Vielosophie

Hallo,

wenn jemand nach der Wirklichkeit sucht,
sich mit Gleichgesinnten austauscht, aber
denen den überlegenen Besserwisser
vorspielt, der sich grundsätzlich über alle
und alles stellt, dabei aber immer wieder
das Wissen anderer dafür benutzt.
Wobei seine zusammengeklaubten
Schulmeistereien dem Experten aber
eher wie ein durch ein Übersetzungsprogramm
erstellter Text erscheinen.

Betrügt der nun die anderen, um ihnen
etwas vorzumachen, was er nicht ist?
Wozu denn?
Oder bringt er sich nicht eher selbst um die
Möglichkeit, sein eigentliches Ansinnen,
die Wirklichkeit tatsächlich zu erkunden?

Nein, nicht aus psychologischer Sicht,
diese erscheint mir schon klar. Rein
aus philosophischer Sicht.
Hat das vielleicht einen tieferen Sinn,
der sich mir noch nicht erschlossen hat?

Gruß
Paul

Dunkel ist der Sinn des Textes…
…und noch dunkler, wen du meinst.
Gruß,
B.

Das wissen nur die Götter
Hi.

Wobei seine zusammengeklaubten
Schulmeistereien dem Experten aber
eher wie ein durch ein Übersetzungsprogramm
erstellter Text erscheinen.

Ich lehne mich mal aus dem Fenster und vermute, du sprichst von dir selbst.

Hat das vielleicht einen tieferen Sinn,
der sich mir noch nicht erschlossen hat?

Vielleicht, vielleicht auch nicht. Das hängt davon ab, wie begabt der Gute (also du) für das Philosophieren ist. Es könnte ja sein, dass aus der Raupe ein Schmetterling erwächst. Keine Ahnung. Leider sind wir hier im Philo-Brett keine amtlichen Wahrsager.

Chan

…und noch dunkler, wen du meinst.

Niemanden natürlich…
Nun gut, dann helfe ich einem Hermeneutiker
auf die Sprünge:

Kann jemand, der nicht wahrhaftig ist,
die Wirklichkeit erkennen?

Rein logisch gesehen natürlich nicht!
Wenn die Prämisse falsch ist, müssen auch
die Konklusionen falsch sein.

Gruß
P.

Hi.

Ich lehne mich mal aus dem Fenster und vermute, du sprichst
von dir selbst.

der war gut!

Leider sind wir hier im Philo-Brett keine
amtlichen Wahrsager.

Wobei man allerdings häufig den Eindruck hat,
das wäre so!

Gruß
Paul

Hallo Paul,

Kann jemand, der nicht wahrhaftig ist,
die Wirklichkeit erkennen?
Rein logisch gesehen natürlich nicht!

Nun ja,unlogisch ist nur deine Feststellung.
Wer unwahrhaftig ist, muß die Wirklichkeit (oder was ermeint das sie ist) erkennen
können.
Denk mal nach - dann kommst du selbst darauf.
Gruß VIKTOR

Hi Paul.

Ich lehne mich mal aus dem Fenster und vermute, du sprichst
von dir selbst.

der war gut!

Du beschreibst jemanden, der keinen Bezug zur Realität hat. Dann fragst du, ob dieser fähig sei, das Reale zu erkennen. Diese Fragestellung zeigt in ihrer Unlogik (da gebe ich Viktor recht), dass du der Realitätsfremdheit dieses Jemand ziemlich nahe stehst. Auch dein Stil wirkt in seiner Unverständlichkeit so künstlich wie der eines „Übersetzungsprogramms“, mit welchem du den sprachlichen Stil des Jemand vergleichst.

Da wären also schon zwei Parallelen. Dass du mit dem Jemand identisch bist, meine ich nicht, aber dass du dich auf ihn projizierst, das ist meine Vermutung.

Zu deiner Fragestellung: Dieser Jemand ist kein Sonderfall. Fast alle Menschen leben in einer Traumwelt, d.h. sie verwechseln Schein mit Sein. Lies mal über Kant, dann weißt du, was ich meine. Darüber hinaus kann keiner hier etwas Genaueres über deinen Jemand sagen, weil wir ihn nur durch das verzerrende Medium deiner Darstellung kennen.

Chan

Hi.

Darüber hinaus kann keiner hier etwas
Genaueres über deinen Jemand sagen, weil wir ihn nur durch das
verzerrende Medium deiner Darstellung kennen.

oh doch, du könntest es, wenn du nur wolltest.

Gruß
Paul

Hallo Viktor,

Wer unwahrhaftig ist, muß die Wirklichkeit (oder was ermeint
das sie ist) erkennen
können.

ich meinte die Wirklichkeit und nicht das, was du meinst
was sie ist. Niemand kennt sie, wie willst du da
behaupten, dass jemand unwahrhaftiger sie erkennen
können muß und auch noch muß!
Die Wirklichkeit hängt mit dem Begriff der
Erfahrung zusammen.

Denk mal nach - dann kommst du selbst darauf.

