Vertritt nur noch Orban die Interessen der EU-Bürger?

Es gibt ja auch gute Thesen, aber zu behaupten, dass es a) eine Abkehr von der Ertragssicht auf die Cashflows gegeben hätte und b) das schlecht wäre ist schon ziemlich ulkig. Den Höhepunkt bildet aber dieser Satz:
„Kapital, das sind nicht mehr die zur Produktion notwendigen Sach- oder Geldwerte, sondern die – materiellen und immateriellen – Mittel, welche die künftigen finanziellen Erträge generieren helfen.“

Der ergibt schlicht und ergreifend genauso wenig Sinn, wie die dann folgende, wichtige und angeblich wörtlich zitierte These des Autors:
„Das Kapital ist der Gegenwartswert künftiger Erträge aus staatlich gewährten und durchgesetzten Vorrechten.“

Mit so etwas kann man wirklich nur Leute blenden, die entweder nicht richtig lesen und/oder über keinerlei Vorbildung im wirtschaftlichen Bereich verfügen und/oder Karl Marx für einen brillanten Volkswirtschaftler halten und deswegen bei jeder Nennung des Wortes „Kapital“ in Ehrfurcht zu Boden sinken.

Außer Lego fällt mir tatsächlich kein Unternehmen ein, bei dem eine wesentliche Geschäftsgrundlage der Schutz bestehender Schutzrechte wäre (*). Selbst die Pharma- und Unterhaltungsindustrie, bei denen es ja viel um den Schutz von Patenten und Urheberrechten geht, leben nicht vom Schutz dieser Rechte, sondern davon, dass sie neue Produkte entwickeln, die dann wiederum einem gewissen Schutz unterliegen.

(*) Durch geschickte Öffentlichkeitsarbeit, zweifelhafte Methoden bei der Eintragung von Schutzrechten und ständige Rechtstreitigkeiten mit Händlern und Importeuren erweckt Lego den Eindruck, nur Lego produziere die wahren, legalen Klemmbausteine, während alle andere nur Fälschungen seien. Angesichts oftmals miserabler Produkte und meist völlig überzogenen Preisen ist das die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolgs, weil Eltern und Großeltern natürlich zum Original greifen, anstatt zu qualitativ höherwertigen und preiswerteren Alternativen, von denen es ja inzwischen mehr als reichlich gibt.

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Ihr könnt natürlich lästern, wie ihr wollt - aber ass wir angesichts der defacto-Monopole auf einigen Gebieten keine Konkurrenz mehr haben sollte auch euch bekannt sein. Und dass mittlerweile das Großkapital die wirkliche Macht im Staate ist sollte doch wohl angesichts der Steuergesetzgebung auch offensichtlich sein.

Dann hast du bei Handys und Computern aber noch nicht näher hingeschaut. Die Firma Acorn lebt zum Beispiel seit Jahrzehnten ausschließlich davon, dass (ARM-) Prozessoren nach ihren Lizenzen gefertigt werden.

Aber natürlich ist das alles hier im Thread o.T.

Tut mir leid, für derartige Aussagen wirst Du von mir keine Zustimmung erhalten. Das ist einfach nur wildes und verschwörerisches Gerede von Leuten, die zu Unternehmen und Unternehmern keinen Bezug haben. Natürlich haben Branchenvertreter und ggfs. auch einzelne Unternehmer Zugang zu Politikern, aber das heißt ja nicht, dass die dann willfährig machen, was die wollen.

In den Branchen, in denen es echte oder faktische Monopole gibt, ist die Bundesnetzagentur am Ruder und der Einflussmöglichkeiten des Bundeskartellamtes werden ganz erheblich unterschätzt.

Und Du hast nicht gelesen, was ich schrieb. Natürlich lebt das Unternehmen von den vergebenen Lizenzen, aber wenn die nicht forschen und entwickeln würden, dann hätten sie auch nichts zu lizenzieren. Deren Geschäftsmodell ist also nicht der Verkauf von Lizenzen, sondern die Entwicklung von Prozessordesigns, die andere gerne nutzen können.

Das ist etwas völlig anderes als das, was Lego treibt. Lego hat bis auf ein paar Design-Belanglosigkeiten nicht entwickelt, sondern lebt von seinem Mythos, Erfinder des Klemmbausteins zu sein. obwohl es das System selber von Kiddicraft quasi geklaut hat. In den letzten 30 Jahren ist die Qualität bei steigenden Preisen grottig geworden und Lego ist nur deshalb auf dem Markt, weil es sich eben immer noch mit dem Nimbus des einzig waren Steins umgibt, was wiederum nur gelingt, weil man für jeden Quatsch einen Designschutz eintragen lässt und bei Verstößen die Importeure und kleinen Händler finanziell in die Knie zwingt. Ganz besonders brillant ist dabei, dass man sich auch auf Jahrzehnte Designschutz auf Steine eintragen lässt, die ganz banale Weiterentwicklungen schon vorhandener Steine sind. Darunter auch Steine wohlgemerkt, die Lego erst verwendete, nachdem das andere schon lange taten. So hat Lego einen Designschutz auf die 1*5 Plate eintragen lassen, obwohl die bspw. von Cobi zuvor verwendet wurde.

