Guten Tag alle miteinander!
Und zwar geht es um folgendes:
Ich habe einen Anruf von einem Mitarbeiter der Vodafone bekommen, welcher mir ein Fernseh-Paket „schmackhaft“ machen wollte.
Ich habe dem Mitarbeiter gesagt er solle mir Informationen über diesen Tarif schicken, sprich was ändert sich, wie viel kostet das etc.
Der Mitarbeiter jedoch hat, ohne meines Wissens, den Vertrag direkt geändert und einige Tage später kam das Endgerät an.
Ich habe das Gerät natürlich zurückgeschickt und mir das Widerrufsrecht zunutze gemacht.
Jedoch wurde mir daraufhin mein Festnetz+ Internet abgestellt(Donnerstag,15.08).
So…habe da natürlich angerufen und mindestens 5 Mitarbeiter haben mir klipp und klar gesagt mein Vertrag wäre gekündigt und ich könne mir einen anderen Anbieter suchen. Der 6te Mitarbeiter hingegen sagte, ich seie nicht gekündigt worden, sondern nur der „neue“ Tarif und ich müsse nun warten bis alles rückgänging gemacht wird (Vodafone selbst könne dieses nicht machen, sondern nur die Telekom).
Nachdem knapp eine Woche vergangen war (mehrmals innerhalb der Woche angerufen um nach dem Stand der Dinge zu fragen, wobei ich keine konkreten Angaben bekam, sondern nur ich müsse weiterhin warten) und ich heute nochmal angerufen habe, heißt es auf einmal das der Anschluss völlig in Ordnung sei und es seit Donnerstag(15.08) funktionieren sollte.Es fehlte lediglich ein Installationscode um den Router neu einzurichten.
Jetzt meine Frage: Kann ich gegen Vodafone klagen, bzw Entschädigung verlangen, da ich aufgrund der inkompetenz der Vodafone Mitarbeiter falsche Informationen erhalten habe und knapp eine Woche weder Internet, noch Telefon benutzen konnte?
Oder kann ich gegen den unfreiwilligen Tarifwechsel klagen/entschädigung verlangen?
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
MFG
Fragensteller
Ein solcher Anspruch ist denkbar. Aber bei den paar Euro Schadensersatz (1 Woche Ausfall, Kosten für Telefon etc. für Kommunikation mi Vodafone) sind die Kosten, die zunächst für eine Klage aufgewendet werden müssen, höher.
Man kann denen erst einmal einen entsprechenden Brief schreiben, aber auch dafür wäre mit trotz all des Ärgers der Aufwand zu hoch, wenn man nachher vielleicht 20 € bekommt.
Das kann ich leider nicht beantworten und Du solltest zum Verbraucherschutz gehen, resp. zu einem Anwalt.
MfG
Ernesto
Hallo Samo564!!
Zu Ihrer ersten Frage: „Kann ich gegen Vodafone klagen, bzw Entschädigung verlangen, da ich aufgrund der inkompetenz der Vodafone Mitarbeiter falsche Informationen erhalten habe und knapp eine Woche weder Internet, noch Telefon benutzen konnte?“
Ich unterstelle, Sie haben bei Vodafone einen Telefon- und Internetvertrag abgeschlossen. Je nachdem wie dieser Vertrag gestaltet ist, kann bspw. gegen Erbringung einer monatlichen Geldleistung Ihrerseits Vodafone eine Leistungserbringung im Sinne der Bereitstellung von Telefon- bzw. Internetverbindungen durch Vodafone geschuldet sein. Verträge können aber auch ganz anderes bestimmen. Sie müssen also erst einmal in Ihrem Vertrag nachsehen, ob der Anbieter Ihnen tatsächlich eine lückenlose (!) Verbindungsbereitstellung schuldet oder nicht. Falls (!) Sie tatsächlich Anspruch auf solch eine lückenlose Bereitstellung haben, dann können Sie natürlich auf Leistungserfüllung pochen. Vodafone schuldet Ihnen 1 Woche Telefon- und Internetbereitstellung. (Es sei denn, Vodafone kann den nachweis führen dass Ihnen die Leistung entgegen Ihren Angaben erbracht wurde). In der Regel darf die Nacherfüllung durch Sachleistung erbracht werden. Sollte dies nicht innerhalb einer bestimmten Zeit möglich sein, dann durch Geldersatz (= Kosten für 1 Woche Verbindungsbereitstellung).
Falls Vodafone derartige Leistungsansprüche nicht freiwillig erfüllt, bleibt ihnen der zivilrechtliche Gerichtsweg. Will heißen: Sie werden Zeit und allerhand Geld aufwenden müssen, um sich die geschuldete Verbindungswoche zurückzukämpfen. Erfolg ist aber nur dann zu erwarten, wenn Vodafone zur Leistungserbringung verpflichtet ist. Ich würde aber wetten, dass kurzzeitige „Ausfälle“ aufgrund technischer Störungen oder höherer Gewalt laut den Vertragsbestimmungen hinzunehmen sind. Aber wie gesagt - sehen Sie bitte selbst in Ihren Vertrag.
Zu Ihrer zweiten Frage: „Oder kann ich gegen den unfreiwilligen Tarifwechsel klagen/entschädigung verlangen?“
Na ja, das macht wenig Sinn. Da Sie von Ihrem Widerrufsrecht Gebraucht gemacht haben, kam der Vertrag ja nicht zustande.