Ich weiß schon was du meinst, jemand der sein eigenes
Denken für wahr hält oder so ähnlich. Wenn aber jemand
schon wissentliche Falschdarstellung betreibt, um einen
bestimmten Umstand in den Augen anderer „wahr“ werden
zu lassen, obwohl er weiß, dass dieser Umstand der
Wirklichkeit nicht standhalten kann und auch nicht wird…

Oh das tue schon seit Jahrzehnten!

Gruß
Paul

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Hallo nochmals,

leider könnt ihr mich nicht verstehen.
Das liegt nicht an euch, ich überfordere euch, sorry!
Es ist wohl wie mit dem Sterben, diese Erfahrung
muss jeder allein für sich machen und doch teilen
wir sie alle.

Alles Gute euch
Paul

Hallo Paul

Wer unwahrhaftig ist, muß die Wirklichkeit (oder was ermeint
das sie ist) erkennen
können.

ich meinte die Wirklichkeit und nicht das, was du meinst
was sie ist. Niemand kennt sie, wie willst du da
behaupten, dass jemand unwahrhaftiger sie erkennen
können muß.

Begreifst du nicht ?
Persönliche Unwahrhaftigkeit ist eine negative Eigenschaft welche „Erkenntnisse“
voraussetzt egal ob objektiv gegeben oder nicht.

Die Wirklichkeit hängt mit dem Begriff der Erfahrung zusammen.

Lassen wir dies mal so stehen (auch wenn hinterfragbar) dann ist unredlich doch
nur der, welcher entgegen seiner „Erfahrung“ Aussagen macht auch wenn diese
Aussagen dann richtig wären weil die „Erkenntnisse“ falsch waren.

Denk mal nach - dann kommst du selbst darauf.

Gruß VIKTOR

Hallo Viktor,

Begreifst du nicht ?
Persönliche Unwahrhaftigkeit ist eine negative Eigenschaft
welche „Erkenntnisse“
voraussetzt egal ob objektiv gegeben oder nicht.

so meinte ich das aber nicht, ich verstehe schon
was DU meinst, das hat aber mit meiner Ausgangsfrage
nichts zu tun. Und genau das ist der neuralgische
Punkt. Wirklichkeit hat nichts mit Erkenntnis zu tun,
sondern mit Erfahrung.
Ein Beispiel:

Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Du wirst es erfahren aber nicht a priori
erkennen können oder wie siehst du hier deine
Aussage, dass der Unwahrhafte die Wirklichkeit
erkennen können muß?

Denk mal nach - dann kommst du selbst darauf.

Tjaja!

Gruß
Paul

1 Like

Hallo,

Dein gewählter Titel spricht eigentlich schon Bände.

wenn jemand nach der Wirklichkeit sucht,
sich mit Gleichgesinnten austauscht, aber
denen den überlegenen Besserwisser
vorspielt, der sich grundsätzlich über alle
und alles stellt, dabei aber immer wieder
das Wissen anderer dafür benutzt.
Wobei seine zusammengeklaubten
Schulmeistereien dem Experten aber
eher wie ein durch ein Übersetzungsprogramm
erstellter Text erscheinen.

Davon findest du hier Viele.

Betrügt der nun die anderen, um ihnen
etwas vorzumachen, was er nicht ist?

Nicht nur. Er betrügt auch sich selber.

Wozu denn?
Oder bringt er sich nicht eher selbst um die
Möglichkeit, sein eigentliches Ansinnen,
die Wirklichkeit tatsächlich zu erkunden?

Das ist sicherlich ein Argument. Wobei ich erkunden
durch erkennen ersetzen würde.
Manchmal ist es einfacher sich selbst zu belügen,
als die Wahrheit zu erkennen.

Nein, nicht aus psychologischer Sicht,
diese erscheint mir schon klar. Rein
aus philosophischer Sicht.
Hat das vielleicht einen tieferen Sinn,
der sich mir noch nicht erschlossen hat?

Gute Frage. da fische ich auch im Trüben.

Gruss
pue

Ich habe dich so verstanden, dass du dich darüber mokierst, wenn jemand sich vielerlei philosophische Gedanken irgendwelcher „Großkopfenden“ aneignet und sich dann vor anderen damit brüstet, obwohl diese Gedanken gar nicht seine eigenen sind. Ist das falsch?

Erfahrung muss einem nicht unbedingt bewusst sein, sie wird über die essenzielle Bedeutung gespeichert. Bildung ist „auch“ Erfahrung! Wie viel von dem, was ein Kind in der Schule lernt, ist ihm später davon als Erwachsener bewusst? Der bekannte deutsche Hirnforscher Professor Dr. Dr. Manfred Spitzer bringt in seinen Seminaren, die oft zu über 80 Prozent von Lehrern besucht werden, das Beispiel, seine Zuhörer sollen sich doch mal erinnern, wie viel ihnen noch von dem bewusst ist, was sie in der Schule gelernt haben. In der Regel sind das ja mindestens weit mehr als zehn Jahre. Aber die meisten Seminarbesucher können sich noch nicht mal an so viel erinnern, dass sie eine Seite voll geschrieben bekämen. Daran sieht man doch, wie wenig von den meist über zehn Jahren Schulbildung noch später bewusst präsent sind. Es wäre aber jetzt völlig falsch, daraus zu schließen, dass Schulbildung wertlos sei. Dasselbe trifft auch zu für philosophische Bildung!

