VoIP - das will nicht in meinen Kopf

Hi @ll,

ich werde aus den neumodischen Ausdrücken nicht schlau und stehe - trotz einiger Recherche und Nachfrage bei TK-Unternehmen - immer noch wie ein Ochs vor dem Berg.

Situation derzeit: ISDN- TK-Anlage, 3 NTBA (1x DSL-Fritz 7290), 6 Leitungen, 4 genutzte Telefonnummern (MSN), 3 Kabel-System-Telefone, 4 DECT-Handgurken, 2 Fax (1 uralt-analog (TelNr 19), 1 ISDN-Fax), 1x AB (TelNr. 16), interne Tel-Nr: 11,12,13 und 21,22,23,24, untereinander verbinden oder intern-Telefonate
Verteilung (normaler Betrieb)
MSN …51 immer nur auf 11 + 21
MSN …52 auf 11, 12 + 13 + 21
MSN …53 -> FAX
MSN …54 -> auf 13 + 23
Abendschaltung:
MSN …51 + 52 -> AB
Nachtschaltung:
MSN …51 + 52 + 54 -> AB

So ähnlich soll das auch zukünftig sein. Nur was brauche ich dafür?
Die ISDN-TK-Anlage ist jetzt 20 Jahre alt und ziemlich am Ende - Systemtelefone gibt es seit 15 Jahren nimmer…

Wie setze ich setze ich das nun um?
Was brauche ich?
Welche Telefone sind dann „zukunftssicher“ und qual. robust - oder welche nicht?

… ich werd’ wohl langsam alt und nen Fuchs habe ich nicht greifbar…

Schönen Dank schonmal…

LG
Ce

Zuerst eine Begutachtung, wieviel Gespräche gleichzeitig möglich sein müssen.
Reichen zwei gehende und (gleichzeitig) zwei ankommende? Oder sind auch einmal vier abgehende notwendig?
Braucht man wirklich eine unbegrenzte Flatrate, oder zahlt man für die evtl. drei vorhandenen Flatrates mehr Geld, als man bei Bezahlung jedes einzelnen Telefonats zahlen würde?

Danach wählt man einen passenden Tarif.

Es wird auf einen einzigen Anschluss über DSL hinauslaufen, bei dem die benötigte Gesprächsanzahl und alle Rufnummern möglich sein werden.

Dazu wird eine IP-Telefonanlage notwendig sein. Lass dich nicht auf Umwandler (IP zu ISDN) ein.
Dort kann alles so eingestelllt werden, wie du willst.
Ob du an dieser Anlage Systemtelefone anschließt, oder IP-Telefone fremder Hersteller, oder analoge Telefone oder Schnurlostelefone - das ist deine Wahl (und immer eine Komfort- und Kostenfrage!).

Übrigens muss eine Telefonanlage nicht immer ein grauer Kasten an der Wand sein, sondern auch ein kleiner PC mit einer Software darauf kann diese Funktionen erfüllen (dann wird natürlich mangels sonstiger Anschlussmöglichkeiten jedes Endgerät über IP zu betreiben sein, ggf. über IP-DECT oder IP-analog „Wandler“.

Wenn fünf parallele Gespräche reichen, kann eine FritzBox schon als Telefonanlage ausreichen.

Du hast bei den Anschlüssen übrigens ggf. ein hohes Einsparpotenzial. Ich bezahle 39,95€ netto für 10 parallele Leitungen, aber ohne Flatrate (sondern mit 1000 Minuten Festnetz und 200 Minuten Mobilfunk im Monat), könnte aber auch größere Pakete hinzubuchen.

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eyyy… klasse… einer :slight_smile:

so… also 6 gleichzeitige Telefonate sollten möglich sein, gegen 8 hätte ich auch nichts einzuwenden (das wäre Luxus),
Allerdings: die 6 Telefonate rufen alle unter der gleichen Tel-Nr. (…51) an.

Als Funktion reicht: halten und weiterleiten

Nur: welche IP-Telefonanlage wäre da … passend und wie werden an diese dann die Telefone physisch verdrahtet???

Gerne TK-Anlage Vorschläge per PN … mit passenden Endgeräten (mehr robust als Komfort!)

DANKE schon mal

Dann wurde da schon „gezaubert“. Denn beim Mehgeräteanschluss (der mit den drei bis zehn Nummern pro Anschluss, die nicht in der Form 1234-0 vorliegen) sind jedem NTBA / Anschluss genau diese Nummer zugeordnet. Nur dann spricht man auch von MSN. Zwei Anrufe unter einer MSN sorgen dafür, dass das physikalische Maximum des dazugehörigen NTBA erreicht ist. Ein weiterer Anruf unter dieser MSN konnte dann nur über eine „Umleitung bei besetzt“ (auf eine deiner anderen Nummern und so auf einen anderen NTBA) abgefangen werden.

