Vollmond ? Einfluß auf Menschen ?

Hallo,

gestern habe ich mich gefragt, warum uns eigentlich der Vollmond beeinflußt.
Was ist der Unterschied zwischen z.B. Halbmond oder Vollmond ?
Steht der Mond bei Vollmond näher am Betrachter…oder worin liegt der Einfluss ?

Danke
Jörg

ich glaube nicht dass der Vollmond uns beeinflusst.
Viele können nur deshalb schlecht schlafen, weil es hell ist.
Man könnte ebenso nachts einen Scheinwerfer vors Fenster stellen, das hätte den gleichen Effekt.

Hallo,

gestern habe ich mich gefragt, warum uns eigentlich der
Vollmond beeinflußt.

Er beeinflußt uns nicht.

Was ist der Unterschied zwischen z.B. Halbmond oder Vollmond ?

Der Unterschied ist die Richtung, aus der der Mond von der Sonne bestrahlt wird.

Steht der Mond bei Vollmond näher am Betrachter…oder worin
liegt der Einfluss ?

Die Nähe zum Betrachter hat nichts mit der beleuchteten Mondfläche zu tun.

Danke

Bitte
Tilo

Einfaches Experiment hierzu
Hallo Diskutanten,

an eigener Person und im Bekanntenkreis „beobachtete“ Mondeinflüsse lassen sich relativ leicht verifizieren, in dem man sie in geeigneter Weise dokumentiert und hinterher (!) mit einer Wetterstatistik vergleicht.

Ich habs nie gemacht, aber ich wette eine Magnum Veuve Cliquot darauf, daß die Korrelationen „Mondeinfluss bei Vollmond / klares Wetter“ und „Kein Mondeinfluss bei Vollmond / bedeckter Himmel“ hochsignifikant sind.

Dies würde (allerdings ohne Gegenprobe, also nicht hundert Pro sauber) zeigen, daß Lunatics dazu neigen, daß sie das glauben, was sie sehen, unabhängig von der Mondphase. Und den guten oder bösen Mann im Mond ins Reich der Märchen zurückversetzen, wo er eine schöne Bereicherung ist.

Schöne Grüße

MM

Moin,

es ist unklar, ob uns der Mond bzw. die Mondphase beeinflußt. Es hat noch keiner ein Experiment gemacht, was einen kausalen Zasammenhang beweißt oder auch widerlegt.

Es ist aber möglich, dass die Mondphase einen Einfluß haben könnte. Es gibt mehrere innere Uhren in allen Lebewesen, die den Vorteil bieten, Aktivitätsphasen besser mit Tages- und Jahreszeiten zu synchronisieren. Gut bekannt ist der circadiane (von gr. ungefähr einen Tag) Rhythmus, der unsere Wach/Schlaf-Phasen steuert und auch unsere Konzentration und Appetit. circaannuale (ca ein Jahr) Rhythmen findet man bei Zugvögeln und Winterschläfern. Bei vielen Tieren findet man auch circalunare (ca einen Mondumlauf -> Mondphasen!) Rhythmen, die meist was mit der Paarung zu tun haben. Interessanterweise ist der Menstruationszyklus beim Menschen circalunar. In hellen Mondnächten war eine gute Zeit zur Jagd. Um Neumond herum waren die Männer nachts häufiger zuhause… Es kann daher also sein, dass noch andere circalunare Uhren in uns ticken, die einfach mit der Mondphase zu synchronisieren wären. Das ist aber kein Beweis. Den muß das Experiment bringen, und solange das nicht gemacht ist, bleibt nur die Frage, ob überhaupt ein kausaler Zusammenhang zum Mond besteht. Wenn es aber ein Zusammenhang gibt, liegt es sehr wahrscheinlich an der nächtlichen Helligkeit und nicht am Abstand Erde-Mond. Und genau da liegt ein wesentlicher Grund, warum so ein Zusammenhang schwer festzustellen ist: weil wir künstliche Leutquellen haben, die uns auch die Nacht zum Tag machen. Wenn es also evtl schwächere circalunare Rhythmen (als zB der weibl. Zyklus) gibt, sind sie (wie ja auch der Zyklus) vollkommen „aus der Phase“. Dazu kommen noch andere monatliche Ereignisse (zB. Veranstaltungen, die sich alle drei bis vier Wochen wiederholen oder Gehaltszahlungen usw), welche auch „quasi-circalunare Rhythmen“ vorgaukeln könnten.

