Visitenkarten auf Auslandsreisen

Hallo!

Ich bin etwas verzweifelt. Ich schreibe eine Hausarbeit, dabei geht es u.a. um Fettnäpfe, die man im internationalen Handel so treffen kann. Ich wollte damit beginnen, dass schon bei der Begrüßung viel schief gehen kann. Mit dem Thema Gesten und Begrüßungsrituale bin ich schon durch. Aber dann wollte ich auf den Austausch von Visitenkarten eingehen. Und da wird es kniffelig und meine Recherchelage dünn.

Wie sieht das in Asien und im nahen Osten mit Visitenkarten aus? Also in Asien sind sie sehr wichtig. Das habe ich gefunden. Über die Frage, wer wem zuerst die Visitenkarte überreicht gibt es leider sehr unterschiedliche Aussagen. Nach eingehender Auseinandersetzung mit der japanischen Kultur, habe ich mich darauf festgelegt, dass der Ranghöhere bzw. der Gastgeber mit der Visitenkartentauscherei beginnt.

Aber ist das in allen asiatischen Ländern gleich oder gibt es da regionale Unterschiede?

Und über den nahen Osten habe ich gar nichts gefunden. Oder Südamerika. Wobei ich bei letzterem eher nicht von Problemen dieser Art ausgehe.

Ich habe keine Idee mehr, wie ich das alles in Erfahrung bringen kann. Kann mir jemand weiter helfen? Am Besten wären Informationsquellen oder eben auch Recherchetipps. Mir fällt nämlich nichts mehr ein.

Ich danke Euch schon mal fürs Lesen.

Viele Grüße,
Blauzahn

Moin,

Ich habe keine Idee mehr, wie ich das alles in Erfahrung
bringen kann.

für solche Sachen sind Botschaften und/oder Kulturinstitute eine gute Quelle.

Ev. auch Uniinstitute, die die Sprachen und Kulturen der entsprechenden Länder lehren.

Oder Vereine, in denen sich diverse Landsleute zusammengeschlossen haben (Adressen ev. wiederum qua Botschaft).

Gandalf

Hi,

in China werden bei geschäftlichen Terminen zuerst die Vistenkarten ausgetauscht. Wer anfängt ist eigentlich egal. Üblicherweise aber der „Besucher“. Die Chinesen sind da ziemlich entspannt. Die Karten hat man generell nicht im Portemonnaie welches man sich aus der Gesässtasche pult, sondern in einem Kartenhalter in der Hemdtasche (oder in der Aktentasche etc.). Die Karte wird üblicherweise mit beiden Händen übergeben und, kann, muss aber nicht, mit der chin. Seite falls man eine Karte auf Deutsch/Englisch und Chinesisch hat (wer viel in China ist wird sowas haben). Dann kommt der wichtigste Teil, dass man die Karte für ca. 10 Sekunden „studiert“ und small Talk hält. Du kannst dann fragen „Ah, sie sind also der der alle Entscheidungen für den Bereich xy trifft…“ Der Chinese könnte fragen „Ihr Büro ist in Heidelberg? SEHR schöne Stadt“. So in der Art. Einfach nur als Ausdruck dass man sich mit seinem Gegenüber auseinandersetzt und nicht wie in Deutschland die Karte gleich wegstecken am liebsten ohne sie überhaupt gelesen zu haben. Wenn man sich dann an den Konferenztisch setzt, legt man die Karten die man gerade bekommen hat vor/neben sich auf den Tisch und steckt sie erst am Ende des Meetings ein. Notizen auf die Karten machen ist tabu! Der Profi sortiert die Karten vor sich nach Rangfolge, Boss oben und die Untergeben darunter, und sammelt auch hierfür Punkte vom Gesprächspartner.

Im privaten spielen Vistenkarten in China quasi keine Rolle. Hier ist es eher peinlich wenn man z.B. zu einer Gruppe Chinesen beim Essen stösst und jedem seine Karte überreicht. Das hat schnell den Beigeschmack „was will der denn jetzt“? Hier sollte man einfach warten bis man gefragt wird ob man eine Karte dabei hat. Ist ja bei uns auch nicht anders. Man geht ja auch nicht zu einer Party und gibt jedem erstmal seine Karte.

Eigentlich läuft es in der ganz Asien so ab. In Japan etwas strukturierter, mit Verneigung und so, und in Thailand etwas lockerer. Visitenkarten sind aber generell extrem wichtig und ich rate jedem der geschäftlich Richtung Asien muss: Die Anzahl Visitenkaten von denen man meint dass sie reichen nehmen und dann nochmal das Doppelte dazu.

Gruss
K

Hallo
bei Chinesen habe ich es erlebt, dass die Einem einen Firmenstempel, statt einer Visitenkarte in eine Art Besuchsbuch, in dem man sich selbst dann Notizen macht, drücken.

Das war allerdings noch vor der Zeit, bevor man ein Notebook dabei hatte, um sich ggfls. Ergebnisse festhalten, oder Präsentationen laufen lassen zu können…
Gruss
Hummel

Hi,

hört sich an als wenn Mao da noch gelebt hat :wink: Habe ich nie so erlebt und höre ich zum allerersten Mal obwohl ich seit vielen Jahren regelmässig dort bin.

Gruss
K

Hi,

Hai!

Der Profi sortiert die Karten vor sich nach
Rangfolge, Boss oben und die Untergeben darunter, und sammelt
auch hierfür Punkte vom Gesprächspartner.

Ich kenne es auch so das die Karten so hingelegt werden wie am
Tisch gesessen wird. Das hat den Vorteil, das ich jeden immer mit
Namen anreden kann und nicht grüberln muß wer gerade geredet hat.

Plem

Hi,

klar…ich habe es meist mit unter 5 Personen zu tun. Das ist übersichtlich. Bei ganzen Delegationen macht das natürlich Eindruck wenn man jeden persönlich ansprechen kann und daher macht Dein Tip viel Sinn!

Gruss
K