Wenn Sie der Meinung sind, dass das Unternehmen Ihnen auf strafbare Weise einen Vertrag unterzujubeln versucht hat, dann entwächst daraus kein Anspruch auf „Entschädigung“. Aber es steht Ihnen frei über das Erstatten einer entsprechenden Strafanzeige nachzudenken.
Beste Grüße
Folgende Ergänzung noch:
Kennen Sie eigentlich die Bundesnetzagentur? Bei dieser Institution können Sie widerrechtliche Telefonwerbung und andere Verstöße im Bereich Telefon/Internet melden.
Hallo Samo564,
das ist ja wieder mal eine große … von so einer Gesellschaft.
Natürlich kannst Du klagen. Ob Du aber a) das beweisen kannst, daß Dir das so… und so… widerfahren ist, und ob Du b) letztlich in der 2. oder 3. Instanz dann Recht bekommst/behältst und c) Schadensausgleich bekommst - tja - all das steht in den Sternen.
Raten würde ich Dir, den Rechtsweg nicht zu beschreiten, sondern Dich entweder friedlich, ohne Rechtsweg, mit Vodafone zu einigen, daß Du den Code erhältst, Deine Anlage neu einstellen kannst und internet- und telefonmäßig wieder agieren kannst.
Oder Du suchst Dir sofort einen neuen Anbieter und machst all dies mit dem Neuen. Für mich ist dann aber nicht sicher, daß Du aus dem alten Vodafone-Vertrag echt schon wirkungsvoll heraußen bist.
Also - ich tät die gütliche Einigung mit Vodafone versuchen.
Herzliche Grüße und gutes Gelingen!
Bernhard
die Tour passiert immer wieder, wahrscheinlich geben die Firmen die Aquise an callcenter auf Provisionsbasis, und jeder Vertrag bringt Geld, und so werden die Verträge zusammengepfuscht.
Problematisch ist immer die Beweislage, alles telefonisch und nichts Schriftliches.
Man könnte für die entgangenen Tage die Monatsgebühr kürzen, es ist einen Versuch wert.
Bitte verstehen Sie, daß mir für eine detaillierte Antwort leider die Zeit fehlt. Erfahrungen wie die Ihrige machen sehr viele Kunden von Telekommunikationsanbietern. Sie müssen zunächst für sich entscheiden, was Ihr Ziel ist, das Sie konsequent verfolgen wollen: Möchten Sie eine klare Vertragsbeendigung erreichen, Schadenersatz bekommen (der Schaden muß genau beziffert und nachgewiesen werden) oder beides? In Schritt zwei müssen Sie sich klar sein, daß die Anbieter sich nach außen bewußt so abschotten, daß auch berechtigte Anliegen einfach nicht durchdringen, sondern versickern. Dieses System können Sie nur mit Anwalt und Klage durchbrechen, denn dem Gericht können sich die Anbieter nicht entziehen. Entscheiden Sie, ob Ihnen Ihr Recht die Kosten und Mühen wert ist. In Schritt drei müssen Sie einen fähigen Anwalt für Telemedien- und Internetrecht finden, was nicht ganz einfach ist. Erkundigen Sie sich sorgfältig und nehmen Sie auf keinen Fall den Feld-Wald-und-Wiesen-Anwalt von der nächsten Straßenecke. Und dann viel Glück!
Hallo, selbstverständlich können Sie Klagen. Wenn Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, können Sie dies mit Ihrem Anwalt besprechen.
Wenn nicht, würde ich versuchen über Vodafone eine Entschädigung zu erhalten, weil dies ja eindeutig ein Fehlverhalten Ihres Mitarbeiters ist.
Vodafone war für die Klärung mit der Telekom zuständig. Wie lange Vodafone dafür braucht ist Ihr anzurechnen.
MfG
Marga1065
Einen Schadensersatz könnenSie nur eralten, wenn Sie einen Schaden geltend machen können. Wenn z.B. ein Gewerbebetrieb über längere zeit vom Internet / Telefon abgeschnitten ist, dürfte er das als Verdienstausfall geltend machen können. Bei einer Privatperson dürfte so ein Schaden nicht anerkannt werden, da diese ja für die Kommunikation leicht auf andere Telefone / internetzugangsmöglichkeiten ausweichen kann.
Zudem müsste dem Provider schuldhaftes Verhalten nachgewiesen werden.
Alles in alemm: Wechseln Sie en provider oder versuchen Siedurch Verhandlungen mit Vodaphone eine Kulanzleistung zu bekommen, vor Gericht gibt es nix.
Hab da leider keine Erfahrung
Hallo,
das ist ein ziemlich verzwicktes Problem. Zudem muss man hier die rechtliche Seite von der internen Organisationsstruktur bei Vodafone trennen. Sehr kompliziert hier eine rechtlich einwandfreie Lösung zu finden. Ich traue mir nicht zu, Dich hier gut zu beraten. Sorry
LG Karl
Grundsätzlich haben sie ein 14tätiges Rücktrittsrecht und ohne eigene Unterschrift kann kein neuer Vertrag oder neuer Tarif zustande kommen.
Auf dieser Grundlage könnten sie natürlich klagen.