Wenn du jetzt einen Philosophierenden kritisierst, weil er in einer Art Arroganz ein durch fremde Geister übernommenes Bildungsvermögen sozusagen „raushängen lässt“, um damit vor anderen scheinbar künstlich zu brillieren, müsste man zwei Dinge unterscheiden, nämlich Struktur und Substanz, wobei Letztere nicht beweisbar, sondern nur ein Konstrukt sein kann, sofern man ehrlich ist zu sich selbst bzw. man sich selbst bewusst ist. Strukturen entstehen durch Erfahrung, und die bleiben je nach Bedeutung verschieden stark oder schwach in der bewussten Erinnerung gespeichert. Aber auch die unbewusst verinnerlichten Strukturen der Erfahrung gehören dazu. Dies ist auch der Fall, wenn man sich mit Philosophie beschäftigt. Man verinnerlicht die Gedanken von „Großkopfenden“ als seine eigene Erfahrungen und sie werden Bestandteil von einem selbst. Also kann man meiner Ansicht nach auch dieses „Bildungspotential“ nicht, wie von dir beschrieben, kritisieren. Kritisierbar ist das Überlegenheitsgefühl, mit einem fremden Wissen zu protzen. Und die Unehrlichkeit gegenüber sich selbst ist da kritisierbar.
Punk-Evchen

1 Like

Hallo Paul,

Begreifst du nicht ?
Persönliche Unwahrhaftigkeit ist eine negative Eigenschaft
welche „Erkenntnisse“
voraussetzt egal ob objektiv gegeben oder nicht.

so meinte ich das aber nicht, ich verstehe schon
was DU meinst, das hat aber mit meiner Ausgangsfrage
nichts zu tun.

aber mit dieser deiner Aussage welche meine Einlassungen begründet
"Kann jemand, der nicht wahrhaftig ist,
die Wirklichkeit erkennen?
Rein logisch gesehen natürlich nicht! ".

Und genau das ist der neuralgische
Punkt. Wirklichkeit hat nichts mit Erkenntnis zu tun,
sondern mit Erfahrung.

Sag mir den prinzipiellen Unterschied zwischen Erfahrung und Erkenntnis.

Ein Beispiel:
Gibt es ein Leben nach dem Tod?
Du wirst es erfahren aber nicht a priori erkennen können

Nein, das Beispiel hinkt hier.

oder wie siehst du hier deine Aussage, dass der Unwahrhafte die Wirklichkeit
erkennen können muß?

Habe ich schon dargelegt.
Aber du mußt noch logisch belegen,(s.o) daß der Unwahrhaftige keine Wirklichkeit
erkennen kann.
Mach mal.
Gruß VIKTOR

Hallo,

Oder bringt er sich nicht eher selbst um die Möglichkeit, sein eigentliches Ansinnen, die Wirklichkeit tatsächlich zu erkunden?

Das wird so sein. Selbst verschuldet und ein wenig bedauernswert.

Hat das vielleicht einen tieferen Sinn, der sich mir noch nicht erschlossen hat?

Beratenderweise fällt mir hierzu Josef Knecht [Das Glasperlenspiel, Hesse] ein, in etwas modifizierter Form:

Aber nichts im Leben ist so beneidenswert wie das gegenseitige Verhältnis, das zugleich Schülerschaft und Lehrerschaft, Nehmen und Geben, Erobertsein und Erobern, zugleich Freundschaft und innige Arbeitsgemeinschaft ist.

Gruß
nasziv

Hi Paul

Nun gut, dann helfe ich einem Hermeneutiker
auf die Sprünge

Ich fühle mich ein bißchen erkannt :wink:

Kann jemand, der nicht wahrhaftig ist,
die Wirklichkeit erkennen?

Da ich nicht die Radikalität eines Adorno teile, der meinte, dass es kein richtiges Leben im falschen gäbe, denke ich also weniger streng: Ich unterteile die Menschen nicht in wahrhaftig und unwahrhaftig, sondern ich glaube, die Welt ist da voller Übergänge, voller Graustufen, nicht schwarz-weiß. Und dementsprechend oder auch beside of that ist die Wahrnehmung der Wirklichkeit auch nie eine totale. Selbst Buddha wird die Wirklichkeit nicht a toto erkannt haben; er hat sich ihr vielleicht nur stärker genähert als viele andere Menschen. Ähnliches trifft auf Sokrates u.a. zu.
Es grüßt dich
Branden

Rein logisch gesehen natürlich nicht!
Wenn die Prämisse falsch ist, müssen auch
die Konklusionen falsch sein.

Gruß
P.

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