Hallo,
heute ist mir folgendes passiert und ich hätte gerne ein paar Meinungen dazu. Vorweg gesagt, ich weiß, dass ich mich auch nicht korrekt verhalten habe, aber die Reaktion der Lehrerin und vor allen Dingen, dass sie lügt, finde ich einfach unverschämt.
Also, folgendes ist passiert: Vor 2 Wochen verließ meine Tochter (12 Jahre) mit einer Klassenkameradin (sie ist übrigens Zeugin des Vorfalls) das Klassenzimmer. Zur gleichen Zeit ging eine Lehrerin am Klassenzimmer vorbei. Gemeinsam ging die Lehrerin mit den beiden Schülerinnen (meine Tochter und ihre Freundin) zum Ausgang der Schule. Dabei unterhielt sich die Freundin mit der Lehrerin, meine Tochter grüßte nur freundlich und beteiligte sich zunächst nicht am Gespräch.
Als sie alle 3 das Gebäude zusammen verlassen hatten (sie standen jetzt auf dem Schulparkplatz), kam eine weitere Schülerin hinzu, die sich mit der Freundin meiner Tochter unterhielt. Währenddessen meinte meine Tochter SCHERZHAFT zur Lehrerin, dass deren Auto hässlich sei. Woraufhin diese entgegnete, dass meine Tochter in ihrem Fach eine fünf im Zeugnis bekommen würde, was meine Tochter selbstvständlich ebenfalls als Scherz auffasste (meine Tochter steht in diesem Fach auf einer glatten 2). Um zu unterstreichen, dass meine Tochter das mit der fünf nicht als ernsthafte Bemerkung verstand, streckte meine Tochter der Lehrerin wiederum SCHERZHAFT die Zunge heraus. Darauf hin wandte sich die Lehrerin blitzschnell (fluchtartig) ab und lief beleidigt zu ihrem Auto.
Als meine Tochter merkte, dass die Lehrerin die Situation missdeutete, versuchte meine Tochter ihr zu erklären, dass alles nur ein Scherz war. Darauf wies meine Tochter die Lehrerin eindeutig hin mit den Worten: „Nein, nur ein Scherz“. Jedoch erwiderte die Lehrerin darauf: „Nein, nein, das lasse ich mir nicht bieten“. Worauf meine Tochter nochmals bekräftigte: „Das war nur als Scherz gemeint, Entschuldigung!“. Darauf reagierte die Lehrerin aber gar nicht mehr, wobei meine Tochter aber nicht mit Bestimmtheit sagen kann, wieviel die Frau noch von dem letzten Satz meiner Tochter mitbekommen hat.
Wie bereits erwähnt ereignete sich dieser Vorfall vor 2 Wochen. Heute (einen Tag vor den Sommerferien) erhalte ich eine Mitteilung über das Fehlverhalten meiner Tochter. Die Mitteilung sagt: „xxx hat gegenüber einer Lehrkraft ein völlig unangebrachtes und unhöfliches Verhalten gezeigt (Zunge rausgestreckt) und trotz mehrmaliger Gelegenheit sich nicht entschuldigt. Ermahnungen hatten leider keinen Erfolg. Sie werden gebeten, auf die Schülerin einzuwirken, damit sie sich bessert“. Warum die Lehrerin ganze zwei Wochen verstreichen lies, bevor sie sich zu einer Mitteilung durchringen konnte, ist mir schleierhaft. Wobei die Lehrerin auch gelogen hat, wenn sie behauptet, meine Tochter hätte sich nicht bei ihr entschuldigen wollen. Wenn die Lehrerin die Entschuldigung meiner Tochter nicht annimmt, dann ist das allein ihr Problem. Auch wurde meine Tochter nicht ermahnt, wie die Lehrerin behauptet.
Nach Durchsicht der Mitteilung nahm ich aber selbstverständlich ebenfalls zunächst an, dass meine Tochter die Lehrkraft böswillig beleidigt hatte und stellte sie zur Rede. Meine Tochter erzählte mir jedoch die Hintergründe der Begebenheit (die mißglückte, bzw. von der Lehrerin mißverstandene scherzhafte Situation), worauf ich mich in die Schule begab, um mit der Lehrerin ein klärendes Gespräch zu führen.
Als jedoch meine Tochter ausführte, dass die Lehrerin sie scherzhaft darauf hingewiesen habe, sie würde eine fünf im Zeugnis bekommen, unterbrach die Lehrerin meine Tochter und bezichtigte sie der Lüge. Die Lehrerin behauptete, sie hätte derartiges niemals geäußert und überhaupt hätte die Lehrerin vor dem Zunge rausstrecken nichts mit meiner Tochter zu tun gehabt, was jedoch eine Lüge ist, da die beiden ja zusammen zum Ausgang gelaufen waren. Ich war dann so sauer, verlor die Beherrschung und sagte sinngemäß zu der Lehrerin, wenn sie nicht mal Spaß von Ernst unterscheiden könne und keinen Humor verstehe, sollte sie vielleicht ihre Berufswahl überdenken. Außderdem fügte ich hinzu, dass ich selbstverständlich nicht bereit wäre die Mitteilung zu unterschreiben, wenn sie nicht einmal bei der Wahrheit bleiben könne. Ich zerriss dann die Mitteilung noch vor den Augen der Lehrerin.
Daraufhin verließ die Lehrerin fluchtartig die Situation (mit dem flüchten hat die es irgendwie)und rief im davonlaufen, dass sie sofort einen Verweis schreiben werde und dass er in der Schülerakte meiner Tochter landen werde. Die Androhung des Verweises war ausschließlich eine Reaktion auf das Zerreißen der Mitteilung meinerseits und soviel ich weiß sind familiäre Kollektivstrafen nicht rechtens (konnte jedenfalls nichts darüber im Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetz finden). Damit sie den Verweis schreiben kann, muss sie also schon wieder lügen, denn sie kann als Begründung für den Verweis schlecht schreiben, dass sie einen Konflikt mit der Mutter hatte und deshalb der Tochter einen Verweis gibt.
Jetzt würde ich vor allen Dingen gerne wissen, wie ich mich gegen den ungerechtfertigten Verweis meiner Tochter wehren kann. Die Lehrerin kann doch meiner Tochter nur einen Verweis erteilen, wenn meine Tochter selbst etwas gemacht hat, aber doch nicht, weil sie mit mir gestritten hat. Aber so wie ich die Lehrerin kenne war das mit dem Verweis keine leere Drohung, sondern uns wird in den nächsten Tagen wirklich ein Verweis ins Haus flattern.
Was mache ich also jetzt am besten?
Gruß Tanja