Videodreh - Kamera und Zubehör?

Hallo Leute!
Wusste nich so ganz wohin mit der Frage, deswegen ist sie in dieser Rubrik gelandet.

Auf der Arbeit haben wir vor in Zukunft einige Videos in einem selbstgebauten Studio (Fläche, die zu sehen sein soll, ca 3x2 Meter) zu drehen. Videodreh ist aber so gar nicht unser Metier - wir sind in dem Bereich also alle DUMMIES. Und deswegen haben wir bezüglich der Technik einen großen Beratungsbedarf - und da das Internet unser Ding ist (Onlineredaktion, Onlinemarketing etc.), dachten wir uns, nutzen wir mal das geballte Wissen, der sich in Foren rumtummelnden User + Herr Google.

Die Kamera (Spiegelreflex, Buddy) sollte bis 600 euro Kosten und gute Videoaufnahmen fabrizieren. Außerdem bräuchten wir dann auch noch ein geeignetes Objektiv, sowie Zeugs für die Belichtung und eventuell Mikros (keine, die man selbst in der Hand halten muss). Es wird nichts „hochprofessionelles“, aber soll dennoch schon ein bisschen hermachen.

Ich wäre euch echt dankbar für Beratung und Tipps Liebe Grüße

LG

Hallo,

zunächst einmal die Gegenfrage: Warum SLR, wenn es hier primär um Video geht? Man kann auch mit dem Porsche zu IKEA fahren, mit dem Sprinter tut man sich ggf. doch etwas leichter.

Ansonsten halte ich das Budget für extrem knapp (zu knapp), wenn es um mehr als Hobby geht, und die Videos auch Visitenkarten des Unternehmens sein müssen.

Ich habe mal vor Jahren bei meiner ersten Firma so etwas als „mobiles Studio“ zum Streaming von Messeständen, … in Minimalversion aufgebaut. Damals war das noch eine Kamera mit DV-CAM Band, die als kleines Profimodell mit XLR-Anschluss für Mikro schon alleine deutlich mehr als einen Tausender (damals noch DM) kostete. Da solltest Du Dich mE mal bei seriösen Gebrauchthändlern von Profi-Ausstattung umtun.

Dazu noch ein anständiges Kamerastativ z.B. von Sachtler, dann noch einen Leuchtenkoffer (diese Komplettsets sind oft günstiger als Einzelstücke, und erlauben auch mal einen problemlosen Mobileinsatz) mit mindestens zwei Leuchten, Klappen- und Filtersatz sowie Leuchtenstativen. Da ist, selbst bei anständiger Gebrauchtware, schnell noch mal € 500,-- - € 1.000,-- weg. Und wenn Du nur zwei Ansteckmikros mit Sender und Empfänger haben willst, zu denen es dann auch noch ein Mischpult braucht, Kleinkram und Kabel, ist der nächste Tausender problemlos erreicht. Bleibt zum Schluss noch etwas Software um (auf einem hoffentlich schon vorhandenen PC) die Sachen dann zu schneiden.

Und natürlich nicht zu vergessen, wenigstens ein paar Crash-Kurse in Beleuchtung, Kameraführung und Schnitt.

Was dabei jetzt noch gar nicht berücksichtigt ist, sind Kosten für Hintergründe und Möblierung des Studios. Wenigstens die Hintergründe sollten professionell sein, nicht reflektieren, und einen echten Studio-Eindruck vermitteln.

Mit weniger würde ich nicht anfangen, wenn die Videos dann auch Außenwirkung haben sollen, und nicht auf den ersten Blick den Eindruck vermitteln sollen, dass der ganze Laden eine Bastelbude ist. Mehr ist vollkommen problemlos jederzeit versenkbar für eine zweite Kamera, zu der man dann auch noch einen Bildmischer braucht, wenn man mal etwas Live machen will, Intercom für das Team, weitere Beleuchtungstechnik, …

Gruß vom Wiz

hallo

zunächst einmal die Gegenfrage: Warum SLR, wenn es hier primär
um Video geht? Man kann auch mit dem Porsche zu IKEA fahren,
mit dem Sprinter tut man sich ggf. doch etwas leichter.

wahrscheinlich weil es genau anders herum ist —> die slr IST der sprinter.
zumal alle nachteile einer slr heute nicht mehr als solche gesehen werden oder evtl in studioumgebungen nicht so sehr ins gewicht fallen (oder leider kaum jemandem bekannt sind)

  • sie ist (deutlich) billiger.
  • der rolling-shutter-effekt hervorgerufen durch die ein-chip-technik ist kaum jemandem bekannt bzw bei studioaufnahmen zudem vom stativ veilleicht auch nicht so wichtig.
  • die möglichkeit von interlaced-video ist eh nicht mehr gewünscht - die meisten filme von firmen laufen im netz
  • 25p-ruckeln ist unbekannt oder „stylisch“
  • höhere tiefen-unschärfe
  • grössere objektiv-vielfalt

und letztlich, hey, rauschen bzw artefakte von HD bei starken kompressionen ? sieht eh NIEMAND mehr - meiner einschätzung nach weil die meisten HD-aufnahmen an rechnern zum ansehen runtergezoomt werden . . da sieht dann alles schön knackig aus.

grüße

Hallo,

ich muss gestehen, dass ich mich nie so tief mit dem Thema beschäftigt habe, und die Sache mit unserem mobilen Studio damals ist inzwischen auch schon Jahre her.

