Vögel auch im Sommer füttern?

hallo Experten,
viele Jahre glaubte ich, die Fütterung der Vögel sei nur im Winter sinnvoll und richtig.
Nunmehr sagen einige offizielle Vogelexperten, man solle alle Vögel rund ums Jahr füttern, denn auch die nicht auf der Roten Liste stehenden Arten seien zunehmend gefährdet.Da das sogar für Spatzen gilt (Haus- und Feldspatz), kann ich es zwar glauben. Aber zwei Fragen habe ich dazu.

  1. wenn unsere Natur, so wie sie mitlerweile beraubt haben, auf Dauer Vögeln ( oder vielen Vogelarten) kein selbständiges Überleben mehr ermöglicht, hinge die Existenz dieser Vogelarten immer mehr allein nur noch vom Menschen ab, kann das der richtige Weg sein? Ich weiß - wir müßten bei der Umwelt beginnen, usw.usw.usw… Und wer kann damit beginnen, wenn er seinen Müll getrennt hat, möglichst ökologisch eingekauft und Verpackungsmüll vermieden hat?? Der Durchschnittsbürger kann kaum mehr tun. Also Vögel füttern?
  2. Gibt man Vögeln auch im Frühjahr/ Frühsommer die üblichen Vogelfuttersorten, was ergibt sich daraus für die Gesundheit (Skelettaufbau z.B.) der Jungen? Werden die nicht von den Altvögeln mit solchem Futter gefüttert? Müßten sie nicht Mangelerscheinungen bekommen?
    Wer weiß dazu was Vernünftiges? I.

Hallo !

Laß Dich nicht verrückt machen, wenn jetzt Sprüche von „der natürlichen Auslese und Überleben der Stärkeren“ kommen!

Hier darf man nicht mal schreiben, dass man Vögel im Winter füttern muß, weil sie es seit Jahrtausenden so gewöhnt sind.

mfgConrad

Hallo, Irmtraut,
ich glaube eigentlich weniger, dass es das mangelnde Futterangebot ist, das den Vögeln zu schaffen macht.

Was viel gravierender ist, ist der zunehmende Verlust von natürlichem Lebensraum und Nistmöglichkeiten.

Wo gibt es heute noch Schlammpfützen, aus denen sich Schwalben ihr Nistmaterial holen könnnen?
Wo werden heute noch Ritzen und Spalten in Häusern geduldet, in denen Spatzen und andere Halbhöhlenbrüter angemessen nisten können?
Wo findet man noch Bäume, in denen Spechte zimmern dürfen?

Ein paar Meisen- oder Starenkästen sind zwar schön, geben aber nur einigen wenigen Arten Unterschlupf.

Grüße
Eckard

Hi Irmtraut,

ob Füttern überhaupt sinnvoll ist, darüber ließe sich trefflich streiten, das ist eher eine philosophische Frage. Mit dem Füttern treffen wir ja schon wieder eine Auslese: Nur die wenigsten Vogelarten ernähren sich von Körnern. All die Arten, die auf Lebendfutter angewiesen sind, gehen dabei leer aus.

Gefährdete Vögel retten wir nicht durch Füttern, solange ihre Lebensräume vernichtet werden. Nicht umsonst beobachten wir heute Vögel in unseren Gärten, die wir früher nie gesehen hätten. Die Fluren sind ausgeräumt, deshalb suchen sie Unterschlupf bei uns. Wiederum nicht alle, sondern nur ein paar wenige aus der großen Familie.

Nach meiner Beobachtung - die Oma fängt am liebsten schon im Oktober an - ziehen die Vögel die natürlichen Nahrungsquellen vor. Könnte also gut sein, dass das, was im Frühling gestreut wird, einfach liegen bleibt.

Wer weiß dazu was Vernünftiges?

Das kann nur jeder mit sich selbst ausmachen. Irgendwelche Vögel sind besser als gar keine, aber allzu tief nachdenken darf man da nicht, sonst wird man trübsinnig.

