Verzweifelt - was mache ich bloß nach dem Abi?

Hallo,

ich mache in einem Jahr Abi und hab keine Ahnung, was danach kommen soll. Könnt ihr mir sagen, was euch bei der Wahl von Beruf, Studium oder Ausbildung geholfen hat? Oder was euch rückblickend hätte helfen können? Ich höre immer wieder, dass man heut eh nicht für den Rest seines Lebens wählt. Trotzdem finde ich, dass es doch wichtig ist, etwas zu wählen, wo wenigstens die Richtung stimmt!!? Könnt ihr mir helfen? Ich bin für jeden Tipp dankbar!

Liebe Grüße :smile:

Auch hallo,

ich glaube, dass Dir die Erfahrungen anderer wenig helfen werden, weil wir ja nicht wissen, was Dir liegt, Spaß macht, oder wozu Du Talent hast.

Mein Tipp: Geh zur Berufsberatung beim Arbeitamt. Dort gibt man Die nicht nur Tipps, sondern ermittelt auch in Tests, was für dich empfehlenswert sein könnte.

Grüße
Carsten

mach doch erstmal Dein Abi.
Profan: ich habe meine Berufswahl nach der besten Verkehrsverbindung gewählt, weil ich keine Ahnung hatte, was ich werden wollte. Ist gut gegangen, der Mensch passt sich an.
Keine Panik, machs Abi und dann
LG Sylvia

Hi,

Bei mir hat Mutti druck gemacht, dass ich mich kümmere. Eine Vorstellung davon, was ich machen wollte, hätte ich immer, auch wenn der genaue berufswunsch sich veränderte. Nur als es ernst würde, hatte ich keinen Bock mehr, zu studieren. Geld verdienen wollte ich schon, also habe ich mich auf ausbildungsstellen beworben. So das halt, was am wenigsten schlimm erschien. Ausbildung gemacht und bestanden. Dann war auch der wünsch, zu studieren und Lehrerin zu werden wieder da. Also hab ich das studiert und im erlernten Beruf im Lehrbetrieb meine Brötchen verdient.
Ich bin als Lehrerin in meinem absoluten traumberuf gelandet- Das heisst aber trotzdem, dass ich an einem guten Tag 75% der Zeit mit Dingen beschäftigt bin, die ich nicht mag oder sogar hasse. Meinen erlernten Beruf habe ich immer noch gern. Als ich letztens ein Praktikum machen musste, um meine nächste beförderung zu bekommen (ja, sowas gibt es), habe ich das in meinem erlernten Beruf getan. Es hat immer noch Spaß gemacht.
Und wenn mir die Schüler irgendwann zu sehr auf die Nerven gehen, kann ich ja in meinem alten Beruf zurück.

Die Franzi

Das ist noch eine ziemlich lange Zeit.

Das dürfte auf die meisten deiner Mitschüler zutreffen. Sollte eine® von denen behaupten, schon genau zu wissen, was er nach dem Abi macht: Schreib es auf und zeige es ihm/ihr beim ersten Wiedersehenstreffen. DAS wird ein Spaß, wenn der angehende Zahnarzt sein „Ich werde Polizist“ Zettelchen bekommt oder der Elektroniker seinen „Ich studiere Philosophie“ Zettel…

Hallo,

ich habe die ganze Schulzeit über außerschulische Praktika in verschiedenen Unternehmen und Branchen absolviert. Fazit: ich bin irgendwo gelandet, wo ich es damals niemals erwartet hätte.

Vielleicht nutzt Du das letzte Jahr und probierst es aus. Mir hat es sehr geholfen.

Natürlich zählen hierzu auch Deine Eigenschaften und Hobbys etc. Aber such Dir mal Berufe aus die Deiner Qualifikation entsprechen und dann stell Dir die Frage ob Du Dir diese Tätigkeit längerfristig vorstellen kannst. Weiterentwickeln kannst Du Dich danach trotzdem.

Du könntest auch Spaß an einer Arbeit finden, mit der Du privat nichts zu tun hast. Denn nicht jeder Kunstlehrer ist talentiert wie ein Picasso und nicht alle Musikproduzenten können selbst gut singen.

Beim Arbeitsamt gibt es Beratungen und Tests wofür man geeignet ist. Wende dich ans Arbeitsamt.

