weiß jmd. ob der lateinische spruch vita motu constat so korrekt ist
es soll heißen das leben besteht in der bewegung, allerdings finde ich diese übersetzung nicht
La vita è nel movimento.
Google behauptet, deine Worte seien Korsisch. Er übersetzt sie mit: Lebensmotu festgestellt.
Ich kann es zwar nicht, aber das sieht mir eher nach Italienisch aus, nicht Latein.
Hallo,
ich finde das bei Schopenhauer (Aphorismen zur Lebensweisheit, 1913, Kapitel V. B) als lateinische Wiedergabe eines griechischen Zitats von Aristoteles: https://www.gutenberg.org/files/47406/47406-h/47406-h.htm am Anfang von 17:
„17. Ὁ βιος ἐν τῃ κινησει ἐστι ( vita motu constat ) sagt Aristoteles, mit offenbarem Recht: und wie demnach unser physisches Leben nur in und durch eine unaufhörliche Bewegung besteht; so verlangt auch unser inneres, geistiges Leben fortwährend Beschäftigung, Beschäftigung mit irgend etwas, durch Tun oder Denken; einen Beweis hievon gibt schon das Trommeln mit den Händen oder irgend einem Gerät, zu welchem unbeschäftigte und gedankenlose Menschen sogleich greifen. Unser Dasein nämlich ist ein wesentlich rastloses: daher wird die gänzliche Untätigkeit uns bald unerträglich, indem sie die entsetzlichste Langeweile herbeiführt.“
Viele Grüße,
Jule
Ja. Du hast Recht.
Ich habe auch ausdrücklich die italienische Übersetzung des deutschen Spruchs gesucht.
Ich gehöre ins Bett, habe mehrere Kämpfe mit Win10, Grafikkarten und dem Sinn des Lebens hinter mir.
Lateinisch, Italienisch. Pfft, da kann man sich ja mal…
p.s.: Ich verlor.
Och, das tut mir leid. Aber morgen ist auch noch ein Tag, vielleicht machst du morgen weiter, wo du heute gescheitert bist?
Hallo Christa,
es ist Latein.
Italienisch hieße das:
La vita consiste nel movimento
Das Italienische vereinfacht die lateinische Grammatik - es gibt dort weniger verschiedene Konjugationen und Deklinationen.
Ein anderes untrügliches Erkennungszeichen ist die Verwendung von Artikeln, die das Lateinische nicht benötigt.
Da sind Kaiser Hadrians liebste Untertanen doch deutlich näher beim klassischen Latein:
Viața constă în mișcări
Schöne Grüße
MM
Ja, er ist korrekt.
Du brauchst dazu keine Übersetzung, sondern bloß ein bissele Latein und drei Vokabeln. Die „schwierigste“, weil in den modernen romanischen Sprachen ganz anders gebildete Form ist dabei „motu“. Die Bedeutung des Wortes „motus“ kannst Du Dir vorstellen, wenn du das deutsche Motor, das französische moteur, das italienische motore usw. kennst - die Endung auf ‚-or‘ ist dabei der, der etwas macht. Hier die Deklination:
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | motus | mot us |
Genitiv | mot us | mot uum |
Dativ | mot ui | mot ibus |
Akkusativ | mot um | mot us |
Ablativ | mot u | mot ibus |
Vokativ | mot us | mot us |
Schöne Grüße
MM
Ja, von Schopenhauers Aphorismen kommt das Zitat her. Aber daß es wiederum von Aristoteles sei, ist eine Erfindung Schopenhauers. Von der Aussage her könnte es bestenfalls aus Aristoteles „De generatione animalium“ (Περί ζώων γενέσεως) kommen, aber dort ist nicht von βιος sondern von ξωη die Rede. Und die Formulierung ist btw. auch ganz und gar nicht Aristoteles-like.
Gruß
Metapher
Der Lump, der!
(Ich dachte mir schon sowas, weil das -lateinische- Zitat eben nur da zu finden war.)
Hast Du mal so eben aus dem Handgelenk geschüttelt den Unterschied zwischen beiden parat? Ich hab zwar etwas unterschiedliche Assoziationen dazu, weiß aber nicht, ob die stimmen.
Viele Grüße,
Jule
Hallo,
Nie im Leben! Er schrieb doch schon:
Ich meinte nicht den ursprünglichen Satz, sondern den von @X_Strom. War bei dir auch schon recht spät.
Gruß
Christa
danke schön. wirklich sicher. warum finde ich das nicht in würterbüchern
da kommt höchstens sowas in motu autem ad animam
Hallo Irina,
weil Wörterbücher für Wörter sind, nicht für Sätze.
Dort findest Du die Wörter
- vita, -ae f
- motus, -us n
- constare
und der Rest ist bissel Grammatik, dann hast Du den Satz beieinander.
Was benutzt Du denn für ein seltsames Wörterbuch, in dem
verzeichnet ist? Das ist weder ein Satz noch eine Wendung - einfach eine Aneinanderreihung von Wörtern.
Schöne Grüße
MM
Zumindest für die Epoche der Akademia und des Peripatos ist bios das gesellschaftliche Leben, allgemein und das des Einzelnen, das zwischen Geburt und Tod (weshalb z.B. die Götter keinen bios haben), auch die Lebensführung (daher auch Gegenstand der Nikomachischen Ethik). .Die zoe, das natürliche Leben überhaupt (alles, was heute „bio-“ ist, wäre aristotelisch „zoo-“), Aber nicht nur das, was wir heute „physisch“ nennen würden. Lebendigkeit überhaupt. Sie betrifft alles, was psyche in sich hat. Auch die unsterblichen Götter haben zoe. Sie kann somit auch aionios sein, wie die ntl. (bzw. johanneische) zoe aionios.
Soweit „aus dem Handgelenk“
Gruß
Metapher
… weil beliebig aus einem Zusammenhang genommen:
Quelle: https://books.google.de/books?id=8VpHAQAAMAAJ&hl=de&source=gbs_navlinks_s
Gruß
Kreszenz
Hallo Metapher,
Dein Handgelenk ist klasse, vielen Dank! Ich versuche mir das mal mit den Eselsbrücken „Biographie“ und „zoe aionios“ zu merken, das sollte doch wohl möglich sein.
Schönen Abend noch,
Jule