Viskosität und Molekülabstand bei LEINÖL + TUNGÖL

Wie in meinem anderen Beitrag geschrieben imprägniere/tränke ich Holzgegenstände in Öl, um sie möglichst wiederstandsfähig zu machen gegen Fäulniss und Wasser z.B. Holzlöffel im nassen"Dauerbetrieb"

Als bester natürlicher Holzschutz kommen für mich Lackleinöl und Tungöl in Frage.
Das Lackleinöl ist dünnflüssig wie Wasser und zieht schnell ins Holz ein.
Das Tungöl dickflüssig wie Honig und zieht langsamer ins Holz ein, gewährt dafür aber diversen Studien zufolge doppelt so guten Feuchtigkeits- und Fäulnisschutz fürs Holz als Leinöl.
Beide Öle polymerisieren mit Sauerstoff und verfestigen sich.

Überlegung:
Für bestmöglichen Holzschutz müssen nach meiner Logik (als Chemie - Laie) soviele Ölmoleküle wie möglich ins Holz gebracht werden.

1 Frage: Ob das Öl im ganzen Werkstück überhaupt mal irgendwann komplett durchpolymerisiert ist?
Oder tiefer ins Holz kein Sauerstoff vordringt und das Öl im Inneren ewig flüssig bleibt.

2 Frage: Beim niedrigviskosen Leinöl ist der Molekülabstand viel größer als beim Tungöl.
Wieso? Was ist da zwischen den Molekülen? Nichts? Es wirken also nur molekulare Kräfte, dass die Tungölmoleküle einfach näher zusammenrücken?
Das würde nämlich erklären, warum mit Tungöl imprägniertes Holz dopelt so hohe Feuchtigkeitswiederstandskraft haben soll als mit Leinöl imprägniertes Holz. Weil die Moleküle näher zusammen sind und somit mehr Ölmoleküle ins Holz gehen. Logisch!
Daher verdünnt man Lein- und Tungöl auch am besten nicht (z.B: mit Terpentin) sondern erhitzt es lieber wärend das Holz darin liegt.
Ist das also besser?
daher meine
3 Frage: Durch „Erhitzen“ UND „Verdünnen mit Lösungsmittel“ verniedrigt sich die Viskosität, worauf das Öl besser eindringt.
Bei beiden Verfahren senkt sich die Viskosität/verbessert sich also das Eindringverhalten.
Ist aber in beiden Fällen (bei ungefähr gleicher erzielter Niedrigviskosität) der Ölmolekülabstand gleich, so dass ich gleich viele Moleküle ins Holz bekomme also ist es wurscht, welches Verfahren ich anwende?
Terpentin setzt sich ja ausdrücklich zwischen die Ölmoleküle und verdunstet später wieder, dadurch kommt ja verdünntes Öl, also weniger Ölmoleküle ins Holz. Beim erhitzen kriege ich also mehr Öl rein?

Die ganze tiefe Beschäftigung mit dem Thema hier ganz einfach um die Frage zu beantworten, über die sich
angeblich Fachleute seit Jahrhunderten streiten.
Was ist der effektivste natürliche Holzschutz?
Wie erreiche ich maximale Wasser und Fäulnisswiederstandskraft?

Von daher auch gleich die
4 Frage: Wäre Harz (ich habe Kolophonium hier) nicht die beste Variante der Imprägnierung? Auch natürlich der einfachen Oberflächenversiegelung?
Nur wie bekomme ich es hinein?
Durch verdünnen mit Lösungsmittel z.B. kann ich eine ähnlich zähflüssige Suppe anrühren, die die Viskosität von Tungöl aufweist.
Wenn das Tungöl und mein angerührtes Kolophonium nun gleiche Viskosität haben, welche der beiden Lösungen besitzt nun mehr
schützende Möleküle, d.h. Ölmolküle bzw Kolophoniummoleküle, die übrigbleiben nach Verdunstung des Lösungsmittels ?


Ich habe mit einem Fachmann gesprochen für Holzöle und Lacke.
Auch er wusste die Antwort nicht.

