Vollbremsung und Motorschaden

Hallo, hab da mal eine spezielle Frage:
Ist es eigentlich möglich, den Motor bzw. wichtige Teile eines Autos zu zerstören, wenn man bei hoher Geschwindigkeit eine Vollbremsung macht, dabei aber nicht auf die Kupplung tritt?

Wenn ja wie ist es möglich, wenn nein, warum nicht?

Einem Bekannten soll das passiert sein?

Grüße

Fred

Hallo Fred,

das soll nicht, das darf nicht, das kann nicht passieren, wenn das Fahrzeug technisch o.k. ist. Ohne ABS kann die Vollbremsung aus hoher Geschwindigkeit beim Blockieren der Räder allenfalls zum Ruin der Reifen führen. Außerdem ist das Fahrzeug ohne ABS nicht mehr lenkbar, wenn der Fahrer die „Stotterbremse“ im Streß nicht beherrscht. Aber das ist ein anderes Thema.
Beim Bremsen ist das Gaspedal frei, der Motor bekommt nur noch Sprit aus der Leerlaufdüse des Vergasers (wenn es eine ganz alte Karre ist) oder der Schub ist über die Steuerung der Einspritzpumpe sogar abgeschaltet. Ansonsten passiert beim Bremsvorgang nichts Plötzliches, die Geschwindigkeit des Fahrzeugs nimmt stetig ab. Kupplung treten ist dabei nicht nötig (man sollte sich in der Situation auch mit wichtigeren Dingen beschäftigen). Erst kurz vor dem Stillstand des Fahrzeugs kann/sollte man die Kupplung treten, um den Motor nicht abzuwürgen.
Technisch gesehen ist die Vollbremsung ein vorgesehener Betriebszustand. Wo also soll das Problem liegen?

Gruß
Wolfgang

Das Problem ist meiner Meinung nach folgendes:
Die Bremsen sollen unter den normalen Betriebszuständen doch das Auto abbremsen, wenn aber die kinetische Energie vom Motor noch weiter wirkt, denn das Auto bewegt sich ja noch, dann müssen diese Momente mit abgebaut werden.

Wenn das Auto kein ABS hat, kann es dann zum Bruch kommen. Denke ich :smile:

Grüße

Fred

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Fred, welche kinetische Energie denn ? Die größte bewegte Masse ist die Schwungscheibe an der Kupplung. Die Kupplung ist nicht gelöst, also bewegt der Antriebsstrang die Schwungscheibe weiter. Da passiert nichts Böses und ich entdecke auch keine Kräfte, die größer als im normalen Beschleunigungs- und Fahrbetrieb sind. Das ist alles durchaus vergleichbar mit einer Berabfahrt mit Motorbremse. Die Kräfte bei einer Vollbremsung toben sich an anderer Stelle aus: Bremssättel und deren Befestigung und natürlich in Bremsscheiben und Reifen. Antriebswellen, Differential und Getriebe sehen dabei nur übliche betriebsmäßige Belastungen. Im eingekuppelten Zustand kommt noch das bißchen Schwungscheibe und Kurbelwelle dazu. Aber wie gesagt, das ist üblicher Betrieb mit Motorbremse. Übrigens: Kuppelst Du bei einer Bremsung aus? Also ich nie. Kurz vor dem Stillstand des Fahrzeugs, um den Motor nicht abzuwürgen. Na gut. Aber sonst ist das auch überflüssig. Wozu soll man diesen Tanz auf den Pedalen veranstalten?

Gruß
Wolfgang

Bei einer Vollbremsung kuppel ich aus. Denn die Nerven hab ich nicht darauf zu achten, dass ich kurz vor dem Sillstand nicht noch den Motor abwürge.
Also beide Füße nach vorne :smile:

Grüße
Fred

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Nachtrag:
In der Mitte des Autos liegt dessen Schwerpunkt. Wird der Wagen nun abgebremst („negativ beschleunigt“), sorgt die Massenträgheit dafür, daß an der Vorderachse ein Drehmoment angreift: Der hintere Teil des Autos hebt sich etwas an, was zusätzlich durch die Neigung der schiefen Ebene begünstigt wird. Dadurch nimmt die Last und natürlich auch die Reibung an den Hinterrädern ab – an den Vorderrädern hingegen zu.

Wenn das Auto dann auch noch einen Vorderad Antrieb hat, so muß die Bremse dann also die Energie vernichten die vom Motor kommt, denn die Kupplung hängt ja noch dran, als auch die Massenträgheit des Autos.
Sollte es nicht günstiger sein, nur die Massenträgheit zu vernichten?
Wenn dann beide Energien auftreffen bei einer wirklichen Vollbremsung, so denke ich, werden Teile des Fahrzeugs dieser Belastung nicht standhalten.

Grüße
Fred

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Nachtrag:
In der Mitte des Autos liegt dessen Schwerpunkt. Wird der
Wagen nun abgebremst („negativ beschleunigt“), sorgt die
Massenträgheit dafür, daß an der Vorderachse ein Drehmoment
angreift: Der hintere Teil des Autos hebt sich etwas an, was
zusätzlich durch die Neigung der schiefen Ebene begünstigt
wird. Dadurch nimmt die Last und natürlich auch die Reibung an
den Hinterrädern ab – an den Vorderrädern hingegen zu.