Gruß,
Jochen

Hallo

es ist unklar, ob uns der Mond bzw. die Mondphase
beeinflußt. Es hat noch keiner ein Experiment gemacht, was
einen kausalen Zasammenhang beweißt

Was einem zu denken geben sollte

oder auch widerlegt.

Was daran liegt, das es quasi per Definition nicht möglich ist.

[…]

haben. Interessanterweise ist der Menstruationszyklus beim
Menschen circalunar.

[…]

Ist er das? Meiner Ansicht nach ist man doch allgemein der Meinung das er es nicht ist, u.A. weil er sonst _genau_ der Mondumlaufzeit entspräche.

Gruß, DW.

Hi DW,

[…]

haben. Interessanterweise ist der Menstruationszyklus beim
Menschen circalunar.

[…]

Ist er das? Meiner Ansicht nach ist man doch allgemein der
Meinung das er es nicht ist, u.A. weil er sonst _genau_ der
Mondumlaufzeit entspräche.

circa heißt ungefähr.

Unser circadianer Rhythmus ist auch etwa 25-27 Stunden und nicht _genau_ 24 Stunden.

Gruß
Jochen

Hallo

Ups, Tschuldigung, hab dein Artikel wohl zu schnell überflogen und ein Satz in der Mitte hat mich zu dem Trugschluß veranlasst, das du der Meinung bist, das der Menstruationszyklus ein Beweis/Indiz für einen Zusammenhang darstellt.

Sorry nochmal,
DW

Hallo,

Ich habs nie gemacht, aber ich wette eine Magnum Veuve Cliquot
darauf, daß die Korrelationen „Mondeinfluss bei Vollmond /
klares Wetter“ und „Kein Mondeinfluss bei Vollmond / bedeckter
Himmel“ hochsignifikant sind.

darauf basiert ja auch die Weisheit „bei Vollmond gibt’s Frost“. Klar, wenn man den Vollmond sieht ist der Himmel nicht bewölkt. Damit kühlts nachts stärker ab. Hat nur eben nix mit dem Vollmond zu tun :smile:)

Gruss, Niels

gestern habe ich mich gefragt, warum uns eigentlich der
Vollmond beeinflußt.

Dürfte wohl eher psychologischer Natur sein, sozusagen eine selbsterfüllende Prophezeihung, man denkt: Mist heute ist wieder Vollmond - dann kann ich wieder nicht schlafen, und schon hat man den Salat, ignoriert man hingegen das Vollmond ist - schläft sichs wunderbar. Hat bei mir zumindest gut funktioniert, schlafe bei Vollmond wie ein Murmeltier, hatte früher aber erhebliche Probleme bei Vollmond zu schlafen.
Das mit der selbsterfüllender Prophezeihung funktioniert auch bei den anderen Effekten die man den Mond nachsagt. Wenn jemand erwartet das ein Ereignis bei Vollmond eintritt, wertet er die Treffer höher als die Nieten, z.B. das die Kriminaltitätsrate bei Vollmond höher wäre oder das im Krankenhaus mehr los wäre etc. diese Effekte liessen sich allerdings bisher nicht statistisch nachweisen.

Was ist der Unterschied zwischen z.B. Halbmond oder Vollmond ?
Steht der Mond bei Vollmond näher am Betrachter…oder worin
liegt der Einfluss ?

http://astronomie-sonnensystem.de/mond2.htm
http://mitglied.lycos.de/MrTaiger/mond02.htm

Gruss
Armin

Ja, das ist dann ein klarer Fall, wo Koinzidenz eine Kausalität vortäuscht.

