Hallo, habe meine 6.te Vollprothese bekommen. Ich war in allen Punkten sehr zufrieden mit der alten Prothese. Der Zahnarzt gab dem Labor die Anweisung die neue Vollprothese 1:1 der alten Prothese zu fertigen. Zwar merkte ich sofort, daß oben an den Schneidezähnen etwas nicht stimmte. Ich müßte mich erst einmal an die neue Prothese gewöhnen und wurde nach Hause geschickt. Zu Hause angekommen sah ich sofort was nicht stimmte. Die Oberlippe kippt unter die vorderen Schneidezähne. Beim Sprechen sieht man überhaupt keine Zähne im Oberkiefer. Es sieht aus, als ob ich kein Gebiss im Oberkiefer hätte. Hinzu kommt, daß ich mir beim Essen ständig in die Oberlippe beiße. Jeden Bissen muß ich mit Bedacht und langsam kauen, damit das nicht passiert. Im Unterkiefer wurden die vorderen Zähne innen vom ZA poliert, weil ich mit der rauhen Fläche nicht klar kam. Mich störte noch eine Kante, aber da könnte er nichts machen. Ich sah zu Hause nach, weil mich das extrem stört. Die Kauflächen beim jeweiligen ersten Prämolar sind nicht wie bei allen anderen Prothesen oben mittig und gleichmäßig hoch, sondern im ersten Drittel von innen, und das innere Teil der Kaufläche ist viel kürzer als die äußere Kaufläche. Auf der linken Seite liegt die Zunge im Ruhebereich hier auf. Der Grund ist wohl, daß dieser Zahn etwas schief nach innen gesetzt wurde. Hätte der ZA mir bei der ersten Anprobe einen Spiegel gegeben, hätte ich zumindest das mit dem oberen Gebiss sofort reklamieren können. Meine Frage: Kann man die obere Vollprothese so hinbekommen, daß man die vorderen Schneidezähne beim Sprechen wieder sieht und die Lippe nicht nach innen kippt? Mit dem nicht mehr richtig sprechen können muß ich dann leben, die vorderen Zähne sind hier erstmals zusammen, einen Spalt ist zwischen Scneide- und Eckzahn sowie gegenüber zwischen Eckzahn und erster Prämolar (wo die Zunge aufliegt). Habe einmal mit einem Stift die alte und neue Prothese an den Zähnen entlang nachgezeichnet. Die Bögen sind jetzt kleiner. Die Prothese zeigt bereits nach 2 Wochen leichte Ablagerungen, zuvor immer frühestens nach 2 Jahren. Wenn der ZA wieder da ist, werde ich reklamieren. Die Prothese hat einen guten Sitz, aber das ist auch alles. Muß ich das so hinnehmen oder kann man die obere Prothese entsprechend aufarbeiten? Ich bin total verzweifelt und entstellt und traue mich nicht unter Leute.
Hallo,
die Gewährleistungsfrist beträgt zwei Jahre, d.h. du solltest dich mit deinem Zahnarzt in Verbindung setzen und deine „Mängelrüge“ loswerden. Bevor du dich an die Krankenkasse wendest, musst du dem Zahnarzt die Gelegenheit der Besserung bzw. der Beseitigung der Mängel geben. Dokumentieren ist hier auch angesagt. Erst wenn das nichts gebracht hat, wendest du dich unter Schilderung des Sachverhaltes und deiner Dokumentation an die Krankenkasse, welche dann einen Gutachter/in einschalten wird. Du wirst dann aller Wahrscheinlichkeit nach von diesem Gutachter/in eingeladen zur Begutachtung - dein Zahnarzt wird übrigens davon in Kenntnis gesetzt (Er hat das Recht, jedenfalls kenne ich es noch so, bei dieser Begutachtung anwesend zu sein). Es ist dann entscheidend für dich, den Zahnarzt und die Kasse, zu welchem Ergebnis das Gutachten kommt. Im besten Fall muss der Zahnarzt alle Fehler beheben (auf eigene Kosten) oder eben sein Honorar und deinen Eigenanteil zurückzahlen und du kannst die dann einen anderen Zahnarzt /in suchen.
Gruss
Czauderna
Hallo, danke für die schnelle Antwort, dieser Werdegang ist mir bekannt. Ich wollte nur wissen, ob man die obere Prothese so aufarbeiten kann, daß die Lippe nicht mehr nach innen kippt und man beim Sprechen die Vorderzähne zumindest wieder sieht. Das Labor hat hier den Fehler begangen, es sollte 1:1 arbeiten, deshalb war auch die alte Prothese mit dort.
