Viktor Sirius 1 PC von 1984 Festplatte Defekt

Hallo,

Seit 1984 habe ich einen Viktor Sirius 1 PC. Damals waren diese PC’s

besser als die IBM’pc da der Computer eine Auflösung von 800x400 Pixeln bot. Meiner hatte noch 256kb Ram und eine 10MB Festplatte die in 2 Partitionen aufgeteilt war mit MS-DOS 1.2 (ohne Unterverzeichnisse)

Nun habe ich diesen PC alle 2-4 Jahre einmal ausprobiert. Beim letzten mal 2008 hat er auch noch funktioniert.

Heute ist leider die Festplatte nicht mehr angelaufen; der PC meckerte und wollte eine Boot Diskette, die ich nicht habe

Ich habe noch Disketten mit Programmen drauf von früher, aber keine Boot-Diskette, weil der ja eine eingebaute Festplatte hat und von dort stets das Betriebssystem geladen wurde.

Frage: Gibt es irgendwelche Tips und Tricks wie man die Platte wieder ans Rotieren bekommt ? Wie gesagt, vor 2 Jahren hat das noch geklappt. Die Festplatte beginnt nicht mehr mit dem Rotieren … Ist muxmausestill. Vor 2 Jahren hörte man noch wie die Platte sich beschleunigt hat. Jezt ertönt ein ca 5 sekunden lang anduernder sehr sehr leiser pip ton, vielleicht ein Mecker-Signal der Fesplatte dass sie ein problem hat ?

Hat jemand noch eine 5 1/4 Zoll Diskette mit einem MS-DOS Betriebssystem oder hat jemand noch einen gleichen Computer ?

Mit einer Boot Diskette könnte ich wenigstens noch ein paar Programme von früher die ich auch auf Diskette habe ausprobieren.

Hallo,

Heute ist leider die Festplatte nicht mehr angelaufen; der PC
meckerte und wollte eine Boot Diskette, die ich nicht habe

Frage: Gibt es irgendwelche Tips und Tricks wie man die Platte
wieder ans Rotieren bekommt ? Wie gesagt, vor 2 Jahren hat das
noch geklappt.

Rechner ausmachen, Festplatte herausnehmen (angeschlossen
lassen), gut in der Hand halten (waagerecht) und beim
Einschalten des Rechners leicht mit einem Hammerstiel
*waagerecht* (seitlich) an das waagerecht gehaltene
Plattengehäuse klopfen. *Nicht* oben drauf klopfen.

Grüße

CMБ

Hallo,

Rechner ausmachen, Festplatte herausnehmen (angeschlossen
lassen), gut in der Hand halten (waagerecht) und beim
Einschalten des Rechners leicht mit einem Hammerstiel
*waagerecht* (seitlich) an das waagerecht gehaltene
Plattengehäuse klopfen. *Nicht* oben drauf klopfen.

Ursache wird womöglich verhärtetes Fett in den Lagern sein.

Wenn anklopfen nicht hilft, kann man das Gehäuse aufschrauben
und die Platte manuell „anschieben“. Natürlich nicht auf die
aktive Schicht grapschen und das ganze in sauberer und möglichst
staubfreier Umgebung machen. Danach gleich wieder schließen.

Ich würde auch empfehlen, die Teile öfter mal für mindestens
einige Stunden laufen zu lassen, damit sich auch die alten
Elkos unter Spannung wieder ordentlich formatieren können.
Gruß Uwi

Hallo,

Wenn anklopfen nicht hilft, kann man das Gehäuse aufschrauben

einfacher wäre es, die Platte gleich wegzuwerfen, denn ist die Platte erst Mal geöffnet, kann man die Daten sicher abschreiben.

Gruß

S.J.

Hallo,

einfacher wäre es, die Platte gleich wegzuwerfen,

wieso nicht erst versuchen, sie mindestens nochmal für eine Sicherungskopie zu reaktivieren?

denn ist die
Platte erst Mal geöffnet, kann man die Daten sicher
abschreiben.

Ich habe schon mal eine alte MFM-Platte geöffnet und anschließend lief sie noch ein paar Monate.

Gruß
Niels

Hallo,

Ich habe schon mal eine alte MFM-Platte geöffnet und
anschließend lief sie noch ein paar Monate.

aufgrund des Bernoullischen Gesetzes vom dynamischem Auftrieb befindet sich zwischen dem Schreib-/Lesekopf und der rotierenden Plattenoberfläche ein extrem dünnes Luftpolster. Ein Staubkrümelchen auf dieser Oberfläche würde dazu führen, dass der Schreib-/Lesekopf dagegen stößt. In der Relation wäre das in etwa so, als wenn ein PKW mit voller Fahrt gegen einen Felsen rasen würde.

Zitat (Quelle http://www.hddlab.de/datenrettung/datenrettung.html):

_Eine Festplatte besteht aus einer oder mehreren rotierenden Magnetplatten, einem Antrieb, einem beweglichen Schreib-Lese-Kopf-Arm und einer Steuerelektronik mit einer Schnittstelle zur Verbindung mit dem Computer. Es ist interessant auszurechnen, dass bei einem Radius der Magnetplatten von 40mm und einer Drehgeschwindigkeit von 7200 U/min die Köpfe mit einer Geschwindigkeit von 108 km/h über die Magnetoberfläche rasen und dies bei einem Abstand von nur ca 0,2 µm. Zum Vergleich: ein Fingerabdruck hat die Höhe von 4 µm. _

Die Chance, dass eine nicht unter Reinraum Bedingungen zerlegte Platte noch funktioniert, ist daher eher als gering einzuschätzen.

Gruß

S.J.