Sowas ist ein prominentes Problem bei vielen medizinischen Studien. Beispiel: Es soll untersucht werden, ob Gemüse das Krebsrisiko mindert. Dazu werden zwei Gruppen untersucht. Eine Gruppe ißt generell und schonseit Jahren viel Gemüse, die andere nicht. Jetzt findet man heraus, dass die Gemüseesser signifikant seltener an Krebs erkranken. Warum? Tja, die, die viel Gemüse essen, leben insgesamt gesünder, treiben mehr Sport, rauchen viel seltener und trinken weniger Alkohol. Daher hat man dort weniger Kehlkopf- und Lungenkrebs gefunden. Der Unterschied war signifikant, hat nur ursächlich nix mit dem Gemüse zu tun. Das hier war ein einfaches, übersichtliches Beispiel. Dummerweise weiß man halt oft nicht, auf was man achten muß (wie hier zB auf schon bekannte Krebs-Risikofaktoren). Daher sollte man ganz selten derartigen Studien trauen und immer erstmal ganz kritisch nachfragen, ob es sich um eine Kausalität handeln muss oder ob es auch nur eine Koinzidenz sein kann.

Gruß
Jochen

Hallo Schnejo !

Bei genauen Untesuchungen lässt sich praktisch kein Einfluss des Vollmondes feststellen.
Siehe auch:
http://www.astro.univie.ac.at/~wuchterl/Kuffner/mond…
http://www.anomalistik.de/mond.pdf
http://www.anomalistik.de/vmond.htm
und noch viel mehr …

Schöne Grüsse
Christof

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hai, Jörg,

genaugenommen ist das inzwischen eine Radio-Eriwan-Antwort wert: Im Prinzip schon, aber…

Es kommt bei diesem Einfluß auf den Menschen nicht auf die tatsächliche Phase des Mondes an, sondern auf die dadurch resultierende Beleuchtung. Schnappen wir uns eine Menge Menschen und verfrachten die an einen Ort ohne künstliche Beleuchtung, wird sich nach relativ kurzer Zeit ihr Verhalten wieder an die Beleuchtung durch den Mond anpassen. Sie werden sich wieder daran gewöhnen, daß es zur Schlafenszeit dunkel ist und werden durch nächtliche Beleuchtung im Schlaf gestört werden (wer’s nicht glaubt, möge bitte mal ein halbes Jahr lang mit Sonnenuntergang in’s Bett und in einem tatsächlich dunklen Raum schlafen und dann ein Lämpchen in’s Zimmer stellen, das Vollmond-Licht verbreitet…)
Heutzutage ist der Unterschied zwischen mondhellen und monddunklen Nächten zu vernachlässigen - wir beleuchten inzwischen auch den letzten Winkel künstlich und wenn wir um Mitternacht aus neonbeleuchteten Räumen auf neonbeleuchtete Straßen treten, ist es ganz einfach egal, ob da noch ein Vollmond dazu leuchtet. Womit natürlich auch so ziemlich sämtliche Untersuchungen zu dem Thema (besonders gerne in Städten gemacht, weil da doch so viele Leute wohnen), völlig zweckfrei sind.
Das ist ungefähr so, als wolltest Du den Einfluß von Grillenzirpen auf Menschen untersuchen - die in einer Einflugschneise leben, oder wie stark ein durchschnittlicher Mensch auf Kitzeln des linken Fußes reagiert - während man rhytmisch mit einem Hammer auf seine rechte Hand haut.

