Hallo Prozessanalyst.
Es gibt verschiedenste Lösungen. Am besten klapperst du im Fachhandel alle Video- und Fotokameras nach ihren Slow-Motion Funktionen ab (im Internet oder im Laden). Sie wird meist als High-Speed Funktion bezeichnet.
Ob Canon, Nikon, Sony, Fuji, JVC oder XY draufsteht ist eigentlich nicht so wichtig. Um Prozesse zu analysieren musst du dich nicht mit ästhetischen Detail-Unterschieden verschiedener Hersteller befassen. Wichtiger ist es die Highspeed-Funktion zu verstehen und zu vergleichen.
Bezeichnet wird die Slomo in fps (frames per second). Wenn du also, wie du schreibst, drei- bis vierfache Slowmotion brauchst (bezogen auf die übliche Basis von 25 Bildern pro Sekunde hierzulande), dann reden wir von 75 bis 100 fps.
Man vertut sich aber gerne bei der benötigten Zeitlupe. Nimm also ruhig das doppelte von dem du ausgehst, also 150 bis 200 fps, dann bist du auf der sicheren Seite.
Mit den CMOS-Sensoren in den modernen Kameras/Camcordern lassen sich Slomo-Funktionen sehr gut programmieren. Daher findest du High-Speed als zur Zeit von den Herstellern angepriesenes Feature.
Aber bedenke: Um das Bild aus dem Chip schneller auslesen zu können, wird bei Slowmotion nicht mehr die ganze Sensorfläche verwendet. Faustregel: Je schneller das High-Speed (je mehr fps), desto kleiner (bzw. geringer aufgelöster) der aufgenommene Film. Meist hast du im Menü die Wahl einen Kompromiss zwischen fps und Bildauflösung zu treffen.
Als Beispiel die exilim Kamera im Link:
- 300 fps bei 512x384 Pixel
- 600 fps bei 432x192 Pixel
- 1200 fps bei nur noch 336x96 Pixel
http://de.exilim.eu/de/exilimhighspeed/exf1/video/
1200 fps klingt zwar erst mal imposant, ist aber absurd wenn dabei nur ein Film mit weniger als 100 Pixeln Höhe herauskommt. Guck mal nach den topaktuellen Kameras, weil die Hersteller zur Zeit die Highspeed Funktion als Verkaufsargument verbessern. Da du wohl 3000 Euro zur Verfügung hast, wirst du sicher ein gutes Modell finden.
Dann musst du nur noch an drei Dinge denken, die möglicherweise in dein Budget einfließen:
1.) Du brauchst viel Licht bei High-Speed, wegen der extrem kurzen Belichtungszeit.
Also draußen filmen oder Lampen einsetzen (z.B. zwei fette Baustrahler im Winkel von 45° rechts und links der Kamera, wie hier beschrieben: http://www.elmar-baumann.de/fotografie/bgtutorial/li…).
2.) Du musst das Material aus der Kamera haraus bekommen und in deinem Rechner weiterverarbeiten (vorne und hinten abschneiden, Standbilder machen, Text dazu, exportieren). Also Schnittsoftware einplanen und Kompatibilität mit dem Aufzeichnungsformat der Kamera sicherstellen.
3.) Du brauchst wahrscheinlich noch ein vernünftiges Video-Stativ, damit du deine Shots präzise einrichten kannst.
Viel Erfolg bei der Suche und bei deinen Aufnahmen.
Leeve Jrooß
—martin