Natürlich muß Integration eingefordert, aber auch gefördert
werden.
Die Angebote sind ja auch da. Nur werden sie in vielen Problembezirken nicht genutzt weil sich dort viele Einwohner auf die Verhältnisse eingerichtet haben.
Dass es Migranten schwer haben, ist unbestritten - liegt aber in der Natur der Sache. Es ist immer schwer sich in einem fremden Land und inmitten einer anderen Kultur zurecht zu finden ohne die eigenen Wurzeln aufzugeben. Wer sich aber entscheidet, trotzdem in die Fremde zu gehen, muss dann auch bereit sein die Anstrengung der Integration auf sich zu nehmen.
Oft scheitert es ja schon an Sprachkenntnissen, und da ist einfach eine Bringschuld des Zugereisten, die Sprache zu lernen. Wenn es dafür Kurse gibt - und es gibt sie! - ist das um so besser, aber schon aus eigenem Antrieb und Interesse müsste jeder Zuwanderer sich diesbezüglich sehr bemühen, ganz egal welche Angebote vom Gastland gemacht werden.
In der Praxis findet man aber gerade in Großstädten häufig selbstgeschaffene Ghettos, die nicht etwa vom Gastland errichtet wurden, sondern wo sich Zuwanderer ihrerseits abschotten und so einrichten, dass sie sich eben nicht integrieren.
Und wenn man jetzt Minarette verbietet, dann ist das imho der
völlig falsche Weg. Die Integrationsunwilligen bringt man auf
diese Weise nicht dazu, sich besser zu integrieren. Und mal
angenommen, Ich wäre Buddhist und würde in einem Land eine
knallharte, restriktive Bauvorschrift für meinen Tempel aufs
Auge gedrückt bekommen, die so auf keine andere
Religionsgemeinschaft angewendet wird.
Würde dies meine freundlichen Gefühle für mein zukünftiges
Heimatland fördern? nicht wirklich, oder?
Der Punkt ist nur, das Buddhisten nicht im Entferntesten so (verbal)aggressiv auftreten, polarisieren und Strömungen, die durch Radikalität, Terror und mangelnde Achtung vor Menschenrechten auffallen, von sich Reden machen wie das beim Islam der Fall ist.
D. h. eine Initiative zur Änderung der Bauvorschriften buddhistischer Tempel würde kaum jemand ins Auge fassen weil sich von dieser Gruppe niemand in die Enge gedrängt fühlt.
Es wird ja immer wieder darauf herumgeritten, dass im Staate
Blabala keine Kirchen gebaut werden dürfen. Logisch, dass man
sich als praktizierender Christ in so einem Land dann eher
nicht willkommen fühlt.
Ja, und deswegen stoßen sich Manche daran, dass sich ausgerechnet Vertreter derartiger Länder hier besonders laut empören. Natürlich darf jeder seine Meinung sagen und die hier geltende Meinungsfreiheit nutzen. Es ist aber auch menschlich, dass man von denen, die in ihrem Land oder Umfeld genau das Gegenteil praktizieren, erwartet, dass sie den Ball flach halten.
Wie gesagt, das Problem sind nicht die Integrierten, sondern das Problem sind die, die sich einerseits nicht integrieren, sogar gegen hiesige Werte und Gesetze verstoßen, zugleich aber mit größter Vehemenz auf ihren Grundrechten herumreiten - und das manchmal noch in Zusammenhängen, in denen diese Grundrechte überhaupt nicht tangiert werden. Sowas kommt in der Bevölkerung verständlicherweise schlecht an.
Klar, jeder sagt, dass integrationswillige, anständige Moslems
stets wilkommen sind, aber was wird da für ein Zeichen
gesetzt. Wohl eher: „Schleichts euch“.
Das Ganze ist aber doch eher eine Reaktion auf Missstände, die offenbar eine große Mehrheit von Schweizern wahrnimmt. Mit anderen Ethnien gibt es kaum Probleme, aber nordafrikanische und arabischstämmige Zuwanderer ecken häufig an. Von großflächigen Problemen mit Zuwanderern aus skandinavischen und europäischen Ländern ist so gut wie nie die Rede, Nord- und Südamerikaner haben keine flächendeckenden Probleme, Menschen aus dem fernen Osten und dem pazifischen Raum kommen auch klar, Afrikaner haben in der Masse auch keine Probleme hierzulande. Man kann schon ziemlich klar abgrenzen, woher die Problemgruppen stammen.
Und dann ist es mir zu platt die Schuld bei „uns“ zu suchen, sondern dann ist es eben die Mentalität bestimmter Ethnien, die Schwierigkeiten macht.
