Videorecorder Nordmende Spectra V 2000 sagt nichts mehr

Hallo,

mein Videorecorder Nordmende Spectra V 2000 D ist bis vorhin einwandfrei gelaufen. Ich habe ihn aus der Schrankwand geholt, da ich Videocassetten auf DVD überspielen möchte. Dabei wird hier und da ein kleiner Stoß das Gerät getroffen haben, auch stand es mal hochkant angelehnt.
Nun sagt es nach der Betätigung des Startknopfes nichts mehr. Bei ausgeschaltetem Gerät war die Uhr am Display zu sehen, jetzt auch nicht mehr. Fazit: stromlos.
Die Sicherung ist ok, im Netzteil konnte ich die Leitungen bis zur Doppelweggleichrichtung (4 Dioden) verfolgen. Am Ausgang der Gleichrichtung stehen 315V DC. Ohne Schaltplan kann ich mich hier aufgrund der unzähligen Kabelbäume nicht weiter vortasten.
Meine Fragen sind:
Kennt jemand noch dieses Gerät? Gibt es typische Fehler, z.B. nach einem Stoß?
Ich habe den Namen der Firma vergessen, die in Berlin Schaltpläne verkauft, fast alle Gerätetypen. Weiß jemand den Namen oder weiß jemand, wo ich einen Schaltplan bekommen kann?

Vielen Dank für Hilfen.
Gruß
Pauli

Hallo!

Schaltungsdienst Lange, Berlin

http://www.schaltungsdienst.de/anleitungen.html

Ich hoffe, ich trete dir nicht zu nahe, wenn ich vermute, Du bist elektrisch/elektronisch nicht so versiert, oder ?

315 V DC ( die Spitzenspannung von 230 V, soweit OK) spricht für ein Hochvoltnetzteil, wohl ein Schaltnetzteil. Es gibt also keinen großen Netztrafo.

Trotzdem viel Glück.

MfG
duck313

Hallo Duck313,

danke für Lange in Berlin !
nein, Du tritts mir nicht zu nahe, aber woher schließt Du aus meiner Frage, daß der Spectra V 2000 einen großen Netztrafo hat? Ich schrieb „Netzteil“, und das ist bekannterweise die Einheit, die das Gerät mit Strom versorgt.

viele Grüße
Pauli

Ich habe doch gerade das Gegenteil gesagt. Wegen der hohen Spannung von 315 V DC kam ich zur Ansicht, es handelt sich wohl um ein (Schalt)Netzteil ohne großen Netztrafo. Sonst hätte man deutlich niedrigere Spannungen vorgefunden( 12-30 V etwa)

Und das hatte mich wegen des Baujahrs ( 1980er-Jahre ?) gewundert.

ja, und nun müßte ich wissen, an welchen Anschlüssen der Netzteilplatine welche Spannungen an die diversen Komponenten führen, was ich hoffentlich dem Schaltbild entnehmen kann. So läßt sich die Fehlerquelle in gewissem Maße einkreisen. So ganz unbeleckt bin ich in Sachen Elektronik nicht, aber wenn über 40 Jahre Berufsleben dazwischen liegen, wo andere Schwerpunkte vorlagen, ist doch wohl eine Frage zu einem elektronischen Gerät statthaft, oder?
Morgen werde ich Lange kontaktieren.

Viele Grüße
Pauli

Die Sicherung mag ok aussehen und sich sogar durchmessen lassen. Ich habe aber bei alten Geräten mehrfach festgestellt, dass der Sicherungshalter defekt war. Und die (heile) Sichrung nur locker drinlag und keinen Kontakt mehr hatte.
Schon mal untersucht?
Ganz oft steht übrigens auf der Platine, welche Spannung wo anliegen sollte. Schon mal dort geschaut?
Und wenn gar nichts geht, ist es meistens die Hauptversorgung der Elektronik. Also die 5V-Regelung. Oder die davor, die einen Längsregler mit etwa 7V versorgt. Schon mal nach einem Längsregler gesucht?
Gruß
anf

Hallo anf,

danke für Deine Rückmeldung. Ich hatte in meiner Beschreibung die 315V DC genannt, um zu zeigen, wie weit ich die Spannungen verfolgt habe, die Sicherung oder deren Halter ist es also nicht. Da bei Lange keine Serviceunterlagen vorliegen, gehe ich nun zu Fuß weiter und werde auch die von Dir genannten Elemente untersuchen. Auch die Lötstellen werde ich reinigen und neu verlöten. Mal sehen, was daraus wird.