Gruß Ralf

Nicht so tief nachdenken. Tu es einfach.
Hi,

wir füttern was das Zeug hält (3 Hauptfutterstellen und 20 Knödel) und freuen uns über die Heerscharen von Vögeln in unserem Garten.
Es ist einfach toll, wenn es an jeder Ecke flattert.
Zugegebenermassen sind es nicht allzuviele Arten, aber daran kann man als Einzelner nichts ändern.
Wir haben übrigens auch Sommers extrem viele Vögel im Garten, wegen des reichhaltigen natürlichen Angebotes.
Warum sollte man das Winters einfach unterbrechen?

Gruss,

Auf keinen Fall!
Hallo :smile:

hallo Experten,
viele Jahre glaubte ich, die Fütterung der Vögel sei nur im
Winter sinnvoll und richtig.

Eine Frage, über die man sich streiten kann…

Nunmehr sagen einige offizielle Vogelexperten, man solle alle
Vögel rund ums Jahr füttern, denn auch die nicht auf der Roten
Liste stehenden Arten seien zunehmend gefährdet.Da das sogar
für Spatzen gilt (Haus- und Feldspatz), kann ich es
zwar glauben. Aber zwei Fragen habe ich dazu.

  1. Gibt man Vögeln auch im Frühjahr/ Frühsommer die üblichen
    Vogelfuttersorten, was ergibt sich daraus für die Gesundheit
    (Skelettaufbau z.B.) der Jungen? Werden die nicht von den
    Altvögeln mit solchem Futter gefüttert?
    Müßten sie nicht Mangelerscheinungen bekommen?

Dazu muß man wissen, daß alle Singvögel ihre Jungen ausschließlich mit tierischer Kost (sprich: Insekten) aufziehn. Das trifft selbst auf typische Körnerfresser wie zum Beispiel den Kernbeißer zu. Diesbezüglich sehe ich keine Gefahr.
Die Gefahr lauert aus meiner Sicht woanders:
Was tun die Tiere IMMER wieder an Futterstellen? Sie lassen ihr Geschmeiß zurück! Mit allen Keimen und Bazillen! Das Problem ist die im Frühjahr doch tw. schon rect hohe Außentemperatur, die der Vermehrung dieser Keime keinen Einhalt mehr gebietet. Daher sollte man auch im Winter nur füttern, wenn es unter null Grad ist und die Tiere sonst nichts finden (was eigentlich selten der Fall ist!)

Viele Grüße
Henning

Die Gefahr lauert aus meiner Sicht woanders:
Was tun die Tiere IMMER wieder an Futterstellen? Sie lassen
ihr Geschmeiß zurück! Mit allen Keimen und Bazillen! Das
Problem ist die im Frühjahr doch tw. schon rect hohe
Außentemperatur, die der Vermehrung dieser Keime keinen
Einhalt mehr gebietet. Daher sollte man auch im Winter nur
füttern, wenn es unter null Grad ist und die Tiere sonst
nichts finden (was eigentlich selten der Fall ist!)

Viele Grüße

Lieber Henning,
so naheliegend der Infektionsgedanke - ich war nicht drauf gekommen. Andererseits erlebe ich aber genau dassebe, was Helge schreibt - eine Unzahl an Vögeln, es ist geradezu Lärm und Krach ( der allerschönsten Sorte) um Haus/ in Garten, vor allem im Frühjahr, auch wenn ich bisher nur im Winter fütterte. Hinweise auf Vogelseuchen habe ich bisher keine hier beobachtet. Aber, wie mir auch die (wenigen) Nachbarn bestätigen, nimmt sogar die Zahl seltenerer Vögel zu. Allerdings habe ich hier ein sehr großes Naturgelände mit nicht nur Nistkästen, sondern auch absichtlich angelegten, mit dornig-stracheligen Gewächsen bepflanzten Zonen (Schlehen, Weißdorn, Rosen, Wildäpfel etc.), wo ich nach Laubfall einige freie Nester erkennen kann. Insofern kann ich jetzt erstmal nur Deine Bedenken erwägen, was aber angesichts der Vogelpest sinnvoll ist. Und übrigens - es gab vor Jahrhunderten hier im Norden Deutschlands für uns Menschen sogar Malaria - auch wir müssen achtgeben beim Klimawandel … Was die Vogelwelt angeht - danke - und auch für die Beruhigung betreffs der Ernährung der Jungvögel!!! m.frdl.Gr.,I.