Hallo :slight_smile:

Ich studiere nun seit 2 Jahren und kann dir sagen, dass es auch bei mir nach dem Abi ähnlich ausgesehen hat. Mich hat es besonders verängstigt, dass alle meine Freundinnen schon ihn der Schule scheinbar (!!) genau wussten, was sie später machen wollen.

Aber ganz ehrlich: Ich denke es gibt nur sehr wenige Menschen, die nach dem Abi genau wissen wo ihre Interessen und Begabungen liegen! Für viele ist das Studium auch heute noch eine Art „Selbstfindung“! Man muss sich ja nur anschaun wie viele Studienabbrecher es gibt!

Ich würde dir empfehlen, dir alle Möglichkeiten vor Augen zu führen (Schau einfach welche verschiedenen Fächer angeboten werden) und dich dann nach deinen Interessen zu richten bzw. versuch herauszufinden wo deine Begabungen liegen. Gibt es z.B. ein Schulfach in dem du besonders gut bist und das dir Spaß macht? Liegt deine Begabung eher im sozialen oder im technischen Feld? Usw.

Und falls deine erste Studienwahl nicht gleich ein Volltreffer ist, hoffe ich, dass deine Eltern dich trotzdem unterstützen und du die Möglichkeit hast dich anders zu entscheiden!

Und wie du gesagt hast: Zumeist studiert man heute eh nicht für den Rest seines Lebens!

Du bist mit deinen Sorgen jedenfalls sicher nicht allein - diese Gedanken haben viele die vor dem Studienbeginn stehen!

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück bei der Suche! :slight_smile:

Gibt ganz viele Tests zum Thema „welcher Beruf passt zu mir“ oder „was soll ich studieren“ im Netz.

Wenn du es wirklich nicht weißt kannst du ja mal ein Jahr blau machen und auf Weltreise gehen…

Versuche in einige Berufe durch Praktika rein zu schnuppern. Gönne Dir dafür etwas Zeit. Die Vorstellung von dem, was den Berufsalltag in diversen Branchen tatsächlich ausmacht, ist ohne entsprechende konkrete Erfahrung grundsätzlich falsch.

Und sieh zu, dass Du - gerade vor dem Hintergrund, dass heute vielfach das ganze Berufsleben nicht geradlinig verläuft - weitere Kompetenzen erwirbst und festigst. Genau hierüber können sich dann später unerwartete Perspektiven und Karrieren ergeben, weil man Leute sucht, die einerseits eine offizielle berufliche Qualifikation haben, sich aber andererseits thematisch auch in einem konkreten Branchenumfeld bewegen können. D.h. der Personaler in der IT-Branche mit entsprechender Erfahrung in IT-Themen (z.B. durch Jobs in Semesterferien erworben), hat immer einen Vorteil gegenüber demjenigen, der nur Personaler ist.

Hallo,

vielleicht hilft es Dir Dich vom groben zum feinen hin „vorzurobben“. Sprich,

  1. die Frage beantworten ob Du Studieren willst oder eine Ausbildung machen willst oder …
  2. danach grob die Richtung (evtl. auch mehrere) ausloten,
  3. danach für Dich prüfen ob Du weitere Restriktionen/Wünsche hast (Ausland, regionaler Fokus, …)
    usw. bis Du irgendwann bei konkreteren Vorstellungen ankommst.

Allem voran würde ich mich für den Nahbereich erst mal auf das Abi fokussieren denn die Bandbreite der späteren Möglichkeiten wird nicht zuletzt von der Abi-Note abhängen :slight_smile:

Ansonsten bleibt noch „Alles Gute“ zu wünschen und „Kopf hoch“, wird schon werden :thumbsup:

VG,
Max

Oh Junge… ich glaube, Du musst Dir nicht zu viel Druck machen. Ich persönlich habe „erst“ im Alter von 24 Jahren so wirklich gemerkt, wo meine Talente liegen und während meines Studiums dann freiwillig mit Praktika in die Richtung angefangen und stehe erst mit 30 im „richtigen“ Berufseinstieg. Allerdings jetzt mit meinem Traumberuf und ich freue mich richtig darauf, jetzt als Dokumentar zu arbeiten!
Mein Rat wäre, dass Du Dich selbst kennen lernst und dann den Weg einschlägst, den Dein Bauch Dir sagt. Du lebst in Deutschland und wirst auf keinen Fall verhungern! Halt Dir das vor Augen. Und vor allem: Du hast Abitur. Arbeit wirst Du immer finden.

