Also „früher“ - bevor die Rechtschreibung reformiert wurde, in Büchern zunehmend Fehler auftraten und ich in der Schweiz lebte - war ich ziemlich sicher in unserer Rechtschreibung. Inzwischen schwimme ich hier oder da durchaus mal. Wie sieht das denn hier aus?
„Basis sei seine falsche Annahme, dass Gras rot sei, auf dieser Vieles beruhe."
Dass der Satz Unfug ist, stehe hier nicht zur Debatte, es ist eine Aussage aus einem Protokoll, das ich aus nachvollziehbaren Gründen nicht wörtlich zitieren darf. Ich habe aber an der prinzipiellen Konstruktion des Satzes nichts geändert, das „auf dieser“ steht da so.
Es ist nicht mein Job, diesen missglückten Satz zu retten, ich möchte nur wissen, ob man „Vieles“ tatsächlich an dieser Stelle groß schreibt?
das kannst du halten wie du willst normalerweise wird vieles einfach klein geschrieben, es sei denn man möchte es besonders betonnen, dann darf man es groß schreiben.
Wenn es dem Schreiberling also besonders wichtig war, darf er es groß schreiben.
Wir lernten in der Volks( in D Grund~)schule (ab 1980), daß Sowas wie Vieles, Manche, Alle, Kleines, usw. wenn stellvertretend ohne Hauptwort, großgeschrieben wird, ansonsten natürlich klein.
Hallo!
ich bin der Meinung, dass man „Vieles“ in diesem Fall großschreibt. „Vieles“ ist hier substantiviert. Die Endung „es“ ist ein Indikator dafür, dass „Vieles“ subsantiviert worden ist und man es großschreiben muss
Grüße
PS
„viel“ kann ein Adverb, ein Zahlwort, aber auch ein Pronomen sein. Interessant finde ich, dass „Viel“ auch ein Substantiv sein kann. Duden listet dieses Beispiel auf: viele Wenig machen ein Viel
Sehr lustig
wie bereits in der ersten Antwort geklärt, trifft dies nicht zu, siehe Amtliches Regelwerk:
§ 58
In folgenden Fällen schreibt man Adjektive, Partizipien und Pronomen klein, obwohl sie formale Merkmale der Substantivierung aufweisen.
[…] (5) die folgenden Zahladjektive mit allen ihren Flexionsformen: viel, wenig; (der, die, das) eine, (der, die, das) andere
Beispiele: Das haben schon viele erlebt. Zum Erfolg trugen auch die vielen bei, die ohne Entgelt mitgearbeitet haben. Nach dem Brand war nur noch weniges zu gebrauchen. Sie hat das wenige, was noch da war, in eine Kiste versorgt. …
[…] E4: Wenn der Schreibende zum Ausdruck bringen will, dass das Zahladjektiv substantivisch gebraucht ist, kann er es nach § 57(1) auch großschreiben, zum Beispiel: Sie strebte etwas ganz Anderes an. Die Einen sagen dies, die Anderen das. Die Meisten stimmten seiner Meinung zu.
Wenn betont werden soll, dass das Zahladjektiv als Nomen gebraucht wird, können sie auch großgeschrieben werden (→ §58 E4):
Beispiele
Das haben mir schon Viele gesagt. Die Meisten sind mit dir einverstanden.
Die Einen sagen dies, die Anderen das. die Suche nach dem Anderen, dem Jenseitigen
So oder so – die vorher verlinkte Duden-Erklärung* hattest Du dann wohl nicht gelesen / missverstanden / nicht geglaubt – oder was veranlasste Dich trotzdem zu der Vermutung, es sei nur Großschreibung möglich?
*„Zwar werden die unbestimmten Zahladjektive ein, andere, viel, wenig in der Regel kleingeschrieben, auch wenn sie formale Merkmale der Substantivierung aufweisen, man darf sie aber auch großschreiben, wenn man das „Substantivische“ besonders betonen möchte.“
„glauben“ bedeutet u. a. für richtig / wahr / zutreffend halten; „nicht glauben“ → bezweifeln.
Wenn man nicht glaubt (also bezweifelt), dass Sprache nach bestimmten Regeln funktioniert, stelle ich es mir ziemlich schwierig vor, sich mit Linguistik befassen zu wollen.
… …
mit anderen Worten:
Falls Du den Duden-Text gelesen und auch richtig verstanden haben solltest, drückt Deine Antwort
aus, dass Du die Duden-Erklärung - warum auch immer - für nicht zutreffend/falsch hältst.
Okay! Ich gebe es auf! Man schreibt es klein und in besonderen Situationen „groß“. Unten findest du die Duden-Erklärung. Ich habe einige Stellen markiert, die ich zumindest verstanden habe.
Und nun zu @Metapher: Er schreibt „Nix ´Indikator`“. Okay! Dann benutze ich einfach, den Fachausdruck vom Duden: „Merkmale“. Seid ihr zufrieden jetzt?
Grüße
Groß- oder Kleinschreibung von „ein“, „andere“, „viel“, „wenig“
Das Eine oder Andere im Leben kommt einem ja schon mal etwas seltsam vor – zum Beispiel, dass Eine und Andere in diesem Satz großgeschrieben werden. Erfahren Sie, ob das so in Ordnung ist.
„Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen“, heißt es im „Vorspiel auf dem Theater“ zu Goethes „Faust“. Hätte Goethe in unserer aktuellen Rechtschreibung geschrieben, wäre ihm durchaus freigestellt geblieben, ob er das unbestimmte Zahladjektiv vieles/Vieles hier nun groß- oder kleinschreibt (während er beim Pronomen manchem diese Wahl nicht gehabt hätte). Zwar werden die unbestimmten Zahladjektive ein, andere, viel, wenig in der Regel kleingeschrieben, auch wenn sie formale Merkmale der Substantivierung aufweisen, man darf sie aber auch großschreiben, wenn man das „Substantivische“ besonders betonen möchte.
Das wird man vor allem dann tun, wenn der Gattungscharakter sehr im Vordergrund steht, wenn es also um die Gattung des/der Einen, des/der Anderen, des/der Vielen oder des/der Wenigen geht, wie z. B. in philosophischer Redeweise: „Sie haben es nicht, solange man nicht behauptet, dass das Wenige an dem Vielen und das Kleine an dem Großen sein Kontrarium hat“ (Aristoteles: Kategorienschrift).
Normalerweise ist allerdings die Kleinschreibung zu empfehlen: Dem/der einen oder anderen kommt das eine oder andere schon mal etwas seltsam vor.
Da all- nicht zu diesen vier Zahladjektiven zählt, wird all- stets kleingeschrieben: Eine Hoffnung für alle und jeden. Eingeladen werden alle. Ausnahme: Du bist mein Ein und Alles.
Es sind nicht wir, die hier zufriedenzustellen sind. Vielmehr ging es um Irrtümer, die du zu verbreiten versuchtest
Nochmal anders gesagt: Die Endung „-es“ ist vielmehr ein Indikator dafür, daß es sich um ein Adjektiv handel, und nicht dafür, daß es sich um ein Substantiv handelt.
Und wenn es nicht attributiv vor einem Substantiv steht, kann es substantivisch aufgefasst werden, und es kann dann (aber muß nicht) groß geschrieben werden.