Hallo Helge,
danke für Deine Ermutigung. Sicher liest Du auch die anderen Antworten und stößt dabei auf Infektionsgefahr? Ich finde, daß das ein bedenkenswerter Einwand ist, den man im Auge behalten sollte. Daß es einfach wunderbar ist, statt von quietschenden Reifen von flötenden Tönen und lautem Gezwitscher geweckt zu werden - kein Zweifel;es ist wie nach beinahe ersticken aufzuatmen.
Für manche Arten kann man auch außer Nistkästen noch andere Nistmöglichkeiten schaffen und dadurch mehr Arten anlocken. Zum Beispiel einen Baum mit Efeu beranken, das scheint der Zaunkönig zu lieben ( und ein paar andere?); oder Nisttaschen, wobei der Baum einen Stachelkragen gegen Katzen bekommen könnte … finde nur bislang noch keine Chance für Bodenbrüter, womit sie Katzen und Mardern besser entgehen könnten. Rot- und Blaukehlchen …
Weiter viel Freude an unseren „Geschwistern“ im Leben… I.

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Lieber Ralf,
die Oma hat recht ( wie immer) - finde ich. Wenn weit und breit niemand füttert (plattes Land, Felder, ausgeräumte Landschaft) ist es nicht schlecht, die Feldvögel wissen rechtzeitig, wo es etwas zu fressen gibt. Wenn in der Stadt kaum jemand füttert, ist es wie eine karge Schluchtenlandschaft und dasselbe. - Eigentlich fressen viele Vogelarten Körner(Vogelbuch). Da aber selbst, wie ich erfuhr, die eigentlichen Körnerfresser zumindest ihre Jungen immer mit Insekten großziehen, ist es sicher zugunsten unserer Feld- und Obsternten und Wäldergesundheit allein schon sinnvoll, den Körnerfressern das Leben mindestens im Winter zu erleichtern. Ob die Vögel die natürliche Nahrung vor der gefütterten bevorzugen? Die Amseln bei mir hier mögen lieber die Rosinen als die Hagebutten, sehe ich mit Tadel, ich werde sie ermahnen müssen.
Mit den Lebensräumen hast Du recht. Aber was soll ein Mensch tun, der im Appartementhaus einer Großstadt lebt und die Vögel liebt? Außer mit-leiden? Vielleicht gehts am ehesten mit Luthers Spruch („und wenn ich wüßte, daß morgen die Welt untergeht…“). Vogelschutzbund beitreten und auf Adlernest aufpassen oder so. Wir dürfen nicht aufgeben. Herzl.Gruß, I.

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Lieber Eckard,
mit allem hast Du recht. Wie wäre es, die Menschen dazu zu ermutigen, mehr Efeu an Bäume und mehr (bauunschädliche) Rankpflanzen an Häuser zu setzen? Es gibt genug Einfamilienhäuser, Gärten, auch Friedhöfe, Parks, und diese denk ich sind alle miteinander kein schlechter Ersatz für ausgeräumte Landschaften, wenn mans mit Überlegung angeht, viel mehr als zum Beispiel quadratkilometergroße Fichten- oder Kiefernanpflanzungen. Nicht daß das Verlorengegangene hierdurch ausgeglichen werden könnte. Aber etwas abgemildert in seinen Folgen. Außerdem gab es, als ganz Nordeuropa noch von nordischen Urwäldern bedeckt war, auch einen ganz anderen Vogelbestand - weniger, vermute ich, weil weniger Lichtungen da waren … und die Spatzen werden immer weniger, weil sich die ihnen lange förderliche Menschenkultur geändert hat ( weniger Pferde in der Stadt - gründlichere Körnerernte auf dem Land, maschinenbedingt). - Wenn wir uns entmutigen lassen, können wir weniger tun. Den Vögeln artentypische Nistgelegenheiten anzubieten muß uns nicht hindern, ihnen - wenn es vernünftig ist - im Winter Futter zu geben … und zu hoffen. I.