Nur Frage ich mich angesichts der ganzen Vorteile, die eine DSL angeblich gegenüber einer echten Kamera haben soll, warum dann keine einzige Fernsehanstalt, kein einziger freier Kameramann, … dann darauf setzt, sondern diese Leute alle nach wie vor auf echte Kameras setzen (und die Leute sind durchaus kostensensitiv und technischen Neuerungen nicht abgeneigt), und die Hersteller nach wie vor neue Gerätegenerationen entwickeln, produzieren, und offenbar nicht gar so schlecht verkaufen?

Natürlich habe ich auch schon von einzelnen Leuten gehört, die eine DSL zum Filmen einsetzen, damit spezielle Effekte erzielen, … und es mag ja auch sein, dass im hier gewünschten Szenario eine DSL eine valide Alternative wäre. Damit diese allerdings als grundsätzlich bessere Lösung (den Sprinter) anzusehen, fällt mir angesichts obiger Beobachtungen doch etwas schwer.

Gruß vom Wiz

hallo
und ich muss gestehen dass wir vielleicht an einigen punkten aneinander vorbei geredet haben - vielleicht habe ich auch schlicht deinen „sprinter“-„porsche“ vergleich nicht verstanden.
also ich meine dass eine slr neben einigen VOR-teilen (zb der „kino“-look durch geringere schärfentiefe) weshalb sie in speziealfällen auch sehr wohl von tv-sendern benutzt wird, dennoch im gesamten betrachtet vor allem qualitative nachteile hat.
daher nutzen tv-anstalten natürlich professionelle und teurere „video“-kameras.

meine auflistung sollte ein versuch sein ein paar dieser (manchmal) als nachteile betrachteter punkte aufzulisten.
und das mit meiner eher negativen bewertung, weil vielen die quasi nur froh sind eine billigere kamera nutzen zu können gerade diese nachteile oft nicht bewusst sind.
mit den entsprechendem wissen kann man ja damit durchaus umgehen . . .

insofern befürworte ich deinen wunsch sich „besser zu informieren“; gestehe aber gleichzeitig zu, das evtl (alle gründe zusammengenommen und alle nachteile begutachtet) DOCH auch eine slr als gut mögliche option bei rauskommen kann . .

ok ?
:wink:

grüße

Naja bevor sich hier alle die Köpfe einschlagen mit ihrem Fachgesimpel:

Wir haben uns bereits entschieden. Und es geht hier auch nur um einfache Produktreviews. Die Kamera (die Kameras) stehen einfach nur auf einem stativ und sollten quasi hammer Bilder im „Standbild“ liefern.

Wir haben das ganze nun mal mit einer Canon 600D EF-S 24mm/2,8 getestet und sind mit der Qualität/dem Bildausschnitt zufrieden. Zusätzlich haben wir auch noch eine 600D mit 18-55mm fürs reinzoomen/nähere Aufnahmen.
Wir sind begeistert von der Bildqaulität (sogar schon ohne Beleuchtung) - außerdem kenne ich mich mit der Videobearbeitung etwas aus (zwecks Arbeit mit Final Cut Pro in einem früheren Job).
Außerdem hatten wir uns kein Budget von 600 gesetzt. Das galt nur für den Kamera Body. Das gesamte Budget lag bei ca 1000-1200.

Jetzt fehlt nur noch die Beleuchtung und ein Mikrofon.
Vielleicht könnte da jemand helfen.

Es geht hier um keine super aufwendie Werbeproduktion, sondern wie gesagt um einfache Produktreviews, die aber immerhin mit einem tollen Bild und Ton überliefert werden soll.
Das Studio an sich macht auf jeden fall schon einiges her.

Hallo,

wenn sich hier die Köpfe eingeschlagen werden, sieht das anders aus :wink: Nein, wir fachsimpeln doch nur bzw. gestehen uns gegenseitig unsere etwas eingeschränkte Fachkompetenz ein.

Was Licht angeht, wie schon geschrieben mal nach einem Lichtkoffer suchen. Ebay hat da momentan so einige im Angebot, z.B. den hier: http://www.ebay.de/itm/Kobold-3-x-800-Watt-icl-Brenn…

Mikro kommt halt drauf an: Die netten kleinen Ansteckmikros gibt es extrem billig (und schlecht) mit Kabel schon für wenige Euro. Anständig und mit Funkstrecke kann man da aber auch ein Vermögen lassen. Schau mal bei Shure, AKG, Sennheiser (wäre nicht nur aus lokalpatriotischen Gründen meine Wahl). Will man im Duett vor der Kamera stehen, braucht es noch ein Mischpult dazu.

Gruß vom Wiz

Hallo,

weil es gerade so schön passt: Freitag Bilder von einer PK in den NDR-Nachrichten. Da hatte tatsächlich jemand auf einem kleinen Stativ eine DSLR aufgebaut, in deren Blitzschuh ein XLR-Adapter steckte, wie ich den damals auch an meiner kleinen Sony hatte. Darauf dann ein dickes Mikro gesteckt.

Sah ungewohnt aus, aber warum nicht. Habe dann bei Amazon gesehen, dass es sogar schon ein paar solcher Adapter zum drunter schrauben und drauf stecken auf DSLRs gibt (mit Phantomspeisung). Nicht ganz billig, aber sicherlich sinnig, wenn man die DSLR statt Video-Kamera einsetzen und einen professionellen Ton haben will.

Gruß vom Wiz