Wenn das Auto dann auch noch einen Vorderad Antrieb hat, so
muß die Bremse dann also die Energie vernichten die vom Motor
kommt, denn die Kupplung hängt ja noch dran, als auch die
Massenträgheit des Autos.

>
>Die Energie vom Motor ist aber zu vernachlässigen, da der Motor nur „mitläuft“; Bei einer Vollbremsung ohne ABS „steht“ der Motor, sobald die Räder blockieren. Zur Massenträgheit/Schwerpunktverlagerung: Deshalb ist die Bremsanlage der VA auch entsprechend besser ausgerüstet; will sagen größer dimensioniert.
>

Sollte es nicht günstiger sein, nur die Massenträgheit zu
vernichten?
Wenn dann beide Energien auftreffen bei einer wirklichen
Vollbremsung, so denke ich, werden Teile des Fahrzeugs dieser
Belastung nicht standhalten.

>
>an welche Teile denkst Du denn…? Mir fallen keine ein, und ich hatte allenfalls einmal die Bremsscheiben der VA bei einer Vollbremsung „verheizt“.
>

Grüße
Fred

Bei einer Vollbremsung kuppel ich aus. Denn die Nerven hab ich
nicht darauf zu achten, dass ich kurz vor dem Sillstand nicht
noch den Motor abwürge.
Also beide Füße nach vorne :smile:

>
>Bei einer wirklichen Vollbremsung ist es völlig egal, ob der Motor noch läuft oder nicht…
>
MfG
Michael Zettler

Hi Leute, wenn ich die einzelnen Beiträge so lese, diskutiert Ihr doch an der Frage etwas vorbei.

Wenn ich es richtig verstanden habe, gehts doch darum, daß bei evtl. hoher Geschwindigkeit voll gebremst wird, so daß die Räder blockieren. Bei nicht getretener Kupplung blockiert also auch der Motor. Die kinetische Energie im Motor, (Kurbelwelle…und alle bewegten Teile ) finde ich speziell bei hohen Drehzahlen nicht gerade klein.
Was vorallem nicht klein ist, ist das Delta der kinetischen Energie zwischen Drehzahl 6000 und 0 U/min.

Natürlich ist diese Situation ein ganz normaler Betriebszustand, den ein gutes Auto behrschen muß, bei „angeschlagenen“ Motoren würde ich jedoch einen Motorschaden nicht ganz ausschließen.

Bremsanlage und Fahrwerk müssen meiner Meinung auf jeden Falls stand halten !

Gruß
JK

Auch bei der härtesten Vollbremsung steht nichts schlagartig. Der Bremsfuß muß den Pedalweg zurücklegen, die Bremse muß ansprechen. Damit sind schon die ersten etlichen Millisekunden vergangen. Z.B. 6000 Upm entsprechen 100 Kurbelwellenumdrehungen pro Sekunde oder 10 ms für eine Umdrehung. In der Größenordnung einiger zig ms spielt sich das Ganze ab. Keine Spur von schlagartig. Kurz: Wenn die alte Hippe beim Bremsen Schaden nimmt, gehört sie in die Schrottpresse, aber auf keinen Fall auf die Straße.

Gruß
Wolfgang

Wenn du eine Vollbremsung machst stehen alle Räder, damit auch der Antriebsstrang und das getriebe. Trittst du vor dem Blockieren die Kupplung läuft der Motor weiter. Trittst du sie nicht steht der Motor auch.

Dabei darf nichts kaputtgehen!(Außer dem Reifenverschleiß) Falls es doch passiert war die Vollbremsung nur der Auslöser, nicht die Ursache.

Dennis

PS.
Welchen Grund gibt es nicht die Kupplung zu treten?

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Ich komm jetzt vielleicht etwas spät mit meinem Beitrag, aber ich hab das hier erst heute gelesen…
Also, wenn bei einer Vollbramsung der Motor oder andere Teile der Kraftübertragung den Geist aufgeben sollten, liegt das nicht an der Vollbremsung, da war der Wagen (oder sollte ich sagen der Schrotthaufen?) schon reif für die Presse!
Selbst bei meinem LKW (40-Tonnen-Sattelzug) geht bei einer Vollbremsung nix kaputt, außer das die Bremsbeläge/scheiben sich stärker abnutzen, selbst bei nicht getretener Kupplung, und wir reden hier von anderen Gewichten und Leistungen als im PKW! 40 Tonnen, 600 PS Motorleistung, 2800 Nm Drehmoment, Motorbremse etwa 150 PS, Retarderbremsleistung ca. 750 PS in voller Stellung.
Enizige Möglichkeit, bei einer Vollbremsung den Motor zu zerstören ist, wenn man eine stabile Wand oder einen Baum die Funktion der Betriebsbremse übernehmen läßt… *g*

Schönes Wochenende und allzeit gute Fahrt
Toralf