderübergreifende Währung handelt. Der Euro würde sicherlich gegenüber der DM stark abgewertet werden.

Es könnte bei laufenden Verträgen ein erhebliches Währungsrisiko eintreten, wenn die Bundesregierung im Währungsreformgesetz nicht regelt, wie bestehende Verträge umgestellt werden müssen.

Wer hat sich schon näher mit diesem Risiko auseinander gesetzt?

Durch welche Vertragsklausel könnte man dieses Risiko eliminieren?

Hallo,

DM einführen, wenn sich die Verschuldungssituation weiter
verschlechtert und Deutschland weiter Milliarden in ein Faß
ohne Boden stecken müsste.

Den Zusammenhang (Verschuldung steigt, Deutschland muss mehr zahlen) versucht die Kanzlerin auch immer herbeizupredigen. Richtiger wird die Behauptung dadurch nicht.

Eine Währungsunion ist ja keine Schuldenunion.

Gruß

Anwar

Es ist schon klar, das sich die einzelnen Länder frisches Geld mittels Staatsanleihen beschaffen und dafür entsprechende Zinsen zahlen.

Da private Investoren immer weniger Interesse an diesen Staatsanleihen haben, werden die Anleihen eben von der EZB gekauft, damit die Länder nicht zahlungsunfähig werden.

Und wer ist alles an der EZB beteiligt? Eben auch Deutschland.

Wenn der Bondmarkt zusammenbricht, wird abgerechnet. Dann dürfte Deutschland auch mit einigen hundert Milliarden dabei sein.

Da private Investoren immer weniger Interesse an diesen
Staatsanleihen haben, werden die Anleihen eben von der EZB
gekauft, damit die Länder nicht zahlungsunfähig werden.

Das muss aber eben nicht so sein, auch wenn man uns das vorgaukeln will. Dann werden die Länder eben zahlungsunfähig - das wäre Griechenland dann ja nicht zum ersten Mal.

Gruß

Anwar

Hi,

Da die hochverschuldeten Länder wie Griechenland, Spanien und
Italien von der Gemeinschaftswährung Euro profitieren und
sicherlich nicht aus dem Euro aussteigen werden, könnte evtl.
Deutschland plötzlich aus dem Euro aussteigen und wieder die
DM einführen …

ohne Vertragsbruch ist das nicht möglich.

Bei der Einführung des Euro wurde nicht vorgesehen, daß der Euro wieder verlassen wird und die alte Währung wieder eingeführt.

Wenn das doch passiert kommt es eben darauf an, ob sich die Vertragspartner das gefallen lassen. Bei Griechenland würe sich wohl Niemand beschweren, die könnten den Euro verlassen, wenn sie es von sich aus wollten. Bei Deutschland wäre das vermutlich etwas anders.

Deshalb: Deutschland kann und wird sich nicht vom Euro verabschieden und zur DM zurückkehren.

Damit haben sich auch Überlegungen, was wäre wenn erledigt.
So lang der Euro nicht ganz erledigt ist und von allen Mitgleidsländern gemeinsam abgeschafft wird, wird Deutschland den Euro behalten.

Gruß Rainer

ohne Vertragsbruch ist das nicht möglich.

Hi, das ist Quatsch!
Laut der, schon zig mal gerbrochenen Lissaboner Veträge, darf zwar niemand aus der Währungsunion raus geworfen werden aber verlassen, kann und darf ein Land sie schon.

Bei der Einführung des Euro wurde nicht vorgesehen, daß der
Euro wieder verlassen wird und die alte Währung wieder
eingeführt.

Wenn das doch passiert kommt es eben darauf an, ob sich die
Vertragspartner das gefallen lassen. Bei Griechenland würe
sich wohl Niemand beschweren, die könnten den Euro verlassen,
wenn sie es von sich aus wollten. Bei Deutschland wäre das
vermutlich etwas anders.

Ja, weil dann wirklich niemand mehr da wäre, der zahlungskräftig ist.
Aber wie wollen sich das die Vertragspartner denn nicht gefallen lassen?
Krieg gegen D führen, damit dieses starke und vor nicht allzu langer Zeit reiche Land, platt gemacht wird?