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Lieber Conrad,
die natürliche Auslese des Stärkeren ist eine extrem relative Angelegenheit - darauf falle ich schon seit Jahrzehnten nicht mehr herein … Es gibt ja in der Tierwelt auch die, die etwas anders machen als ihre Artgenossen - z.B. solche, die im Vogelzug einen anderen - meist längeren - Weg nehmen (von vielen Vogelarten sind das etwa 15%). Wenn nun der Hauptgruppe auf ihrem Zug ein Unglück passiert ( Golfkrieg - alle Ölfelder brennen usw.), überleben von diesen 15% Außenseitern relativ mehr als von der Hauptgruppe, und weil das Zugverhalten genetisch bedingt ist, vererben sie es - und nun in höherem Prozentsatz, da höhere Prozente dieser Gruppe überlebt haben. Bei den Menschen ist es ähnlich. Wer in welcher kulturellen/ zivilisatorischen Lage der Stärkste ist, am raschesten zum Ziel kommt, am meisten Erfolg hat, ist außerordentlich unterschiedlich und wechselhaft.
Darum meine Frage wegen der Vogelfütterung - nie etwas für selbstverständlich und gegeben annehmen, erst drüber nachdenken … Die Spatzen kommen genau deswegen auf die Rote Liste, weil - wie Du schreibst - die (menschenproduzierten) Futterquellen, die es seit Jahrhunderten für sie gab, versiegen ( keine Pferde mehr/ Erntemaßnahmen auf dem Land viel gründlicher). Ist so - sollen ruhig wenig werden, die Spatzen? Kann man so sehen, muß man nicht. Und viele Raubvögel brauchen sie außerdem, als Beutetiere. Danke für Deine aufmüpfige Antwort. Gruß, I.

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Hallo !

Ein Landwirt, der sagt, Vögel nicht füttern, weil ihre Gesundheit dann am eigenen Kot leidet, ist schon merkwürdig!
Gerade der Landwirt füttert seine Hausvögel seit einigen tausend Jahren. Ob im Kustall, im Schweinestall,im EineMillionenstück Hühnerstall, auf dem Mist, überall! Überall werden Vögel mitgefüttert.

Sein Vieh steht oft bis an die Knie im eigenen Mist. Warum sollen die Vögel das nicht abkönnen?
Wer schon mal Storchennester, Taubennester gesehen hat, wundert sich, warum die Kleinen daran Schaden nehmen sollen.

Vögel werden seit tausenden Jahren vom Menschen gefüttert. Und dann damit aufhören, wo es immer weniger Raum für sie gibt, wäre doch verrückt.

mfgConrad

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Hallo !

Hallo zurück!

Ein Landwirt, der sagt, Vögel nicht füttern, weil ihre
Gesundheit dann am eigenen Kot leidet, ist schon merkwürdig!
Gerade der Landwirt füttert seine Hausvögel seit einigen
tausend Jahren. Ob im Kustall, im Schweinestall,im
EineMillionenstück Hühnerstall, auf dem Mist, überall! Überall
werden Vögel mitgefüttert.

Das ist richtig! ABER:
wenn die Tiere auf einem Bauernhof eine Nische finden, wo sie Nahrung finden, sind sie meistens nicht auf engem Raum konzentriert! Die Verhältnisse sind einfach andere und nicht vergleichbar mit einer lokalen Futterstelle, an der es zu Anreicherung von Bakterien kommen kann. (im übrigen sind sind EineMillionenStück Hünherställe quasi hermetisch abgeriegelt.- Da kommt nich mal nen Spatz rein, der es darauf anlegt!)

Sein Vieh steht oft bis an die Knie im eigenen Mist. Warum
sollen die Vögel das nicht abkönnen?

Woher weißt du, unter welchen Verhältnissen mein Vieh lebt?

Wer schon mal Storchennester, Taubennester gesehen hat,
wundert sich, warum die Kleinen daran Schaden nehmen sollen.

Lesen ist schon eine schwere Sache:
Auf Storchenhorste und Taubennester wirkt über den geamten Winter hinweg der Winter ein! Regen reinigt, Frost desinfiziert. Und eben das ist an einer Futterstelle im Winter bei geschlossener Schneedecke und Minustemperaturen auch der Fall!

Vögel werden seit tausenden Jahren vom Menschen gefüttert. Und
dann damit aufhören, wo es immer weniger Raum für sie gibt,
wäre doch verrückt.

