Privatisierung:
Die Wasserversorgung wird entweder von
* einem kommunalen Unternehmen (also einem Betrieb im Eigentum der Gemeinde) oder
* einer Wassergenossenschaft (also einem Betrieb, der den Genossenschaftern gehört - das können 10 oder auch 1000 Privatpersonen sein, es können aber auch die Gemeinde, der Abfallwirtschaftsverband und andere Gemeindebetriebe die Genossenschafter sein - dazu bitte über Genossenschaften informieren/googeln) oder
* einem privaten Unternehmen (also „Fitzi Huber GmbH“ oder „Wir-wollen-mit-Wasser-hohe-Gewinne-erzielen AG“)
durchgeführt.
Privatisierungen betreffen meist die im Gemeinde-Eigentum befindlichen Wasserversorgungen bzw. jener Betriebe, die bisher der Gemeinde gehört haben.
Der Vorteil einer Privatisierung für die Gemeinde ist, dass aus dem Verkauf Geld in die Kassa kommt. Angesichts der maroden/leeren Gemeindekassen, weil die Gemeinden ja vom Kindergarten/der Volksschule etc. über den Straßenbau, Wohnraumschaffung, Kanalisation und Abwasserentsorgung, Vereinswesen und vieles mehr viele Ausgaben hat, die immer mehr Geld kosten (fragen Sie doch am besten einfach mal direkt bei Ihrer Gemeinde nach, wofür in Ihrer Gemeinde wieviel Geld ausgegeben wird; lassen Sie sich das erklären, man wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit gerne Zeit für Sie nehmen, andernfalls haben Sie ein Anrecht auf diese Informationen aus Ihrer Heimatgemeinde/-stadt).
Im Gegenzug für den Verkauf der Wasserversorgung an - meist Konzerne - wird (zumindest was die bisherigen Erfahrungen in z.B. Paris oder auch Berlin und ganz besonders England unter der Regierung Margret Thatcher betrifft) das Wasser teurer, die Wasserqualität schlechter, weil auch die Leitungen nicht mehr entsprechend instand gehalten werden, wodurch Keime auch nach den Wasserdesinfektionsanlagen ins Wasser kommen können oder viel Wasser am Transport zu den Verbrauchern verloren geht, wobei diesen Verlust natürlich wieder die Verbraucher zu zahlen haben, weil ja kein privates Unternehmen Kosten für etwas haben will, wo auf der anderen Seite keine Einnahmen stehen).
Wasserversorgung ist mit der Verteilung von Wasser verbunden. Die Instandhaltung der Leitungen ist auch kostenintensiv.
Die Wasserversorgung selbst ist in den meisten Fällen für die Gemeinden ein Einkommensbringer, mit der andere Ausgaben der Gemeinde (z.B. die Abwasserentsorgung) oftmals mitfinanziert werden (ich weise darauf hin, dass ich von „oft“ schreibe und nicht von „immer“).
Zusammengefasst:
Der Verkauf der Wasserversorgung und damit eine sogenannte „Privatisierung“ bringt schnell Geld in die Gemeindekassa, aber langfristig oft gravierende Nachteile für die Verbraucher, weil die Wasserqualität oft sinkt und die Wasserpreise oft steigen.
Zusätzlich bedeutet es die Abhängigkeit von einem Konzern.
Wer
- das Wasser,
- die Nahrungsmittel und
- die Energie
eines Landes kontrolliert, hat die Bevölkerung in der Hand und kann - im schlimmsten Fall des Falles - alles mit der politischen Führung und den Menschen in diesem Land machen, kann sie ruhig halten, könnte Stoffe ins Wasser geben, um Menschen zusätzlich ruhig zu halten (die Nazis hatten z.B. mit Aluminium-Beigaben ins Trinkwasser experimentiert, weil damit das Gehirn - salopp gesagt - künstlich dumm wird und dieses Regime wollte alles andere als mündige, engagierte, wissbegierige, gegebenenfalls wehrhafte Bürgerinnen und Bürger).
Die Beschreibung Ihrer Frage hat nichts mit dem Titel zu tun. Virtuelles Wasser ist jenes Wasser, das für die Produktion von Gütern (alle Arten von Gerätschaften (also Handy, Produktionsanlagen, Autos) bis hin zu Verbrauchartikeln wie z.B. Bekleidung aus Baumwolle (z.B. T-Shirts) oder auch für die Produktion von Nahrungsmitteln (z.B. Fleisch, Obst und Gemüse) verwendet wird.