Hallo

Ich muss zunächst einmal sagen, das ich kein Berufschemiker oder Lackierer oder dgl. bin.

Du schreibst wirklich einen große Haufen… wie nennt man sowas?
Fleißanzeige vielleicht, Spekulationen zum Teil.

Von einem Begriff kannst Du Dich gleich trennen: „Molekülabstand“.
Der ist immer null bzw. variiert zufällig. Ich habe auch noch nie gehört, das man da was dran drehen kann.

Andere Begriffe sind brauchbarer:
Tungöl, Leinöl, Imprägnieren, Tränken, Kolophonium, Holz.

Erst einmal: Für eine Lackierung wird am besten erst einmal verdünnt lackiert, das tränkt besser und verbindet somit eine erste Lackschicht etwas besser.
Es gibt langsam und schnell trocknende Lösungsmittel, die langsameren geben stabileren Lack. Glaub ich zumindest.
Terpentin hat auch etwas antiseptische Eigenschaften.
Für Lebensmittelkontakt würde man wahrscheinlich auf die meisten Lösungsmittel lieber verzichten. Einzelne Lösungsmittel sind ungiftig oder reizen nicht.

Ist das Holz feucht, dringt überhaupt nichts ein. Öl wird abgestoßen.

Stoffgemische, Lösungen: Beim Durchdringen durchs Holz werden die einzelnen Stoffe leicht getrennt, wie bei einer Chromatographie.

Tungöl im Vergleich zum Leinöl:
Das diese Öle einen Unterschied in der Viskosität haben, war mir nicht bekannt. Entscheident ist der Anteil bestimmter ungesättigter Fettsäuren, der einen unterschiedlichen Polimerisationsgrad erlaubt.
Die besser polimerisierte weil ungesättigtere Fettsäure ist vermutungsgemäß haltbarer und fester.

Man sollte einmal schauen, was Farbhersteller alles anbieten.
Es gibt spezielle Öle, die tief einziehen und durchgehend polymerisieren(Bootslacke).
Ob das Tungöl oder Mischungen sind, kann ich leider nicht sagen.

Bei einfachem Leinöl oder etwas selbstgemischtem ist damit zu rechnen, das Öl einzieht, aber von einer dichten getrockneten Lackschicht umschlossen wird, und innen keine Polymerisation durch Luftsauerstoff mehr stattfinden kann. Das Öl fängt dann im Extremfall an zu schimmeln.

Man kann einmal nach Zusätzen zu Lacken und wie sie verwendet werden schauen.
Dazu gehört das Kolophonium und zum Beispiel auch Hydrophobiermittel(z.B. Aluminiumstearat).
Metallsalze, z.B. cobaltorganische Salze werden in geringen Mengen zu käuflichen Lacken zur besseren Trocknung beigemischt.

Das Kolophonium zähle ich zu den Füll- und Stellmitteln und erlaubte früher dicke glasige Lackschichten auf Geigen z.B…

Eine gute ungiftige Konservierung von Holz kann eine Hochdruckimprägnierung sein, das hat dann aber nichts mit Lackölen zu tun.

Einen Holzlöffel in der Küche würde man am besten naturbelassen und unlackiert normal waschen und ins kochende Wasser geben(oder Spülmaschine).

Eine hohe Viskosität von Lackölen kann von einer Vorpolymerisierung herrühren, muss also nicht eine ursprüngliche Eigenschaft sein.

Ein grundsätzliches Problem:
Kann Holz innen feucht werden, wird es unbehandelt mit einer Lackschicht nur schneller faulen als ohne Lackschicht.
Grund sind der fehlende Luftsauerstoff und die fehlende Trocknungsmöglichkeit.

Im Außenbereich halte ich eine Konservierung mit einem Holzschutzmittel vor einer Lackschicht oder lieber gleich ein fertiges käufliches System für angebracht.

MfG
Matthias

Hey!

Von einem Begriff kannst Du Dich gleich trennen:
„Molekülabstand“.
Der ist immer null bzw. variiert zufällig. Ich habe auch noch
nie gehört, das man da was dran drehen kann.