Und nun muß ich noch was zu der Argumentation einiger Leute loswerden:
Wenn Leute, die von sich behaupten, auf Mondlicht empfindlich zu reagieren, keine Reaktion zeigen, wenn der Mond durch dichte Wolken verdeckt ist, dann ist das ein Beweis dafür, daß das Mondlicht keinen Einfluß hat?
Die Dauer der Menstruation: wie haben die das denn rausbekommen? Für eine derartige statistische Untersuchung braucht man Frauen, die keine Pille nehmen (Zyklus ist auf 28 Tage festgelegt), deren Regel nicht durch Streßfaktoren beeinflußt wird (Arbeiten; Nacht zum Tag machen; Hunger, ob freiwillig oder unfreiwillig; Krankheit) und deren Rhytmus nicht durch künstliche, nächtliche Beleuchtung durcheinandergebracht wird…
„Schlafwandler reagieren nicht auf Mondlicht, sondern auf Reklameleuchten“…

Zusammengefasst: wenn der Mond die einzige nächtliche Lichtquelle ist, dann hat das durchaus Einfluß auf den Menschen, ob gerade Voll- oder Neumond ist (und wie dicht die Wolkendecke). Die Frage ist inzwischen aber für uns weitesgehend akademisch, weil mit der künstlichen Beleuchtung der Nächte viel stärkere Reize gesetzt werden.

Gruß
Sibylle

Moin,

Die Dauer der Menstruation: wie haben die das denn
rausbekommen? Für eine derartige statistische Untersuchung
braucht man Frauen, die keine Pille nehmen (Zyklus ist auf 28
Tage festgelegt), deren Regel nicht durch Streßfaktoren
beeinflußt wird (Arbeiten; Nacht zum Tag machen; Hunger, ob
freiwillig oder unfreiwillig; Krankheit) und deren Rhytmus
nicht durch künstliche, nächtliche Beleuchtung
durcheinandergebracht wird…

Ja, das hat man gemacht. Ich zitiere mal aus Quarterly Journal of the Royal Astronomical Society, vol. 37, 1996, pp. 709-715:

„In a study of a number of women with variable onset of menstrual
periods, artificial illumination of the bedroom through the 14th
to 17th nights following the onset of menstruation resulted in the
regularization of the period, with the period length coming very
close to 29.5 days, the natural synodic month. That this period is
a biologically significant one for the human species is further suggested by the fact that the average duration of pregnancy (from
ovulation to birth) in the human is rather precisely nine 29.53
synodic months. Encyclopaedia Britannica (1994; Macropaedia
article on Animal Behaviour, p. 761)“

Und weiter wird auch betont, dass unter normalen Umständen in unserer Kultur der Menstruationszyklus „free running“ ist, also eben wegen der Dauerbeleuchtung völlig von der Mondphase entkoppelt ist:

„The menstrual cycle is a freerunning cycle with the same period as that of the moon. One might assume that entrainment to the lunar cycle was triggered by moonlight. In the living under artificial lights of modern times it is easy to see how the direct correlation with the moon’s motion has been lost.“

Gruß
Jochen

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Hai, Jochen,

Ja, das hat man gemacht. Ich zitiere mal aus Quarterly Journal
of the Royal Astronomical Society, vol. 37, 1996, pp. 709-715:

Na - passt doch… (im Gegensatz zu dem weiter unten Behauptetem)

Gruß
Sibylle

Hallo Sibylle,

Ja, das hat man gemacht. Ich zitiere mal aus Quarterly Journal
of the Royal Astronomical Society, vol. 37, 1996, pp. 709-715:

Na - passt doch… (im Gegensatz zu dem weiter unten
Behauptetem)

erinnerst Du Dich daran, dass die Frage im Ursprungsposting im Präsens gestellt worden ist und sich auch nicht auf Laborbedingungen bezieht? Gerade wegen der faktischen Unmöglichkeit, unter „natürlichen“ Lichtbedingungen zu leben, kann sich „warum … beeinflusst?“ keinesfalls auf Mondlicht beziehen, sondern impliziert irgendwelche anderen Wege des Mondeinflusses. Und um diese zu verifizieren, reicht die von mir vorgeschlagene Anordnung völlig aus.

Ich zweifle nicht daran, dass es irgendwann früher irgendwelche anderen Bedingungen gab, die in vitro irgendwie wieder herstellbar sind. Dieses steht aber in keinem direkten Zusammenhang zu der vorgelegten Frage.

Schöne Grüße

MM