Und genau das ist der Unterschied zu ARM: ARM entwickelt, schützt sich das Entwickelte und verkauft dann Lizenzen. Lego hingegen lässt sich Designs ohne jede Schöpfungshöhe anderer Hersteller auf sich selber eintragen und mahnt dann Importeure ab, die Sets anderer Hersteller importieren, in denen sich diese geschützten Steine befinden. Dabei achtet Lego auch sehr darauf, sich nicht mit Amazon oder Cobi anzulegen, sondern nur mit kleinen Händlern und Importeuren, die schon an den Lagergebühren beim Zoll zugrunde gehen und erst recht keinen Prozess durch alle Instanzen und über Jahre finanzieren können.

Und deswegen nannte ich Lego als einziges mir bekanntes Unternehmen, dass nur von Schutzrechten lebt und nicht davon, etwas objektiv schützenswertes zu entwickeln und dann zu verkaufen.

Falls Dich das wirklich interessiert:
LEGO®s geschützte Teile 2024 - Das Remake! Designschutz - YouTube

Eine bekannte Adresse hat es neulich getroffen:
Alles hat einmal ein Ende: Die Klemme schließt - leider nicht freiwillig (youtube.com)

Update:
Update zur Abmahnung: Es ist leider schlimmer geworden (youtube.com)

Von den ganzen Irrsinn mit den angeblich urheberrechtsgeschützten Figuren mal abgesehen. Auch dazu gibt es erstens Neues und zweitens ein schönes Video:
Für echte Festtagsstimmung (youtube.com)

Servus,

lies lieber mal das Original: Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus von W.I. Lenin, davon hast Du mehr als vom Dreschen von Phrasen und Parolen. Wenn Du Wladimir Iljitsch erzählst, die wirkliche Macht im Staate wäre an der Steuergesetzgebung zu erkennen, kannst Du ihn nächsten Sommer als Ventilator installieren, so schnell wie er sich da im Grab herumdreht…

Glück auf!

MM

…wie zum Beispiel im Lebensmitteleinzelhandel? Und dem Versandhandel? Und wie ist das mit ebay? Oder google?

Das ist bei ARM der Fall, bei anderen nicht. Vermutlich hast du nicht verfolgt, worum es bei den andauernden Prozessen um Patentstreitigkeiten in den USA geht und wer sie jeweils führt. In den USA gibt es Softwarepatente, da muss man nichts entwickeln.

Btw., Lego lebt natürlich nicht nur von Schutzrechten, die verkaufen Klemmbausteine, die gar nicht mehr geschützt sind.

Bei dir kommen offensichtlich nicht mal die. Nichts als heiße Luft.

das heißt, Du legst auf diese Wert.

Ich nicht.

До свидания

Товарищ ММ

wo derzeit in D ein großer Teil des Marktes (ich schätze irgendwas zwischen 80 und 90 Prozent) von vier Akteuren bedient wird.

Dass es so wenige sind, ist interessanterweise die Ursache dafür, dass in D die Endverbraucherpreise für Lebensmittel derartig niedrig sind und dafür, dass die Margen in der gesamten vorgelagerten Kette vom Halm auf dem Acker bis zum Schinken, der für 79 Cent im Regal liegt, derartig gering sind.

Bitte erkläre mir, wie ein Monopol mit vier bedeutenden und einer vierstelligen Zahl von weniger bedeutenden Anbietern funktionieren soll.

(Ich hoffe, Du hast an der Formulierung erkannt, dass das ein Vorschlag zum Guten ist.)

Glück auf!

MM

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Ja, genau. Siehe auch:

Glaubst Du ernsthaft, dass Wal-Mart ihren Marktauftritt in Deutschland nach ein paar Jahren wieder eingestampft haben, weil sich hier so viel Geld verdienen ließ? Oder warum gibt es die Marke Kaiser’s in Deutschland nicht mehr? Warum hat Metro real verkauft? Wegen der auskömmlichen Margen?

Du meinst, Ebay hat die Gebühren für Privatverbräuche wieder abgeschafft, weil es so wenig Konkurrenz gab und sie einfach machen können, was sie wollen?

Was ist mit google?

Nur mal so exemplarisch: vor einem knappen Jahr haben sich drei Unternehmen zusammengetan, die in ihrer Branche einen Marktanteil von vielleicht 20% haben. Sie haben ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, das u.a. eine Eigenmarke entwickeln soll. Dafür war eine kartellrechtliche Genehmigung erforderlich, der eine Prüfung vorausging, die durchaus länger als ein paar Minuten dauert.

