vollständige Entfernung aller Zähne bei Parodontitis

Lieber Kollege,

bei folgender Frage, die gerade in der Familie aufgetaucht ist, kann ich als Neurologe leider überhaupt nicht weiterhelfen.

Kann eine Parodontitis durch das vollständige Entfernen aller Zähne geheilt werden kann? Oder besteht das Problem in bestimmter Art und Weise fort?

Es ist natürlich eine sehr rigorose Lösung. Aber bei Nachweis drei verschiedener aggressiver Parodontitis-Keime ist die konservative Therapie wohl nicht sehr aussichtsreich. Zudem sind die Empfehlungen verschiener Zahnärzte einschließlich Parodontologen recht uneinheitlich. Außerdem wird jedwede langwierige Behandlung mit allem, was dazu gehört, von der Patientin gescheut. Und die anschließende Vollprothese wäre wohl das kleinere Übel…

Ich wäre dankbar, wenn mir jemand etwas dazu sagen könnte.

Lieber Kollege,

aus wissenschaftlicher Sicht kann eine Parodontitis nur dann vorliegen, wenn Zähne vorhanden sind, dies beschreibt bereits der Name.
Ohne eigene Zähne keine Parodontaltherapie. Das heißt aber nicht, dass nicht entzündliche Prozesse in der Mundhöhle auftreten, sie wären dann aber nicht „dental“ induziert und müßten eben als solche behandelt werden.
Besteht seitens der Betroffenen kein hinreichendes Verständnis für eine systematische Parodontaltherapie, was eben auch ein nachhaltiges Mitwirken des Patienten voraussetzt, besteht keine Indikation für derartige Maßnahmen, die je nach Schweregrad der Erkrankung, nicht als minimal invasiv bezeichnet werden können.
Wenn also an Totalprothesen gedacht wird, ist darauf zu achten, dass die Restzähne nicht durch Lockerung verloren gehen, denn das bedeutet, dass der gesamte knöcherne Halteapparat der Zähne, Sprich der Alveolarfortsatz, komplett verloren geht und die Prothesen kaum Halt finden.

Es ist daher sinnvoll, die Restzähne zu entfernen, bevor dieser Totalverlust des Alveolarfortsatzes manifest geworden ist.
Wenn irgend möglich, sollte man allerdings versuchen, prothetisch bedeutsame Zähne zu erhalten, was auch durch den Umstand erleichtert wird, dass nicht alle Zähne immer gleich schwer betroffen sind.
Ein geringer Bestand an erhaltungswürdigen eigenen Zähnen ist nicht nur bedeutsam für den oralen Komfort, sie sind auch der Reinigung besser zugänglich, wodurch der Einsatz von Totalprothesen in die Zukunft verschoben werden kann!

Hallo!

Bevor gleich alle Zähne raus müssen würde ich konsequent mindestens 3 mal am Tag kräftig und 5-10 Minuten lang mit Xylit spülen welches im Mund aufgelöst wurde.
Dies Xylit-Speichelgemisch wie beim Ol-ziehen durch die Zähne ziehen und die Zähne umspülen. Das ganze immer nach dem Zähne putzen. Danach mindestens 30 Minuten nichts essen oder trinken.
Teste mal 4 Wochen und lies bitte in diesem Forum mal was Xylit so alles kann :wink:

http://www.ht-mb.de/forum/showthread.php?1070229-Mit…

Ich nutze Xylit selbst sein längerem und kann nur positives berichten.

LG
Mary

Die Parodontitis ist eine der häufigsten Zahnerkrankungen. Hauptursache sind Zahnbeläge – Ansammlungen von Bakterien auf der Zahnoberfläche, die durch ungenügende Zahn- und Mundhygiene entstehen.

Entzündet sich das Zahnfleisch, schwillt es an. Das erschwert das Reinigen der Zähne. Im Laufe der Zeit bildet sich so zwischen Zahn und Zahnfleisch ein Zwischenraum: die Zahnfleischtasche. In dieser können sich die Bakterien, die im Mund vorkommen, vermehren und auch im Zahnbett eine Entzündung auslösen. Dadurch wird der Knochen angegriffen und in der Folge zieht sich das Zahnfleisch zurück. Die Zähne erscheinen länger, weil die Zahnhälse frei liegen und, was noch schlimmer ist, das Gewebe in den Zwischenräumen wird zerstört. Betrifft die bakterielle Entzündung das Knochen- und Bindegewebe des Zahnbetts, sprechen Mediziner von einer Parodontitis.

LG,