Deshalb: Deutschland kann und wird sich nicht vom Euro
verabschieden und zur DM zurückkehren.

Woher dieses elementare Wissen?

Damit haben sich auch Überlegungen, was wäre wenn erledigt.
So lang der Euro nicht ganz erledigt ist und von allen
Mitgleidsländern gemeinsam abgeschafft wird, wird Deutschland
den Euro behalten.

Wenn der Euro ganz erledigt ist, ist auch Deutschland ganz erledigt. Und bis dahin kommt hoffentlich Frau Merkel u. Co. zu der Erkenntnis, dass das nicht Sinn und Zweck einer Währungsunion sein kann, dass mit dem Geld von deutschlands Steuerzahlern, immer mehr gutes Geld, schlechtem hinterher geworfen wird, um letztendlich zu erleben, dass das eigene Land dabei pleite geht.
MfG ramses90

Gruß Rainer

Laut der, schon zig mal gerbrochenen Lissaboner Veträge, darf
zwar niemand aus der Währungsunion raus geworfen werden aber
verlassen, kann und darf ein Land sie schon.

Einer Vertragsänderung müssen alle Länder zu stimmen und natürlich ist es eine Vertragsänderung, wenn ein Land nicht mehr den Euro als Währung haben möchte. Daß niemand ein Land daran hindern wird, vertragswidrig eine eigene Währung einzuführen, versteht sich von selbst.

Damit haben sich auch Überlegungen, was wäre wenn erledigt.
So lang der Euro nicht ganz erledigt ist und von allen
Mitgleidsländern gemeinsam abgeschafft wird, wird Deutschland
den Euro behalten.

Wenn der Euro ganz erledigt ist, ist auch Deutschland ganz
erledigt.

Das wiederholt Frau Merkel in jeweils pasenden Varianten seit zwei Jahren. Da sie sich hartnäckig weigert, meine diesbezüglichen, per Email gestellten Fragen zu beantorten, kannst Du mir vielleicht aushelfen? Wieso scheitert der Euro, wenn Griechenland ausfällt? Wieso scheitert Europa, wenn Griechenland ausfällt? Wieso scheitert Europa, wenn der Euro scheitert? Wieso scheitert Deutschland, wen der Euro, Europa oder Griechenland scheitert?

Tatsächlich sind die geschilderten Sachverhalte sämtlichst unabhängig voneinander.

Und bis dahin kommt hoffentlich Frau Merkel u. Co.

zu der Erkenntnis, dass das nicht Sinn und Zweck einer
Währungsunion sein kann, dass mit dem Geld von deutschlands
Steuerzahlern, immer mehr gutes Geld, schlechtem hinterher
geworfen wird,

Das stimmt.

C.

Hallo!

… könnte evtl. Deutschland plötzlich aus dem Euro aussteigen und :wieder die DM einführen…

Weil menschliche und damit politische Dummheit nun mal grenzenlos ist, wäre solcher Fall denkbar.

Ich halte es für kurzsichtig, EU und Währungsunion auf Geld zu reduzieren. Bis vor gar nicht langer Zeit gehörte Europa zu den Pulverfässern auf dem Globus. Mehrere Länder verfolgten nationales Großmachtstreben. Man hielt es für klug, die Nachbarn klein zu halten, weil der gegenseitige Nutzen nicht erkannt wurde. Bessere Einsicht führte zunächst zur Montanunion. Dabei ging es um die Verflechtung der damaligen Schlüsselindustrien Kohle und Stahl. Staaten mit eng verflochtener Wirtschaft führen keinen Krieg gegeneinander, haben statt dessen ein Interesse, dass es den Partnern möglichst gut geht.

Jeder Käsehöker weiß: An Habenichtsen kann man nichts verdienen. Nur gut betuchte Kunden sind gute Kunden. Deshalb sollte uns daran gelegen sein, dass es unseren Handelspartnern möglichst gut geht, damit sie unsere Waren kaufen und bezahlen können. Aber eine nationale deutsche Währung würde gegenüber den Währungen der Haupthandelspartner deutlich aufgewertet. Deutsche Maschinen- und Autobauer wären gewiss nicht amused.

Ein Schuldenschnitt mag angehen, aber die EU sollte dabei zusammenbleiben und in der Wirtschafts- und Finanzpolitik noch enger zusammenrücken.