Hallo,

Ein Staubkrümelchen auf dieser Oberfläche würde dazu führen,
dass der Schreib-/Lesekopf dagegen stößt. In der Relation wäre
das in etwa so, als wenn ein PKW mit voller Fahrt gegen einen
Felsen rasen würde.

etwas übertrieben, da das Masseverhältnis von Auto zu Felsbrocken etwas anders ist. Das Problem ist auch nicht so sehr der Zusammenprall mit dem Staubkörnchen, das überlebt der Lesekopf in der Regel. Die Probleme entstehen durch Schwingungen des Kopfes nach dem Zusammenstoß und der damit verbundenen Kollision des Kopfes mit der Plattenoberfläche. Zerstört wird nicht der Kopf durch den Anprall sondern die Magnetschicht der Platte durch die Berührung mit dem Kopf (Eben dem Headcrash). Dem Kopf macht die Landung weniger aus (schließlich muss er bei jedem Abschalten irgendwo landen).

Du weißt auch, was eine MFM-Platte ist? Die waren in den 80ern modern.
Der Lesekopf war deutlich größer als bei heutigen Platten und auch der Abstand zur Platte war größer. Deshalb hat man mit dieser Technik maximal 80MB(?) auf ein 5,25"-Laufwerk bekommen (die Spuren waren viel breiter). Dafür führte ein Staubkorn noch nicht zwingend zum sofortigen Exitus.

Naja, Du bist eben der Theoretiker, der sagt, es kann nicht funktionieren also schmeißen wir sie gleich weg. Ich bin da eher praktisch veranlagt und sage: kaputt ist sie sowieso, vielleicht komme ich wenigstens noch an die Daten ran, wegschmeißen kann ich sie dann immer noch. Zumal meine Erfahrung sagt, dass es funktionieren kann (nicht muss).

Gruß
Niels

Hallo,
Niels hat ja schon einiges dazu klar gestellt.
Es handelt sich ja um eine Platte von 1984 (oder früher) und
die waren im Gegensatz zu moderner Technik von heute quasi
„Grobschmiedearbeit“.

Nicht desto trotz habe ich das beschriebene Verfahren sogar schon
mit neuerer Laptopplatten mehrfach realisiert, die nach 2000
hergestellt wurden. Diese lief danach auch immer noch ohne
merklichen Datenverlust.
Ich habe auch zu Demozwecken normale 3,5Zoll-PC-Platten aufgeschraubt
und einige Zeit die Arbeit des Kopfes bei Zugriffen vor Schülern
demonstriert.
Das war keinesfalls so, dass gleich alles versagt. Wenn man das
unter rel. sauberen Umgebungsbed. macht, pasiert kurzfristig
erst mal gar nix.

Es ist auch so, dass feiner Staub zwar auf der Oberfläche zu
Kratzern führen kann, aber da es sich hier auch um Partikel in
der Größe von wenigen um handelt, sind auch diese Störungen nicht
so kritisch und führen lange nicht zu akuten Ausfällen, weil
die Magnetschicht einige um dick ist und die Speicherstrukturen
zumindest bei alten Platten rel. grob waren.

Das ist was ganz anderes, als der beschrieben Headcrash, bei dem
großflächig und tief Magnetmaterial abgeschürft wird.

Also nicht alles, was irgendwo geschrieben steht, für bare Münze
nehmen. Es wird auch manchmal heftig übertreiben, um Eindruck
bei Laien schinden.
Gruß Uwi

aufgrund des Bernoullischen Gesetzes vom dynamischem Auftrieb
befindet sich zwischen dem Schreib-/Lesekopf und der
rotierenden Plattenoberfläche ein extrem dünnes Luftpolster.
Ein Staubkrümelchen auf dieser Oberfläche würde dazu führen,
dass der Schreib-/Lesekopf dagegen stößt. In der Relation wäre
das in etwa so, als wenn ein PKW mit voller Fahrt gegen einen
Felsen rasen würde.

Zitat (Quelle
http://www.hddlab.de/datenrettung/datenrettung.html):

Eine Festplatte besteht aus einer oder mehreren rotierenden
Magnetplatten, einem Antrieb, einem beweglichen
Schreib-Lese-Kopf-Arm und einer Steuerelektronik mit einer
Schnittstelle zur Verbindung mit dem Computer. Es ist
interessant auszurechnen, dass bei einem Radius der
Magnetplatten von 40mm und einer Drehgeschwindigkeit von 7200
U/min die Köpfe mit einer Geschwindigkeit von 108 km/h über
die Magnetoberfläche rasen und dies bei einem Abstand von nur
ca 0,2 µm. Zum Vergleich: ein Fingerabdruck hat die Höhe von 4
µm.

Erst einmal Danke euch allen für euren Gedankenaustausch.

Die Festplatte läuft endlich wieder. PC Zerlegt und Festplatte ausgebaut.

Jetzt steht alles zerlegt auf dem Tisch und der PC läuft ohne Hammer und ohne die Platte zu zerlegen. Woran es gelegen hat kann ich nicht sagen.

Nur zur Info: Es ist eine 10 MB Festplatte die nicht vergleichbar ist mit den modernen heutigen kompakten Platten . Die Festpatte besteht zum einen aus dem verschlosenen Gehäuse in dem die rotierende Platte enthalten ist, ich vermute es ist nur eine Platte, etwa 5 Zoll, und aus 2 Platinen, die etwas größer sind. Das ganze ist übereinander Montiert mit Abstand 3 cm und bildet insgeamt einen großen durchsehbaren Kasten.
Dann gibt es noch ein Breitbandkabel mit 50 Adern, das mit der Controllerplatine verbunden ist. Diese ist vollbestückt mit IC’s und 24x16 cm groß.