Wir bauen also ein Weltbild auf eine reine Spekulation auf.
Aufgrund reiner Spekulationen schlagen leute repressive
Maßnahmen gegen „Den Islam“ vor.
Weil der auch sehr aggressiv missioniert. Zwar tun das nicht alle Vertreter dieser Religion, aber die, die man in der Öffentlichkeit hört. Die gemäßigten Kräfte halten sich bedeckt. Ist doch kein Wunder, dass die Wahrnehmung dann von den Radikalen geprägt wird. Schaut man sich an, dass in manchen islamisch bestimmten Ländern beispielsweise die Rechtsordnungen von religiösen Eiferern bestimmt werden und überhaupt nicht mehr in die Zeit passen, sondern eher vor 1000 Jahren modern gewesen sein könnten, bestimmt auch das die Wahrnehmung der Bevölkerung.
Man könnte das natürlich auf die Spitze treiben und den
wahabitischen Islam als den Regelfall ansehen. Dann hätten wir
natürlich den eklatanten Widerspruch zwischen Glauben und
Gesetz.
Allerdings ist eine solche Gleichsetzung fast so
schwachsinnig, als ob man den kruden Glauben der Ugandischen
„Lord Resistance Army“ als maßgeblich für das Christentum
ansieht.
http://en.wikipedia.org/wiki/Lord%27s_Resistance_Army
Aber die vielen Schattierungen des Islam passen ja nicht in
das Weltbild gewisser Kreise von Links bis Rechts.
Von der einheimischen Bevölkerung kannst du aber realistischerweise nicht erwarten, dass sie sich mit den Schattierungen auseinander setzt. Die nehmen das wahr, was sie in ihrem Alltag erleben. Und das ist einerseits die gut integrierte Nachbarfamilie, der freundliche Gemüsehändler, Cem Özdemir, aber auf 3 positive Beispiele auch 7 Negative von pöbelnden Jugendlichen in der Straßenbahn oder im Stadtbild, die sich in der Öffentlichkeit flegelhaft und nervig verhalten, oder von Problembezirken ihrer Stadt, in denen kein repräsentativer Querschnitt von Zugereisten wohnt, sondern bestimmte Gruppen besonders eklatant negativ in Erscheinung treten.
Was können wir von einem Integrationswilligen Verlangen:
- Dass er sich an die Gesetze hält.
- Dass er das Grundgesetz/Verfassung achtet.
Mehr nicht.
Doch. Du betrachtest hier nämlich nur die gesetzliche Ebene. Menschliches Zusammenleben wird aber auch bestimmt durch sozialen Umgang miteinander, Gemeinsamkeiten, aufeinander zugehen.
Du kannst auch nicht als norddeutscher Fischkopp ins tiefste, erzkatholische Bayern ziehen und erwarten, dass du schon allein deswegen akzeptiert wirst weil du dich an die Gesetze hälst. Du musst dir Anerkennung und Achtung der Einheimischen auch durch dein Sozialverhalten erarbeiten.
Wenn du dich da immer ausschließt fällst du genauso durch wie als ausländischer Zuwanderer, der sich nicht um Integration bemüht, sondern sich im Ghetto des Problembezirks unter Gleichgesinnten abschottet.
*By the way, bei ca 10% der Deutschen hapert es ganz gewaltig
an Verfassungs-und Rechtstreue. Sollten wir mal mit dem
Integrieren anfangen… oder denen eventuell die
Staatsbürgerschaft aberkennen (Mist, geht ja nicht)
Da müsstest du genauer differenzieren wieso sich die Menschen angeblich nicht verfassungs- und rechtskonform verhalten. Dass man Inländer nicht evakuieren kann, mag ein alberner Spruch sein, ist tatsächlich aber eine nicht unerhebliche Erkenntnis. Das ist, auch wenn du es blöd findest, ein ziemlich entscheidender Unterschied.
Fazit: Meiner Meinung nach ist die Minarett-Initiative eine
sehr geglückte Kampange, die mit dem Mittel der ANGST vor „Dem
Fremden“ gearbeitet hat. Das Minarett war für die Initiatoren
nur ein Symbol und ein Versuchsballon, um die Stimmung zu
testen. Die SVP hat ja schon angekündigt, weitere Initiativen
in dieser Richtung zu ergreifen.
Und deswegen wäre es vor allem im Interesse der tatsächlich gut meinenden Migranten, das Image der gesamten Gruppe zu verbessern - also dafür zu sorgen, dass ihre Landsleute nicht mehr so oft negativ in Erscheinung treten.
Gruß,
MecFleih