Da bei den meisten Anbietern nur maximal so viele umgeleitete Gespräche erlaubt waren, wie auch ankommende Kanäle gebucht waren, wären eigentlich maximal vier ankommende Gespräche unter einer Nummer möglich gewesen (zwei am zugehörigen NTBA, zwei weitere über die Umleitung).

Diese Sitte (Unsitte?) gibt es auch heute noch bei VoIP. Bei der Telekom zahlst du eine Flatrate für zwei Kanäle. Ankommend könnte die Telekom auch zehn Gespräche zulassen - macht sie aber nicht. Laut Leistungsbeschreibung sind maximal zwei Gespräche pro Anschluss möglich (tatsächlich lässt sie aber bis zu vier Gespräche zu, wovon maximal zwei abgehend sein dürfen).
Mehr Kanäle (für die selbe Rufnummer) kosten (richtig) Kohle.

Zunächst einmal: Du brauchst nicht drei Anschlüsse. Du brauchst einen Anschluss (also einmal DSL), auf dem alle Rufnummern gebucht sind. Dann musst du bei vielen Anbietern weitere Sprachkanäle zubuchen - das kostet deswegen viel, weil du dann auch eine Flatrate für z.B, sechs statt zwei Gespräche hast. Prüfe, ob sich solche Flatrates überhaupt lohnen.

Ich empfehle dir, dass du dir einmal die Tarife von Easybell anschaust. Aus technischer Sicht ein zuverlässiger Anbieter, der keine „komischen“ Sachen beim VoIP macht, sondern sich sehr gut an die Normen hält.

Sechs Gespräche sind meines Wissens mehr, als eine Fritzbox abwickeln kann, wenn sie als Registrar der internen Telefone fungiert (und das müsste sie, um intern weiterleiten zu können).

Bei den Telefonanlagen fehlt mir der Überblick, was der Markt so bietet. Ich kenne mich nur bei einem Hersteller aus (Agfeo aus Bielefeld). Andere bieten Ähnliches und vielleicht auch Besseres an (Auerswald, Elmeg, Avaya, …).

Du solltest dich beraten lassen. Du wirst solche Anlagen eher nicht selber einrichten können.

Sie vorsichtig bei Mietverträgen - in der Vergangenheit zahlte man da ordentlich drauf.
Sei vorsichtig bei Wartungsverträgen, auch diese rechnen sich eher für den Anbieter.

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und genau da waren sie wieder…
Beispiel Agfeo ES 546 … das sollte passen und dann doch wieder die Angabe
2 ISDN-Ports S0/UP0 … (Geizhals halt…).
Aber damit sollte ich klar kommen? Doch dann lieber die 548 für die 3 (ehem.) NTBAs?
Kann man das dann weiter - wie gewohnt - mit internen Nummern und evtl. einer grafischen Oberfläche auch selbst … ‚basteln‘?

Das mit dem mieten hatte ich ja vor knapp 20 Jahren abgeschafft und bin zum Kauf übergegangen - trotz teuer bezahlter Einrichtung, hat es nach 2-3 Jahren eigenem hineinfuchsen so funktioniert, wie es sollte… und dann die Horrornachricht: keine unterstützten Geräte mehr…

Und ja… es wurde getrickst: 2 ISDN bei der Telekom zusammengeschaltet und 2x Weiterleitung aktiviert… :man_shrugging:

Das sind sog. Digitalports. Daran hängt man keine NTBAs (mehr), daran kommen entweder je zwei Systemtelefone mit ISDN-Schnittstelle oder je ein Systemtelefon mit Up0 Schnittstelle. Up0 ist Zweidraht Punkt-zu-Punkt, ISDN ist Vierdraht in Busform.

Es wird nie wieder NTBAs geben.
Bereits die 542 könnte reichen, dann sind (System-)Telefone auf IP-Basis nötig - und du musst zusätzliche IP-Sprachkanäle bei Agfeo kaufen (rund 240€ einmalig für sechs Kanäle).
IP-Systemtelefone kosten das Gleiche wie Up0 oder ISDN Systemtelefone.
Die 542 hat nur zwei analoge Schnittstellen, die 546 hat sechs davon.
Einfacher zu verdrahten ist dann wirklich die 548, denn dort hast du mehr als genug Schnittstellen für Telefone, die mit Telefonkabel angebunden werden. DECT ist noch nicht dabei, da würde ich vermutlich eine Gigaset-IP Basis mit Gigaset-Mobilteile kombinieren. Die Agfeo-DECT Lösung ist komfortabel, denn es sind DECT-Systemtelefone - aber dafür zahlt man einen stolzen Preis.

Die Einrichtung erfolgt wie heute überall üblich über ein Webinterface.
Die Bedienung kann über ein sog. „Dashboard“ erfolgen, das ist dann echte Computer-integrierte-Telefonie. Leider will Agfeo dafür inzwischen auch Geld für eine Lizenz - etwa 100€ meines Wissens (einmalig, nicht pro Nutzer).

Es hilft aber alles nichts: Jemand sollte sich bei dir umschauen (wegen der Verkabelung) und dir eine Anlage vorführen (wegen des „look an feel“ bei der Bedienung). Man muss halt viel mehr beachten als die bloße Anzahl verfügbarer Schnittstellen. Physikalische Schnittstellen kannst du durch IP-Telefone ersetzen.

Wie bei allen kleinen Anlagenherstellern (noch dazu denen, die in Deutschland produzieren), muss man sich bei den Preisen der Systemtelefone vorher hinsetzen.

Ich werde mal einen kleinen PC mit Asterisk in die Runde. Ja, man braucht jemanden, der das einmalig einrichtet, wenn man sich nicht selber einarbeiten will.

Und dann IP-Telefone eines beliebigen Herstellers. Ich mag Snom und das SNOM 320 geht für wenig Geld in der Bucht …

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so… da sind sie - das Verständnis um IP und ehemalige NTBAs

Eigentlich braucht man gar keine „Anlage“, die soundso viele Feste Telefondrähte hat. Eine Internetverbindung … c’est ca. Aber wie kommt nun die z.B. Telekom dazu, dass die meinen Server anrufen, der dann entscheidet, welcher Dect-Kanal zum Klingeln motiviert wird und vice versa, dass dann das DECT-Modul (???) dem Server meldet: sende die Sprachfetzen (über das Internet) an den analogen Telefonhörer…

Diese Zwitterlösung kapier ich nicht…

1993 habe ich bereits testweise von PC über Glasfaser zu PC telefoniert … gut, das hatte eher was von Walkie-Talkie … aber es hatte funktioniert

Bei VoIP gibt es keine zwingend vom Telefonanbieter gelegten Leitungen und von ihm Dir zur Verfügung gestellten Endgeräte mehr, sondern nur noch Zugangsdaten auf Basis eines Vertrages, der Dir gestattet, Dich mittelt dieser Daten auf seinen Servern anzumelden. Zu diesen Daten gehören dann auch die Rufnummern. All diese Daten müssen dann in dein VoIP-Telefon, deinen VoIP fähigen Internetrouter (der dann die Aufgabe der Telefonanlage mit übernimmt) oder eben eine gesonderte Telefonanlage. Damit kannst Du dann grundsätzlich schon mal telefonieren, weil der Anbieter jetzt weiß, dass Du ein Endgerät für die Rufnummer 4711 betreibst, dass er aufgrund der Anmeldedaten jetzt zuordnen und erreichen kann. Für die weiteren Geschichten bedarf es dann einer zusätzlichen Konfiguration in deinen Endgeräten, die sich nicht von der unterscheidet, die Du auch in ISDN-Zeiten benötigt hast. Also z.B. dass eine unmittelbar auf die Server der Telebim angemeldete VoIP DECT-Basis nicht nur alle Rufe annimmt, sondern diese je nach Rufnummer auf unterschiedliche Handsets schickt, und verschiedene Handsets auch nach außen unterschiedliche oder eine einheitliche Nummer anzeigen, …

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Richtig.

Zwei Möglichkeiten:

  1. Es gibt ein Gerät, dass sich mit dem Anbieter (oder auch mehreren) verbindet. Zugangsdaten und externe Nummern werden in dem Gerät hinterlegt, dort wird dann auch eingestellt, wie Anrufe von extern auf die internen Geräte verteilt werden, welche internen Geräte auf welche Art und Weise extern telefonieren, usw. - das Gerät kann eine Telefonanlage sein (Computer mit Schnittstellen und spezieller Software) oder auch ein reiner Computer (mit Betriebssystem und einer Software wie z.B. Asterisk). Anrufe gehen immer erst zur Anlage und die verteilt dann. Interne Gespräche laufen über die Anlage. Einstellungen werden in der Anlage vorgenommen.

  2. Man verzichtet auf eine lokale Anlage (oder Computer mit Software) und kauft sich den Service „cloudbasierte Telefonie“ beim Anbieter. Die internen Geräte werden dann im großen Server des Anbieters angelegt und jedes einzelne Telefon registriert sich dort und kommuniziert über den Anbieter.

Stark vereinfacht:
Telefonanlage meldet sich beim Anbieter „Ich bin wach und ansprechbar. Ich bin bereit, Telefongespräche der Nummern 1234, 5678 und 9012 anzunehmen.“ Diese „ich lebe noch“-Meldung erfolgt regelmäßig und dauerhaft.
Es kommt ein Anruf unter 5678, der Anbieter schickt ein Telegramm zu dem Gerät, was sich als „zuständig“ gemeldet hat: „Hallo Gerät. Hier ist ein Anruf von 0231/1320 für 5678.“
Die Anlage guckt nach und sieht, dass das Systemtelefon -14, das analoge Telefon -17 und das IP-Telefon -19 klingeln bei „5678“ klingeln sollen. Es meldet dem Anbieter „Hey, ich nehme den Anruf an und lasse es klingeln!“.
Der Anbieter spielt ab jetzt dem Anrufe das Freizeichen ein, so dass der weiß, dass sein Anruf durchgestellt wird und es beim Angerufenen klingelt.
Wenn dann an einem internen Telefon der Hörer abgehoben wird, wir das dem Anbieter mitgeteilt, dieser sagt es dem Anrufer und es kommt zum Durchschalten der Datenverbindung zwischen Anrufer und Angerufenen. Sind es beides IP-Geräte, dann werden die Datenpakete mit der Sprache durchgereicht. Wenn nicht-IP-Geräte dabei sind, muss die Telefonanlage die Umwandlung von z.B. analoger Sprache zu IP-Telefonie (und umgekehrt) durchführen.

Das Witzige dabei: Das ist im Prinzip genau wie bei ISDN! Nur dass bei ISDN zwischen den beteiligten Anschlüssen „ISDN“ gesprochen wurde und die Daten als durchgängiger Datenstrom 1:1 durch das Netz geleitet werden mussten, während bei IP-Telefonie die Sprachdaten in handliche Pakete verpackt werden, eine rote Schleife bekommen und per Blitzversand durchs Netz geschickt werden.

Es ist nur viel billiger, eine schon vorhandene Infrastruktur zu benutzen, die Datenpakete im Mbit/s-Bereich übertragen kann, als für jede Verbindung einzeln eine Direktverbindung aufzubauen, die 32kbit/s überträgt.

Der Unterschied einer IP-Telefonanlage zur ISDN-Telefonanlage ist nur, dass die IP-Telefonanlage einen Internetanschluss besitzen muss und eine „Vorrichtung zum Ein- und Auspacken von Sprachdatenpaketen“.

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… dann fehlt nur noch das interne Makeln - was dann ja auch zu externen Geräten (z.B. Handy) funktioniert…

grübel … das nächste Problem: was gibt es denn da für Anbieter und … ach, mal suchen

EDIT: Telekom hat sowas nich? Also Cloud…???

Das macht die Anlage, intern wie extern. In der Regel am komfortabelsten bei Systemtelefonen.

Sagte ich schon. Kommt aber auf den Bedarf an.

Doch, und das funktioniert mittlerweile sogar.
Startet bei ca. 50€ für zwei Sprachkanäle und 16Mbit/s, plus ein paar Euro für die Nebenstellen, plus ein paar Euro für schnelleres DSL, plus einige zig Euro für weitere Sprachkanäle…

Ob und wie da externes Makeln geht: Keine Ahnung.
Du benötigst dann zu 100% IP-Telefone, für analoge Faxgeräte (wenn man die behalten will) entsprechen analoge Telefonadapter.

Mein Anschluss kommt übrigens von der Telekom. Nur halt von Easybell vertrieben, viel leistungsfähiger und deutlich preiswerter.

Ich kenne die aktuellen Telekomtarife nicht, aber für deine 6 Leitungen zusammen mit dem Internetanschluss und ohne Cloud-Telefonie tippe ich mal auf den doppelten Preis.

Cloud PBX Pooling MSN: 44,95€
Vier weitere Kanäle: 4 x 12,95€ = 51,80€ (inkl. Flat ins deutsche Festnetz)
Bandbreite 100 Mbit/s: 9,95€

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