Gruß
Pauli

Achte vor allem auf Lötstellen an Steckkontakten und schweren Bauteilen (große Elkos, Trafos) - vor allem, wenn sie hängend eingebaut sind. Man erkennt mitunter sogar einen kleinen Ring/Furche im Zinn an der Kante des Lochs.
Viel Glück.
Gruß
anf

zunächst vielen Dank für die Hilfen. Das Löten (zunächst alte Lötung mit Litze entfernt, dann neu verlötet) hat nichts gebracht. Nun habe ich aus Ermangelung eines Schaltplans, einen Teil der Leiterplatte per Hand aufgezeichnet. Der oben gezeichnete Übertrager scheint eisenlos zu sein. Wenn mit Gleichspannung in die Schaltung gegangen wird, muß ja wohl eine Frequenz erzeugt werden, um per Trafo weitere Versorgungsspannungen zu erhalten.

Ich weiß nun nicht genau, welche Bauteile zusammen mit dem aktiven Teil STR 10006 den Oszillator bilden, diese Bauteile könnte ich dann genauer unter die Lupe nehmen. Die Dioden habe ich alle geprüft, die Elkos allerdings nicht, da sie optisch nicht auffällig aussehen. Den STR 10006 habe ich gegen ein neues Teil ausgetauscht.

Gruß
Pauli

Wo hast Du den denn her?

Anyway: ich habe (logischerweise) kein Datenblatt von dem Ding gefunden. Aber eine angeblich funktionstüchtige Ersatzschaltung:
http://www.videosistemas.com/proyectos/STR10006_Adaptacion.pdf
Vielleicht hilft das weiter?

Ich komme leider mit Deinem Schaltplan überhaupt nicht klar. Ich sehe da nur einen Ausgang für 320V, aber keinen Eingang (ich weiß, das IST eigentlich der Eingang).

Und, btw., gerade ausgetrocknete Elkos sind die größten Fehlerquellen in alten Elektronikbaugruppen.
Gruß
anf

für den STR 10006 gibt es im Internet einige Angebote, bei EBay für 3,50 Euronen das Stück. Unser Fachhändler hier am Ort hatte eine ganze Schachtel davon, Stück für 4 Euro.
Den Link zum STR 10006 bzw. seinem Ersatz kenne ich schon. Lustig ist, die Seite zu kopieren um den Text zu übersetzen. Da kommt bei mir nur Müll raus. Das einzige, was funktioniert ist, die Seite als Bildschirmkopie auszudrucken und per Scanner + OCR den Text zu separieren, danach Google-Übersetzer auf Spanisch verwenden.

In der Schaltung hatte ich, wie ich als Überschrift in der Skizze schrieb, den Teil von Netzkabel, Sicherung und Doppelweg-Gleichrichtung weggelassen, also den EINGANG. Von unten gelesen geht somit die hohe Gleichspannung in die Schaltung rein.
Ich vermute, daß diese Schaltung eine vielleicht höhere Frequenz erzeugt, damit die Primärwicklungen des oben gezeichneten Trafos speist und auf der nicht eingezeichneten Sekundärseite des Trafos mit insgesamt 8 Anschlußbeinchen diverse Versorgungsspannungen für die Baugruppen bereitstellt, das wäre dann der AUSGANG.
Wenn der Oszillator aufgrund irgendeines Bauteils nicht schwingt, ist natürlich alles ohne Funktion.

Ich weiß, daß das geschickte Darstellen eines Stromlaufplans die halbe Miete zum Verstehen der Funktion ist, mir ist das aber bislang nicht gelungen, den Oszillator in der Schaltung zu erkennen.
Gruß
Pauli
P.S. die nächsten 14 Tage bin ich nicht da.

zum Abschluß dieser Fragestellung möchte ich wenigstens noch die Lösung des Problems angeben:

nach Prüfung der Elkos, die sich im Bereich des STR 10006 befinden, hat sich C14 als der Übeltäter herausgestellt.
Nach dem Austausch des defekten Elkos läuft der Videorecorder wieder einwandfrei.

Gruß
Pauli