LG von Demokratie
Hallo,
keiner hat es gesehen und allein schon deshalb kann es keine konkreten Hinweise dazu geben.
Selbst der Hinweis, dass man das Labor ggf., verklagen kann, wäre schon sehr gewagt.
Grus
Czauderna
Dann ist das das Problem des Labors und nicht deins. Genauso wie die Frage
Ich gehe davon aus, dass das bei der vorherigen Prothese der Fall war, also möglich wäre es, eine solche Prothese herzustellen, aber ob das durch „Aufarbeiten“ der „defekten“ möglich ist, oder ob eine gänzlich neue hergestellt werden muss, ist das ebenfalls Sache des Labors. Du musst das nur reklamieren!
Und dabei auch die Herausgabe Deiner alten Prothese verlangen, falls dies noch nicht geschah!
ramses90
Guten Tag, danke für die Antwort. Bei der alten oberen Prothese konnte man beim Sprechen, bis auf die jeweiligen beiden Backenzähne, alle Zähne sehen. Es sah absolut natürlich aus. Das Labor hatte die alte Prothese beim Auftrag der Neuen mitbekommen, welche ich einen Tag später wieder zurück erhielt. Da ich vermute, daß ich beim ZA bei der Reklamation Streß bekomme, wäre meine Frage, ob man zumindest mit Unterfütterung die gesamte obere Prothese die fehlenden 2-3 mm Höhe ausgleichen kann.
LG von Demokratie
2-3 mm?
Ich bin zwar nicht vom Fach,
aber kurz gesagt … ich glaube nicht, dass das möglich ist.
Dann hätte die Prothese keinen Halt mehr. Und je nach Stelle und Umfang der Unterfütterung passt sie dann auch mit den hinteren Zähnen nicht mehr zusammen.
Das Ursache liegt womöglich darin, dass die jetzigen Vorderzähne zu kurz abgebildet/eingesetzt wurden. Oder sie beissen vielleicht zu weit nach innen, weil die Kauflächen der kleinen Backenzähne jetzt wie beschrieben kürzer sind. Das würde das Problem mit der Oberlippe erklären.
Viel Glück und starke Nerven. Das braucht man bei solchen Diskussionen mit Zahnarzt.
Lass dich nicht abspeisen.
Hallo,
ich meine, dass es hier nicht allzu viele Zahnärzte/innen gibt, die in einem solch komplizierten Fall eine fachliche Stellungnahme abgeben, ohne zumindest eine Unterlage oder den oder die Patienten/in gesehen zu haben.
Von daher bleibt eigentlich nur der weiter oben vorgegebene Weg.
Gruss
Czauderna
Hallo!
Falls ich das richtig verstehe: Du hast beim ZA einen Auftrag erteilt, die Arbeiten wurden durchgeführt und du hast - nehme ich an - bezahlt. Die Arbeit ist fehlerhaft/unbefriedigend, womöglich war schon der Abdruck nicht korrekt, da würde ich den Teufel tun und mich mit irgendwelchen Behelfsmaßnahmen zufriedengeben. Der ZA, bzw. sein Labor, muss das nachbessern, bis es passt, oder er kann sich die Rechnung gerahmt an die Wand hängen und du gehst woanders hin. Beim Vergleich der alten mit der neuen Prothese muss doch schon auffallen, dass da im Oberkiefer was nicht stimmt, selbst wenn „die alte“ schon atwas abgenutzt sein sollte.
Gruß,
Eva
PS: Ich lese grade in deinem UP: Der Zahnarzt gab dem Labor die Anweisung die neue Vollprothese 1:1 der alten Prothese zu fertigen. So was kenne ich gar nicht. Hat der ZA keine neuen Abdrücke gemacht? Die Kieferverhältnisse ändern sich doch. Und wenn die alte Prothese noch so gut gesessen hat, dass man quasi nur eine Kopie davon anfertigen muss, warum dann eine neue?
Hallo Inka,
herzlichen Dank für die Antwort. Eine neue Prothese ist mittlerweile in Auftrag gegeben worden. ZA zwar sauer, aber einsichtig. Er hat die oberen Zähne gemessen und mir gezeigt um wieviel kürzer diese sind, ich schätze es sind 2-3 mm.
LG von Demokratie
Hallo Herr Czauderna,
danke für Ihre Mühe. Eine neue Prothese ist als Reklamtion in Auftrag gegeben worden. Die oberen Zähne waren zu kurz, das hat auch der ZA eingesehen.
LG von Demokratie