Ein Beispiel:
Für die Produktion von Fleisch, braucht es Soja als Futtermittel. Weil immer mehr Fleisch gegessen wird, gibt es einen steigenden Bedarf am Futtermittel Soja. Für die Produktion von Soja werden Urwaldflächen gerodet. Somit gehen für das Weltklima unersetzbar wertvolle Wälder verloren, die die „Lunge der Welt sind“. Für die Produktion von Soja braucht es riesige Mengen an Wasser; dieses Wasser wird oft nur in oberirdischen Kanälen zu den Ackerflächen geleitet, weil das die billigste Form ist, wodurch aber auch viel Wasser verdunstet. Die Verdunstung von Wasser (und Eis an den Polkappen oder im Gebirge bei den Gletschern), kommt auch deshalb zu einer Veränderung der Windströmungen und somit auch deshalb zu mehr Klimakatastrophen in Form von Tornados oder Überschwemmungen.
Würde man unterirdische Kanäle oder gar eine „Bewässerung von unten über unterirdisch verlegte Leitungen“ durchführen, würde weniger Wasser verdunsten, somit weniger Wasser benötigt.
Damit die Pflanzen gut wachsen und vor Schädlingen geschützt werden, werden Düngemittel und Pestizide eingesetzt.
Weil es natürlich auch regnet, werden die Nährstoffe des Urwaldbodens ausgeschwemmt, wodurch relativ bald mehr künstliche Nährstoffe, also mehr Dünger und auch mehr Pestizide zur Stärkung der Abwehrkräfte der oftmals Gen-Pflanzen, eingesetzt werden müssen, um die Ernteerträge in gleich hohen Mengen aufrecht zu erhalten (oder sogar zu steigern). Diese Düngemittel und Pestizide gelangen in den Boden und werden von dort ins Grundwasser ausgeschwemmt. Grundwasser dient vielen Menschen als Trinkwasser.
Diese werden dadurch krank, wie das Beispiel der zu Frankreich gehörenden Insel „Reunion“ (bei Madagaskar östlich von Afrika) und den dortigen Bananenanbau in Plantagenform zeigt.
Wenn man das im Zusammenhang betrachet, hat der Fleischkonsum jedes Einzelnen eine direkte Auswirkung auf das Weltklima.
Zum Thema „virtuelles Wasser“ zurück:
Für die Produktion des Futtermittels Soja wird Wasser benötigt. Die Tiere benötigen Wasser zum Trinken. Zur Reinigung der Ställe wird Wasser verwendet. Im Schlachthof wird Wasser verwendet und und und.
Wenn man sich so alle Arbeitsschritte anschaut und alle Dinge, die nötig sind, damit ein Rind, ein Schwein zur Schlachtreife kommt, dann wird viel Wasser benötigt.
Im Klartext:
Um 1 kg Rindfleisch zu produzieren, müssen so insgesamt ca. 12.000 (!!) Liter Wasser eingesetzt werden.
Baumwolle ist ebenfalls sehr Wasser-intensiv. Auch in der Baumwollproduktion werden Unmengen an Giften eingesetzt, die für die Menschen in den Baumwollfarmen vielfach mit schweren Krankheiten enden. Aber weil diese Menschen keine andere Möglichkeit haben, Geld zu verdienen, arbeiten sie sich buchstäblich zu Tode. Viele werden nicht mal 50 Jahre alt. Und weil es keine Krankenversicherung oder Pensionsvorsorge etc. gibt, „produzieren“ sie halt viele Kinder (wobei von diesen vielen Kindern eh viele das Erwachsenenalter gar nicht erreichen), um dann Menschen zu haben, die sie versorgen, wenn sie selbst nicht mehr aktiv für ihre tägliche Nahrung arbeiten können.
Für 1 einziges Baumwoll-T-Shirt werden ca. 10.000 Liter Wasser benötigt.
Weil dieses Wasser zur Produktion von Gütern verwendet wird und wir es nicht in flüssiger Form sehen, spricht man von sogenanntem „virtuellem“ (also „unsichtbarem“) Wasser.
Ob es wo Wasserproblematiken gibt?
Ja, jeden heissen Sommer in einigen Gemeinden auch in Deutschland, Österreich. In Griechenland, Mallorca, Spanien, Italien etc. sowieso.
Wasserprobleme mit einer schlechten Wasserqualität gibt es in der Ukraine ebenso wie in z.B. Mexiko; auch aufgrund der vielfach erfolgten Privatisierung der Trinkwasserversorgung wie z.B. in Mexiko geschehen.
Der Krieg in Israel rund um die Golan-Höhen ist ein reiner Krieg um Wasser, weil der Goland DIE einzige Quelle für Wasser in diesem Gebiet ist. Die Frage dabei ist eben, wer (also welches Land) bekommt von diesem Wasser wieviel?