Vögel, die keinen Lebensraum mehr finden, brauchen wir auch nicht zu füttern, denn sie haben ohnehin keine Chance! Es ist viel wichtiger, den Tieren einen Lebebsraum zu schaffen und zu erhalten!

mfgConrad

Gruß zurück
Henning

Hallo Imtraut,

wie Ralf schon geschrieben hat, ist leider ein Verlust von Lebensräumen zu beklagen, in denen bestimmte Vogelarten leben und auch ihre Nahrung finden. Den Schutz oder die Wieder(neu)einrichtung solcher Lebensräume zu unterstützen (durch Natur- und Vogelschutzverbände), halte ich für sinnvoller als eine künstliche Sommerfütterung.

Was unsere gefiederten Gartenfreunde in Stadt und Land angeht, glaube ich, dass sie im Sommer genug tierische und pflanzliche Nahrung finden. Selbst in der Stadt gehen einige Arten erfindungsreich der Nahrungssuche nach. http://www.horstkotte.de/ing/amsel-im-essen.jpg

Für ein natürliches (Spät-)sommer-/Herbstfutter kann man aber auch selbst etwas tun, wie z. B. Beerensträucher und Apfelbäume anpflanzen, Fallobst liegen lassen. Gerade Amseln freuen sich über die saftige Nahrung. http://www.sohns-wildlife.de/assets/images/VO086_Ams…

Im Winter übrigens auch. Ich hatte mal einen Apfel draußen auf die Fensterbank gelegt, damit er drinnen nicht verschrumpelt. Dieser war dann aber innerhalb von Tagen bis auf ein Kerngehäuserest von Amseln verspeist worden. Seitdem biete ich den Vögeln immer mal wieder Obst an, das für den menschlichen Verzehr nicht mehr gut genug ist.

Übrigens mögen auch Schmetterlinge Fallobst.
http://www.volksschule-sandberg.de/bilder/99.jpg

Die Vögel in meinem Garten bedienen sich übrigens gerne auch in meinem Komposthaufen und durchforsten, was da so aus meiner Küche gelandet ist.

Manchmal sorgen Vögel selbst für ihr Sommerfutter. Führt man die Winterfütterung mit Sonnenblumenkernen über einem Blumenbeet durch, bleibt so mancher Samen in der Erde verschwunden und erfreut uns im nächsten Sommer mit einer Blütenpracht. Wenn die Kerne ausreifen, kann man viele Kletterkünstler bei der Sommerfütterung beobachten.
http://www.ulbrichtspree.werner-lischka.de/Belauscht…

Liebe Grüße Tina

Für mich hat diese Diskussion sehr wenig mit Umwelt- und Naturschutz zu tun. Durch Fütterung verlieren Wildtiere einen Teil ihrer Natürlichkeit, Freiheit, Würde und Schönheit. Noch härter ausgedrückt: Man degradiert sie (meist ohne Notwendigkeit) zu Almosenempfängern. Vor allem bei einer ganzjährigen Fütterung wäre dies der Fall.

Hätte ich einen Garten, würde vermutlich auch ich im Winter ein bisschen Futter auslegen, um ab und zu mal ein paar Vögel ganz nah zu sehen - eine höhere ethische, politische oder ökologische Ebene hat so etwas aber nicht.

Übrigens muss Vogelfutter ja auch irgendwo angebaut, verarbeitet und transportiert werden. Äcker belegen Flächen, auf denen eigentlich Wälder und andere natürliche Vegetationformen, inklusive ihrer Tierwelt, gedeihen würden. Äcker bedeuten immer Erosion - auch beim Ökobauern. Verarbeitung und Transport verbraucht Energie, Trinkwasser und Rohstoffe und erzeugt Emmissionen.

Mit den mehrstelligen Millionenbeträgen für Vogelfutter werden fast ausschließlich Arten gefördert, deren Bestand stabil bis ansteigend ist. Auf der anderen Seite stehen hunderte Vogelarten auf der Welt vorm Aussterben. Für einige dieser Arten würden schon wenige 100.000 oder gar 10.000 Euro zur Rettung ausreichen (Flächenaufkauf, Anstellung von Wildhütern, Schädlingsbekämpfung usw.).