Durch eine Vielzahl an Tätigkeiten habe ich persönlich festgestellt, was ich definitiv nicht machen möchte: Auf dem Bau arbeiten, als Kurierfahrer, Kellner und auch nicht als Offizier der Bundeswehr.

Gegenbeispiel: Ich kenne etliche Leute, die z.B. Jura studiert haben, weil es was „Solides“ ist, aber eigentlich keine Freude am Studium oder an der Arbeit als Jurist haben. Wenn Du in einem Beruf arbeitest, der Dich persönlich begeistert, fühlt es sich nicht wie Arbeit an!

Ich schlage vor, Du machst ein freiwilliges Soziales Jahr. Glaub mir, es ist nicht verschwendet und Du wirst Dich besser kennen lernen. :smile:

Dein späteres Ich wird Dir die Selbstfindungsphase danken. Gib Dir Zeit!

Hallo

Du könntest auch diese ganzen Tests durcharbeiten:
https://www3.arbeitsagentur.de/web/wcm/idc/groups/public/documents/webdatei/mdaw/mte4/~edisp/l6019022dstbai380163.pdf
Oder nur einen davon.

Viele Grüße

Wenn du dir noch nicht sicher bist, was du machen möchtest, dann würde ich dir raten villt. ein paar Praktikas zu machen. Dadurch bekommst du die Möglichkeit in die Beruf rein zu schauen für einen kurzen Zeitraum und einiges an Wissen mitzunehmen.

Gruß

Lars

Wobei allerdings gerade Jura ein Studium ist, mit dem man ein extrem breites Einsatzspektrum erwirbt. Seien es die Klassiker als Richter, Staatsanwalt, Rechtsanwalt oder in der Verwaltung, sei es die Arbeit im Unternehmen oder einem Verband, sei es die Tätigkeit in Forschung und Lehre, die Mitwirkung in der Gesetzgebung, die Arbeit als Betreuer, Nachlasspfleger, Datenschutzbeauftragter, und was es sonst noch so für spezielle Randbereiche gibt.

Gerade im Unternehmen hat man zudem auch gute Chancen im Management. Nicht wenige Managementpositionen sind mit Juristen besetzt, die den ganzen Tag alles mögliche machen, aber recht wenig von dem, was sich der Laie so unter juristischer Tätigkeit vorstellt.

Allerdings gilt bei Jura eine ganz besondere Warnung: Entweder man kann juristisch (analytisch/systematisch/strukturiert und strukturierend) denken, oder man kann es nicht. Wer nach den ersten Studienwochen merkt, dass er anders als die anderen „tickt“, sollte rechtzeitig die Reißleine ziehen. Man ist deshalb kein schlechterer/dümmerer Mensch, nur halt für diesen Weg nicht geeignet.

Das stimmt. Ich habe einen Bekannten bei dem genau dieser Fall eingetreten ist und der den Absprung aber verpasst hat und sich jetzt zum 1. Staatsexamen „quält“. Wobei quälen vielleicht der falsche Ausdruck ist, aber bereut es, nicht etwas in Richtung Physik studiert zu haben.

Da das 1. Examen nicht gerade ein Spaziergang ist, und man damit auch erst die Hälfte des Weges (Referendariat und 2. Examen haben noch ganz andere Anforderungen zu bieten) zu den interessanteren juristischen Job hinter sich hat, sollte man in so einem Fall lieber spät als zu spät aussteigen!

Ich kenne einige Leute, die es auf Biegen und Brechen versucht haben, und dann letztendlich trotz der Gnade eines irgendwie erreichten 3. Versuchs gescheitert sind. Und dann steht man in nicht mehr ganz so jugendlichem Alter mit so gut wie nichts da! Wer über das 1. Examen noch gekommen ist, darf dann bei Versicherungen tagein tagaus den selben Kleinkram machen, oder als „niedrige juristische Lebensform“ hinter den Volljuristen im Unternehmen her kehren.

Es sind wenige, die sich dann erst ganz von Jura abwenden, und noch richtig was anderes im Leben, jenseits Taxifahrer, Würstchenverkäufer, … erreichen.