Richtig. Und warum verkaufen die noch so viel von ihrem minderwertigen Ramsch zu immer absurderen Preisen? Aus zwei Gründen:

  1. Weil sie die höchsten Preise für Lizenzen von Star Wars und einigen anderen großen Marken kaufen und für die Produkte absurde Preise verlangen.
  2. Das, was ich oben schrieb zum Thema "wie Lego suggeriert, die eigenen Produkte seien das einzige Original und alles andere nur Fälschungen.

Um den Rückzieher von Migros tut es mir richtig leid - das wäre eine willkommene Ergänzung für einen Lebensmittelmarkt außerhalb der Billigheimer-Centwirtschaft gewesen.

Aber dafür war eben die Konkurrenz im eher theroetisch existierenden Stamokap zu scharf - schade eigentlich.

Schöne Grüße

MM

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Und dass Norwegen als Nichtmitglied die Zahlungen leichter einstellen kann und sich an EU-Gesetze halten kann, aber eben nicht dazu verpflichtet ist.

Es gibt Verträge.

Und bitte erinnere Dich daran, was Du in den Raum gestellt hast:

:man_shrugging:

Es gibt Verträge zwischen Staaten - und es gibt die Nichteinhaltung von Verträgen, die Geschichtsbücher sind voll davon.

Und wieviel Prozent des BIP haben Deutschland und Norwegen in den letzten 20 Jahren jeweils an die EU verloren? Darauf wirst Du nicht eingehen wollen sondern wieder ablenken, indem Du auf Exporte verweist - die es aber auch an Nicht-EU-Staaten gab.

Und diese Länder nannte man dann in der Regel Feinde.

Wie verloren? Durch Zahlungen an die EU? Finde es selbst heraus - und vergiss nicht, die Vorteile dagegenzurechnen.

Im übrigen weise ich erneut darauf hin, dass Du schlichtweg keine Ahnung hast, wovon Du redest. Vor ein paar Tagen hast Du noch darüber spekulieren wollen, was denn wohl mit Norwegen gewesen wäre, wenn die in der EU wären - und dann hat sich das hier „herausgestellt“:

Bzw.:

Ja, aber irgendwo und irgendwie gibt es für Norwegen Gründe solche Verträge abzuschliessen und auch einzuhalten.

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Nehmen wir doch mal ein Beispiel das nicht so abstarkt ist wie Norwegen, nehmen wir die Schweiz.

Sollte die Schweiz aus den biliteralen Verträgen austreten oder einen davon vorsätzlich brechen, wird es für die Schweiz wirtschaftlich und finanziell sehr schnell sehr ungemütlich durch die Guiolltinen Klausel , wenn z.b. die Schweizer Pharmaindustrie nicht mehr in der Schweiz produzieren lässt weil die EU die üblichen Zölle für ein und Ausfuhr verlangt oder Lebensmittel sich durch Zölle stark verteuern, GB ist da ein sehr gutes Beispiel dafür was passiert wenn man in der heutigen Zeit Lieferketten unterbricht.

Deutschland ist mit weitem Abstand der größte Profiteur der EU die Einzigen Staaten der Welt die mehr exportieren als Deutschland sind die USA und China wobei die USA gar nicht so weit von uns entfernt sind und das mit der 4 fachen Bevölkerungsanzahl und riesigen Rohstoffvorräten…

Deine Idee ist einfach nur komplett absurd

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Deutschland hat in den letzten 20 Jahren netto ca. 210 Mrd. € an die EU überweisen. Im Schnitt waren das 0,37% des jeweiligen BIP. Mal abgesehen davon, ob man das als ‚verloren‘ bezeichnen möchte: Was genau willst du mit dieser völlig willkürlichen Zahl belegen?

Übrigens: Legt man die 210 Mrd. auf die Bevölkerung von Norwegen um, wären das ca. 13,7 Mrd. Im norwegischen Staatsfonds liegen aktuell 1300 Mrd.

Ich möchte noch ergänzen, dass das Institut für Wirtschaftsforschung den jährlichen Vorteil alleine für Deutschland vor ein paar Jahren mit 170 Mrd. Euro berechnet hat.

ja, und?

Aus Wikipedia:
" Ciucă übernahm am 4. November 2019 das Amt des Ministers für nationale Verteidigung im Kabinett Ludovic Orban I. Im Oktober 2020 trat er der Partidul Național Liberal (PNL) bei,[3] für die er bei der Parlamentswahl am 6. Dezember 2020 in den rumänischen Senat gewählt wurde. Nach dem Rücktritt von Premierminister Ludovic Orban am 7. Dezember 2020 ernannte Staatspräsident Klaus Johannis Ciucă per Dekret zum geschäftsführenden Regierungschef."

Also Ludovic Orban ist ein rumänischer Politiker. Wo der Name herkommt, ist egal und wird ohne Accent agui (´) geschrieben. Accent agui ist im Ungrischen eine Dähnungszeichen, ähnlich wie „e“ im Deutschen. Z. B. Stil und Stiel ist nicht das selbe. Also (Viktor) Orbán ist nicht zu verwechseln mit (Ludovic) Orban.
MfG

Ganz schlechtes Beispiel :stuck_out_tongue_winking_eye: