Volksgötter des Orients - JHWH

Hallo zusammen,

ich habe kürzlich wieder gelesen, dass die Götter der orientalischen Völker dem Glauben nach nur auf dem Boden ihres Volkes anwesend waren und wirken konnten. Verließ man also das Land, verließ man auch den Wirkungsbereich des Gottes. Stimmt das?

LG,
Wheely

Hi

Nicht ganz, die Götter der diversen Volksgruppen zu jener Zeit waren oft Lokalgötter, das heißt sie waren mit einem bestimmten Ort assoziiert, z.B. ein Berg, ein Baum, eine Quelle… und wie weit sie wirken konnten hing von der Macht ab, die man ihnen zusprach.

Entfernte man sich tatsächlich soweit, dass man in Feindesland geriet, war das natürlich auch die Domäne des feindlichen Gottes. Jemand der an Gott x glaubt würde das wahrscheinlich auch weiter tun, aber vielleicht durchaus oft „Gott X hat hier keine Macht“ hören, weil X dort kein Gefolge hatte. Und Volksgötter verbreiten sich primär durch Mundpropaganda (X hat mir geholfen also ist er da und mächtig…).

Es gibt eine Theorie, das JHWH, den du im Titel erwähnst, mal ein Berggott (oder Wettergott) in Midian war, ich weiß aber nicht ob die Theorie heutzutage noch verfolgt wird.

lg
Kate

Hallo Kate,

danke für deine Ausführungen. Der Gedanke interessiert mich im Hinblick auf die Eigenschaften, die man JHWH zuschreibt, besonders Allmacht & Allgegenwart. Wären die Lokalgötter eben „begrenzt“ wahrgenommen worden, hätte ich nachvollziehen können wie man dazu kam anzunehmen, dass JHWH eben überall gegenwärtig und auch eben (überall) mächtig ist. Aber so einfach ist es dann wohl doch nicht.

Gute Nacht & LG,
Wheely