…und Deutschland weiter Milliarden in ein Faß
ohne Boden stecken müsste.

Wenn Griechenland heute Geld bekommt, sehen das grieschische Gemeinwesen und die griechischen Bürger davon wenig bis nichts. Vielmehr werden mit dem Geld fällige Verbindlichkeiten durch neue Verbindlichkeiten abgelöst. Es sind letztlich Buchungsvorgänge der Kreditgeber, ohne dass Mittel nach Griechenland fließen, mit denen dort etwas bewegt werden könnte. Davon abgesehen sprangen die Maßnahmen der letzten Jahre allesamt auf der Zeitachse zu kurz. Offenkundig gibt es in Griechenland erhebliche Defizite der öffentlichen Verwaltung. Dies zu beheben und wohl auch mancherorts eine Abkehr von der Bakschisch-Mentalität herbei zu führen, wird lange dauern. Mich irritiert allerdings, dass die hohen griechischen Militärausgaben auf hiesiger politischer Ebene jedenfalls nicht vernehmlich und öffentlich thematisiert werden. Aber vielleicht ist mir etwas entgangen.

Viel schwieriger als der griechische Wirtschaftszwerg dürften Probleme Spaniens und evtl. Italiens zu handhaben sein. Aber auch da müssen wir durch und nicht wie die Kleinkrämer Cents zählen. Aus langfristigem wirtschaftlichen Interesse müssen wir da durch und auch, weil niemand ein Interesse haben kann, in Europa Länder politisch zu destabilisieren.

Und schließlich: Wir sitzen im Glashaus und schmeißen verbal mit Steinen. In Deutschland sind Bund, Länder und Kommunen bis über die Halskrause verschuldet. Von solider, dauerhaft tragfähiger Haushaltsführung kann hierzulande schon seit Menschengedenken keine Rede sein. Soll heißen: Ein Schuldenschnitt wäre für unser Gemeinwesen … ja was eigentlich? Vielleicht gar nicht schlimm? Womöglich sogar erstrebenswert? Natürlich wären davon auch private Geldvermögen betroffen, aber das ist eben das Ding mit dem Pelz und dem Nassmachen.

Gruß
Wolfgang

Wenn der Euro ganz erledigt ist, ist auch Deutschland ganz
erledigt.

Das wiederholt Frau Merkel in jeweils pasenden Varianten seit
zwei Jahren. Da sie sich hartnäckig weigert, meine
diesbezüglichen, per Email gestellten Fragen zu beantorten,
kannst Du mir vielleicht aushelfen? Wieso scheitert der Euro,
wenn Griechenland ausfällt? Wieso scheitert Europa, wenn
Griechenland ausfällt? Wieso scheitert Europa, wenn der Euro
scheitert? Wieso scheitert Deutschland, wen der Euro, Europa
oder Griechenland scheitert?

Fast identische Fragen habe ich Kürzlich Herrn Joschka Fischer gestellt, als ich das hier las:
http://www.sueddeutsche.de/politik/europaeische-fina…
Leider auch hier keine Antwort.

Wenn Deutschland das Top-Rating „AAA“ durch steigende Haftungen und Schulden verliert, dürften weitere Investitioren aus den Bundesanleihen aussteigen. Die Bundesbank müsste dann reagieren und ggf. aus dem Euro aussteigen und zur Schadensbegrenzung die DM einführen. Dazu ist die Regierung und Bundesbank verpflichtet. Blos weil sich andere Länder bis ins Unermächliche verschulden, hat die Bundesregierung nicht das Recht es diesen Ländern nachzumachen.

Nur weil einige Länder den Karren an die Wand fahren, muss es Deutschland nicht nachmachen.

Was passiert nun mit laufenden Vertägen in Deutschland, die in der Währung Euro abgeschlossen worden sind? Wird die Bundesregierung hierzu ein entsprechendes Gesetz verabschieden? Oder werden diese Verträge nach der Währungsreform weiterhin in Euro bezahlt, weil der Euro nicht abgeschafft werden würde. In diesem Fall besteht dann allerdings ein Währungsrisiko, wenn Aufwand und Erlös auseinander driften.