Mit dem Zeug zur Imprägnierung kenn ich mich nicht so aus, aber zu dieser Behauptung hab ich einen Einwand:
Der Molekülabstand ist doch der (gemittelte) Abstand der einzelnen Moleküle zueinander. Durch z.B. eine Temperaturerhöhung bringt man die Teilchen zum Schwingen, erhöht die Bindungslänge und somit auch den Molekülabstand. Und wenn man sich nur auf eine Molekülart (hier z.B. Leinöl) bezieht, erhöht man durch Verdünnen ja auch den Abstand der einzelnen Moleküle zueinander, da ja einfach im gleichen Volumen bei stärkerer Verdünnung weniger (Leinöl-)Moleküle vorkommen.

Was das für einen Einfluss auf die Imprägnierwirkung hat, weiß ich aber nicht.

Gruß,
ZombieChe

Also.
Ich suche kein gutes Öl, ich habe schon welche von einem Fachmann dem ich vertraue.
Lackleinöl un Tungöl. Und ich möchte die Sachen damit tränken, imprägnieren. Weil auf die Oberfläche gebracht wir das Öl oft weggesogen und es bleibt nicht mehr genug um die Poren ausreichend zu verschliessen. Und für teilweise dauernass soll es schon entsprechend wiederstandsfähig sein.

  1. wie ZombieChe schreibt sind in verdünntem Öl weniger Moleküle pro Volumen vorhanden. Daher verdünne ich nicht für maximale Schutzwirkung, sondern erwärme.

2)Meine Sachen sind durchgetrocknet. Ich werfe sie dann ins Ölbad, was ich in die Sonnenhitze stelle oder ein Teelicht drunter. So bleibt das warm bis heiß - mehrere Tage bis Wochen, bis alles vollgesogen ist. Einen besseren Schutz kann man nicht erreichen.

  1. Mich interessiert erst mal wieso das Leinöl so dünnflüssig ist.
    Es ist kein Standardleinöl sondern Lackleinöl, d.h. höhere Qualität, da gefiltert, entschleimt, gebleicht und entsäuert. Alle für den Geschmack zum Salat wünschenswerten Stoffe die Öle so haben, sind für den Holzschutz störend, können Schimmel verursachen und daher rausgefiltert. Zurück bleibt das reine Öl. Daher ist es so wasserdünn, was mich skeptisch machte. Ein Öl mit Viskosität wie Wasser - kann das gute Schutzwirkung haben? Ja sagt der Fachmann, denn ich kenne. Es wäre das beste. Und er will nicht verkaufen, sondern unterhält sich gern Stunden am Telefon. Er kennt sich einfach nur excellent damit aus.
    Deswegen geht es mir hier garnicht darum, sondern ich will das Prinzip verstehen. Was die beste Schutzwirkung hat, kann er mir nämlich auch nicht sagen.
    Wieso ist das Tungöl (das ist unbehandelt!) so dick, das Leinöl so dünn.

Ist das Tungöl so dickflüssig weil die Molekülkräfte hier stärker sind als beim Leinöl? Ja oder?
Das ist erstmal meine Frage!

Sind gleichviele Ölmöleküle pro gleichem Volumen vorhanden wie beim Leinöl? Wenn ja, wieso hat das zähflüssige Tungöl dann eine doppelt so gute Wasserschutz Wirkung im Holz?

Hallo,

beim Leinöl? Wenn ja, wieso hat das zähflüssige Tungöl dann
eine doppelt so gute Wasserschutz Wirkung im Holz?

ich möchte fragen, mit welcher Methode prüfst du die von dir in der Produktion erzielte „Wasserschutz Wirkung im Holz“?

Gruß

pure_mind

Ich prüfe nix.
Habe das nur gelesen, mehrfach im Internet.

Ich prüfe nix.
Habe das nur gelesen, mehrfach im Internet.

Für deine Entscheidung, welches Öl du nimmst, ist eine eigene Prüfung des Ergebnisses doch entscheidend.
Eventuelle Beschwerden von Kunden kann man nicht mit Hilfe von Geschreibsel im Internet beantworten.

Gruß

pure_mind