Wasserproblematiken gibt es auch schon heute in vielen Metropolen der Welt, in allen Megastädten der Welt, besonders in jenen in Afrika und Asien. In Singapur z.B. wird das Abwasser zu „trinkbarem Wasser“ aufbereitet, um nur irgendwie die Chance zu haben, den Wasserbedard der wachsenden Stadt zu decken.
In Deutschland wird in vielen Gebieten ebenfalls das Wasser aus den Kläranlagen großflächig verregnet und als Grundwasser wieder zur Verfügung gestellt.
Weil Österreich ein Land ist mit vielen Bergen und somit bestes Trinkwasser, haben es große Konzerne unter Mithilfe der EU schon längst auf diese hochwertigen Wasserressourcen abgesehen.
In vielen Ländern der Erde kann man das Leitungswasser nicht (mehr) trinken. Dafür gibt es sogenanntes „bottled water“, also Wasser in Flaschen und Kanistern. In Mexiko z.B. weiß ich, dass eine Familie circa 25 % des monatlichen Einkommens für „abgefülltes Trinkwasser“ ausgeben muss, weil sie sonst gar kein gutes Wasser hätten, sondern nur Wasser, das sie krank machen würde (krank machen, weil im Leitungswasser Krankheitserreger sind bzw. sein können, das z.B. Durchfall verursachen kann (z.B. enterokokken, e-coli oder auch Noroviren) und Durchfall kann durchaus tödlich enden, weil der Körper Stück für Stück austrocknet).
Das Geschäft mit dem „bottled water“ ist ein ganz heisses Eisen in Ägypten oder in anderen afrikanischen Ländern, weil es ein riesen Geschäft ist. Das ist auch der Grund, warum Lebensmittelkonzerne immer wieder in die Schlagzeilen kommen, weil man ihnen vorwirft, Quellen aufzukaufen, um Wasser dann teuer zu verkaufen an jene Menschen, die eh nichts haben und die für sich selbst oder auch die Ernährung ihrer Kinder auf dieses Wasser ja angewiesen sind (z.B. geben Mütter in Afrika ihren Kindern Trockenmilch, weil die haltbar ist - aber damit die trinkbar ist, braucht man Wasser - damit die Kinder aber nicht durch das Wasser krank werden, braucht man gutes und vor allem keimfreies Wasser).
Andere Wasserproblematiken gibt es dort, wo intensiv Bergbau betrieben wird oder wurde. In Europa z.B. in der Ostukraine. Das Wasser dort im Boden hat oft dermaßen hohe Mengen an Schadstoffen, dass es nur über Tankwägen von weit her gebracht werden kann. Weil viele Familien ihre Kinder nicht (mehr) ernähren können, geben sie sie oft in Kinderheime. Oder: Auch heute noch werden Kinder geboren, die durch die Tschernobyl-Katastrophe behindert sind. Therapien sind oft sehr teuer und von den Eltern nicht finanzierbar und müssen deshalb in staatliche Einrichtungen „abgegeben werden“, nur damit diese Kinder zumindest ein Heim haben und was zu Essen bekommen, oder diese Kinder sind tagsüber in diesen Betreuungseinrichtungen, damit die Eltern arbeiten können (sofern es überhaupt Arbeit gibt) oder damit die Kinder zumindest dort Essen bekommen. Diese staatlichen Einrichtungen bekommen zunehmend weniger Geld und müssen deshalb mit Spenden aus Westeuropa finanziert werden. Diese Einrichtungen brauchen aber natürlich auch Trinkwasser. Anlagen, damit das Wasser aus dem Wasserhahn keine krankmachenden Keime enthält oder frei von Schadstoffen ist, werden vielfach von Hilfsorganisationen finanziert, weil diese Heime ansonsten nur krankmachendes Wasser für die Kinder (und Betreuerinnen und Betreuer) hätte.
Für alle, die diese doch jetzt sehr umfangreich gewordene Info lesen:
Bitte einfach schlau machen und mehr googeln, viel lesen, geduldig sein mit sich selbst.
Ein bisschen Englisch ist auch hilfreich, weile viele Infos auch auf den Seiten der UNO-Organisationen zu finden sind.
Und - ganz besonders hilfreich - ist: Darüber nachdenken, was man liest. Lieber nochmal und nochmal lesen, anstatt schnell-schnell drüber zu lesen.
Wer dann noch seinen Hausverstand einsetzt, wird viele Dinge erkennen, zu deren Erfassung/Erkenntnis man absolut kein Studium haben oder wozu man kein Experte sein muss.
Ich hoffe, damit die Frage ausreichend beantwortet zu haben und bitte um Rückmeldung (auch, um zu erkennen, ob „man“ sich die Mühe gemacht hat, zu lesen).