Volkszugehörigkeit / Volksangehörigkeit

Im ersten oder frühen persönlichen Umgang, ohne sie näher zu kennen, wäre das unhöflich/übergriffig.

Üblicherweise ist diese Form Freunden, Verwandten und sonstigen geliebten Personen vorbehalten.

Im Internet gelten andere Regeln, alle sind per Du (Freunde?) und deshalb ist, meine ich, ist die Verwendung der Kurzform akzeptabel.

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Und was hat die Konvention des Duzens in den sozialen Medien im deutschen Sprachraum mit „Freundschaft“ zu tun!? Und sogar mit intimer Freundschaft, die die Verwendung der Koseform eines Namens opportun scheinen ließe?

Wenn das nicht explizit einvernehmlich mit einer jeweiligen Angesprochenen geschieht, ist das absolut inakzeptabel und sogar übergriffig. Und in Abwesenheit in 3. Pers. natürlich erst recht.

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Obwohl die Unzterscheidung nicht ganz scharf zu definieren ist: „angehörig“ betrifft eine Mitgliedschaft in einer formellen, definierten Gesamtheit. Etwas oder jemand ist dann „Teil von“.
„zugehörig“ bezieht sich auf informelle oder vorübergehende „Teilnahme“.

So ist „Staatsangehörigkeit“, „Familienangehörigkeit“ ein juristisch bzw. amtlich eindeutiger Terminus. Auch ein „Religionsangehöiger“ ist dies aufgrund eines auch formellen. „Bekenntnisses“. Dagegen spricht man von „Volkszugehörigkeit“ („Nationalität“), weil „Volk“ ein nicht so eindeutig definierter, auch sachlich nicht eindeitig begrenbarer Begriff ist.

„Zugehörigkeit“ auf Sachen bezogen ist weitgehend synonym zu „Zubehör“.
Auf Personen bezogen bedeutet es eher physisches oder emotionales „Dabeisein“: Daher gibt es auch ein „Zugehörigkeitsgefühl“, aber kein „Angehörigkeitsgefühl“.

Der Schlagzeuger gehört der Band „an“. Aber ein Groupie gehört „zu“ der Band.

Gruß
Metapher

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Sie würde sich jedenfalls nicht angesprochen fühlen (… und käme ganz sicher auch nicht auf die Idee, Dich einfach mit „Naddel“ anzureden).

(Ob es irgendwo im bayrischen Hinterland noch der Brauch ist, die Kellnerin mit „Zenzi - zahl’n!“ an den Altherrenstammtisch zu beordern, entzieht sich meiner Kenntnis.)

Gruß
Kreszenz

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:joy: :joy: :joy:

Es eröffnet abgesehen von der problematischen Koseform gleich noch ein zusätzliches Fettnäpfchen: Zum Namen Kreszentia gibt es im süddeutschen Sprachraum zwei verschiedene gängige Kurzformen, Zenzi im bayrischen Raum und Kreszenz im schwäbisch - alemannischen. Unter Nachbarn haben „wir“ dort eine besondere Beziehung zueinander, die auch mit allerlei kleinen Spöttereien verbunden ist, aber wir bleiben damit lieber unter uns.

Schöne Grüße

MM

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Soviel ich weiß entwickelt man ja im Schwäbischen eine spezielle Vorliebe für Kosenamen im Amphibienbereich. Z. B. Krott oder Schneckle.

Zenzi oder Nazi sind für mich vor allem Kurzformen. Wie Gerd für Gerhard oder Anne für Annemarie.

Servus,

Jein. Sie haben durchaus etwas Zutrauliches, was von einer solchermaßen Angesprochenen nicht unbedingt erfreut aufgefasst wird. Nicht erst der eigentliche Diminuitiv macht das aus.

Es gibt diesen Übergangsbereich zwischen Kurz- und Koseform nicht nur im süddeutschen Raum; im Allgemeindeutschen könnte man das wohl an sowas wie „Pit / Piet“ für einen Peter, „Heinz“ für einen Heinrich oder „Michel“ für einen Michael illustrieren.

Schöne Grüße

MM