In Deutschland gibt es noch Millionen von Haus- und Feldsperlingen, weltweit dürften es jeweils Milliarden sein. Wenn sie bei uns seltener werden, ist das vielleicht bedauerlich und sollte untersucht werden - aber noch lange keine Tragödie. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich diese Arten auf einem niedrigeren Niveau einpendeln werden.

Ich möchte die Winterfütterung von Vögeln nicht madig machen, noch nicht einmal davon abraten, aber das ist genauso viel oder wenig Naturschutz wie ein alter Bauernschrank im Neubau-Wohnzimmer Denkmalschutz oder ein Bonbon für den Enkel Kinderschutz ist.

Für mich hat diese Diskussion sehr wenig mit Umwelt- und
Naturschutz zu tun. Durch Fütterung verlieren Wildtiere einen
Teil ihrer Natürlichkeit, Freihei

Hallo !

Vor allem, wenn sie verdurstet, verhungert und erfroren vorm Fenster liegen.

Natürlich dürfen Vögel im Winter gefüttert werden! Ganz sicher, auch wenn viele sagen, man behindert die „natürliche Auslese“. Das ist natürlich falsch! Sie müssen sogar gefüttert werden, weil sie das seit Jahrtausenden so gewöhnt sind.

Vögel wurden schon immer gefüttert, weit mehr als heute. Ohne das jahrtausendelange Füttern der sogenannten Hausvögel, gäbe es sie nicht.

Früher hatte, auch in den Städten, bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts, fast jedes Haus einen Schweinestall und Hühner. Dazu einen funktionierenden Garten mit Misthaufen.
Das Füttern dieser Haustiere ging nie ohne Teilnahme der Singvögel ab. Fütterte man die Hühner draußen, fraßen die Vögel ihr Teil davon weg. Schweinefutterherstellung war auch für ein oder zwei Hausschweine eine aufwendige Arbeit. Meistens draußen oder in der offenen Remise wurde das Futter gekocht. Zuschauer und Mitfresser waren immer die Vögel.

Der Mist der Schweine kam auf den Misthaufen hinter dem Haus. Vögel fanden dort einen Großteil ihrer Nahrung. Haus- und Küchenabfälle kamen entweder zu den Schweinen oder auf den Misthaufen, Stammgäste waren dort die Vögel.

Wo findet man heute in den sterilen Städten und Ortschaften noch Plätze wie Misthaufen, Hühnerstall ?
Kein Stadtgarten hat heute noch einen Misthaufen. Nirgends wird mehr Futtergetreide offen gelagert, für die Vögel erreichbar.
Alles ist steril und schön eingepackt, für den Vogel unerreichbar!! Die sogenannte Biotonne bleibt immer schön geschlossen.

Vögel haben seit Jahrtausenden mit dem Menschen und vom Menschen gelebt. Dass Vögel ihren Teil abbekamen, dafür haben die Menschen gesorgt. Heute stirbt der normale Haussperling aus, weil die Lebensbedingungen nichts mehr für ihn sind. Er war immer dort, wo die Menschen noch Hühner hielten. In den Hühnergehegen lebten mehr Spatzen, als Hühner.

Also ist es falsch zu sagen, Vögel dürfen im Winter nicht gefüttert werden. Vögel sollten gefüttert werden, weil es seit Jahrtausenden gemacht wird.

mfgConrad

t, Würde und Schönheit.

Hallo !

Ja, das ist immer wieder das Argument : Die Tiere werden krank an den vielen Krankheitskeimen in ihrem Kot.

Nur : Man muß heute schon lange suchen, bevor man Futter oder Futterträger findet, welches auf diese Art Krankheitserreger verbreiten kann. Meisenfutter hängt an Bindfäden. Loses Futter wird regelmäßig erneuert und die Plätze ganz sicher gereinigt. Wer Interesse am Füttern von Vögeln hat, kippt keinen Sack Futter auf die Terrasse und überläßt es den Tieren.
Immer wieder mit dem „krank machenden Kot“ zu argumentieren ist genauso falsch, wie das „Überleben des Stärkeren“. Der Stärkere würde sich keine Krankheit holen und überleben. Also ist doch Kot im Futter oder Futter im Kot gut für die „natürliche Auslese“.

mfgConrad.